Vom Außenamt bis ins Reichskanzleramt führt der aufregende berufliche Lebensweg den jungen Quintus Schneefahl. Private Wünsche und Hoffnungen enden in Enttäuschungen. Wird er auf der Suche nach persönlichem Glück und familiärer Zukunft erfolgreich sein? Politisch und beruflich erlebt er hautnah als persönlicher Referent Kurt von Schleichers den Ansturm des Nationalsozialismus, den Kampf um das Kanzleramt, die Ernennung Hitlers und den Untergang der Weimarer Republik und damit seiner politischen Vorstellungen.
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Der dritte Band der Reihe war zugleich mein erster, aber ich hatte keine Probleme in der Geschichte Fuß zu fassen. Im Zentrum des Geschehens steht Quintus, der sich ins Reichskanzleramt hocharbeitet, aber ...
Der dritte Band der Reihe war zugleich mein erster, aber ich hatte keine Probleme in der Geschichte Fuß zu fassen. Im Zentrum des Geschehens steht Quintus, der sich ins Reichskanzleramt hocharbeitet, aber später dort seine Anstellung verliert. Die Verknüpfung seines persönlichen Lebens mit den spannenden politischen und historischen Zeiten hat mich sehr fasziniert. So begegnen einem als Leser besondere Persönlichkeiten jener Zeit, die gekonnt in die Geschichte eingearbeitet wurden. Der Einblick in diesen Teil der Geschichte war spannend und auch interessant. Die Figuren hatten Tiefe und man konnte sich sehr gut besonders in Quintus einfühlen. Auch der Schreibstil ist schön. Ich lese jetzt auf jeden Fall nur die beiden Vorgänger und werde das Buch sehr gerne empfehlen.
Beeindruckend finde ich in Quintus und der Feuerreiter das Zusammenspiel von Geschichte, Lernens wertem, neu Erfahrenem und dem Auf und Ab im privaten Leben des Quintus Schneefahl.
Man folgt gespannt ...
Beeindruckend finde ich in Quintus und der Feuerreiter das Zusammenspiel von Geschichte, Lernens wertem, neu Erfahrenem und dem Auf und Ab im privaten Leben des Quintus Schneefahl.
Man folgt gespannt und mitgenommen seiner persönlichen Entwicklung und seinen Erlebnissen. Sein Liebschaften sind detailreich ausgemalt. Der Autor versteht es, mitnehmend und fesselnd zu erzählen. Atmosphärisch dicht, würde ich es nennen. Die Verbindung von Zeitgeschichte und persönlichem Schicksal des Protagonisten ist ungezwungen und, wie ich meine, perfekt gelöst. Ich fand das beeindruckend, weil es in dieser überzeugenden Art sicher schwierig ist. Gerne scheint sich Persdorf in seinem weitgespannten Wissen zu sonnen, zumindest meine ich das zu spüren. Es sei ihm verziehen, fast möchte ich sagen, es steht ihm auch zu bei dieser umfangreichen Arbeit und den sicher sehr zeitaufwendigen Recherchen.
Gesamturteil: Sehr empfehlenswert für Leser von Belletristik im Genre von Gesellschafts- und Geschichtsromanen.
Thomas Persdorfs in der Zeit der Weimarer Republik in Berlin angesiedelter historischer Roman "Quintus und der Feuerreiter" ist nach "Entlang des Großen Krieges" und "Das V der Kraniche“ der in sich abgeschlossen ...
Thomas Persdorfs in der Zeit der Weimarer Republik in Berlin angesiedelter historischer Roman "Quintus und der Feuerreiter" ist nach "Entlang des Großen Krieges" und "Das V der Kraniche“ der in sich abgeschlossen und auch durch gelegentlich wohl dosiert eingeschobene rückblickende Informationen allein gelesen verständliche Abschlussband einer Trilogie um den hochbegabten Quintus Schneefahl.
Das 496 umfassende Taschenbuch ist gerade im Shaker Verlag unter der ISBN 978-3-95631-734-7 erschienen
Darin treffen wir neben dem sowohl auf politischen als auch auf amourösen Pfaden wandelnden fiktiven Protagonisten auf viele berühmte Namen aus Politik und Kultur wie Schleicher, Papen, Hindenburg, Hohenzollern, Ebert, Marlene Dietrich, Rosa Luxemburg, Liebknecht, Sauerbruch, Goebbels und Hitler und erhalten informative bis anrührende Einblicke in das Leben verschiedener Gesellschaftsklassen und Milieus.
Ich hätte mich trotz Vor- und Nachwort sowie Erläuterungen über ein in fiktive und reale Personen aufgeteiltes Personenverzeichnis gefreut und stolperte über manche Formulierungen, die ich in der damaligen Zeit noch nicht vermutet hätte, mehrfach fehlende erste oder abschließende Gänsefüßchen sowie einige Groß- und Kleinschreibefehler im Hinblick darauf, ob da jemand an- oder von ihn gesprochen wurde.
Dies, die vielen Personen und vor allem die Komplexivität des Themas vereinfachte die Lektüre nicht, aber - durchhalten lohnt...
+ + historisch sehr interessant und gleichzeitig erschreckend aktuell - - Weimarer Republik - Wirtschaftskrise - Aufstieg A. Hitler + +
Obwohl ich das Cover nicht sehr gelungen finde, hat es mich trotzdem ...
