"Hat sich so ergeben"
Was man von hier aus sehen kannSelma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die ...
Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman.
›Was man von hier aus sehen kann‹ ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter besonderen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan …
An den Schreibstil musste ich mich erst etwas gewöhnen, da die Sätze meist lang sind und ich manchmal über Wörter gestolpert bin. Nach einigen Kapiteln kam ich dann aber super gut damit klar und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Die Figuren sind sehr vielfältig und haben alle ihre eigenen Macken. Somit sind sie auch alle auf ihre Art liebenswert und machen den Roman zu einer Geschichte, die nie langweilig wird. Man nimmt viel aus diesem Buch mit, wozu auch der Satz "Hat sich so ergeben" viel beiträgt. Mich hat das Buch positiv überrascht und ich empfehle es allen, die mal eine etwas andere Geschichte lesen wollen.