Gamer retten die Welt vor Aliens
Zack ist 18, Halbwaise und liebt Computerspiele. Er lebt zusammen mit seiner Mutter, sein Vater starb bereits als er noch ein Säugling war. Neben der Schule jobbt er bei Ray, dem Besitzer eines Computerladens. ...
Zack ist 18, Halbwaise und liebt Computerspiele. Er lebt zusammen mit seiner Mutter, sein Vater starb bereits als er noch ein Säugling war. Neben der Schule jobbt er bei Ray, dem Besitzer eines Computerladens. Als eines Tages ein echtes Alien-Raumschiff auftaucht wird aus Computerspiel ganz schnell Ernst. Nur die weltweiten Top Gamer sind in der Lage gegen die Invasion der Alien Raumschiffe zu kämpfen.
Mir hat das Buch grundsätzlich gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Charaktere sympathisch und viele Anspielungen zu Filmen / Nerdwitze haben mich beim Lesen begeistert. Man merkt durchaus, dass Ernest Cline hier mit viel Liebe zum Detail richtig Spaß am Schreiben hatte.
Allerdings sind die Spiele und Kampfhandlungen in den Games so detailliert beschrieben dass ich manches überflogen habe weil es mir dann doch zu genau war. Ich gehöre nicht zu den Gamer Jahrgängen aber es ist ja auch ein Jugendbuch, mein 12 jähriger Sohn hat jetzt mit Begeisterung begonnen das Buch zu lesen.
Viele andere Dinge blieben dafür leider zu oberflächlich. Die Charaktere hatten nicht sehr viel Tiefe, waren oft sehr stereotyp. Es gab einen Alibi-Asiaten und noch weitere sehr klischeehafte Typen. Auch wenn ich es recht unrealistisch finde dass sich so schnell alle in Pärchen zusammen finden – toll dass der Autor ebenfalls einem homosexuellen Paar eine Chance gibt. Dies ist ja leider doch recht selten. Zacks Verhalten zu seinem Vater, zu seinen Freunden und zu Lex fand ich nicht immer nachvollziehbar.
Die eigentliche Story als Ausgangspunkt ist eine interessante Idee und wer weiß, vielleicht gar nicht mal so unrealistisch. Dennoch, als dann Spannung da ist geht es im Verhältnis sehr schnell zu Ende. Die Auflösung des Alien-Handlungsstranges war überraschend und hat mir gefallen, auch wenn noch Fragen offen blieben. Dann noch ein weiteres Kind – echt jetzt?? Das wäre meiner Meinung nach überhaupt nicht nötig gewesen.
Das Buch hat definitiv Potenzial, leider wurde dieses aber nicht wirklich ausgeschöpft. Für Nerds und Gamer ist hier der Unterhaltungsfaktor sicherlich hoch. Da mir der Schreibstil von Cline sehr gefallen hat werde ich seinem Buch „Ready Player One“ auf jeden Fall eine Chance geben