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Veröffentlicht am 19.03.2020

Humorvoll und warmherzig

Mein Herz, dein Herz und die Pferde
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Kunterbunt, verrückter, Bernice!

Um was es geht:
Bernice flieht vor ihrem fastverlobten von Phoenix zur Sweet Water Ranch in Montana. Dort trifft sie auf ihre Jugendliebe Dean und vertraute Gefühle erwachen ...

Kunterbunt, verrückter, Bernice!

Um was es geht:
Bernice flieht vor ihrem fastverlobten von Phoenix zur Sweet Water Ranch in Montana. Dort trifft sie auf ihre Jugendliebe Dean und vertraute Gefühle erwachen zum Leben. Die Turbulenzen sind nicht mehr aufzuhalten und Hals über Kopf, stürzt Bernice von einem Abenteuer ins nächste und immer wieder findet sich Dean an ihrer Seite.

Die Figuren:
Bernice Milers hatte eine behütete Kindheit und wurde zu einer bekannten TV News Queen, die ihren Beruf liebt. Ebenso wie Pferde. Sie hängt gerne am Smartphone und hat ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Mit den besten Absichten stiftet sie unfreiwillig Verwirrung und Unruhe und ihre grundehrliche Art lässt mich oft schmunzeln. Sie ist entschlossen und packt mit an.

Dean Cunningham arbeitete schon früher auf der Sweet Water Ranch. Damals hatte er kaum Geld. Bernice und Dean teilen sich eine gemeinsame Vergangenheit. Heute ist er wieder auf der Ranch tätig. Diesmal als Hausmeister für Chrissie. Dean ist ein Mann, auf den man bauen kann. Ein Fels in der Brandung. Doch Dean hat seine Geheimnisse und versteht es, Bernice und mich länger im Unklaren zu lassen. Seine Art gefällt mir, selbst wenn er das Reden nicht erfunden hat.

Es gibt jede Menge Nebencharaktere, die alle auf ihre Art einzigartig sind. Bernice Mutter ist eine Nummer für sich. Bei ihr wusste ich manchmal nicht, ob ich sie drücken, schütteln, oder küssen will. Was für eine schräge Person. Ebenso wie Cody, der Australier, nun gut, das sollte alles Erklären ... behaupten gewisse Leute.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft und so sehe ich alles vor mir. Ich bin sofort in der Geschichte drin und freue mich über ein Wiedersehen mit alten Bekannten auf der Ranch. Das Buch ist humorvoll, warmherzig und immer wieder spannend. Ich genieße die Zeit mit Deans Leuten total. Sie erwischen mich voll und ziehen mich in ihren Kreis.

Sie sind so besonders und mir wird für jeden ein Gefühl vermittelt. Alleine Mommy Faye: „Dean war kein Pflegekind. Dean war ein Geschenk.“ Wundervoll, diese zwei Sätze. Gänsehaut pur. Berührend und herzlich. Die Story ist farbenfroh wie eine Patchworkdecke. Bunt an Charaktere und bunt an Abenteuer.

In diesem Band sind wieder Tiere mit an Bord und nicht nur Pferde. Bernice Spitzname, den sie von Dean erhalten hat, hat mich laut lachen lassen. Das ist mein Name innerhalb meiner Familie, seit ich krabbeln kann. Und ich habe noch nie gehört, dass jemand anderes so genannt wird, herrlich.

Meine Kritik:
Nicht alles ist für mich nachvollziehbar. Der Perspektivenwechsel geht an manchen Stellen zu abrupt und ohne erkennbaren Übergang vonstatten. Für meinen Geschmack gibt es zu wenig Bernice-und-Dean-Zeit, aber dafür zu viele Nebenstränge, in denen sich Frau Wolff verliert, was zu unnötigen Längen führt. Ich hätte mir den Fokus mehr auf Dean und Bernice gewünscht.

