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Veröffentlicht am 13.03.2020

Eine Odyssee an Emotionen, Erkenntnissen und Abgründen

Kissed – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Ivys und Rens Story ist zu Ende erzählt. Mit “Kissed” ist nun praktisch ein Spin off aus dieser Welt erschienen. Das die Geschichte von Caden und Bri erzählt. Und eigentlich ist das hier nicht ein Roman, ...

Ivys und Rens Story ist zu Ende erzählt. Mit “Kissed” ist nun praktisch ein Spin off aus dieser Welt erschienen. Das die Geschichte von Caden und Bri erzählt. Und eigentlich ist das hier nicht ein Roman, sondern zwei.

Ivys und Rens Story hab ich einfach unfassbar geliebt und mich daher riesig gefreut zurückkehren zu dürfen. Und noch mehr habe ich mich freut, Tink wiederzusehen. Er hat auch hier ordentlich meine Lachmuskeln trainiert und zusammen mit Dixon war er einfach nur unschlagbar. Ich bin nach wie vor dafür, dass jeder einen Brownie wie Tink haben sollte. Denn Tink ist nun mal Tink und man liebt und vergöttert ihn einfach nur.
Ich liebe den Schreibstil von Jennifer L. Armentrout einfach nur. Herrlich fließend, bildgewaltig und ungemein bezaubernd, humorvoll und spannend zugleich. Sie schafft es, dass man sich in dieser Welt wohlfühlt. Das man dennoch versucht mit dem Grauen, dass einem hier begegnet klarzukommen.

Ich war sofort wieder drin in dieser Welt. Es war praktisch wie nach Hause kommen. Alles war wieder präsent und man erfährt dennoch immer wieder Rückblicke, was den Einstieg noch leichter machte.
In diesem Band erfährt man ausschließlich die Perspektive von Bri. Was ihr enorm viel Raum und Tiefe schenkte. Bri ist jemand, den man einfach sofort ins Herz schließt.
Mutig, tough und mit allen Wassern gewaschen. Sie ist niemand der sich so leicht brechen lässt, was sie immer wieder unter Beweis stellt.
Besonders ihr Trotz und ihr Stolz haben mich immer wieder zum grinsen gebracht. Es macht sie einfach so unglaublich sympathisch und authentisch. Bri weiß wie sich Schmerz anfühlt. Ein Schmerz, der sie auffrisst und nach Rache gieren lässt. Dabei geht sie sehr raffiniert vor und ich kam nicht umhin, sie dafür zu bewundern.
Bis der Prinz des Sommerhofes ihren Weg kreuzt und alles andere verblassen lässt.
Doch auch der Prinz giert nach Rache.
Doch keiner von beiden hat mit dem Feuer gerechnet, dass in Ihnen brennt und für wahre Explosionen sorgt.

Ich liebe einfach die unsagbar genialen Dialoge, die einfach so viel Lebendigkeit und Wärme hineinbringen. Die der Grundthematik etwas die Schärfe nehmen und alles so viel losgelöster erscheinen lassen.
Trotz dem wirklich genialen Humor, wird das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verloren.
Mit sehr viel Eindringlichkeit macht die Autorin klar, dass der Kampf noch lange nicht gewonnen ist.
Der Gegner ist äußerst Böse, perfide und brutal. Er lechzt nach den Schmerzen seiner Opfer. Er ist quasi wie aus der Hölle entsprungen und sorgt für ordentlich Chaos unter den Fae.
Das was man von den Antagonisten zu sehen bekommt, hat mir recht gut gefallen. Dennoch hätte ich mir hier noch etwas mehr Tiefe gewünscht, da sie doch relativ blass wirken.
Die brutalen Details werden nicht allzu ausführlich geschildert. Dafür spürt man mehr als deutlich, was es in der Seele anrichtet.
Welche Abwärtsspirale sich daraus ergibt, was wirklich enorm beängstigend ist.
Ich bin hier wirklich mehrfach an meine Grenzen gestoßen, weil es wirklich an die Substanz ging, das miterleben zu müssen.
Besonders Bri ging mir unfassbar nah. Ihr Schmerz und ihre Angst war fast körperlich spürbar und das auf unglaublich intensive und bahnbrechende Art und Weise.

