Spannend bis zur letzten Seite
Schwarzer Donnerstag--- Meine Rezension ---
«Schwarzer Donnerstag» ist bereits das siebte Buch von Gunnar Kunz, welches zur Zeit der Weimarer Republik spielt. Gekonnt wird ein Stück Deutsche Geschichte mit einem erfundenen ...
--- Meine Rezension ---
«Schwarzer Donnerstag» ist bereits das siebte Buch von Gunnar Kunz, welches zur Zeit der Weimarer Republik spielt. Gekonnt wird ein Stück Deutsche Geschichte mit einem erfundenen Mordfall verbunden, um daraus einen packenden Kriminalroman zu machen. Geschickt gelingt es Gunnar Kunz dem Leser etwas Deutsche Geschichte näher zu bringen und ihn gleichzeitig zu unterhalten.
Nach einem kurzen, aber sehr intensiven Prolog startet die Geschichte am Dienstag, 23. April 1929. Anders als in der Geschichte danach, ist der Leser während des Prologes Zeuge des Mordes und begleitet dabei den Mörder sowie das Opfer. Nach dem Prolog, welcher nur gerade gute zwei Seiten lang ist, weiss der Leser zwar wie das Opfer zu Tode gekommen ist, jedoch nicht von wem – und auch nicht warum. Dies wird auf den nächsten gut 200 Seiten aufgeklärt.
Bei der Aufklärung begleitet die Leserschaft vorwiegend den Hauptkommissar, Gregor Lilienthal, seine Frau Diana sowie den Bruder des Hauptkommissars, Hendrik Lilienthal. Dadurch, dass nur Gregor Lilienthal bei der Polizei arbeitet, erhält der Leser zusätzliche Blickwinkel in die damalige Zeit. Während Diana vorwiegend von zu Hause aus arbeitet – um sich um ihr Kind kümmern zu können – arbeitet Hendrik als Professor an einer Uni. Gunnar Kunz schafft es, durch die unterschiedlichen Charaktere und Berufsgruppen, den damaligen Lebensalltag der Menschen näher zu bringen. Eindrücklich zeigt er auf, was am 1. Mai 1929 geschah und vor allem, welche Auswirkungen die Demonstrationen hatten. Die Unruhen dauerten vom 1. Bis 3. Mai und gingen als Blutmai in die Geschichtsbücher ein.
Gunnar Kunz’ Buch ist das Ergebnis einer tollen Recherche. Eindrücklich wird die Geschichte erzählt und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei werden Fakten mit Fiktion vermischt, sodass jedoch stets Klarheit herrscht, was Fak und was Fiktion ist. Gunnar Kunz schreckt nicht davor zurück, die Geschehnisse von damals in ihrer ganzen Brutalität und Härte zu schildern. Mit seinem packenden Schreibstil wird der Leser sehr schnell ans Buch gefesselt. Bereits ab der ersten Seite, dem Prolog, ist eine Spannung aufgebaut, welche sich bis zum Ende hält. Durch falsche Spuren, Intrigen und einem Lügengewirr, wird nicht nur der Hauptkommissar und seine Truppe mehrfach auf eine falsche Fährte gelockt, auch der Leser wird immer wieder aufs Neue überrascht.
Komplettiert wird der Kriminalroman mit tollen, glaubhaft dargestellten Hauptcharakteren aber auch mit realen Personen, wie Hermann Göring, Ernst Gennat u.v.m. Der Leser kann sich sehr gut in die einzelnen Personen hinein versetzen und fühlt mit ihnen mit. Auch dies trägt zum Lesevergnügen bei.
--- Mein Fazit ---
«Schwarzer Donnerstag» ist ein toller Kriminalroman, welcher alles bietet, was ein Krimi-Fan sich wünscht. Noch dazu bringt es ein Stück wahre Deutsche Geschichte näher. Das Buch bietet eine Art lernende Unterhaltung. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen und ich bin mir sicher, dass dies nicht das letzte Buch von Gunnar Kunz gewesen war, welches ich lesen werden. «Schwarzer Donnerstag» ist auf jeden Fall empfehlenswert, nicht nur für Krimi-Fans, sondern auch für Geschichtsliebhaber.