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Veröffentlicht am 04.01.2017

Entschuldigung? Ich fürchte, Ihr Kind ist defekt!

Last Exit Babyklappe
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Die Texte sind von 34 jungen Autorinnen und Autoren geschrieben, wovon recht viele in der Poetry Slam-Szene doch ziemlich bekannt sind. (Beispiele gefällig? Sebastian23, Kirsten Fuchs, Christian Ritter, ...

Die Texte sind von 34 jungen Autorinnen und Autoren geschrieben, wovon recht viele in der Poetry Slam-Szene doch ziemlich bekannt sind. (Beispiele gefällig? Sebastian23, Kirsten Fuchs, Christian Ritter, Volker Surmann, Andy Strauß, Marc-Uwe Kling).

Die einzelnen Geschichten sind wirklich sehr verschieden, wobei man die Geschichten grundsätzlich nochmal in Kapitel wie "Schwangerschaft", "Das neue Leben" oder eben auch "Die Kinder der Anderen" bzw. "Die Reklamation" eingeteilt sind.

Natürlich darf man die Texte nicht wirklich ernst nehmen, Aussagen wie "mein Kind ist hässlich" sind dennoch nur Texte, die typisch Poetry-Slam-Szene nicht wirklich ernst sondern ironisch bzw. lustig gemeint sind. Generell sind die Texte sehr unterhaltsam, aber auch mit Wahrheit gespickt, denn sonst könnten manche der jungen Eltern hier gar nicht so darüber schreiben. (Nicht alle Autorinnen/Autoren sind Eltern! Das merkt man dann aber auch an den Geschichten bzw. kann man hinten in der Übersicht der Autorinnen/Autoren nachlesen - hier gibts zu jeder/jedem nochmal zwei, drei Zeilen an Info.)

Die Geschichten sind auch nicht immer wirklich lang, Volker Surmann stellt eine Überlegung an, die lediglich einen Satz umfasst, andere Geschichten hingegen sind mit gut vier Seiten regelrecht ausführlich, wieder andere Geschichten benötigen nur eine knappe Seite an Text.

Wie bei jedem Sampler, bei dem man nicht unbedingt jedes Lied mag, ist es auch hier. Nicht jede Geschichte gefällt mir, die meisten Texte fand ich richtig toll und gut, aber eben nicht alle. Manche Autorinnen bzw. Autoren schreiben eben einfach so, dass es mir nicht gefällt, aber das ist eben einfach so. Zum großen Teil wurde ich bei diesem Buch, dessen Titel perfekt passt, wunderbar unterhalten, war regelrecht angehalten, eine Geschichte nach der anderen zu lesen, das Buch gar nicht mehr wegzulegen.

Von mir gibts hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 03.01.2017

Jetzt schon, würde ich sagen...

Kennen wir uns nicht?
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Lexi Smart wacht nach einem Auto-Unfall im Krankenhaus und erleidet einen Schock. Ihr fehlen drei Jahre Erinnerung, sie kann sich an nichts mehr erinnern seit dem Jahr 2004. Und nun soll sie mit einem ...

Lexi Smart wacht nach einem Auto-Unfall im Krankenhaus und erleidet einen Schock. Ihr fehlen drei Jahre Erinnerung, sie kann sich an nichts mehr erinnern seit dem Jahr 2004. Und nun soll sie mit einem Mercedes verunglückt sein, wo sie doch nicht mal Auto gefahren ist, bisher? Ihre Mutter und ihre Schwester versuchen ihrer Erinnerung auf die Sprünge zu helfen, ebenso ihr Ehemann, der ein Handbuch ihrer Ehe erstellt. Sie ist plötzlich in einem ganz anderen Leben, als sie es in Erinnerung hat, eine riesige Wohnung im Loft-Style-Living-Stil, einen schwerreichen Ehemann, den sie nicht kennt, eine mega Karriere, die sie zurückgelegt hat, alte Freundinnen und zugleich Kolleginnen, mit denen sie im Streit liegt. Und dann taucht da plötzlich noch ein Mann auf, der wirklich Unglaubliches behauptet...

Fazit

Ein Buch, typisch im Stil von Sophie Kinsella geschrieben, gut zu lesen, schöne, teilweise auch spannende Literatur, sehr unterhaltsam. Ich fand die Idee der Geschichte ganz gut und interessant, und finde es auch spannend und gut, wie sie es umgesetzt hat, der Kauf des Buchs hat sich für mich gelohnt, das Lesen natürlich auch.

