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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2020

Temporeicher und spannender Kriminalroman

In München wartet der Tod
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Kommissar Fricke und Staatsanwältin Elena Karinoglous befinden sich im siebten Himmel als sie eine unerwartete Anforderung aus München erhalten. Aufgrund erfolgreicher Ermittlungen in der Vergangenheit ...

Kommissar Fricke und Staatsanwältin Elena Karinoglous befinden sich im siebten Himmel als sie eine unerwartete Anforderung aus München erhalten. Aufgrund erfolgreicher Ermittlungen in der Vergangenheit will man in München auf die Erfahrungen der Beiden zurückgreifen, um ein grausames Verbrechen aufzuklären. Es wurden bereits zwei junge Menschen tot aufgefunden, denen fachmännisch Organe entnommen wurden. Es scheint alles auf einen Kampf gegen den Organhandel zu werden, Fricke und Karinoglous sich auf den Weg Richtung Süden machen...
"In München wartet der Tod" ist bereits der dritte Band aus der Reihe um die beiden sympathischen Ermittler aus Kiel. Der erste Band "Blutvilla" hatte mir bereits gut gefallen, so dass ich mit hohen Erwartungen in das neue Buch gestartet bin. Nach wenigen Seiten war ich wieder in Kiel gelandet und mir war klar, dass die Autorin Stefanie Gregg mich nicht enttäuschen würde. Mit ihrem enorm temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil zieht sie den Leser in den Bann. Der Spannungsbogen wird mit den beiden Opfern zu Beginn des Buches eher klassisch aufgebaut und über die brisanten Themen der Flüchtlingssituation und des Organhandels auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale ist mit viel Raffinesse gestrickt und bietet eine aus meiner Sicht gelungene und sehr gut nachvoll-ziehbare Auflösung an.
Insgesamt halte ich "In München wartet der Tod" für eine gut gelungene Fortsetzung einer erfrischenden und rasanten Kriminalroman-Reihe, bei der man wünscht, dass es noch viele Nachfolger gibt. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Unter Nachbarn

Rote Kreuze
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Tatjana Alexejewnas Lebensuhr ist mit ihren über 90 Jahren schon fast abgelaufen und zusätzlich leidet sie zunehmend an einer aufkommenden Demenz. Tatjana hat aber noch ein großes Anliegen, sie will, dass ...

Tatjana Alexejewnas Lebensuhr ist mit ihren über 90 Jahren schon fast abgelaufen und zusätzlich leidet sie zunehmend an einer aufkommenden Demenz. Tatjana hat aber noch ein großes Anliegen, sie will, dass ihre Lebensgeschichte nicht in Vergessenheit gerät. So versucht sie diese ihrem deutlich jüngeren Nachbarn Alexander aufzudrängen, der aber anfangs alles andere als begeistert ist. Tatjana lässt nicht locker und so entwickelt sich die zarte Bande einer Freundschaft zwischen den beiden Nachbarn...
Als ich die Bewertungen und Rezensionen des vorliegenden Romans "Rote Kreuze" von Sasha Filipenko las, war mir schnell klar, dass dieses Buch die Leser polarisiert. Meine Neugier war geweckt und ich bin sehr gespannt in das Buch eingestiegen. Ich war zunächst ein wenig vom nüchternen und stilistisch sehr einfach gehaltenen Schreibstil des Autors überrascht. Im Nachgang muss ich sagen, dass dies der Geschichte aber sehr gut zur Gesicht steht. Was mich an "Rote Kreuze" am meisten fasziniert hat, war, wie sich ein banaler und völlig belangloser Small Talk unter Nachbarn zu einem tragischen und berührenden Bericht über das schicksalhafte Leben eines Menschen wandeln kann. Die Vita der Haupt-protagnistin Tatjana Alexejewnas ist geprägt von erduldeten Leid und niemals endenden Entbehrlichkeiten, hervorgerufen durch die unwürdige Behandlung der sowjetischen Regierung in den Nachkriegsjahren. Die historischen Hintergründe wirken dabei sehr gut recherchiert und stellen die Grausamkeiten der damaligen Zeit schonungslos in den Fokus. Auch Alexander muss einen tragischen Schicksalsschlag in seinem Leben verkraften und so stehen die Beiden sich im Kampf gegen das Vergessen gegenseitig zur Seite.
Der Roman "Rote Kreuze" hat mich berührt und nachdenklich zurück-gelassen. Auch wenn mir das Ende ein wenig zu schnell erzählt war konnte mich in erster Linie die Erzählkraft des Autors Sasha Filipenko überzeugen. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Der Bilderflüsterer

Der Mann, der in die Bilder fiel
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Eigentlich hat Peter Falcon der Kunstwelt schon seit längerer Zeit den Rücken gekehrt, so ist er auch sehr überrascht, als ihn sein alter Freund aus zurück-liegenden Studentenzeiten um einen Gefallen bittet. ...