Den Verlauf der Story mochte ich unglaublich gern, weil es sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Band 1 endete mit einem kleinen Cliffhanger. Was aber nichts machte, da man ja direkt weiterlesen konnte. Die Rückblicke in Band 2 haben mich jedoch zu Anfang etwas genervt, war aber zum Glück nicht von langer Dauer.
Der zweite Band ist um einiges actionreicher und brutaler. Die Samthandschuhe werden abgestreift und es geht ordentlich zur Sache. Dadurch stand ich permanent unter Strom und zitterte einfach nur unglaublich mit.
Es hat mich förmlich zerrissen, dieses Martyrium mitzuerleben. Mehr als der Verstand und der Körper ertragen, mehr als er begreifen und kompensieren kann.
Plötzlich ist da so viel Wut, die ein Ventil braucht, sich aber nicht entfalten kann.
Die Erkenntnisse, die mich durchströmten, haben den Boden wanken lassen und mich ordentlich aus der Spur gebracht.
Insgesamt gelang es der Autorin mit einigen Wendungen zu punkten. Größtenteils etwas vorhersehbar, aber einfach unglaublich spannend und nervenaufreibend. Manchmal hätte ich mir jedoch noch Cadens Perspektive gewünscht. Auch wenn sie es schafft, mehr Tiefe bei ihm zu schaffen.
Leider endet der zweite Teil relativ offen und ich bin doch mega gespannt wie es weitergeht.

Letztendlich eine Story, die mir wieder unglaublich ans Herz ging und mich keinen Moment zur Ruhe kommen ließ.
Es ist nicht nur der Kampf zwischen den Fae. Es geht darum , sich selbst zu entdecken, zu entfalten, die eigenen Grenzen auszuloten und zu zeigen, dass man einfach mehr ist, als man denkt.

Fazit:
Ivys und Rens Story war genial.
Bri und Caden stehen den beiden in nichts nach und schließlich ist da noch mein herzallerliebster Tink.
Eine Odyssee an Emotionen, Erkenntnissen und Abgründen.
Ich bin absolut begeistert von dieser Welt und möchte unbedingt noch mehr davon.

Veröffentlicht am 13.03.2020

Ein verdammt guter Nachfolger, der definitiv auch zum nachdenken bringt

Hard-Sequences / Hard-Sequences - Schattenblut
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Inzwischen hab ich schon drei Bände der Hard Sequences Reihe aus der Feder verschiedener Autoren gelesen und bin nach wie vor unheimlich begeistert.
Bei “Schattenblut” handelt es sich um den zweiten Band ...