Einzig und allein manche Stellen ziehen sich so sehr in die Länge oder gehen dann doch anders aus, als man es sich denkt, wobei das natürlich auch in Ordnung geht, denn die Autorin hat ihrer Fantasie hier ja freien Lauf gelassen.

An manchen Stellen könnte es noch lustiger sein, das hat mir ein bißchen gefehlt, zum Schluss hin wurde es etwas langatmig. Deshalb vergebe ich 4 von 5 Sterne, das gewisse Etwas fehlt diesem Buch meiner Ansicht nach noch. Eine Kaufempfehlung kann ich natürlich aussprechen.

Mich hat das Buch gut unterhalten, ich konnte im Krankenhaus das Buch gut lesen - was noch ein kleiner Nachteil für mich als "einarmigen Banditen" (zumindest kurzzeitig…) war, ist die Tatsache, dass man dieses Buch mit einer Hand aufgeklappt schlecht bzw. schwer halten bzw. handhaben kann. Aber das war nur mein eigener Nachteil…

Veröffentlicht am 03.01.2017

Joséphine. Eine starke Frau.

Joséphine und Napoléon
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Das Buch dreht sich um Joséphine, eine junge, verwitwete Frau mit zwei Kindern (die allerdings schon in die Schule gehen). Joséphine heiratet Napoléon recht schnell, sie ist sich oft nicht sicher, ob er ...

Das Buch dreht sich um Joséphine, eine junge, verwitwete Frau mit zwei Kindern (die allerdings schon in die Schule gehen). Joséphine heiratet Napoléon recht schnell, sie ist sich oft nicht sicher, ob er überhaupt der Richtige ist, ob die schnelle Hochzeit gut war, ob sie ihn richtig kennt. Durch Tagebucheinträge von Joséphine erfährt man, was sie bedrückt, wie sie das Leben mit Napoléon erfährt, wie sie ihn liebt. Außerdem sind oft Briefe enthalten, Briefe von Napoléon, von Barras, einem Freund von Joséphine. Die Familie Bonaparte, Napoléons Mutter und Geschwister, macht Joséphine das Leben auch nicht immer leicht, hier werden doch auch schon Intrigen gesponnen. Das Buch erzählt auch davon, wie Napoléon im Krieg ist, handelt von einigen Verhandlungen die er führt. Aber Napoléon war wohl auch ein zärtlicher Liebhaber, der sich auch wirklich um seine Frau bemüht hat.

Ich war von diesem Buch sehr begeistert, fast das ganze Buch hindurch. Die letzten 40 Seiten hab ich jedoch erst nach ein paar Tagen Pause geschafft, da war das Buch dann leider nicht mehr so spannend wie die ganzen Seiten zuvor.
Historische Romane lese ich schon immer sehr gerne, zumindest in den letzten Jahren haben mich solche Sachen sehr begeistert. Auch hier hab ich nun wieder Zugang zu einer Zeit gefunden, für die ich mich bisher nicht interessiert habe, für eine Frau, von der ich bisher kaum etwas wusste, über die ich mich aber nun auch weiter informieren möchte.

Joséphine muss wohl eine sehr starke, kluge Frau gewesen sein, vor allem für die damalige Zeit.
Die Form des Buches, dass in Tagebuchabschnitten berichtet wird, gefällt mir sehr gut, denn es wirkt dadurch keineswegs langweilig, sondern interessant, so auch in die Gefühle der Frau etwas mit reinschauen zu können. Die Kriegsgeschichten sind zum Teil nicht so meine Sache, wobei diese nicht allzu schlimm bzw. brutal geschildert sind - und sie gehören ja dennoch leider zur Geschichte.

Ich vergebe für dieses Buch 4 von 5 Sternen, einen Stern ziehe ich ab, weil das Buch zum Ende hin etwas an Spannung verliert, sonst finde ich aber den Schreibstil wirklich interessant und gut lesbar, man kann sich alles bildlich vorstellen, es ist gut beschrieben. Eine Kaufempfehlung spreche ich von daher auch aus.

Veröffentlicht am 03.01.2017

Ich erfinde Freunde, mit denen ich angeblich dies+das unternehme.

Ich kann keine Wurstzipfel essen
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Im Buch hat Christian Brandes aka Schlecky Silberstein die kuriosesten Spleens aufgeführt, die auf Spleen24 (http://spleen24.tumblr.com/ ) von den verschiedensten Menschen aufgeführt wurden. Unterteilt ...

