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Veröffentlicht am 03.01.2017

Kurzroman zur Überbrückung der Wartezeit

Das Weihnachtsdorf
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Weihnachten naht in Maierhofen! Nach dem großen Genießer-Festival im Sommer sind die Einwohner natürlich längst schon wieder mit neuen Plänen beschäftigt, zum einem natürlich mit dem großen Weihnachtsmarkt, ...

Weihnachten naht in Maierhofen! Nach dem großen Genießer-Festival im Sommer sind die Einwohner natürlich längst schon wieder mit neuen Plänen beschäftigt, zum einem natürlich mit dem großen Weihnachtsmarkt, der wieder viele neue Besucher in den Ort locken soll, zum anderen natürlich mit ihren eigenen privaten Weihnachtsfeierlichkeiten.

Insbesondere Christine steckt bis über beide Ohren in Vorbereitungen, ist es doch das erste Weihnachtsfest seit der Trennung von ihrem Mann, umso schöner will sie es sich und den beiden Töchtern machen. Doch wieso drucksen die beiden so herum, wenn es darum geht, wann genau sie zum Fest nachhause kommen?

Edy und Roswitha sind vom großen Erfolg von Edys veganer Wurstproduktion fast ein bisschen überfordert. Denn da sind ja auch noch Roswithas eigene Pläne und der Hof und ihre alten Eltern, wer soll das nur alles stemmen?

Therese freut sich nach ihrer Krankheit und Genesung auf ein ruhiges Weihnachten zu zweit mit ihrem Sam, das Gasthaus soll geschlossen bleiben – doch da nistet sich ganz ungefragt dann doch jemand ein, was nun?

Und dann sind da – neben vielen anderen Maierhofenern – noch Greta und Vincent, die zu Weihnachten ebenfalls eine besondere Überraschung für den anderen geplant haben. Wer wird da wohl die größten Augen machen?

Ich empfehle, „Kräuter der Provinz“ zuerst zu lesen, dort lernt man Maierhofen, seine Einwohner und deren Probleme und Sorgen, aber auch ihren Zusammenhalt und ihre Lösungen, bereits kennen.

Ein wenig irreführend ist vielleicht die Bezeichnung „Roman“ auf dem Cover und dass das Büchlein als Maierhofen Band 2 geführt wird. Eigentlich handelt es sich eher um eine Kurzgeschichte, ein Appetithäppchen für die Leser, um die Wartezeit auf den nächsten „richtigen“ Maierhofen-Roman „Die Blütensammlerin“ (erscheint im März 2017) zu verkürzen.

Es ist also nur ein Kurzroman, das Buch umfasst gute 200 Seiten, wovon allerdings viele schon Rezepte und Weihnachtsideen sind, die am Ende des Buches stehen. Die eigentliche Geschichte ist dementsprechend noch etwas kürzer und liest sich schnell, fast zu schnell! So groß einerseits die Freude über das Wiedersehen mit Maierhofen und seinen Bewohnern ist, so schnell ist diese Freude dann auch schon wieder vorbei – aber glücklicherweise bleibt ja die Vorfreude auf den nächsten Teil, in dem es dann wieder etwas ausführlicher zur Sache gehen wird und in dem hoffentlich die offenen Fragen beantwortet und die momentan noch losen Enden zusammengeführt werden!

Veröffentlicht am 03.01.2017

Ein Wintermärchen

Die silberne Königin
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Eine Welt im andauernden Winter. Seit vielen Jahren schon hat die kalte Jahreszeit die Stadt Silberglanz und das Land herum im festen Griff. Die Menschen haben es nicht leicht, die Schneemassen machen ...

Eine Welt im andauernden Winter. Seit vielen Jahren schon hat die kalte Jahreszeit die Stadt Silberglanz und das Land herum im festen Griff. Die Menschen haben es nicht leicht, die Schneemassen machen es unmöglich, Nahrungsmittel anzubauen, und so muss alles von außerhalb gekauft werden. Doch es gibt nur einen Weg durch die schneebedeckten Berge und das Geld ist bei vielen natürlich sowieso knapp, so dass sie in großer Armut leben. So auch Emma und ihr Vater, der zudem noch einen Großteil des mühsam verdienten Geldes durch Alkohol versäuft. Für Emma ändert sich das karge Leben erst, als sie eine Arbeitsstelle in der Chocolaterie von Madame Weltfremd erhält. Nie hätte sie sich dies erträumen lassen und es ist für sie wie der Eintritt in eine andere Welt. Ihre Arbeitgeberin ist eine bekannte Geschichtenerzählerin, doch jahrelang hat sie geschwiegen, denn Märchen und Geschichten sind in dieser Welt nicht ungefährlich. Aber nun fängt sie an, Emma eine ganz besondere Geschichte zu erzählen – alles nur ein Märchen oder steckt viel mehr dahinter?