Inzwischen hab ich schon drei Bände der Hard Sequences Reihe aus der Feder verschiedener Autoren gelesen und bin nach wie vor unheimlich begeistert.
Bei “Schattenblut” handelt es sich um den zweiten Band und Melisa Schwermer schreibt wirklich enorm spannungsgeladen und unglaublich fesselnd. Zudem thematisiert Sie hier das Stalking, was mich immer wieder unglaublich fasziniert und begeistert.
Mich fasziniert vor allem, was dabei im Kopf des Täters vorgeht, wie er agiert, welche Präsenz er einnimmt und wie er es schafft, dass das Opfer sich ihm unterwirft oder eben nicht.
Hier wird vor allem alles aus Täter- und Opfersicht geschildert. Was dem ganzen unheimlich viel Raum und Intensität verleiht. Was ich unglaublich spannend und interessant fand. Sie hatten dadurch unglaublich viel Tiefe. Man durchbricht dabei die Fassade, kann ihr Innerstes nach Außen kehren und einfach sehr viel über die Hintergründe herausfinden.
Mein einziger Kritikpunkt ist hier wirklich der Täter. Obwohl ich ihn teilweise wirklich beängstigend empfand. Gab es auch Momente, bei denen ich Ihm seine Rolle einfach nicht abgekauft habe. Er wirkte auf mich oft zu harmlos, nicht wirklich brutal. Was seine Taten aber schlussendlich widerlegten. Eigentlich in dem Punkt verdammt gut in Szene gesetzt. Ein Psychopath wie er besser nicht sein könnte. Gewissenlos, wahnsinnig und ohne Spur von Reue oder Schuld. Aber ich wurde mit ihm einfach nicht warm. Mir fehlte teilweise dieser Respekt und die Angst davor. Was ich aber richtig herausragend empfinde, dass Melisa Schwermer sehr viel über sein Seelenleben preisgibt und dabei auch sehr viel Verletzlichkeit an die Oberfläche zerrt.
Schmerz, Wut und Hilflosigkeit, die sich über Jahre entwickeln und schließlich zum Ausbruch kommen. Das gibt dieser Geschichte nicht nur sehr viel Tiefgang, sondern auch sehr viel Ausdruck.
Größtenteils dachte ich auch tatsächlich wer der Täter ist. Großer Fehler. Denn natürlich bringt die Autorin hier Wendungen ein, die mich ziemlich sprachlos gemacht haben und mich umdenken ließen.
Richtig klasse dagegen empfand ich Emily. Sie wird zum Dreh- und Angelpunkt dieses perfiden Spiels und muss so einiges mitmachen.
Emily kannte ich bereits aus dem ersten Band. Aber hier hat sie offenbart, welche tolle Persönlichkeit sie wirklich ist.
Ich mochte sie einfach total gern, ebenso auch Jannes ,der mit seiner lockeren und erfrischenden Art einfach tolle Momente schaffte.
Auch die Nebencharaktere konnten mich wirklich überzeugen. Insgesamt sind sie alle greifbar, authentisch und mit Ecken und Kanten bestückt.

Melisa Schwermer wirft nicht detailreich mit Blut und Gewalt um sich. Und das muss sie auch gar nicht. Denn viel schwerer wiegt hier der psychologische Aspekt. Die Angst, die im Nacken sitzt und du keine Ahnung hast, aus welcher Richtung der nächste Schlag kommt.
Wie weit der Täter bereit ist zu gehen.
Wie beklemmend es ist, was eine einzelne Person alles in Gang setzen kann und was dies alles nach sich zieht und was es für das Umfeld bedeutet. Denn es ist ein Kreislauf, in dem jeder irgendwie hineingerät. Ob man das will, spielt dabei in keinster Weise eine Rolle.
Auch wenn man den Täter nicht ernst nimmt, mindert es nicht seine Gefährlichkeit. Es macht sie nur umso größer und verhängnisvoller.
Viel schlimmer ist für mich tatsächlich, dass von Außen hin keine Hilfe erfolgt und das macht einfach so wütend. In der Realität bringt mich dieser Aspekt auch regelrecht zur Weißglut.

Mich hat diese Geschichte auch traurig gestimmt. Denn hier drin liegt so viel Tragik und Dramatik verborgen. Entscheidungen, bei denen man sich nichts denkt, die jedoch in den Wahnsinn münden.
Von dem psychologischen Aspekt bin ich enorm begeistert, zudem ist es durchweg sehr spannend.
Charaktere die sich einfach kontinuierlich weiterentwickeln, die Handlung ebenso.
Ein verdammt guter Nachfolger, der definitiv auch zum nachdenken bringt. Lediglich das Ende hätte etwas mehr detaillierter ausgearbeitet sein können.