Dadurch geht mir das Kribbeln zwischen den beiden verloren, bzw. baut sich erst gar nicht auf. Ich werde nicht schlau aus Dean. Für mich wirken die Protagonisten ausgebremst, was ich sehr schade finde. Zu vieles bleibt unausgesprochen, oder erreicht mich nur durch Erzählungen dritter.

Mein Fazit:
Mein Herz, dein Herz und die Pferde, ist eine warmherzige Story, in der sehr viel passiert. In der Geschichte geht es um Freundschaft, Loyalität, Vertrauen, bedingungsloser Hingabe und die Bereitschaft, für andere einzustehen. Der Zusammenhalt auf der Ranch, ebenso wie bei Deans Leuten, beeindruckt mich. Die Autorin schenkt mir viel Lesespaß und begeistert mich mit einem tollen Setting und bemerkenswerten Charaktere, die ich alle liebgewonnen habe. Sie bringt mich immer wieder zum Lachen. Einzig die Romantik und Liebe kommen mir zu kurz, weshalb ich einen Stern abziehe.

So vergebe ich 4 wundervolle Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.


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Veröffentlicht am 13.03.2020

In den Ort und seine Bewohner habe ich mich verliebt

Das kleine Café am Pier
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Um was es geht:
Jo eilt ihren Großeltern bereitwillig zur Hilfe, als diese sie im Café brauchen. So kehrt sie nach Salthaven-on-Sea zurück. Jo ist kreativ und setzt an Valentinstag eine Idee um, die nicht ...

Um was es geht:
Jo eilt ihren Großeltern bereitwillig zur Hilfe, als diese sie im Café brauchen. So kehrt sie nach Salthaven-on-Sea zurück. Jo ist kreativ und setzt an Valentinstag eine Idee um, die nicht so recht zündet. Doch Jo gibt nicht auf und bald kümmert sie sich um das Liebesleben einiger Bewohner in dem kleinen Ort. Doch was ist mit ihrem Herz? Sehnt sich das nicht nach Liebe und Geborgenheit? Wird Jo in Salthaven-on-Sea endgültig ankommen, oder zieht es sie wieder zurück nach Schottland?

Die Figuren:
Jo ist 31 Jahre alt und Single. Der Lehrberuf bereitet ihr schon länger keine Freude mehr. Im Café blüht sie auf und lässt ihrer Kreativität freien Lauf.

Neben Jo sind die Großeltern Molly und Arthur wichtige Charaktere in diesem Buch. Die Liebe zwischen ihnen und ihrer Enkelin ist spürbar und füllt die Seiten mit Wärme. Und dann gibt es viele weitere Nebenfiguren, die im Grunde auch Hauptfiguren sind. Sie alle füllen die Geschichte mit Leben.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist weitestgehend füßig zu lesen. Die Geschichte wird aus Sicht von Jo in der 3. Person geschildert. Hier ist eindeutig der Weg das Ziel und für mich ist es eher ein Unterhaltungsroman. Für einen Liebesroman fehlen mir die Leidenschaft und die dazugehörigen Emotionen. Romantik kommt hin und wieder auf und ich bleibe lange im Dunkeln, wer am Ende Mister Right für Jo ist. Das Buch ist witzig und ich komme reichlich in den Genuss des englischen Wetters. Ich erlebe sämtliche Jahreszeiten am Ende des Piers mit.

Meine Kritik:
Der Schreibstil ist ab und an zu ausschweifend und es hätte der Fokus mehr auf Jos Liebesleben liegen dürfen, da ich definitiv von einem Liebesroman ausgegangen bin. Beim Lesen hat nichts bei mir geprickelt und ich habe nicht mitgefiebert. Das Ende des Epilogs ist eine nette Idee, aber gerne hätte ich etwas mehr aktive Zeit im Happy End verbracht. Da fühle ich mich um einige Emotionen betrogen, die ich aus nächster Nähe miterleben möchte. Es gibt jede Menge Charaktere in diesem Buch, was mich rasch überfordert.

