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Veröffentlicht am 03.01.2017

Von Lebenden und den Toten

Das Lazarus-Syndrom
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Der ehemals brillante Chirurg Dr. Johannes Krafft hat seine schwangere Frau durch einen Unfall verloren, an dem er sich selbst die Schuld gibt. Seitdem arbeitet er für eine Organspende-Organisation im ...

Der ehemals brillante Chirurg Dr. Johannes Krafft hat seine schwangere Frau durch einen Unfall verloren, an dem er sich selbst die Schuld gibt. Seitdem arbeitet er für eine Organspende-Organisation im Entnahmeteam. "Joe the Butcher", ist ein echter ‚Charmbolzen‘. Ihm graut es vor den Lebenden und den Toten, und vor allem graut es ihm vor ihm selber, da er sich weder als das eine noch als das andere sieht. Bei Joe passte man auf was man sagte. Joe war nicht gut drauf. Zumindest wenn er nüchtern war. Alkohol ist sein Überlebenselixier.

Trotzdem fällt es ihm auf, dass sich in letzter Zeit seine Einsätze häufen und immer mehr geeignete Spender sterben? Wie ist das zu erklären? Und Robert Weber, ein Bekannter aus Studienzeiten, der in der Transplantationsforschung an einer interessanten Entwicklung arbeitet, bittet Joe um ein Treffen und wird von ihm tot in der Herrentoilette aufgefunden?

In Guido Breuers Thriller steht das Thema Organspende im Mittelpunkt. Ein umstrittenes Thema. Viele Menschen wären bereit ein Organ nach ihrem Ableben zu spenden, aber bei vielen überwiegt eben auch die Skepsis. Das Buch ist leider nicht angetan, dem Leser diese Skepsis zu nehmen.

Das Buch ist spannend geschrieben mit kurzen knackigen Kapiteln. Es liest sich flüssig, was der Spannung zugutekommt. Die Protagonisten sind gut beschrieben. Auch wenn Joe nicht unbedingt sympathisch rüberkommt, ein kaputter und alkoholkranker Typ, mochte ich dennoch seine Ecken und Kanten. Der Umgang mit seiner Katze hatte teilweise was Rührendes.

Das letzte Drittel wurde mir dann doch ein bisschen zu amerikanisch. Verfolgungsjagden wie in amerikanischen TV-Krimis. Dadurch verlor für mich die Handlung etwas. Dennoch, davon abgesehen, ein sehr spannender Unterhaltungskrimi, den ich jederzeit empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Spannende Briefe

Das Glück auf der letzten Seite
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Was für ein außergewöhnliches Buch! Es geht um ein Manuskript, das Anne-Lise im Nachtisch ihres Hotelzimmers vorfindet. Sie liest es und ist begeistert, es bringt etwas in ihr zum Klingen. Ihr Ehrgeiz ...

Was für ein außergewöhnliches Buch! Es geht um ein Manuskript, das Anne-Lise im Nachtisch ihres Hotelzimmers vorfindet. Sie liest es und ist begeistert, es bringt etwas in ihr zum Klingen. Ihr Ehrgeiz ist es, den Verfasser ausfindig zu machen. Es stellt sich heraus, dass der Autor Sylvestre Fahmer dieses Manuskript bereits vor dreiunddreißig Jahren geschrieben hat und es ihm auf einer Reise nach Montreal abhandengekommen ist. Er hatte es nicht vollendet. Es muss noch einen zweiten Autor geben, der den Roman zu Ende geschrieben hat. Und wer Anne-Lise kennt, der weiß, dass sie nicht lockerlässt um dieses Rätsel zu lösen.

Der Roman „Das Glück auf der letzten Seite“ besticht mit einem wunderschönen Cover. Für mich eigentlich alles was ich brauche, um mir ein Buch zu schnappen. Der Eiffelturm, eine Frau, die sich in ein Buch vertieft. Und doch ist auch der Inhalt etwas ganz Besonderes. Die Autorin Cathy Bonidan hat ihren Roman in Form eines Briefromans angelegt. Sie lässt ihre Protagonisten Briefe schreiben. In unserer Zeit ein Novum. Ein persönlich gehaltener Brief gilt als veraltet. WhatsApp und E-Mails haben diese Form der persönlichen Kontaktnahme aussterben lassen. Das ist schade. Ein Brief ist ausführlicher, bringt die Gedanken besser zum Ausdruck.