Wer märchenhafte Geschichten mag, findet hier ganz sicher ein besonderes Leseerlebnis! Sowohl äußerlich vom Cover her als auch inhaltlich in Aufbau und Erzählweise ist das Buch wirklich wunderschön gelungen. Beim Lesen fröstelt es den Leser direkt, die eisige Stimmung in der Stadt kommt hervorragend herüber. Lange ist rätselhaft, wie die immer wieder eingeschobenen Stücke von Madame Weltfremds Geschichte mit Emma und der aktuellen Situation zusammenhängen, auch wenn man recht früh einen ersten Verdacht hegen kann. Nach und nach werden die Parallelen dann immer deutlicher, aber wie es am Ende wirklich ausgeht, weiß man erst, wenn es tatsächlich so weit ist! So bleibt es spannend bis zum Schluss.

Ein wunderschönes Wintermärchen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbar gezeichnete Figuren

Und damit fing es an
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Gustav Perle ist ein stiller Junge. Er wächst bei seiner Mutter Emilie auf, der Vater ist bereits kurz nach seiner Geburt gestorben, die Umstände sind für den Jungen lange nicht klar. Seine Mutter ist ...

Gustav Perle ist ein stiller Junge. Er wächst bei seiner Mutter Emilie auf, der Vater ist bereits kurz nach seiner Geburt gestorben, die Umstände sind für den Jungen lange nicht klar. Seine Mutter ist keine liebevolle Frau und ihr Verhältnis zu ihrem Sohn recht unterkühlt und distanziert. Sich in jeder Lebenslage zu beherrschen, ist ihr sehr wichtig und das vermittelt sie auch ihrem Sohn.

So wächst Gustav zwar nicht direkt unglücklich, aber auch eher freudlos auf. In der Vorschule trifft er dann eines Tages auf Anton, den Sohn wohlhabender jüdischer Eltern. Die beiden Jungen freunden sich an und Gustav verbringt viel Zeit bei und mit Antons Familie. Anton ist ein musikalisches Wunderkind und seine Eltern setzen große Hoffnungen in seine Zukunft als Konzertpianist. Durch sie erhält Gustav Einblicke in eine ganz andere Welt, aber auch immer wieder Dämpfer, wenn ihm deutlich gemacht wird, dass seine Familie eben nur aus Emilie und ihm besteht und sie ein gänzlich anderes Leben führen.

Nach und nach erfährt man als Leser in Rückblenden, warum Emilie ist, wie sie ist und wie es dazu gekommen ist. Auch Gustavs verstorbenen Vater Erich lernen wir so im Nachhinein kennen und diese Rückblenden erklären einiges.

Die Lebenswege von Anton und Gustav bleiben immer irgendwie verknüpft, driften manchmal etwas weiter auseinander, doch nähern sich dann auch wieder an.

Gustav Perle ist ein liebenswürdiger Mann, aber anscheinend liebt ihn niemand. Seine Mutter nicht, da sie zu sehr mit ihrer eigenen Vergangenheit kämpft, sein Freund Anton ist zu selbstbezogen und viele andere Menschen gibt es in Gustavs Leben nicht. Dennoch steht Gustav wiederum den Menschen, die ihm nahestehen, immer bei und ist für sie da.

Es ist ein Buch für Leser, die ruhige Töne mögen. Wer viel Action erwartet, ist hier sicherlich falsch beraten. Aber gerade wegen dieser leisen Töne hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Die Figuren werden gut gezeichnet, man sieht sie regelrecht vor sich. Auch wenn man anfangs nicht alles versteht, erklärt sich im Laufe der Handlung doch alles und man kann nachvollziehen, warum sie so geworden sind.

Gustav ist in den 1940er Jahren geboren, die Geschichte der Schweiz vor und während des Zweiten Weltkriegs spielt eine gewisse Rolle für die Handlung und war für mich sehr interessant, da ich bisher immer nur Bücher gelesen habe, in denen Menschen zwar in die Schweiz geflohen sind, aber nie Romane aus Schweizer Sicht.

Das Hauptaugenmerk liegt aber klar auf den Figuren und ihrem komplizierten Beziehungsgeflecht.

Ein tolles Buch, wenn man sich auf derartige Geschichten einlassen kann und will!

Veröffentlicht am 15.09.2016

So lasst uns die Gläser erheben auf die dunkle Zeit

Wenn der Sommer endet
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Jedes Jahr kommt sie wieder, die dunkle Zeit. Die Zeit, in der Cara und ihre Familie besonders anfällig für Unfälle und Verletzungen sind, in der sie sich alle dick einpacken und extrem vorsichtig sind, ...

