Leserunde zu "Die letzte Dichterin" von Katharina Seck

Von der einzigartigen Magie des Geschichtenerzählens
Cover-Bild Die letzte Dichterin
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Mit Autoren-Begleitung
Katharina Seck (Autor)

Die letzte Dichterin

Roman

"Katharina Seck öffnet uns das Tor zu einer Metropole der Märchen und der Kunst, in der die Magie des Erzählens beim Wort genommen wird" Kai Meyer

Die Magie in Phantopien ist verschwunden. Nur in der Stadt Fernab gibt es noch Magie. Einmal hier aufzutreten - davon hat die Dichterin Minna Fabelreich immer schon geträumt. Aber Fernab darf nur betreten, wer eine Einladung besitzt. Minna kann ihr Glück daher kaum fassen, als sie eines Tages eine Einladung zu einem Dichterwettstreit bekommt. Zusammen mit dem Schatzsucher Finn macht sie sich auf den Weg. Doch in Fernab entdecken die beiden, dass ausgerechnet die Königin hinter der kunstvollen Fassade der Stadt eine dunkle Kraft verbirgt, die ganz Phantopien bedroht. Und Minna und Finn sind die einzigen, die sich der Gefahr entgegenstellen können.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 13.01.2020 - 02.02.2020
  2. Lesen 17.02.2020 - 08.03.2020
  3. Rezensieren 09.03.2020 - 22.03.2020

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.03.2020

Der Ursprung der Magie liegt in der Kunst…

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》INHALT:
Phantopien - einst von Magie durchzogen und durch sie geformt - ist durch deren langsames Verschwinden zu einem Ort der harten Arbeit und des täglichen Überlebenskampfes geworden. Nur noch wenige ...

》INHALT:
Phantopien - einst von Magie durchzogen und durch sie geformt - ist durch deren langsames Verschwinden zu einem Ort der harten Arbeit und des täglichen Überlebenskampfes geworden. Nur noch wenige Menschen widmen sich ihren Gaben. Für sie, so auch Minna Fabelreich, scheint die Stadt Fernab wie ein Paradies. Nur dort herrscht noch Magie, werden die Künste noch verehrt und ausgelebt. Doch dorthin darf nur, wer eine Einladung besitzt und die Stadt findet. Als Fernab jedoch einen Dichterwettstreit ausruft und Minna dazu eine Einladung erhält, macht sie sich zusammen mit Schatzsucher, Finn Mienengräber, auf den Weg. Nichts ahnend, dass Königin, Stadt und selbst Gaben Geheimnisse verbergen, die ganz Phantopien für immer zu verändern drohen…


》EIGENE MEINUNG:
Das Cover dieser neuen Geschichte, aus Katharina Secks Feder, hat mich mit seiner Reduziertheit auf nur wenige Farben schnell in seinen Bann gezogen. Die vereinzelten, ineinander greifenden Elemente wirken märchenhaft und erwecken den Anschein eines Scherenschnittes! Zu Beginn des Buches finden wir eine Karte Phantopiens, eine Playlist zum Buch und zu jedem neuen Kapitel einen Auszug aus geschichtlichen Aufzeichnungen des Landes.

Als Nächstes hat mich, wie immer bei dieser Autorin, der Schreibstil gefesselt. Poetisch, nachdenklich und einnehmend. Es wird mit wechselnden Perspektiven erzählt, wodurch der Leser teils mehr weiß als einzelne Protagonisten. Die Figuren fühlen sich dabei sehr real an und lassen mitfühlen. Finn und Minna sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die jedoch ihre Gaben und das Schicksal zueinander führt. Ich mochte beide – die Person, die mich jedoch am meisten berührt hat, war der Gabensucher. Insgesamt haben wir es bei unseren Hauptcharakteren mit Personen im Alter von ca. 25 bis 30 Jahren zu tun. Eine schöne Abwechslung bei all der momentanen Jugendfantasy. Dabei ist klar eine Charakterentwicklung zu erkennen, obwohl man sich im Grunde des Herzens treu bleibt. Die heutigen Handlungen der Figuren basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, auf die oft nicht allzu tiefgehend eingegangen wird.

Im 2. Akt finden sich Minna und Finn auf einer Reise wieder, die nicht groß ausgebaut wird. Ziel ist es schließlich Fernab zu erreichen und die dortige Handlung war für mich die Spannendste – leider mit Akt 3 auch eher kurz gehalten. Es hätte ruhig noch mehr Magie und Erklärungen dazu geben dürfen, aber auch die Charaktere vor Ort sorgen für viel zum Nachdenken. Vielleicht ist dieses Buch genau darum etwas für Fantasyeinsteiger. Die Tiefe anderer fantastischer Geschichten und Magiesysteme erreicht es so aber nicht. Auch, wenn die Grundidee etwas Neues erschafft.

Gerade das Ende kommt dann mit Schwung und einigen Überraschungen. Die Antagonisten sind, ebenso wie unsere Protagonisten, nicht rein gut oder böse. Die Autorin geht hier neue, nicht so abgedroschene, Wege. Es geht weniger um romantische Liebe, als um Vertrauen, Mut und Selbstfindung.