Mein Fazit:
Das kleine Café am Pier ist ein witziger und unterhaltsamer Roman, der mir viel Lesespaß schenkt. Er bietet mir ein tolles Setting und einen humorvollen Querschnitt von den Bewohnen aus Salthaven-on-Sea. Meine Sinne werden angesprochen und mehr als einmal befinde ich mich mitten im Geschehen.

Von mir erhält das Buch 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Romantisch und unterhaltsam

Obstblütenträume
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Zur Handlung:
Paula hat den landwirtschaftlichen Hof ihrer Großeltern in der Eifel übernommen und sich damit übernommen. Sehr zum Missfallen ihres Vaters. Ihr einziger Angestellter ist Geselle Finn, der ...

Zur Handlung:
Paula hat den landwirtschaftlichen Hof ihrer Großeltern in der Eifel übernommen und sich damit übernommen. Sehr zum Missfallen ihres Vaters. Ihr einziger Angestellter ist Geselle Finn, der ihr treu zur Seite steht. Paula hat ständig Geldsorgen. Zum Glück ist da ihre liebevolle Großmutter Claire, die mit auf dem Hof lebt. Sie sorgt dafür, dass die leckersten Gerichte auf dem Tisch stehen. Als Paula Hilfe braucht, wird ihr der Tischler Theo empfohlen.

Ein Mann, der ihr Herz zum Stolpern bringt und ihre gefassten Vorsätze wie Seifenblasen zerplatzen lässt. Darf sie erneut an die Liebe glauben? Das Schicksal hält logischerweise nicht die Füße still und fordert Paula im Kampf um den Hof und die Liebe, alles ab.

Die Protagonisten:
Paula Sassendorf ist 30 Jahre und eine Kämpfernatur mit Temperament. Sie weiß was sie will und ist bereit, sich durchzubeißen. Das gefällt mir prima. Paula ist herzlich, bodenständig und witzig.

Theo Freimuth ist 35 Jahre alt, Tischlermeister und naturverbunden. Seine Zeit verbringt er gerne mit seinem Hund Titus. Er denkt übers Auswandern nach und will sich nicht in der Liebe binden. Zu sehr wurde er schon verletzt.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Im Buch werden immer wieder meine Sinne angesprochen und so sitze ich in der gemütlichen Wohnstube mit am Tisch und atme die köstlichsten Essensdüfte ein. Der Roman wird in der 3. Person geschildert. Ein angenehmes Tempo liegt der Entwicklung zugrunde. Ich genieße einige schöne Stunden mit Paula und Theo, ehe dunkle Wolken aufziehen. Genau wie ich es liebe. Das Buch unterhält mich gefühlvoll und zieht mich mit.

Meine Kritik:
In der Geschichte gibt es unwesentliche Längen. Nicht alles ist für mich nachvollziehbar. Vor allem das Verhalten einer Nebenfigur, habe ich am Ende als harten Bruch zur vorherigen Handlung empfunden und ist für mich nicht stimmig.

Bei mir wurde eine Frage durch unterschiedliche Aussagen gegen Ende des Buches aufgeworfen, die keine Antwort findet.

Bei den Dialogen steht zwischen Frage und Antwort manchmal so viel Text, dass ich die Frage nochmal nachlesen muss, wenn ich bei der Antwort angelangt bin, um diese zu verstehen. Das ist aber kein Phänomen dieses Buches, sondern kommt mir beim Lesen häufig unter.

Mein Fazit:
Obstblütenträume ist ein lockerer leichter Liebesroman, der mir die momentan bedrückenden Wetterstunden spielerisch erhellt. Ich werde mit einem tollen Setting verwöhnt und erlebe ein wenig Tiefgang bei den Figuren. Romantik und Liebe ziehen sich wärmend durch die Seiten. Dieses Buch liest sich in einem Rutsch weg.

Obstblütenträume erhält von mir 4 gelungene Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Für Liebhaber des Genre BDSM

Suite 6
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In diesem Buch finden sich drei Kurzgeschichten von angenehmer Länge, deren Schwerpunkte in der Erotik liegen.

Zu Story 1
Julian ist der jüngste der drei Brüder, die das heruntergekommene Hotel Suite ...