Jedes Jahr kommt sie wieder, die dunkle Zeit. Die Zeit, in der Cara und ihre Familie besonders anfällig für Unfälle und Verletzungen sind, in der sie sich alle dick einpacken und extrem vorsichtig sind, in der aber dennoch immer wieder irgendetwas passiert. Blaue Flecke, Schnitte, Knochenbrüche bis hin zu Todesfällen, es ist wie ein Fluch, der alljährlich über die Familie kommt.

Und dann ist da noch die mysteriöse Mitschülerin Elsie. Cara bemerkt eines Tages, dass Elsie auf allen Fotos zu sein scheint, die Cara in den letzten Jahren so gemacht hat. Doch als sie Elsie näher befragen will, ist diese nicht aufzufinden und egal, wen sie nach ihr fragt, niemand scheint wirklich etwas über Elsie zu wissen oder sie jemals richtig wahrgenommen zu haben.

Die Protagonisten sind Cara, ihre Schwester Alice, ihr Stiefbruder Sam und ihre beste Freundin Bea. Sie werden alle gut dargestellt und schnell merkt man als Leser, dass jeder von ihnen seine verborgenen Seiten hat. Einige meiner Spekulationen haben sich schnell als richtig herausgestellt, andere Entwicklungen haben mich aber auch überraschen können. Insgesamt blieb für mich als Leserin allerdings eine recht große Distanz zu den Figuren.

Das Buch ist ziemlich mysteriös und ich habe mich beim Lesen anfangs etwas schwergetan. Die Grenzen verschwimmen immer wieder und es ist oft nicht klar, was nun real ist und was nicht. Ich habe mich lange Zeit gefragt, ob ich hier nun ein Fantasybuch lese oder einen normalen Jugendroman. Aber genau dieses Spiel mit der Realität macht das Buch auch interessant und am Ende löst sich vieles auf, auch wenn manche Fragen nicht beantwortet werden – das ist dann aber auch so gewollt.
Dennoch ist der Handlungsverlauf oft etwas verwirrend, wer lieber geradlinige Bücher mag, wird hier wahrscheinlich nicht so begeistert sein. Mich hat es, nachdem ich mich erst einmal in diesen Stil hineingefunden hatte, neugierig gemacht. Dennoch habe ich mir Zeit gelassen beim Lesen, um die vielen kleinen Hinweise und Spuren nicht zu verpassen.

Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich werde die Autorin daher auf jeden Fall weiter im Blick behalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Jugendbuch voller Fragen

Wenn wir fallen
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Liz lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante. Eines Tages geraten die beiden in einen Überfall. Sie bleiben unverletzt, doch der Schock bei Liz sitzt tief. Denn einen der Verbrecher kennt sie – aus ...

Liz lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante. Eines Tages geraten die beiden in einen Überfall. Sie bleiben unverletzt, doch der Schock bei Liz sitzt tief. Denn einen der Verbrecher kennt sie – aus ihren Träumen! Schon seit Wochen träumt sie von einem unbekannten Jungen und nun steht er auf einmal in der Realität vor ihr. Wie kann das sein? Wer ist er?

Liz macht sich auf die Suche und sie und Louis lernen sich kennen. Wie das Cover mit seinen roten Herzchen schon suggeriert, gibt es natürlich auch eine Liebesgeschichte. Obwohl ich eigentlich nicht so der romantische Typ bin, hat mir die Story sehr gut gefallen, denn das Buch ist mehr als nur eine Jugendromanze. Liz und Louis kommen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen, reagieren sehr unterschiedlich und sind somit auch auf ziemlich verschiedenen Lebenswegen unterwegs. Findet Louis einen Weg von der schiefen Bahn runter, auf die er geraten ist? Wie ist es überhaupt dazu gekommen? Gibt es eine Chance für die beiden, zusammen zu sein? Diese Fragen überwiegen für mich mehr als die eigentliche Liebesgeschichte.
Die Jugendlichen wirken auf mich, soweit ich das aus meiner erwachsenen, kinderlosen Perspektive beurteilen kann, sehr realitätsnah und authentisch. Natürlich machen sich auch Dummheiten und Fehler, aber genau das gehört für mich in diesem Alter auch dazu.

Den Schreibstil der Autorin mag ich immer sehr. Dieses Buch ist natürlich sehr viel weniger düster als ihre Dark Canopy- Dilogie, mit diesen Büchern darf man es meiner Meinung nach nicht vergleichen und es hat ja auch eine ganz andere Zielgruppe.

Dementsprechend hat mir das Buch gut gefallen und ich freue mich schon auf jedes weitere Werk der Autorin!