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Veröffentlicht am 12.03.2020

emotional und aufwühlend

Asklepios
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Buchzitat: „Ich werde sie nicht töten. Vertrauen Sie mir. Ich verstehe dieses Spiel besser als Sie.“

Nach 15 Jahren Gefängnis wird Georg Schwarz vorzeitig aus der Haft entlassen. Begründung: Eine positive ...

Buchzitat: „Ich werde sie nicht töten. Vertrauen Sie mir. Ich verstehe dieses Spiel besser als Sie.“

Nach 15 Jahren Gefängnis wird Georg Schwarz vorzeitig aus der Haft entlassen. Begründung: Eine positive Sozialprognose und keine weitere Gefährdung für die Allgemeinheit. Verurteilt wurde er für die Entführung, den Missbrauch und die Tötung der 5-jährigen Emma. Ihre Familie zerbricht daran. Vor Emma verschwand schon die kleine Lisa spurlos. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen, konnte Schwarz aber nichts nachweisen. Lisas Leiche wurde nie gefunden.
Kurz nach der Entlassung verschwindet Georg Schwarz. Ist er gleich wieder rückfällig geworden? Bisher wird kein Kind als vermisst gemeldet. Oder will sich womöglich eine Person aus dem Umfeld des Opfers an Schwarz rächen?
Auch Lisas Eltern sind sich sicher, dass Schwarz für das Verschwinden ihrer Tochter verantwortlich ist und wollen endlich Klarheit. Die Kommissare Ruby und Spike ermitteln in alle Richtungen.

Asklepios von Charlotte Charonne ist der erste Band einer Trilogie um das Ermittlerduo Rubina Hiller und Simon Peick, kurz Ruby und Spike genannt. Obwohl der Fall absolut im Vordergrund steht, gelingt es der Autorin im Laufe der Story ganz hervorragend, die Charaktere des Ermittlerduos unaufdringlich aber präzise vorzustellen. Das Ermittlerduo arbeitet bereits seit drei Jahren zusammen und ermittelt oftmals am Rande der Legalität. Die Hauptcharaktere wirken sehr authentisch, ohne überzogene „Baustellen“ im Privatleben.

Kommissarin Ruby und ihre Tochter Nele leben gemeinsam mit einer Freundin und deren Tochter in einer WG. Die zierliche aber trainierte Kommissarin ist auf dem Kirmes groß geworden. Als sie 11 Jahre alt war, kam ihr Vater, ein Hochseilartist ums Leben. Ruby ging fortan auf ein Internat. Seither hat sie kaum noch Kontakt zu ihrer Mutter, der sie eine Teilschuld am Tod ihres Vaters gibt. Eine etwas ungeduldige und unkonventionelle Kommissarin, die sehr zielorientiert ermittelt, dagegen im Privatleben aber mit großem Herzen und viel Humor überzeugt.

Kommissar Spike, Single, gutaussehend und bei allen Frauen beliebt. Selten verpasst er eine Gelegenheit, sich der Damenwelt zu nähern. Allerdings scheint er kein Interesse an einer festen Partnerschaft zu haben. Zu früh hat er seine Mutter und seine Freundin kurz hintereinander verloren. Jetzt hat er nur noch seinen Vater, der bereits im Pflegeheim lebt. Ein äußerst sympathischer Protagonist, mit einer großen Portion Einfühlungsvermögen und dem perfekten Gespür dafür, die Ermittlungen in die richtige Richtung zu lenken.

Mein persönliches Fazit:
Charlotte Charonne hat einen von Anfang bis Ende spannenden Thriller geschrieben, der mir sehr gut gefallen hat. Bis zum Ende wusste ich nicht mit Sicherheit, wer der Täter/die Täterin war. Das Buch liest sich von Anfang bis Ende flüssig. Die Autorin lässt einige Elemente ihrer lyrischen Schreibausbildung mit einfließen. Dadurch werden einige Szenen noch bildlicher dargestellt und die Emotionen kommen sehr überzeugend rüber. Ein sehr aufwühlendes Thema, dass wieder den schmalen Grad von Rechtsprechung und Gerechtigkeit aufzeigt und die Lesermeinungen zu diesem Buch wohl spalten wird. Ich bin gespannt auf die weiteren Bände und die Entwicklung von Ruby und Spike.

