Der Auftakt zu einer grandiosen Reihe, so würde ich den ersten Teil der „Skulduggery Pleasant“-Saga nennen. Das Buch beginnt auch gleich mal interessant und zwar mit einem Todesfall, was auf jeden Fall ungewöhnlich ist. Außerdem wird man sofort mit einem Haufen seltsamer Personen konfrontiert, die für den Roman so typisch sind. Der Autor schafft es irgendwie, dass er die Charaktere herrlich überzieht, sie aber trotzdem noch einigermaßen glaubwürdig bleiben. Klar, manchmal ist es schon ein wenig übertrieben, doch das ist schon okay, denn ohne dieses leicht Übertriebene, wäre Skulduggery Pleasant ja nicht Skulduggery Pleasant! Außerdem macht sich Derek Landy nicht nur die "schlechten" Charaktere lustig, sondern auch über die "guten".
Etwas anderes, das nicht lange auf sich warten lässt, ist die Action. Nach nicht einmal 50 Seiten geht es damit schon los, da kommen Angriffe und Zauberei ins Spiel und es kommt alles ins Rollen. Was ich sehr schön finde, es wird nichts unnötig in die Länge gezogen, es geht gleich los, auch wenn es ohne Action ebenfalls nicht langweilig werden könnte. Dafür ist der Schreibstil des Autors einfach zu genial! Er schreibt mit einem Witz, der einen immer wieder zum Lachen bringt, und ich kann einfach nicht anders, als ihn dafür zu bewundern. Derek Landy hat meiner Meinung nach ein riesiges Schreibtalent.
Aber die Geschichte glänzt ja nicht nur durch den Schreibstil, es ist einfach das Gesamtpaket. Man merkt einfach, wie viele Gedanken sich der Autor über das Buch, über die ganze Reihe (und die besteht immerhin aus neun Büchern) gemacht hat. Die Story ist richtig komplex und ausgereift, das Wenigste ist so einfach, wie es am Anfang scheint.
Genauso die Charaktere. Auch wenn es am Anfang vielleicht danach aussieht, gibt es hier kein Schwarz und Weiß. Schwarz und Weiß existieren in der Buchreihe einfach nicht, nur seeehr viele Graustufen. Wenn man dann bedenkt, dass "Skulduggery Pleasant" ein Kinder- bis Jugendbuch ist, ist das doch ziemlich ungewöhnlich. Ich meine, die Hauptperson ist zwölf, das Buch ist an ein jüngeres Publikum gerichtet und man wird hier mit Personen konfrontiert, die zwar teilweise überzogen dargestellt werden, jedoch trotzdem nicht klischeehaft gut oder böse sind.
Außerdem ist die Idee, das große Ganze des Autors einfach mega originell. Klar, bei manchen Sachen denkt man sich vielleicht "Hey, das kenn ich schon woher", aber die Umsetzung ist immer total cool und interessant. Nehmen wir zum Beispiel die Magie. Vond er gibt es in dem Buch so viele Ausformungen, selbst die „einfache“ Elementemagie unterscheidet sich noch von anderen Büchern oder Filmen.
So viel, was sich der Autor ausgedacht hat, ein ganz eigenes, ausgeklügeltes System mit einer eigenen Geschichte und Legenden. Was ich ja besonders cool finde, ist die Idee mit den Namen, dass jeder drei haben kann und was sie zu bedeuten haben, was dahinter steckt.
Das Einzige, was ich ein wenig zu bemäkeln habe, ist, dass man bei „Der Gentleman mit der Feuerhand“ doch noch merkt, dass man hier ein Kinder- bis Jugendbuch vor sich hat. Die Story ist noch recht harmlos und etwas kindlich gemacht, zwar nichtsdestotrotz spannend, aber für Ältere vielleicht noch nicht ganz so interessant wie die Folgebände.