Fazit
"Schattenblut” ist ein verdammt guter zweiter Band der Hard Sequences Reihe, aus der Feder von Melisa Schwermer.
Hier thematisiert sie das Stalking und ich liebe einfach diese Thematik.
Trotz Kritik hat mich diese Story wirklich begeistert.
Ein verhängnisvoller Kreislauf, der in Wahnsinn mündet und dabei so viel Verletzlichkeit, Schmerz und Wut preisgibt.
Eine Story voller Höhen und Tiefen.
Beängstigend und beklemmend. Voller Tragik und Dramatik und eine Traurigkeit die zum greifen nah ist.
Ich bin schon immens gespannt, was im vierten Band auf uns wartet.

Veröffentlicht am 13.03.2020

ein beängstigender und interessanter Sci-Fi Thriller

Dark World
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Bei diesem Werk hab ich mich tatsächlich vordergründig durch das Cover verleiten lassen. Einfach weil es wirklich wahnsinnig schön ist.
Beim Klappentext würde ich jedoch empfehlen, ihn nicht in Augenschein ...

Bei diesem Werk hab ich mich tatsächlich vordergründig durch das Cover verleiten lassen. Einfach weil es wirklich wahnsinnig schön ist.
Beim Klappentext würde ich jedoch empfehlen, ihn nicht in Augenschein zu nehmen.
Denn es sagt nicht annähernd nur das aus, womit man letztendlich konfrontiert wird.

Siamesische Zwillinge trennen. Kein Problem. In der Zukunft ist scheinbar alles möglich. Und wenn ich alles sage, meine ich alles.
Das wahre Paradies für Verbrecher, wenn man diese Welt näher betrachtet.
Denn das schöne San Francisco ist nicht nur schön, angenehm und voller Glamour.
Denn es gibt auch die Schattenseite dieser bezaubernden Metropole.
Dort ist es düster, brutal und knallhart.
Drogen, Skrupellosigkeit, Machtgier und das nicht zu knapp.
Laura Lam hat es wirklich toll verstanden dieses Setting zu präsentieren, so das ich es verstehen und auseinandernehmen konnte.
Und glaubt mir, es war absolut nervenaufreibend und unglaublich spannend.

Doch hier geht es in erster Linie um Taema und Tila und was Ihnen dort passiert.
Die beiden könnten unterschiedlicher kaum sein, weswegen ich anfangs doch etwas Schwierigkeiten mit Taemas sanfter ,aber doch irgendwie unerschütterlicher Art hatte.
Man hatte einfach das Gefühl, sie schwimmt mit dem Strom. Alles, bloß nicht auffallen. Im Laufe Handlung erfährt man jedoch woher Taema kommt und warum sie nur zu gern dem Gleichklang folgt. Ich konnte es absolut nachvollziehen. Sie wollte einfach Sicherheit und keine Angst mehr haben.
Nun ja, Tila macht ihr da einen Strich durch die Rechnung.
Schließlich wird Tila plötzlich des Mordes angeklagt und als Leser erfährt man schon früh, welche Strafe dafür erfolgt.
Ich fand das wirklich extrem beängstigend und schockierend. Die Technik ist verdammt weit fortgeschritten und gerade dieser Umstand hat so einiges an Beklemmung in mir ausgelöst.
Taema möchte nun irgendwie ihre Schwester retten. Doch ist sie dazu überhaupt in der Lage?

