Sehr zäh
Gerecht ist nur der TodInhalt
Ein Mord vor den Augen der Öffentlichkeit. Eine Soko unter Zeitdruck. Eine Psychologin im Team, die die seelischen Belastungen der Ermittler untersuchen soll. Immer drängender aber stellt sich die ...
Inhalt
Ein Mord vor den Augen der Öffentlichkeit. Eine Soko unter Zeitdruck. Eine Psychologin im Team, die die seelischen Belastungen der Ermittler untersuchen soll. Immer drängender aber stellt sich die Frage: Ist wirklich jeder, wie er vorgibt zu sein?
Kritik
Ich habe mir von diesem Thriller einiges versprochen, die anfänglichen Kapitel haben mich auch glauben lassen, dass mich eine spannende Geschichte erwartet. Leider wurde ich diesbezüglich ziemlich enttäuscht. Die Handlung liest sich wirklich zäh, die anfängliche Spannung lässt schnell nach und verliert sich in verwirrenden und sich kreuzenden Ermittlungsarbeiten. An sich war es interessant mithilfe von Ina, der Psychologin/Journalistin, der Sonderkommision über die Schulter zu schauen, es fühlte sich stellenweise so an, als sei man in der Rolle eines Praktikanten. Dies bewirkt, dass die Handlung sehr authentisch und realistisch rüberkommt, denn es wird weder beschönigt noch unnötig aufgebauscht. Dies hat aber zur Folge, dass sich einige Stellen in die Läge ziehen und die anfängliche Neugier immer mehr schwindet.
Die Auflösung des Ganzen hat mich tatsächlich überrascht und war ziemlilch gut durchdacht, aber sie wurde viel zu schnell abgehakt und dann befindet man sich schon im Epilog. Dieses Ende hätte ich als Autor deutlich mehr ausgekostet und rückblickend detaillierter dargestellt.
Zu den Charakteren: Obwohl die Komission natürlich einige Personen umfasst, werden nur wenige detailreich beschrieben. Das ist aber gar nicht schlimm, vielmehr habe ich diese überschaubare Anzahl – neben diesen recht vielen Nebencharakteren – begrüßt. Besonders interessant wird hier die Beziehung zwischen Ina und einer Kommissarin, Bulut, deren beidseitiges Verhältnis auf Misstrauen und gegenseitigen Schachzügen basiert; woran das liegt, erfährt man erst zu einem späteren Zeitpunkt. Ich muss sogar gestehen, diese Parallelhandlung fand ich deutlich spannender als den eigentlichen Mordfall.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass die Lesestunden nicht wirklich vergnüglich waren und es zum Ende hin anstrengend wurde. Leider keine Leseempfehlung von mir.