In diesem Buch finden sich drei Kurzgeschichten von angenehmer Länge, deren Schwerpunkte in der Erotik liegen.

Zu Story 1
Julian ist der jüngste der drei Brüder, die das heruntergekommene Hotel Suite 6 von ihrem verstorbenen Vater Bruno geerbt haben. Neben ihm gibt es noch Sandro und Noah. Ihre Stiefschwester Liza und deren Mutter gehen bei der Erbschaft leer aus.

Liza, eine rothaarige Schönheit bekommt von den Brüden einen Job im Hotel angeboten und kommt Julian näher. Zwischen Julian und ihr knistert es sofort. Sie ist recht unerfahren und kann Julian nicht widerstehen. Ihre Mutter ist gegen jede Kontaktaufnahme mit Brunos Söhnen.

Der Schreibstil ist angenehm und flott. Ich lese anregende explizite Szenen. In gerade mal hundert Seiten findet sich zwar wenig Tiefgang, aber eine behagliche Atmosphäre. Die weitere Entwicklung der Geschichte wird am Ende als Epilog zusammengefasst.

Zu Story 2
Lydia Lieb lässt ihren Lebensabschnittsgefährten Steffen hinter sich, um sich ein paar freie Tage im Wellness-Hotel Suite 6 zu gönnen. Sie ist kein Mensch der großen Worte, liebt es zu malen und dabei Musik zu hören. Steffen hingegen ist ein Kontrollfreak und macht Lydia bei jeder Gelegenheit runter. Dieser Kerl ist der Alptraum für jedes schwache Selbstbewusstsein.

Sandro ist dominant und steht auf devote Frauen. In Lydia sieht er die Erfüllung seiner Bedürfnisse, die schon viel zu lange unbefriedigt sind. Es bleibt ihm nicht verborgen, wie ängstlich Lydia immer wieder reagiert. Sie lässt sich auf ihn ein, öffnet sich und erzählt ihm von Steffen. Die Annäherung der beiden ist einfühlsam geschildert.

In den expliziten Szenen finden sich jede Menge BDSM-Anteile. Heftiger als in der 1. Story. Nicht alles davon trifft meinen Geschmack. (z.B. Frau am Genick gepackt vor sich herschiebend) da fehlt mir wohl die devote Ader. Es ist aber super geschrieben und die heißen Szenen erreichen mich alle. Leider wurde gerade ein sehr interessanter Teil der Rahmenhandlung in einen Mikro-Epilog gequetscht. Das finde ich sehr schade. Da hat die Autorin viel Potential verschenkt.

Zu Story 3
Sandra ist 34 Jahre alt und arbeitet als Erzieherin im Kindergarten. Sie ist seit sechs Jahren mit Carsten verheiratet. Ihr unerfüllter Kinderwunsch belastet ihr komplettes Eheleben.

Im Hotel Suite 6 trifft sie auf Lars. Dieser ist Student und arbeitet als Lieferant nebenbei fürs Hotel. Sven, der Koch des Hotels, spielt eine große Rolle in der Geschichte.

Die Annäherung der Figuren im dritten Teil erreichen mich weder bei Lars, noch bei Sven. Es kribbelt und prickelt nichts. Auch hier wird die Beendigung der Rahmenhandlung in Form eines kleinen Epilogs wiedergegeben. So bleiben keine Fragen offen.

Mein Fazit:
Die erotischen Kurzgeschichten haben mich prima unterhalten und bei den beiden Ersten hat es mächtig beim Lesen geprickelt. Mir gefallen die Rahmenhandlungen in Story 1 und 2 sehr gut und ich genieße es, dass mir eine angenehme Atmosphäre beim Lesen geschenkt wird.

Der fehlende Tiefgang war bei der Kürze der Geschichten zu erwarten und fällt nicht in die Bewertung hinein. Hervorheben möchte ich die Verhütung, die in allen drei Geschichten ein fester Bestandteil ist. Gerade in Teil 1 muss ich hölzerne Dialoge bemängeln. Sie wurden in den weiteren Teilen geringfügig besser. Die Kurzgeschichten sind alle mit dem Hotel Suite 6 und den drei Brüdern verwoben.