Die Handlung selbst fand ich am Anfang etwas fade und monoton, die Spannung wollte nicht so recht auf mich überspringen.
Auch mit den Emotionen blieb es leider etwas lau. Wenn man bedenkt ,dass man von beiden hier die Perspektiven erfährt, fand ich das doch etwas schade. Erst gegen Mitte der Story wurde es besser. Als sich die Charaktere und die Handlung weiterentwickelt haben. Als man sich nicht mehr völlig überfordert fragen musste, wo denn der eigentliche Kern zu finden sei.
Denn das, hat mich mal richtig aus den Latschen kippen lassen. Das war der Moment, wo die Skrupellosigkeit und Machtgier mit voller Härte auf mich einschlug.
Es nahm immer mehr Form an. Man verstand, worum es ging und was Taema hier genau versuchte auszuhebeln.
Da steckt so viel Kraft und Mut in ihr, das ich einfach nur den Hut vor ihr ziehen konnte.
Es gibt einen weiteren Punkt ,den ich hier unglaublich faszinierend empfand. Ihn aber nicht weiter erläutern kann. Der Überraschungsmoment für den Leser würde sonst flöten gehen. Aber es zeigt sehr gut auf, wie gefangen und angreifbar man in dieser Welt ist und wie fast unmöglich es erscheint, sich die eigene Persönlichkeit und Freiheit zu bewahren.

Laura Lam schlägt da zu, wo es uns am meisten Angst bereitet und das mit voller Kraft und absolut raffiniert.
Es hat mich jetzt nicht emotional zusammenbrechen lassen. Aber ich fand es unglaublich interessant und habe ab einem gewissen Punkt unentwegt mitgezittert und gebangt.
Mit den Details geht die Autorin etwas sparsam um. Dennoch erfährt man auch mehr aus der Vergangenheit der Zwillinge und das hat mich wirklich erschüttert und traurig gemacht.
Daneben setzt sie auch sehr viel Kalkül und Abgründigkeit ein, was sie uns nur allzu deutlich unter die Nase treibt.
Das Ende hat mich nicht wirklich überrascht ,aber es passt einfach.
Letztendlich ein Sci-Fi Thriller der mit unterschwelliger Spannung punktet und ein Geflecht aus Machtgier, Skrupellosigkeit und Manipulationen ans Licht bringt.
Wer gern kurzweiliges liest, ist hier bestens bedient.

Fazit:

Dark World hat mich vor allem durch das Cover verzaubert.
Ein Sci-Fi Thriller der mit unterschwelliger Spannung punktet und ein Geflecht aus Machtgier, Skrupellosigkeit und Manipulationen ans Licht bringt.
Hier ist nichts wie es scheint und allzu leicht verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Vision ineinander.
Leider nicht so emotional wie erhofft, dafür aber unglaublich interessant und faszinierend in seiner Ausarbeitung.

Veröffentlicht am 21.02.2020

Interessant, detailreich, mit einer Stille behaftet, die alles andere verblassen lässt

Ich lebe noch
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“Ich lebe noch” ist ein Survival Thriller der besonderen Art.
Ich habe mich sehr darauf gefreut und dennoch wusste ich lange nicht, ob mir dieses Buch zusagt.
Denn wenn man in Jess’ Geschichte eintaucht, ...

“Ich lebe noch” ist ein Survival Thriller der besonderen Art.
Ich habe mich sehr darauf gefreut und dennoch wusste ich lange nicht, ob mir dieses Buch zusagt.
Denn wenn man in Jess’ Geschichte eintaucht, spürt man nichts als lähmende Stille.
Eine Stille, die nach unten reißt und so viel Traurigkeit und Schmerz mit sich bringt. Fast schon ein quälendes Ohnmachtsgefühl.
Es ist unglaublich drückend und schwer.
Atmosphärisch, lebendig und durchweg bewegend.
Und hat mir wirklich einiges abverlangt.