Anne-Lisa lernt auf ihrer Suche viele unterschiedliche Menschen kennen, Menschen, denen sie nie begegnet wäre. Und zu denen sie im brieflichen Kontakt Nähe aufbaut. Man erfährt viel über die Adressaten. Interessant ist, dass die Briefe in das Leben dieser Menschen eingreifen, Veränderungen bewirken. Anne-Lise bringt mit ihrer Hartnäckigkeit Menschen zusammen.

Wann schreibe ich, wann schreiben Sie den nächsten persönlichen Brief? Es könnte spannend werden.

Fazit. Eine Liebeserklärung an das Briefe schreiben und das Lesen. Mir hat das Buch Spaß gemacht und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Wohlfühlen in den eigenen Wänden

Heller, schöner und mehr Platz!
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Wer sein Zuhause renovieren möchte oder gar einen Neubau plant muss einige wichtige Punkte überdenken. Das Buch „Heller, schöner und mehr Platz!“ vermittelt wertvolle Impulse, damit das Vorhaben auch ein ...

Wer sein Zuhause renovieren möchte oder gar einen Neubau plant muss einige wichtige Punkte überdenken. Das Buch „Heller, schöner und mehr Platz!“ vermittelt wertvolle Impulse, damit das Vorhaben auch ein Erfolg wird. Es gibt Auskunft über optimale Raumgestaltung und Nutzung. Das Wichtigste dabei ist, dass die Lebensqualität erhöht wird und ganz wichtig, dass wir uns in unseren vier Wänden wohlfühlen.

Der Autor, selbst Innenarchitekt, hat einen Leitfaden über die 6 wichtigsten Schritte erstellt. Er empfiehlt die Umsetzung unbedingt in die Hand einer fachlich geschulten Person zu legen um sich Ärger und Kosten zu ersparen. Die Planung eines Hauses sollte immer von innen nach außen geschehen.

Das Büchlein ist bebildert mit Beispielvorschlägen als Anschauungsmaterial. Man kann sich Idee und Tipps für das eigene Wohnungsprojekt entnehmen und sich dadurch evtl. viele Sorgen und unnötige Ausgaben ersparen.

Nur leider fehlen vielen Bauherren, die Mittel einen Innenarchitekten in die Planungen einzubeziehen. Trotzdem wird jeder hier Impulse für sich finden.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Kryptische Hinweise

Dunkle Botschaft: Thriller
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Klappentext:

"Wenn du seine Botschaft liest, hat das Spiel begonnen!

Rechtsmedizinerin Julia Schwarz traut ihren Augen nicht. Eigentlich soll sie eine junge Frau obduzieren, die durch einen Stromschlag ...

Klappentext:

"Wenn du seine Botschaft liest, hat das Spiel begonnen!

Rechtsmedizinerin Julia Schwarz traut ihren Augen nicht. Eigentlich soll sie eine junge Frau obduzieren, die durch einen Stromschlag in der Badewanne ums Leben kam. Doch sehr schnell erweist sich der vermeintliche Unfall als Mord. Schlimmer noch, der Täter hat eine verschlüsselte Botschaft im Körper seines Opfers hinterlassen. Sie enthält eine Aufgabe, die Julia nicht lösen kann und an der auch Kriminalkommissar Florian Kessler verzweifelt. Fest steht nur eines: Wenn sie die Antwort nicht bald finden, wird eine weitere Frau sterben. Fieberhaft versucht Julia, das Rätsel zu entschlüsseln. Aber der Killer spielt ein hinterhältiges Spiel und lockt sie in eine Falle. Er zwingt Julia, über Leben und Tod zu entscheiden."