+ + historisch sehr interessant und gleichzeitig erschreckend aktuell - - Weimarer Republik - Wirtschaftskrise - Aufstieg A. Hitler + +
Obwohl ich das Cover nicht sehr gelungen finde, hat es mich trotzdem neugierig gemacht. Auf den ersten Blick habe ich mit einem historischen Mittelalter-Roman gerechnet. Erst durch den Klappentext wurde klar, dass es um die Zeit der Weimarer Republik geht. Mit dem Feuerreiter wird auf die apokalyptischen Reiter der Bibel angespielt. Ein durchaus passender Bezug.
Ich habe mehrere Anläufe für dieses Buch gebraucht, da ich nur schwer in die Geschichte gekommen bin. Der Autor 'zitiert' z.B. einen journalistischen Beitrag vom Hauptprotagonisten Quintus über viele Seiten, der für mich, nur schwer mit der Handlung zu verbinden war. Danach ( ab ca. Seite 50 ) ging es deutlich leichter und ich habe das Buch dann innerhalb von 2 Tagen gelesen. Die Sprache des Autors hat mir gut gefallen und er konnte bei mir wirklich ein Gefühl für diese Zeit entwickeln. Besonders gut fand ich die Stellen, an denen im Berliner Dialekt gesprochen wurde.
Die historische Figur Kurt von Schleicher spielt eine größere Rolle, weil Quintus für ihn arbeitet und wir daher viel von ihm mitbekommen. Er hat bis zuletzt versucht, die Machtergreifung Hitlers zu verhindern.
Dem Autor ist es geschickt gelungen, durch das Privat- und Arbeitsleben von Quintus Schneefahl, ein Bild der damaligen Zeit zu zeichnen.
Für mich wäre ein Personenregister und eine Datumsangabe am Anfang der Kapitel noch sehr hilfreich für die Orientierung gewesen.
Gleich zu Beginn wurde mir klar, warum die Leseprobe nicht auf der ersten Seite begann. Hier wird meiner Auffassung nach, viel geschichtliches Wissen vermittelt und manche bereits wieder vergessene Fakten ...
Gleich zu Beginn wurde mir klar, warum die Leseprobe nicht auf der ersten Seite begann. Hier wird meiner Auffassung nach, viel geschichtliches Wissen vermittelt und manche bereits wieder vergessene Fakten wach gerufen und aufgefrischt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass bei mir von all den Fakten, die Weimarer Republik betreffend, aus dem Geschichtsunterricht nicht viel hängen geblieben ist. Wenige Charaktere aus dem Roman sind mir wenigstens namentlich ein Begriff. Andere waren vollkommen neu (die wurden im offiziellen Geschichtswissen für uns ehemalige Schüler wirklich nicht erwähnt). Der große Politikmacher Schleicher wäre mir auf keinen Fall komplett in Vergessenheit geraten. Absolut interessant ist dargestellt, wie viele der politischen Spitzen (auch der große Hindenburg) die gefährliche Lage der Erstarkung der NSDAP unterschätzt haben. Damals wie heute wurden geheime Abkommen getroffen, Intrigen gesponnen, Verbündete fallen gelassen und am Ende ging die komplette Macht an einen Adolf Hitler über. Dieser hat es verstanden, die Masse der Menschen für sich zu gewinnen, indem er versprach Deutschland aus Armut und Verfall herauszuführen. Auch damals gab es eine Rechte und eine Linke. Die Parteien der Mitte glaubten sich unüberwindlich. Falsch! (Schauen wir heute auf Thüringen - wie viele Parallelen können wir ziehen?)
In all diesen Wirren schlägt sich unser Protagonist Quintus Schneefahl sehr erfolgreich bei seiner Arbeit durch die Jahre. Nach persönlichen Enttäuschungen - mit Frauen hat er kein Glück - macht er mit Hilfe seines überragenden Intellekts und seiner Familie Karriere. Er ist und bleibt Mensch. Zwei kleine Mädchen aus sehr armen berliner Arbeiterfamilien nimmt er bei sich auf. Er heiratet seine Jungendliebe. Sie war zwischenzeitlich mit einem älteren reichen Herrn verheiratet. Sein Tod macht sie wieder frei für Quintus. Nicht nur die Liebe hat hier gesiegt, sondern auch finanziell ist die junge Familie abgesichert. Das ist besonders wichtig, als Quintus nach der Machtübernahme der Nazis arbeitslos wird. Er hat das Glück im Ausland an einer Universität eine ausgezeichnete Stellung zu finden und so der anstehenden Verfolgung durch Hitlers Polizei zu entkommen. Herr Persdorf schildert dies alles glaubhaft, nachvollziehbar und absolut gut lesbar.
Lange habe ich erfolglos gegrübelt, wer denn nun der Feuerreiter sein soll. Blitzartig kam dann die Erleuchtung. Der Feuerreiter führte das deutsche Volk in ein Feuer aus Bomben und Elend. Dieser Feuerreiter kann nur ein Adolf Hitler sein.
Was mir am Roman auch sehr gut gefallen hat, waren die beiden gleichwertigen Seiten, die bearbeitet wurden. Einerseits die deutsche Geschichte - andererseits die persönliche Chronik von Quintus Schneefahl - sind gekonnt miteinander verbunden bearbeitet.
Hinter diesem Roman steckt auf jeden Fall viele Zeit für Geschichtsforschung und Bearbeitung von Faktenmaterial. Er ist daher keine Literatur für schnelles Lesen. Der Leser muss mitdenken! Gerade das hat mir viel Spaß gemacht.
Das Cover passt genau zum Thema.