Vollgepackt mit wichtigen Themen, die nur oberflächlich abgehandelt wurden.
Never Too LateNachdem mich "Never too Close" total überraschen und überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte von Jason und Zoé, welche man bereits im ersten Band kennen- und auch ein Stück weit lieben ...
Nachdem mich "Never too Close" total überraschen und überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte von Jason und Zoé, welche man bereits im ersten Band kennen- und auch ein Stück weit lieben gelernt hat.
Jason und Zoé haben eine gemeinsame Nacht verbracht, die am Ende aber leider dazu führt, dass sie sich lieber aus den Weg gehen. Besonders Zoé, von der Liebe enttäuscht, mit einer tragischen Vergangenheit belastet, fällt es mehr als schwer, sich auf andere Menschen, vor allem auf einen neuen Partner einzulassen. Trotzdem ist da etwas zwischen ihr und Jason, dem sie sich nicht einfach so entziehen kann.
Was mir hier sehr gut gefallen hat, waren die Einblicke in Zoés Vergangenheit, die aufschlüsseln, warum sie charakterlich ist, wie sie eben ist.
Weniger gefallen hat mir dagegen, dass die Themenvielfalt, die von Homophobie über Essstörung, Gewalt und Depression auf mich erzwungen und irgendwie auch in die Geschichte reingestopft wirkte. Es waren einfach zu viele Themen, die die Autorin zwar anschneidet, denen es aber definitiv an Tiefe gefehlt hat, was ich in Bezug auf genau diese, doch so wichtigen Themen, fast schon ein bisschen verwerflich finde.
Wo Band 1 vor Leichtigkeit, Harmonie und Humor strotzt, ist dieser zweite Band schon fast düster und wirkt ein wenig unstrukturiert. Mich hat die Atmosphäre nicht gestört, aber die fehlende Tiefe leider schon.
Auch mit den Figuren, obwohl ich die beiden ja nun vorher schon kannte, wurde ich nicht so wirklich warm und ich kann nicht einmal benennen woran das gelegen hat. Es sprang einfach kein Funke über. Ihr Gedankenkarussell dreht sich hauptsächlich um Sex und Anziehung, was in einem schrägen Kontext zur Themenvielfalt steht, die, ich wiederhole mich, zu oberflächlich war. Die Emotionen waren nur so halb greifbar, es fehlte an Spannung und das Ende fand ich unnötig aufgebauscht.
Als letzten Punkt hätte ich mir gewünscht, und das kritsiere ich bei Büchern im Genre New Adult mittlerweile sehr oft, dass die Triggerwarnung zwar gegeben ist, aber die Auflistung, welche Themen das Buch behandelt, irgendwo auf den letzten Seiten zu finden ist. Wenn ich in die Buchhandlung gehe, das Buch nur aufgrund des Klappentextes kaufe, dann habe ich keine Ahnung, was mich da erwartet, das halte ich für bedenklich, denn der Inhalt ist nicht ohne.
Ich finde es superschade, dass mich dieser Band nicht wirklich mitreißen und überzeugen konnte, denn die Autorin hat ja bereits bewiesen, dass sie trotz ihrer jungen Jahre absolutes Potenzial hat. Hier hat sie es für meinen Geschmack leider nicht so richtig genutzt.
Das Buch ist okay, flüssig zu lesen, aber eben kein Highlight.