Es ist ein Thriller, der eher ruhiger Natur ist und fast einer ein Mann Show gleicht.
Denn neben Jess gibt es nicht viel. Man erlebt, wie sie zu einer Kämpferin wird und ihre innere Stärke findet. Das braucht sie auch. Sonst würde sie keinen Tag überleben.
Und daneben lernen wir den wundervollen Bo kennen, der mich wirklich emotional gepackt hat.
Ein 16jähriges Mädchen und ihr tierischer Begleiter.
Eine Freundschaft die mich wirklich berührt und einfach mitgerissen hat. Gefährten die zur gegenseitigen Stütze werden und einander so viel Kraft geben.
Doch werden die beiden diesen Ort auch wieder lebend verlassen können?
Daneben gibt es noch den ein oder anderen Nebencharakter. Aber durch Jess’ Präsenz, nimmt man sie nur am Rande war und bringt ihnen auch nicht wirklich Interesse entgegen.
Viel zu intensiv und gehaltvoll, ist dafür Jess.
Wir erfahren einiges aus ihrem Leben und gleichzeitig ist da ein Nebel, der diesen Hintergrund verblassen lässt und für unwichtig einstuft.
Viel zu wichtig und essentiell ist das Jetzt und Hier.
Das so viel Mut, Kraft und innere Stärke erfordert. Das so viel Dramatik und Intensität mitbringt.

Kate Alice Marshall hat einen sehr einnehmenden und mitreißenden Schreibstil. Sie hat eine Art an sich, die extrem fordert und gleichzeitig kann man nicht von dieser Geschichte lassen. Mitunter schlichen sich zwar ein paar Längen ein, die aber nie von langer Dauer waren.
Die Autorin hat die Atmosphäre einfach perfekt eingefangen. Hoffnungslos, zerbrechlich , aber auch wild und rau.
Einsam,mit einem Hauch Melancholie verwoben.
Sie lässt uns Jess ihre Geschichte erzählen.
Man spürt die Leere und Hoffnungslosigkeit in ihrer Stimme. Man spürt, dass sie nicht weiß, ob sie das hier überleben wird.
Interessant war für mich wie diese Geschichte geschildert wurde. Immer abwechselnd auf zwei Zeitebenen. “Davor” und ” Danach”. Dadurch erlebt man Jess’ Entwicklung sehr deutlich und nachvollziehbar.
Ein Mädchen das nicht perfekt ist, aber über ihre eigenen Grenzen hinauswächst.
Das zu erleben hat mich merklich zerrissen.
Denn man möchte Jess einfach nur von da fortbringen.

Die Autorin punktet hier weniger mit Blut und Brutalität, als vielmehr mit Entwicklung und psychologischen Aspekten.
Der Thrill Anteil wurde für mich erst später spürbar. Aber dann ging es quasi Schlag auf Schlag.
Es hat mich vom Verlauf her nicht besonders überrascht. Aber sie findet einen guten Abschluss. Besser hätte ich es mir nicht ausmalen können.

Fazit:
“Ich lebe noch” ist ein eher ruhiger und gleichzeitig sehr atmosphärischer und lebendiger Thriller, der komplett unter die Haut geht.
Interessant, detailreich, mit einer Stille behaftet, die alles andere verblassen lässt.
Eine Story in der es um innere und äußerliche Stärke geht. Weniger mit Blut und Brutalität, als viel mehr mit psychologischer Spannung behaftet.
Mich hat er absolut mitgerissen, auch wenn sich mitunter ein paar Längen einschlichen.
Unglaublich emotional, dramatisch und herzzerreißend.

Veröffentlicht am 04.02.2020

“Läufst du weg oder springst du?”

Until You: December
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“Läufst du weg oder springst du?”
Eine Zitat , dass diesen Roman nicht besser beschreiben könnte. Weglaufen ist so viel einfacher und springen so viel schwerer, als man annehmen würde. Wenn man Gareth ...

“Läufst du weg oder springst du?”
Eine Zitat , dass diesen Roman nicht besser beschreiben könnte. Weglaufen ist so viel einfacher und springen so viel schwerer, als man annehmen würde. Wenn man Gareth und December kennenlernt, weiß man erst wie schwer.
Mittlerweile ist es der 8.Band der “Until you” Reihe und jede Reise ist anders. Bewegender, fordernder und ereignisreicher.
Und jedes Mal springt man aufs Neue.