Im Buch hat Christian Brandes aka Schlecky Silberstein die kuriosesten Spleens aufgeführt, die auf Spleen24 (http://spleen24.tumblr.com/ ) von den verschiedensten Menschen aufgeführt wurden. Unterteilt sind diese Spleens in verschiedene Kategorien - wie "Verkehr", "Ängste", "Regeln", "Kopfkino", "Hygiene" oder auch "Zahlen".

Kuriose und witzige Bücher mag ich ja gerne. Entsprechend hab ich mich auf und über dieses Buch wirklich gefreut. Von Spleen24 hatte ich bislang noch nichts wirklich gehört, von Schlecky Silberstein (also dem Blog) durchaus schon. Nun ja.

Der Aufbau des Buches in die verschiedenen Kapitel gefällt mir sehr gut, so kann man direkt das Buch auch nur kapitelweise lesen - also nach den Themen, die für einen interessant sind. Muss man aber ja nicht.

Je Kapitel sind dann die einzelnen Spleene (oder heißt es Spleens?) aufgeführt, mal sind sie nur ein, zwei Zeilen lang, mal acht, neun Zeilen lang, je nachdem wie ausführlich der Spleen beschrieben ist bzw. wie umfangreich er ist.
Darunter findet man dann die Angabe, wieviele Leute diesen Spleen teilen - eben auch haben. (Was sich von den Angaben von der Homepage ableitet - dort kann man "ich auch!" anklicken - und so wird dann gezählt, wem es genauso geht.)

Vom Schreibstil her kann man hier nichts bemängeln, da es ja meist nur kurze Sätze und konkrete Aussagen sind - und das wohl von Menschen wie du und ich. Verständlich sind die Aussagen auf alle Fälle - zumindest inhaltlich. ;) Ansonsten sind manchmal wirklich Spleens vorhanden, bei denen man nur mit dem Kopf schütteln kann - aber nun gut, jeder Mensch ist eben auch einfach anders... entsprechend ist sowas für jeden anders kurios oder eben auch normal.

Ich habe mich beim Lesen sehr amüsiert - und mag solche Bücher gerne, bei denen man einfach mal wild drin herum blättern kann - und jederzeit immer wieder drin lesen kann. Gelegentlich hatte ich das Gefühl, dass sich manche Spleens ähneln, das fand ich dann schade, dass die ähnlichen Sachen auch aufgeführt wurden, ich finde, das hätte man sich dann durchaus sparen können...

Generell kann man diese Auflistung der Spleene natürlich auch online lesen, es braucht also nicht unbedingt ein Buch dafür. Dennoch finde ich solche Lektüren ganz klasse, weil man halt auch nicht alles am Stück lesen muss, sondern einfach immer mal wieder hinein blättern kann. :)

Von mir gibts für dieses lustige, unterhaltsame Buch 4 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung, einen Stern ziehe ich hinsichtlich der Wiederholungen (bzw. ähnlichen Eigenarten) ab.

Veröffentlicht am 03.01.2017

"Ich muss weiter Kerzen anzünden, wenn ich Sex will..

Ich glaube, der Fliesenleger ist tot!
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und unsere Kinder müssen ihre Lampen weiter selbst ausmachen, wenn sie keinen Ärger wollen." (Seite 171) Im Buch schildert Julia Karnick ihre Erfahrungen und Erlebnisse, die sie während eines geplanten ...

und unsere Kinder müssen ihre Lampen weiter selbst ausmachen, wenn sie keinen Ärger wollen." (Seite 171) Im Buch schildert Julia Karnick ihre Erfahrungen und Erlebnisse, die sie während eines geplanten Hausumbaus bzw. -neubaus gemacht hat. Amüsant, aber doch eben sehr ehrlich.

Die Thematik des Buches hat mich durchaus sehr gereizt, zumal ich immer mal wieder mitbekomme mit welcher Naivität Bauherren an die Sache rangehen, was aber auch wegen fehlender Kommunikation mit dem Handwerker schief gehen kann... Die Fensterbänke werden beispielsweise spontan mal zwei Tage bevor der Verputzer im Haus fertig ist, bestellt, schätzungsweise hat man die 23 Natursteinfensterbänke mit verschiedenen Maßen (wie z.B. 53,5 x 21,5 x 2 cm) direkt auf Lager liegen... wohingegen der Außenbelag auf der Terrasse schon monatelang vorher ausgesucht und besorgt wurde... (Es gibt aber auch Kunden, die kommen vor dem Hausbau und informieren sich, man hat also nicht nur die ganz spontanen Kunden...) Entsprechend habe ich in den letzten Jahren auch immer wieder interessante und kuriose Kundenwünsche mitbekommen, natürlich aber auch von Fehlern bei den verschiedenen Gewerken etwas mitbekommen, niemand ist eben ohne Fehler. In gewisser Weise habe ich hier also bautechnisch Vorkenntnisse, von daher war ich sehr aufs Buch gespannt...