Von mir gibt es Leseempfehlung und 4 Sterne/5 Sternen

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2020

Gelungener Auftakt der Mara Billinsky Reihe

Blinde Rache
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Zitat: „MARA,KRUXX, FUCK THE WORLD, NEVER SURRENDER.“
Nach vier Jahren Dienst in Düsseldorf, kehrt Kriminalpolizistin Mara Billinsky an ihre alte Wirkungsstätte in Frankfurt zurück. Ihr damaliger und ...

Zitat: „MARA,KRUXX, FUCK THE WORLD, NEVER SURRENDER.“
Nach vier Jahren Dienst in Düsseldorf, kehrt Kriminalpolizistin Mara Billinsky an ihre alte Wirkungsstätte in Frankfurt zurück. Ihr damaliger und auch jetziger Chef Rainer Klimmt ist darüber wenig erfreut. Mara ist jung, eigenwillig, gepierct, tätowiert und ständig schwarz gekleidet. Kaum einer auf der Dienststelle traut ihr etwas zu. Sie wird von den Kollegen geschnitten und aufgrund ihres Aussehens von allen nur „die Krähe“ genannt. Auch ihr neuer Kollege, Jan Rosen, der Mara zugeteilt wurde, ist zunächst skeptisch. Obwohl sie der Mordkommission angehört, soll sie zunächst dem Einbruchsdezernat unter die Arme greifen und eine Serie von Wohnungseinbrüchen aufklären.
Kurz darauf werden einige zwielichtige Gestalten der Frankfurter Unterwelt brutal ermordet. Mara will sich beweisen und beginnt überall in der Szene direkt und unkonventionell Fragen zu stellen. Wenig später ist Mara sich sicher, dass zwischen den Morden eine Verbindung besteht. Ihr Chef Klimmt ist genervt und untersagt ihr, weitere Ermittlungen in den Mordfällen anzustellen. Mara wäre nicht Mara, wenn sie nicht heimlich im Alleingang weiter ermitteln würde. Als dann noch ein Richter ermordet wird, muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Langsam aber sicher, zieht sich die Schlinge um Maras Hals zu.
Mein persönliches Fazit:
Ein gelungener Auftakt der Mara Billinsky Reihe. Ein gut durchdachter Plot mit außergewöhnlichen Hauptcharakteren. Mara Billinsky als „Krähe“ und Jan Rosen als „Spatz“ können zukünftig durchaus ein starkes und interessantes Ermittlerteam ergeben. Leo Born hat einen wirklich angenehmen und flüssigen Schreibstil. Die kurzen Kapitel erleichtern dem Leser den Sprung durch die Szenerie. Viele Puzzlestücke die zusammengesetzt werden müssen, um am Ende ein klares Bild zu ergeben. Das ist Leo Born sehr gut gelungen. Obwohl ich polarisierende Charaktere mag, konnte Mara Billinsky mich jedoch noch nicht von sich überzeugen. Ihre unangepasste, hartnäckige Art wirkte auf mich zeitweise eher bockig und unreif. Ich hoffe, wir nähern uns in den nächsten Fällen noch an. Definitiv werde ich die Reihe weiterlesen und bin gespannt darauf, wie sich die Charaktere weiterentwickeln.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Humorvoll und anregend

Bossman
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Kurzrezi

Zitat: „Wenn du hier arbeitest, werde ich versuchen, dich ins Bett zu kriegen.“

Ein langweiliges erstes Date in einem Restaurant und kein Ende in Sicht. Wäre da nicht der attraktive Mann vom ...

