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Veröffentlicht am 29.03.2020

Solider Krimi mit so einigen Überraschungen

Schiffsmord
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Das Auffinden der Leiche von Florian Gerber im Hafen von Sassnitz auf einer Yacht stellt die Ermittler vor vielen offene Fragen. Woher hatte der Finanzbeamte soviel Geld um sich eine Yacht leisten zu können? ...

Das Auffinden der Leiche von Florian Gerber im Hafen von Sassnitz auf einer Yacht stellt die Ermittler vor vielen offene Fragen. Woher hatte der Finanzbeamte soviel Geld um sich eine Yacht leisten zu können? Wer hatte das Opfer so brutal misshandelt, dass er an den Folgen starb?

Alles deutet daraufhin, dass sich der Tote offensichtlich in seinem Amt bestechen ließ. Vom Kauf einer Yacht in seinem näheren Umfeld weiß auch niemand etwas. Oder hat sein Tod mit dem tödlichen Unfall seiner Nichte vor einem Jahr zu tun?

Es gibt viele offenen Spuren in diverse verschiedene Richtungen, die es den Kommissaren nach den ersten Ermittlungen schwermachen die richtige Spur zu finden. Romy Beccare und ihr Team suchen händeringend nach Anhaltspunkten. Dann gibt es einen möglichen Verdacht und auf einmal haben alle das Gefühl auf ein Wespennest gestoßen zu sein.
Dieses war nicht mein erstes Buch von Katharina Peters. Ich habe auch schon einige Vorgängerbücher mit der Ermittlerin Romy Beccare gelesen. Ich muss gestehen, dieses Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ein einfacher Mordfall entpuppt sich während des Lesens zu einem sehr komplizierten Geflecht, was scheinbar undurchsichtig ist. Da half auch kein konzentriertes Miträtseln. Die Auflösung war eine große Überraschung für mich, damit hätte ich so nicht gerechnet.

Ich empfehle diesen Krimi sehr gerne weiter und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Ein neues Ermittlerteam an der Ostsee

Der Herzmuschelmörder
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An der Ostsee gibt es eine neue Sonderkommission, die sich um alte, ungelöste Fälle kümmern soll. Aber auch die Suche nach Serienmördern und vermissten Personen bzw. Entführungen stehen auf dem Plan.

Molly ...

An der Ostsee gibt es eine neue Sonderkommission, die sich um alte, ungelöste Fälle kümmern soll. Aber auch die Suche nach Serienmördern und vermissten Personen bzw. Entführungen stehen auf dem Plan.

Molly Bleck ist noch gar nicht richtig in ihrer neuen Tätigkeit angekommen, da gibt es am Timmendorfer Strand bereits die erste Tote. Annika und ihre Freundinnen wollten sich am Wochenende beim Strandkonzert amüsieren. Annika signalisierte ihren Freundinnen noch, dass sie den Richtigen gefunden hätte. Stunden später war sie tot. Auffällig war, dass um ihren Kopf Muscheln drapiert wurden. Auch hatte der Mörder eine Nachricht hinterlassen. Für Molly und ihren Kollegen ist das gleich der erste Fall. Denn es gab in dieser Richtung bereits zwei weitere Opfer, die alle auf dieselbe Art getötet wurden.

Es könnte ein Krimi der klassischen Art werden, wenn die Ermittlerin Molly Bleck nicht dieses merkwürdige Gefühl bei den toten Frauen hätte. Sie hat den Verdacht, dass möglicherweise ihr Mann Ole, der vor zehn Jahren spurlos aus ihrem Leben verschwand, etwas damit zu tun. Alle Frauen ähnelten ihr mehr oder weniger und hatten auch ihre auffälligen roten Haare. Ihr Gefühl sagt ihr, dass Ole noch lebt. Aber ist das wirklich so? Wenn ja, haben die Morde mit ihr zu tun? Will er sich an ihr rächen?

Wieder einmal hat Ulrike Busch hier einen Krimi verfasst, der einen von der ersten bis zur letzten Zeile fesselt. Man will einfach wissen, was weiter passiert. Seite um Seite vertieft man sich in den Fall auf der Suche nach dem Mörder. Und es wird schnell klar, dass es da noch mehr gibt.

Immer wieder gefällt mir die Leichtigkeit der Sprache der Autorin. Zudem bin ich erneut begeistert von ihrem Schreibstil. Und obwohl es sich bei diesem Buch um einen Krimi handelt, gibt es da doch immer wieder diesen leisen, feinen Humor. Das macht im Übrigen die Bücher von Ulrike Busch aus.