Eigentlich hat Peter Falcon der Kunstwelt schon seit längerer Zeit den Rücken gekehrt, so ist er auch sehr überrascht, als ihn sein alter Freund aus zurück-liegenden Studentenzeiten um einen Gefallen bittet. Peter soll mit seinem künstlerischen Fachverstand nach Paris reisen und einer sehr hoch angesehenen Kunstkritikerin eine Geldsumme übergeben. Sie droht dem Auktionshaus Chroseby mit der Veröffentlichung ihrer Vermutung, dass das weltberühmte Bild Van Goghs "Sternennacht" lediglich eine Fälschung ist. Für Chroseby wäre dies eine schwerwiegende Rufschädigung, was die aktuell guten Geschäfte gefährden würde...
Leif Karpe hat mit "Der Mann der in die Bilder fiel" einen erfrischend anderen Kriminalroman veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst bildreichen und stellenweise schon poetischen Schreibstil, der hervorragend zum Thema passt und sich sehr flüssig lesen lässt. Es macht wirklich Spaß den schönen Umschreibungen zu folgen, so dass manchmal die Handlung in den Hintergrund rückt. Nichts desto trotz baut Leif Karpe, wie es sich für einen guten Kriminalroman gehört, mit dem mysteriösen Auftrag für Peter Falcon einen Spannungsbogen auf, den er dann mit den überraschenden Geschehnissen in Paris auf einem hohen Niveau hält. Der Autor konzipiert eine wirklich raffiniert verstrickte Geschichte, die stets mit vielen Rätseln aufwarten kann. Auch der Hauptprotagonist ist mit seinem Talent, Bilder zu lesen sehr interessant gezeichnet und er kann schon gleich zu Beginn des Buches viele Sympathiepunkte für sich gewinnen. Das Finale wirkt dann etwas konstruiert, aber liefert eine nachvollziehbare Auflösung.
Insgesamt ist "Der Mann der in die Bilder fiel" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Debüt-Roman vom Autor Leif Karpe, der mich in erster Linie mit seinem besonderen Schreibstil überzeugen konnte. Es bleibt zu hoffen, dass es weitere Bücher dieses talentierten Autors geben wird. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Der Wolf beisst sich fest

Wolves – Die Jagd beginnt (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 3)
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Der Tod des ehemaligen Detective Sergeant Finlay Shaw scheint schnell erklärt zu sein, er wird in einem verschlossenen Raum mit einer Pistole in der Hand aufgefunden. Kaum jemand kann sich den Freitod ...

Der Tod des ehemaligen Detective Sergeant Finlay Shaw scheint schnell erklärt zu sein, er wird in einem verschlossenen Raum mit einer Pistole in der Hand aufgefunden. Kaum jemand kann sich den Freitod erklären, aber die Indizien sind eindeutig. Lediglich Detective William Fawkes, der das Opfer als seinen Ziehvater gesehen hat, will der Theorie nicht folgen und sucht verbissen mit seiner Kollegin Emily Baxter nach einem Anzeichen für einen Mord. Eine Spur führt in die Vergangenheit, als das Opfer in einer spektakulären Polizeiaktion über Nacht zum Helden wurde...
"Wolves" ist mittlerweile der dritte Band der Reihe um den charismatischen und sicherlich nicht immer ganz einfachen Hauptprotagonisten William Fawkes, de von allen nur Wolf genannt wird. Die ersten beiden Teile konnten mich schon begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in den neuen Thriller gestartet bin. Der Autor erzählt die Geschichte wieder in einem sehr lebendigen und temporeichen Schreibstil, der mich schnell wieder in den Bann ziehen kann. Der Spannungsbogen in "Wolves" erreicht aus meiner Sicht allerdings nicht das Niveau seiner Vorgänger. Die Geschichte kann zwar mit einigen überraschenden Plots aufwarten, die Aufklärung des rätselhaften Todes hingegen gerät dafür in der Handlung oftmals in den Hintergrund und muss der Entwicklung der einzelnen Protagonisten, die doch einen recht großen Raum einnimmt, weichen. Aufgelockert wird das Geschehen durch die wohldosierten Einsätze von Humor, die manchmal zwar etwas derbe sind aber in der eher ungewohnten Umgebung eines Thrillers durchaus für Abwechslung sorgen und den Unterhaltungswert steigern können.
'Insgesamt sorgte der Thriller "Wolves" bei mir für ein paar spannende und unterhaltsame Stunden und hat mit seinen Protagonisten und dem interessanten Erzählstil des Autors Daniel Cole Lust auf weitere Fortsetzungen der Reihe gemacht. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Gute Fortsetzung

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Der Kommissarin Karen Eiken Hornby kommt es eigentlich sehr gelegen, dass sie die scheinheilige Atmosphäre des alljährlichen Weihnachtsfestes innerhalb ihrer eigenen Familie verlassen kann, als eine Leiche ...

Der Kommissarin Karen Eiken Hornby kommt es eigentlich sehr gelegen, dass sie die scheinheilige Atmosphäre des alljährlichen Weihnachtsfestes innerhalb ihrer eigenen Familie verlassen kann, als eine Leiche auf der nördlichen Doggerland-Insel Noorö gefunden wird. Zunächst ist es noch unklar, ob es sich dabei um einen Unfall oder ein Verbrechen handelt, aber vieles deutet eher darauf hin, dass der Tote ermordet wurde. Die Ermittlungen verlaufen zunächst schleppend und Karen muss feststellen, dass selbst ihre eigen Familie eine Rolle in diesem Fall spielen könnte. Als ein zweites Opfer gefunden wird spitzt sich die Situation zu...
"Doggerland - Tiefer Fall" ist der zweite Band der Doggerland-Trilogie aus der Feder der schwedischen Autorin Maria Adolfsson. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell auf die kleine schwedische Insel entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten Leiche gleich zu beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen und dem persönlichen Umfeld der Hauptprotagonistin auf einem hohen Niveau gehalten. Im Verlauf ergeben sich aber aus meiner Sicht einige Längen, die es zu überbrücken gilt um zu einem überraschenden und spannenden Finale zu kommen. Für mich gelingt es Maria Adolfsson sehr gut die skandinavische Atmosphäre einzufangen und dem Kriminalroman mit ihrer interessant charakterisierten Ermittlerin einen Tiefgang zu verleihen, so dass die Reihe durchaus aus der großen Menge der veröffentlichten Bücher des Genres heraussticht.
Insgesamt halte ich "Tiefer Fall" für eine gelungene Fortsetzung einer spannenden Krimitrilogie, bei der ich mich schon jetzt auf den abschließen-den dritten Band freue. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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