Wenn ich diese Story beschreiben müsste. Dann würde ich wohl sagen, bodenständig, authentisch und herrlich romantisch.
Es gibt keine Wildheit, keine Impulsivität und absolut kein Chaos. Es gibt aber sehr wohl Intrigen, Sehnsucht und tiefe, echte Leidenschaft.
Die Liebe steht hier mehr als alles andere im Fokus.
Eine Liebe, die so groß, echt und wahrhaftig ist, dass man Angst davor hat, ihr zu begegnen.
Angst vor der Intensität, mit der sie dich einnimmt.
Angst vor der Stärke, die sie aus dir herauskitzelt.
Denn Liebe ist mehr als nur ein Wort oder das Aufeinandertreffen zweier Menschen.
Hier erleben wir, was Liebe tatsächlich bedeutet.
Mit all ihren Facetten. Mit einer Wucht, das dir der Atem wegbleibt.

Aurora Rose Reynolds hat einfach ein untrügliches Gespür dafür, den Leser in eine Wohlfühlatmosphäre hineinziehen.
Sie schreibt sehr sanft , kraftvoll und wahnsinnig leidenschaftlich. Legt Wert auf sensible Details und humorvolle, aber auch bewegende Augenblicke. Und das mit einer Leichtigkeit, die einfach verzaubert.
Hier geht es um Gareth und December. Zwei wahnsinnig tolle Charaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Und noch ein kleines bisschen mehr gelang dies Mitchell und Max.
Dabei erfahren wir auch die Perspektiven von Gareth und December, was mir sehr gut gefallen hat. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen.
Auch wenn dieser Roman kaum Überraschungen bietet. So habe ich doch jede Zeile genossen.
Es versprüht seinen eigenen Zauber , bringt zum lachen und lieben gleichermaßen.
Die Autorin zeigt diesmal auf, wie wichtig Familie und Vertrauen ist. Wie wichtig es ist loszulassen , um endlich anzukommen.
Es gibt wenig Dramatik oder Tragik. Denn die Ernsthaftigkeit ist in den Zeilen dazwischen versteckt

Ich mochte es sehr loszulassen. Mich hineinfallen zu lassen und einfach zu genießen.
Manchmal muss das Gefühl stimmen, um eine Story und das Leben ins eigene Herz zu lassen und daraus gestärkt hervorzugehen.
Decembers Liebe zu Büchern und zum backen macht einfach unglaublich sympathisch und Gareths raue Natur macht das Zusammenspiel mit dieser sanften und dennoch starken jungen Frau perfekt.
Am Ende wurde es dennoch einen Hauch dramatisch. Was aber kaum wahrzunehmen war. Weil es zu schnell vorüber war.
Langweilig fand ich es zu keinem Zeitpunkt, denn besonders December hat mich mit ihrer Art immer wieder überrascht und aus dem Tritt gebracht. Ihr Großmut, ihre Herzlichkeit und ihre humorvolle Art fand ich einfach sehr erfrischend.
Man erfährt auch mehr über Gareths Vergangenheit, da diese zum Blickpunkt in der Gegenwart wird. Da hätte ich mir jedoch mehr Konfrontation und Ausarbeitung gewünscht. Denn für diese Geschichte, fand ich diese Aspekte nicht ganz unwichtig.

Letztendlich ein herrlicher Wohlfühlroman, der sich wie nach Hause kommen, anfühlt.
Authentische Charaktere und eine Handlung , die einfach verzaubert und den Alltag ausblendet.
Perfekt für zwischendurch.

Fazit:
Gareths und Decembers Geschichte verspricht Harmonie pur und absoluten Wohlfühlfaktor.
Eine sehr bodenständige, aber dennoch aufwühlende Story, die zeigt was Familie wirklich bedeutet.
Eine Story , die auch ohne Überraschungen perfekt unterhält und einfach sehr kurzweilig, aber dennoch sehr spannend ist.
Wie aus dem Leben gegriffen.
Erfrischend, authentisch und einfach locker leicht.
Perfekt für zwischendurch zum abschalten und fallen lassen.