Meine Meinung:

Was für ein krasser Einstieg. Gleich der Prolog lässt mir den Atem stocken. Ein Großvater, der seinen Enkel erbarmungslos quält. Der harte alte Mann hat bereits seinen Sohn in den Tod getrieben. Jetzt stellt er seinen Enkel Aufgaben, die nahezu unlösbar sind. Dieser Teil spielt sich in der Vergangenheit hat. Immer wieder wird in Einschüben vom Großvater und seinem Enkel erzählt. Mir ist von Anfang an klar, der Junge muss was mit den Morden an den Frauen in der Gegenwart zu tun haben. Trotzdem hatte ich bis zum Schluss keinen Verdächtigen im Visier.

Das Buch ist durchgehend spannend, ja oft sogar schockierend. Manche Szenen mochte ich mir gar nicht so genau ausmalen. Es gibt Cliffhanger, die zum Weiterlesen zwingen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar.

Die Protagonisten wirken durchweg sympathisch. Vor allem die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und ihre finnische Assistentin Lenja. Die beiden sind ein gut eingespieltes Team. Julias neue Position, als Leiterin der Rechtsmedizin, erfordert Schreibtischarbeit, die ihr so gar nicht liegt.

Deshalb kann sie es nicht lassen eigenmächtige Alleingänge zu unternehmen, die eigentlich nicht in ihren Kompetenzbereich fallen. Und genau das hat mich gestört, war für mich realitätsfern. Die Ermittlungsarbeit von Kommissar Florian Kessler gerät dadurch etwas in den Hintergrund.

Der Mörder gibt dem Ermittlungsteam genug zu knobeln auf. Buchstabenkombis und Zahlencodes beschäftigen sogar Kryptographen. Denn die Zeit drängt. Der Mörder ist perfide und durchtrieben und schläft Schlag auf Schlag zu.

Fazit: Ein spannender Thriller.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Nicht so ganz mein ‚Geiger‘

Reise nach Laredo
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Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich gefreut, denn ich bin von Arno Geigers Schreibstil begeistert. ‚Das glückliche Geheimnis‘ und ‚Der alte König in seinem Exil‘ waren für mich absolute Lese-Highlights. ...



Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich gefreut, denn ich bin von Arno Geigers Schreibstil begeistert. ‚Das glückliche Geheimnis‘ und ‚Der alte König in seinem Exil‘ waren für mich absolute Lese-Highlights.

In diesem Buch geht es um dem todkranken Karl V. Er wurde bereits in jungen Jahren der erste König von Spanien. Im Jahr 1519 erbte er das Erzherzogtum Österreich und wurde als Karl V. zum römisch-deutschen König gewählt. Später wurde er als letzter römisch-deutscher König vom Papst zum Kaiser gekrönt und war damit nach Friedrich III. der zweite und letzte Habsburger, der von einem Papst gekrönt wurde. Diese Info habe ich aus Wikipedia. So erklärt sich mir auch die spanische und österreichische Linie der Habsburger.

Dieser König Karl V. hat im Alter alle seine Ämter abgegeben und sich schwerkrank in ein spanisches Kloster zurückgezogen. Soweit die Historie. Der Rest ist Fiktion. Dort begegnet er seinen illegitimen Sohn Geronimo, der gerade mal 11 Jahre ist. Mit ihm unternimmt er eine letzte Reise von Yuste nach Laredo.

Ich muss gestehen, dieses Buch schaffte es nicht, mich zu 100 % zu fesseln. Obwohl ich Geigers Schreibstil liebe, seine Poesie und seine tiefschürfenden Gedanken mag. Spannend fand ich hingegen, was ich über die Cagots erfahren habe, eine baskischen Menschengruppe, die in Spanien dieser Zeit verfolgt und diskriminiert wurde. In diesem Roman lernen wir das Geschwisterpaar Honza und Angelita kennen.

Trotz allem ist es ein kluges Buch, dass mir einiges an neuem Wissen ganz nebenbei vermittelt hat. Und es gab ganz viele schöne Sätze mit Substanz, die ich genossen habe.

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