Ich habe mich gefreut, dass Ulrike Busch sich dieses Mal an die Ostsee mit einer neuen Ermittlerin und neuem Team begeben hat. Ich bin mir sicher, dass wir von Molly Bleck noch weitere Fälle zu lesen bekommen.
Von mir gibt es auch für diesen Krimi eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Schöne Familiengeschichte über mehrere Generationen

Die Kleider der Frauen
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Paris 1940

Estellas Leben als kleine französische Schneiderin der Haute Coture ändert sich schlagartig, als sie einem guten Freund der Familie hilft dringende, wichtige Dokumente für den Kampf gegen die ...

Paris 1940

Estellas Leben als kleine französische Schneiderin der Haute Coture ändert sich schlagartig, als sie einem guten Freund der Familie hilft dringende, wichtige Dokumente für den Kampf gegen die Nazis an den geheimnisvollen Alex weiterzugeben. Nicht nur diese Begegnung mit Alex verändert ihr Leben. Er ist es auch, der ihr nahelegt sofort das Land zu verlassen, da nach dieser Aktion ihr Leben in Gefahr ist. Aber es kommt noch schlimmer. Ihre Mutter drückt ihr Papiere in die Hand und schickt sie nach Amerika mit den Worten, du kannst dorthin, du bist Amerikanerin und lebe deinen Traum, werde eine berühmte Designerin.

Mai 2015

Fabienne trifft in New York bei einer Ausstellung über "Die Schneiderin von Paris" ihre Großmutter Estelle. Diese möchte ihr Unternehmen "Stella Design" gerne in die Hände ihrer Enkelin legen. Auch sie hat früher einmal Kleidung für Frauen entworfen. Jetzt ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie gut genug wäre um in die Fußstapfen ihrer Großmutter - der Schneiderin von Paris - zu treten.

Die Situation verändert sich relativ schnell, als Estelle erkrankt. Eigentlich wollte sie ihrer Enkelin noch einige Familiengeheimnisse enthüllen. Fabienne hatte sich über die Geburtsurkunde ihres Vaters gewundert, auf der statt des Namens ihrer Oma und ihres Opas völlig fremde Namen als Eltern standen. Es dauert lange, bis es ihr gelingt alle Geheimnisse ihrer Großmutter zu entschlüsseln.

Das Schöne ist, wir dürfen beim Lesen an der Auflösung der Geheimnisse teilhaben. So erfahren wir viel mehr über das Leben und die Entwicklung von Estelle damals in Paris, als auch später dann in New York. Aber auch das Leben von Fabienne und ihre Spurensuche in Australien und Amerika liest sich wirklich interessant.

Je mehr ich von Estelle erfahren habe, umso mehr hat mich ihr Schicksal berührt. Ganz besonders interessant fand ich dann im Nachwort, dass ein Teil der Geschichte wirklich passiert ist, dass es einige Personen die in ihrem Buch Erwähnung fanden und einen Teil der Hintergrundhandlung ausmachten gegeben hat.

Gut gefallen hat mir auch der Perspektivwechsel bei den beiden Protagonistinnen und wie es der Autorin gelungen ist, beide Handlungsstränge dann geschickt zusammen zu führen.

In diesem Buch geht es nicht nur um Liebe, sondern auch um Familiengeheimnisse, um Spionage und Mode. Diese Mischung liest sich wirklich gut. Der Autorin ist es gelungen eine Spannung zu erzeugen, bei der man gar nicht mehr aufhören will in dem Buch zu lesen.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Begeisterung pur!

Gut Greifenau - Goldsturm
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Ich bin zurück in Greifenau und es ist fast so, als wäre ich nie weg gewesen. Es ist die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. So langsam spüren die Menschen den Neubeginn. Auch auf Gut Greifenau geht es langsam ...

Ich bin zurück in Greifenau und es ist fast so, als wäre ich nie weg gewesen. Es ist die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. So langsam spüren die Menschen den Neubeginn. Auch auf Gut Greifenau geht es langsam bergauf. Konstantin und Rebecca haben aber auch großes Glück. Bei der Finanzierung des Neuanfangs erhalten sie Unterstützung von Julius Urban, dem Mann von Katharina. Hätte Julius nicht mit mehreren Krediten geholfen, wäre das Gut verloren.

Aber auch in der Familie gibt es drastische Veränderungen. Die Verkündung der Schwangerschaft von Rebecca, die damit die Nachfolge von Gut Greifenau sichern würde, sorgt für viel Unruhe in der Familie. Die Geburt des Kindes würde die Auflösung des Fideikommisses mit einer Veränderung des Stimmverhältnisses stark verändern. In der Familie brodelt es.

Aber auch die Angestellten von Gut Greifenau kämpfen mit tiefgreifenden Veränderungen. Die Anzahl der Dienstboten hat sich stark verändert. Alle müssen viel mehr mit anpacken, haben aber plötzlich auch viel mehr Freiheiten als früher. Ganz ungewöhnlich für alle ist der freie Sonntag, das kannten sie so noch nie. Auch privat haben sich die Strukturen geändert. Gerade Albert, der ja eine wichtige Nebenrolle spielt hat seinen Platz gefunden.