Kurzrezi

Zitat: „Wenn du hier arbeitest, werde ich versuchen, dich ins Bett zu kriegen.“

Ein langweiliges erstes Date in einem Restaurant und kein Ende in Sicht. Wäre da nicht der attraktive Mann vom Nachbartisch, der sich mit seiner weiblichen Begleitung einfach zu ihnen an den Tisch setzt. Frecher Weise gibt er sich als alter Klassenkamerad aus und erzählt den Rest des Abends die unglaublichsten Geschichten. Als Reese sich später auf den Weg nach Hause macht kennt sie nur seinen Namen, Chase Parker. Vier Wochen später ist Reese auf Jobsuche. In ihrer jetzigen Firma hat sie nach einem Techtelmechtel mit ihrem Vorgesetzten ihren Job gekündigt. Als sie in einem Fitnessstudio erneut auf Chase Parker trifft, vermittelt er ihr einen Kontakt zu einer Personalchefin. Reese trifft sich mit ihr und hat kurz darauf einen neuen Job. Ihr neuer Chef, Chase Parker.
Frauenheld Chase lässt nichts unversucht, um Reese davon zu überzeugen, dass er genau der Richtige für sie ist. Doch Reese hat sich geschworen nie wieder mit einem Kollegen und schon gar nicht mit ihrem Chef, ein Verhältnis zu beginnen. Wäre da nur nicht das Grübchen in seinem Gesicht, der Duft nach Holz der ihn umgibt und die weichen Knie, sobald er in ihrer Nähe auftaucht. Kann Reese ihm dauerhaft widerstehen?

Mein Fazit:
Ob sie von einem Vibrator zwischen den Beinen einer Frau oder von einem Marmeladenbrot zum Frühstück schreibt, ganz egal. Bei Vi Keeland hört sich alles leicht, locker und selbstverständlich an. Mit ihrem humorvollen Schreibstil gibt sie schambehafteten Bettszenen eine besondere Note. Auch dieser Roman von ihr liest sich wieder flüssig. Freche Wortspiele, Liebe, Schmerz, Sehnsucht und Sex. Zu keinem Zeitpunkt oberflächlich, derbe oder vulgär. Das Ganze eingerahmt von einer netten Story. Ein unterhaltsamer Roman, mit gut ausgearbeiteten Charakteren, für zwischendurch. Mit dem Buch Mr. West konnte mich die Autorin bereits für sich gewinnen und auch Bossman hat mich wieder sehr gut unterhalten. Allerdings ähneln sich die beiden Bücher inhaltlich doch sehr. Ich hoffe, der nächste Roman den ich von ihr lesen werde, bringt diesbezüglich ein wenig mehr Abwechslung.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4/5 Sternen

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Spannender Psychothriller

Das Paket
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Zitat: „Aus Liebe Emma, ich habe das alles nur aus Liebe getan.“

Die kleine Emma wacht nachts immer wieder auf und sucht die Nähe und den Schutz ihrer Eltern. Sie glaubt, dass in ihrem Schrank ein Geist ...

Zitat: „Aus Liebe Emma, ich habe das alles nur aus Liebe getan.“

Die kleine Emma wacht nachts immer wieder auf und sucht die Nähe und den Schutz ihrer Eltern. Sie glaubt, dass in ihrem Schrank ein Geist sein Unwesen treibt. Der Geist heißt Arthur. Genervt von ihr und den unruhigen Nächten schleppt ihr Vater sie zum Therapeuten.
28 Jahre später gibt es den Geist Arthur für Emma schon lange nicht mehr. Die Therapie ist erfolgreich verlaufen und mittlerweile ist sie selbst angesehene Psychotherapeutin. Nach einem Vortrag wird sie nachts im Hotel überfallen, brutal vergewaltigt und ihrer Haare beraubt. Ein grausamer Serientäter, genannt „der Friseur“ treibt sein Unwesen und wie es scheint, ist auch Emma ein Opfer von ihm. Allerdings ist Emma die einzige der Frauen, die er am Leben gelassen hat. Ihr Haus am Rande des Berliner Grunewalds wird von ihrem Mann Philipp zu einem Hochsicherheitstrakt umgerüstet. Aus Angst, dass „der Friseur“ zurückkehrt und sie tötet, verlässt sie das Haus nicht mehr. Emma merkt selbst, dass sie kurz vorm Durchdrehen ist und aufgrund ihrer Paranoia eigentlich therapeutische Hilfe benötigt. Überall wittert sie Unheil und in jedem Mann vermutet sie „den Friseur“. Eines Tages bittet der Postbote sie, für den Nachbarn ein paar Häuser weiter, ein Paket anzunehmen.
Doch Emma kommt der Name unbekannt vor, lebt dort nicht eine alte Frau? Als ihr Hund krank wird, muss Emma sich überwinden und den Tierarzt aufsuchen. Gefangen in ihrer Panik und zugedröhnt von Tabletten kommt sie an dem Haus vorbei, für dessen Eigentümer sie das Paket angenommen hat.