Suite 6 ist ein kurzweiliges Buch, das mir viel Lesevergnügen bietet. Aufgrund der vorhandenen Schwächen vergebe ich 4 erotische Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung für Liebhaber des Genre-BDSM.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Die Thematik des Thrillers wirkt verstörend real

Roter Stern
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Um was es geht:
Professor Lukas Neefe genießt mit Mitte dreißig seine Unabhängigkeit. Mitten in der Nacht reißt ihn ein Telefonat aus seinem geregelten Alltag und katapultiert ihn in einen Alptraum hinein, ...

Um was es geht:
Professor Lukas Neefe genießt mit Mitte dreißig seine Unabhängigkeit. Mitten in der Nacht reißt ihn ein Telefonat aus seinem geregelten Alltag und katapultiert ihn in einen Alptraum hinein, der bei mir ab und an für Atemaussetzer sorgt. Die Terrorgruppe Roter Stern, die sich 1994 aufgelöst hatte, bedroht sechs deutsche Städte, mit versteckten atomaren Sprengsätzen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Was mir gefällt:
Ich bin sofort in der Geschichte. Der überwiegend lebhafte Schreibstil nimmt mich mit und Herr Narra entwickelt schon in den ersten Seiten eine Atmosphäre, die mich festhält. Ich lerne einiges Neues über die Wirkungsweise von Atombomben. Herr Narra hat gut recherchiert oder kennt sich einfach aus. Neben der brillanten Fallanalytikerin Dr. Tanja Rohte, spielen Prof. Lukas Neefe und sein ehemaliger Studienkollege Frank, große Rollen in dieser Geschichte.

Immer wieder baut sich ein gelungener Spannungsbogen auf. Die Story ist aktionsgeladen und Wendungsreich. Die Dialoge überzeugen durch Lebhaftigkeit und bieten jede Menge Unterhaltungswert. Die Hauptcharaktere sind allesamt spitze ausgearbeitet und erreichen rasch eine angenehme Tiefe.

Was mir nicht gefällt:
Es stürmen viele Namen auf mich ein, was mir am Anfang Probleme bereitet.

Wie oben schon erwähnt, schreibt Herr Narra überzeugende Dialoge, die keine Gehilfen benötigen. Entweder vertraut sich der Autor nicht selbst, oder er traut seinen Lesern nicht zu, diese für sich korrekt zu interpretieren. So stehen viel zu häufig unnötige Erläuterungen wie z. B: Zischte er, bellte er, gab er gespielt besorgt von sich, hinter der wörtlichen Rede.

Mich wirft so etwas aus dem Lesefluss und fällt für mich unter „Betreutes Lesen“, was ich gar nicht mag. Die meisten Szenen in diesem Buch, sind stark genug und die Dialoge ebenfalls, um alleine stehen zu können und auf diese überflüssigen Redundanzen an etlichen Stellen verzichten zu können.

Das Buch wird aus Sicht der 3. Person geschildert und Herr Narra bedient einige Perspektiven, was für mich in Ordnung ist. Leider schmuggelt sich immer wieder der auktoriale Erzähler hinein und nimmt mir an manchen Stellen durch seine Detailgenauigkeit (z. B: Verletzungsmuster), die Spannung. Da wünsche ich mir Perspektiventreue und möchte nur wissen, was in genau diesen Momenten die jeweilige Person wissen kann. Einige für mich wichtige Geschehnisse, erfahre ich nur durch Rückblenden. (Passive Erzählweise)

Mein Fazit:
Das Szenario dieses Thrillers ist erschreckend real. Das Buch hat mich jetzt nicht vom Sitzmöbel gerissen, aber für ein Debüt klasse unterhalten und mir spannungsvolle Stunden geschenkt. So erhält „Roter Stern“ von mir 4 überzeugende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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