Spannend, mit gelungenen Charakteren
Nach dem Aufstand der Stämme müssen die Thebaner Stärke zeigen. Derik, Neffe des thebanischen Kaisers, erhält den Auftrag, die Jukaner erneut zu unterwerfen, doch so richtig steht er nicht hinter seiner ...
Nach dem Aufstand der Stämme müssen die Thebaner Stärke zeigen. Derik, Neffe des thebanischen Kaisers, erhält den Auftrag, die Jukaner erneut zu unterwerfen, doch so richtig steht er nicht hinter seiner Aufgabe. Seran dagegen gilt nun als Verräter, sein Ziehbruder Baleos ist schockiert über sein Verhalten und hat gleichzeitig damit zu kämpfen, dass die Familie an Ansehen verloren hat – doch es wird noch schlimmer für ihn kommen.
David Falk setzt direkt an den Geschehnissen des ersten Bandes an, eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse gibt es nicht, was es mir, nach der langen Zeit, seit ich Band 1 gelesen habe, den Einstieg etwas schwer machte – aber nicht lange. Schnell fühlte ich mich wieder in der Geschichte zu Hause, auch, weil die Erzählweise des Autors bildhaft, einnehmend und packend ist, man fühlt sich schnell mitten drin. Das liegt auch daran, dass die Charaktere wie echte Menschen wirken, man lernt sie sehr gut kennen, die Charakterisierung ist tiefgehend, man entwickelt Gefühle für sie.
Die Welt, die hier entworfen wurde, ähnelt dem römischen Reich unserer Welt, in diesem Band fast noch mehr als im letzten, es gibt aber gravierende Unterschiede, so gibt es hier Magie und die Götterwelt ist, wie sich nun herausstellt, doch sehr speziell. Dies ist ganz klar kein historischer sondern ein phantastischer Roman.
Der Roman ist wieder sehr spannend, gerade, weil einem die Protagonisten so nahe kommen und man mit ihnen mitfühlt. Wie sich hier wieder zeigt, kann man dabei nie sicher sein, ob jeder überlebt. Mir gefallen die Perspektivewechsel, die so viele verschiedene Einblicke in das Geschehen geben, sowohl aus thebanischer Sicht als auch aus der Angehöriger der Stämme. Das macht die Geschichte komplex, überfordert aber nicht, wobei ein bisschen aufmerksames Lesen nicht schadet, alleine wegen der Vielfalt der Charaktere. Am Ende des Romans findet sich übrigens ein Namensverzeichnis, zu Beginn Karten der Welt, die der geniale Timo Kümmel gefertigt hat.
David Falk ist seit seinem ersten Roman einer meiner Lieblingsautoren, und das bestätigt sich mit jedem weiteren Band. Auch hier konnte er mich umfassend überzeugen, und ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergehen wird. Von mir gibt es wieder volle Punktzahl und selbstverständlich eine Leseempfehlung, man sollte aber vor diesem den Vorgängerband gelesen haben.