Die Schilderungen von Julia Karnick sind sehr gut zu lesen geschrieben und meist recht gut nachvollziehbar, mit manchen Baubegriffen konnte ich auch manchmal nicht so recht etwas anfangen, wobei ich mich eben nicht mit jedem Gewerk auskenne, selbst im Natustein-/Fliesen-Segment habe ich ja nur kleine Einblicke, da ich mich ja eher mit dem Drumherum beschäftige. ;)

Zu Lesen war die Geschichte soweit wirklich gut und amüsant, es liest sich locker, leicht und wirklich amüsant. Die Launen der Bauherrschaft sind absolut nachzuvollziehen, ist am Anfang der Elan und die Freude noch groß, so nimmt dies immer wieder etwas ab bis zur Fertigstellung und zum Umzug - nachvollziehbar, wie ich finde. Und ja, leider trifft die Schilderung über Handwerker auch zu, dass manche eben wirklich unerreichbar sind, die interessantesten Ausreden liefern, etc. Auch wir arbeiten mit verschiedenen anderen Handwerkern zusammen und auch wir können nicht jeden Termin einhalten - was aber durchaus nicht nur am Handwerker, sondern auch an äußeren Einflüssen liegen kann. (Bei Regen ist es schwer, eine Terrasse mit Platten zu belegen, bei gewissen Temperaturen kann man einen Bodenbelag im Außenbereich nicht einlassen, etc. )

Was ich immer wieder interessant finde ist die Aufstellung der "Baunebenkosten inkl. MwSt", die zum Ende eines jeden Abschnitts zu finden ist. Generell ist das Buch in fünf Kapitel eingeteilt, vom Haustraum bis zum neuen Haus ist hier alles geschildert und jeweils immer nochmal in einzelne Geschichten aufgegliedet. Die Baunebenkosten sind dann beispielsweise solche Gebühren wie die für den Auszug aus dem Liegenschaftskatasters, aber auch mal die Kosten für eine Kaffeerunde samt Kuchen für die Handwerker auf der Baustelle. Interessant zu sehen, wie sich hier die Kosten läppern, wobei es mich persönlich auch interessiert hätte, wie hoch die Kosten für den Kauf des Grundstücks samt Haus samt Handwerkerleistungen waren, aber gut, irgendwann ist eben Schluß mit der Auflistung. ;)

Generell hat mir das Buch wirklich gut gefallen, ich konnte es als Nicht-Bauende ziemlich nachvollziehen, welche Gebühren und Arbeiten auf einen zukommen, man merkt immer wieder in welchem Bürokratiestaat wir leben. Teilweise fand ich es mal unlogisch, dass Fliesen beispielsweise erst recht spät ausgesucht wurden, dass die Bauherren hier nicht schon zu Beginn sich mal generell für Bodenbeläge umgeschaut haben etc. Aber gut, meinetwegen.

Unterhaltsam und interessant war das Buch auf alle Fälle, manche Schimpferei über die Handwerker war zwar verständlich, aber leider ist das Verständnis für Handwerker eben auch nicht immer so groß (in den nächsten Jahren werden wir dank fehlendem Nachwuchs in sämtlichen Handwerksbranchen ein Problem haben...!), was ich auch schade fand. Teilweise hätte ich kurze Erläuterungen hinsichtlich der Arbeiten bzw. spezifischen Ausdrücke noch toll gefunden, aber gut... und ein Bild des fertigen Hauses wäre wirklich noch schön gewesen... aber nun ja. ;)

Alles in allem vergebe ich hier 4 von 5 Sternen für ein sehr unterhaltsames, amüsantes und informatives Buch und spreche eine Empfehlung aus.



Nachtrag:
Was ich immerhin wirklich toll finde:
Im Dank werden dann die Handwerker bzw. Firmen erwähnt, die beim Hausbau tolle Arbeit geleistet haben und mit denen man wohl sehr zufrieden war - das finde ich toll, denn Lob kriegt der Handwerker viel zu selten...