Hanna Caspian lässt uns nicht nur an den Ereignissen auf Gut Greifenau, sondern auch in Deutschland von 1919 bis 1923 teilhaben. In dieser Zeit passiert geschichtlich enorm viel in Deutschland und der Welt. Diese Ereignisse werden geschickt in die Handlung mit eingebaut, ohne dass man das Gefühl hat einen Nachhilfekurs in Geschichte zu besuchen.

Besonders gut gefällt mir, wie bei den vorherigen Büchern auch, dass nicht nur das Leben der adligen Familie von Auwitz-Aarhayn beleuchtet wird. Mit viel Liebe berichtet sie auch anschaulich über die Erlebnisse und das Leben der Dienstboten. So bekommt man einen tollen Querschnitt über die damaligen Lebensverhältnisse nicht nur bei den Adligen und bei den sogenannten Neureichen, sondern erfährt auch über die Probleme der arbeitenden und zumeist armen Bevölkerung.

Ich war auch von diesem mittlerweile vierten Teil begeistert und empfehle diesen sehr gerne weiter. Mit viel Freude habe ich auf der letzten Seite bemerkt, dass bereits ein weiteres Buch vorgesehen ist. Das ist auch gut so, denn es sind so viele Dinge offen geblieben und Deutschland bewegt sich ja bereits in die nächste Krise bzw. die nächsten schweren Jahre. Ich freue mich schon jetzt darauf und hoffe, es dauert nicht zu lange.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Ein Buch das emotional bewegt

Und am Ende werden wir frei sein
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Es ist die Geschichte dreier Frauen die unterschiedlicher nicht sein können. Sie haben keinerlei Berührungspunkte und doch führt ihr Schicksal sie zusammen. Inspiriert wurde die Autorin von der Geschichte ...

Es ist die Geschichte dreier Frauen die unterschiedlicher nicht sein können. Sie haben keinerlei Berührungspunkte und doch führt ihr Schicksal sie zusammen. Inspiriert wurde die Autorin von der Geschichte einer realen Heldin.

Doch worum geht es eigentlich? Die New Yorkerin Caroline Ferriday lebt 1939 ein für sie erfülltes Leben. Sie ist Schauspielerin und arbeitet nebenbei im französischen Konsulat. Dort lernt sie bei einer von ihr organisierten Wohltätigkeitsveranstaltung den französischen Schauspieler Paul kennen und lieben. Ihr gemeinsames Glück erhält einen jähen Dämpfer als Paul nach Frankreich zurückkehrt um seine dortige Familie zu beschützen.

Die junge 16jährige Kasia lebt in Polen in Lublin. Als die deutschen Truppen dort einmarschieren ist sie wild entschlossen sich dem polnischen Widerstand anzuschließen. Sie brennt darauf Aufgaben zu übernehmen und je gefährlicher, desto besser. Doch ihr jugendlicher Leichtsinn führt dazu, dass sie einen entscheidenden Fehler begeht und damit das Leben ihrer gesamten Familie aufs Spiel setzt. Alle werden verhaftet und in ein Konzentrationslager gebracht. Als Leser erfahren wir von dem grausamen Leben im KZ und den Überlebenskampf der Frauen. Doch es ist nicht nur Hunger, Not und Krankheiten mit denen sie zu kämpfen haben. Der Autorin gelingt es schon sehr anschaulich diesen Kampf zu schildern und beim Lesen fragt man sich, ob die Frauen dort überhaupt eine Chance haben.

Die junge Düsseldorfer Ärztin Herta möchte nun endlich praktizieren. Aber alle Versuche endlich eine feste Stelle als Ärztin zu finden schlagen fehl. Da fällt ihr das Angebot einer Tageszeitung auf. Es werden Ärzte für Insassen eines Umerziehungslagers in Ravensbrück gesucht. Dort angekommen ist sie anfänglich entsetzt über die Behandlung der Frauen, findet sich aber trotzdem sehr schnell ein und kann endlich als Ärztin uneingeschränkt praktizieren.

Geschickt gelingt es der Autorin so langsam die Frauengeschichten miteinander zu verbinden. In jeweils wechselnden Abschnitten bewegt sich die Geschichte vorwärts. Es gibt Momente beim Lesen, da war ich erschüttert über die Geschehnisse und habe einfach nur gehofft, dass es gut ausgeht. Überrascht war ich, dass das Buch sein Ende nicht mit dem Ende des Krieges hatte, sondern auch noch die Zeit danach beleuchtete. Das hat mir noch einmal richtig gut gefallen, endlich geht mal eine Geschichte weiter, wo sie sonst eigentlich endet.

Mir hat dieses bewegende Buch sehr gut gefallen. Ich empfehle es zu gerne und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

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