Mein persönliches Fazit:
Spannend, gruselig und fesselnd. Viele unvorhersehbare Wendungen, die mich als Leserin immer wieder auf die falsche Fährte gelockt haben. Bis zum Ende hatte ich keinen blassen Schimmer, wer der Täter sein könnte. Besonders glücklich war ich diesmal mit dem Ende des Buches. Die Auflösung der Story war diesmal größtenteils nachvollziehbar und nicht so abwegig und überzogen wie in einigen seiner anderen Bücher. Allerdings blieben doch ein paar Fragen offen. Sebastian Fitzek schreibt flüssig, neigt aber immer wieder zu unglaublich langen Sätzen. Phasenweise fand ich es ein wenig anstrengend, das Buch zu lesen. Trotz allem ein sehr guter Psychothriller!

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Veröffentlicht am 25.11.2019

emotionaler und spannender Krimi

Sommernachtstod
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Kurzrezi

Zitat: „Meine Mutter hat uns verlassen…und wir waren gezwungen damit klarzukommen…“

Schweden, 1983: Auf der Jagd nach einem Kaninchen verschwindet der 4-jährige Billy spurlos. Eine groß angelegte ...

Kurzrezi

Zitat: „Meine Mutter hat uns verlassen…und wir waren gezwungen damit klarzukommen…“

Schweden, 1983: Auf der Jagd nach einem Kaninchen verschwindet der 4-jährige Billy spurlos. Eine groß angelegte Suche nach dem kleinen Jungen bleibt erfolglos. Lediglich auf einem Feld in der Nähe des elterlichen Hofes wird ein Schuh von ihm gefunden. Wenige Wochen später geht die Polizei davon aus, dass der Junge entführt worden ist. Verzweifelt und depressiv nimmt sich die Mutter wenig später das Leben. Ihr Mann Ebbe und die Kinder Vera und Matthias, die zu diesem Zeitpunkt bereits 14 und 16 Jahre alt sind, müssen fortan alleine klarkommen. Besonders die Tochter leidet unter dem Selbstmord der Mutter und fühlt sich von ihr im Stich gelassen.

Schweden, 2003: Vera ist ausgebildete Trauertherapeutin und begegnet bei einer ihrer Sitzungen dem jungen Isak. Vera wird das Gefühl nicht los, dass Isak nicht zufällig dort aufgetaucht ist, sondern gezielt den Kontakt zu ihr sucht. Welches Geheimnis trägt der junge, blonde Mann mit sich rum. Kann es sein das ihr Bruder Billy noch lebt? Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und stößt dabei auf ein dunkles Geheimnis.

Klappentext:
Seit der kleine Billy an einem Sommerabend vor zwanzig Jahren spurlos verschwand, liegt ein Schatten über dem Dorf in Südschweden. Nun kehrt Billys Schwester, die Therapeutin Vera, in ihren Heimatort zurück. Ihr neuer Patient Isak hat eine berührende Geschichte über einen verschwundenen Jungen erzählt und Vera will endlich wissen, was damals wirklich geschah. Doch längst nicht jedem im Dorf gefallen ihre hartnäckigen Fragen.

Mein persönliches Fazit:
„Sommernachtstod“ ist mein erstes Buch, das ich von Anders de la Motte gelesen habe. Sein Erzählstil gefällt mir sehr gut. Der ständige Wechsel von der Erzählung in der Gegenwart und die Rückblende in die Vergangenheit schafft Charaktertiefe, passt zur Story und ist ihm hervorragend gelungen. Hier geht es mehr um die Emotionalität der zwischenmenschlichen Beziehungen. Ein wirklich spannender Krimi, der mit wenig Brutalität und Blutvergießen auskommt. Ein toller Autor, von dem ich sicher noch weitere Bücher lesen werde. Warum mich das Buch am Ende nicht komplett packen und von sich überzeugen konnte, kann ich nicht mal wirklich sagen. Vielleicht hätte ich mir die Auflösung der Story noch ein wenig ausführlicher gewünscht.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4/5 Sternen.