》FAZIT:
Weniger Magie als gedacht, eine kurze Reise und einen spannende Zeit in Fernab. Vor allem das Ende kann begeistern, sowie Schreibstil und erwachsenere Charaktere.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Magisch, poetisch und märchenhaft

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Schon allein der Titel sprach mich an und die Leseprobe hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich das Buch in einer Leserunde lesen durfte.

Als erstes ist mir der magische und ...

Schon allein der Titel sprach mich an und die Leseprobe hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich das Buch in einer Leserunde lesen durfte.

Als erstes ist mir der magische und poetische Schreibstil der Autorin aufgefallen. Dieser konnte mich an die Geschichte fesseln. Aber auch durch die Handlungen im Buch konnte er mich gut begleiten, da er teils atmosphärisch und bildhaft gehalten ist.

Die Protagonistin Minna muss um ihr Überleben sorgen, indem sie ihre Geschichten an Menschen und Orte weitergibt. Dafür erhält sie im Gegenzug Essen, eine Unterkunft oder etwas anderes. Denn in Phantopien ist die Magie durch die weniger genutzten Künste bzw. Gaben längst versiegt. Auf ihren Wegen trifft sie eines Tages auf Finn, den jungen Schatzsucher. Sie beschließen einen Deal, um gemeinsam nach Fernab zu reisen, wo Minna auf einen Dichterwettbewerb eingeladen ist und wo die Magie noch vorhanden sein soll. Doch Fernab ist nicht so leicht zu finden. Werden sie ihre Reise unbeschadet überstehen? Was erwartet sie in der magischen Stadt Fernab?

Minna ist eine talentierte Dichterin, sehr wortgewandt, aber dennoch stellt sie sich nicht in den Vordergrund. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie etwas schüchtern erscheint, aber dennoch geht sie ihren Weg und kann auch mal aufbrausend sein.

Finn hatte es bisher nicht leicht, da er mit zwei Kumpanen unterwegs sein musste, um das Handwerk des Schatzsuchens zu lernen. Die Zwei waren ihm jedoch nicht immer wohlgesinnt. Die Möglichkeit mit Minna auf Reisen zu gehen, tut ihm gut. Endlich kann er auch etwas mit seiner Gabe anfangen.

Die Charaktere hat die Autorin insgesamt gut gezeichnet. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Sie waren eher ruhig dargestellt, nicht jahzörnig oder hitzig. Ich konnte sie mir gut als Freunde vorstellen.

Die Autorin schreibt aus verschiedenen Perspektiven. So gibt es Kapitel über Minna, Finn, aber auch über die Königin von Fernab. Dadurch ist die Geschichte abwechslungsreich gestaltet.

Die Königin war nicht so leicht zu durchschauen. Einerseits böse, dennoch steckte auch etwas gutes in ihr. Sie möchte die Magie zurückholen, aber auch für ihre Zwecke benutzen. Das machte die Geschichte interessant, denn man wusste nicht, was genau dahinter steckt.

Gefallen haben mir auch die Namen, die sie die Autorin für die einzelnen Charaktere ausgesucht hat. Sie deuten meistens auf ihre Gabe oder ihr Wesen hin.

Die Geschichte war insgesamt ruhig gehalten, sodass sich der Spannungsbogen eigentlich konstant hielt. An ein paar Stellen dachte ich, dass es hier noch etwas mehr hätte sein können, etwas mehr Erklärungen, etwas mehr Abenteuer. Daher verliefen diese Stellen etwas zäher.

Die Welt rund um Fernab, die Wanderprärien etc. haben mir gut gefallen. Sie waren sehr bildlich beschrieben und hatten etwas märchenhaftes. Die Autorin konnte mir die verlorengegangene Magie gut vermitteln, aber auch die Magie der Worte, die Minna in sich trägt. Ich fand ihre vorgetragenen Geschichten sehr angenehm und passten gut ins Geschehen. Die Geschichte hat eine magische, poetische ruhige Atmosphäre, aber auch fantasievolle Elemente.

Zum Ende hin gibt es auch noch einmal eine überraschende Wendung, die ich nicht erwartet hätte. Aber auch die Auflösung der Geschichte war ingesamt passend und schön gewählt.

Fazit:
Eine magische Geschichte, die mit gut gezeichneten Charakteren besticht. Zudem wird man von dem poetischen Schreibstil durch die Handlung gezogen. Ein schöner Weltenentwurf kommt noch hinzu. Nur ab und zu hätten es noch etwas mehr Erklärungen oder etwas mehr Tiefe sein können. Dennoch ist es eine konstant spannende Geschichte, die magische Gaben hervorholt.

Bewertung: 4 / 5

Vielen Dank an den die Lesejury und den Bastei Lübbe-Verlag, für das Leserundenexemplar.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Ein märchenhaftes Abenteuer

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Schon die Leseprobe hatte mich sehr gefesselt und vor allem die verschiedenen Charaktere machen die Geschichte spannend.

Katharina Seck hat einen sehr märchen- und bildhaften Schreibstil. Man hat das ...

Schon die Leseprobe hatte mich sehr gefesselt und vor allem die verschiedenen Charaktere machen die Geschichte spannend.

Katharina Seck hat einen sehr märchen- und bildhaften Schreibstil. Man hat das Gefühl man ist in der Märchenwelt von den Gebrüdern Grimm und Hans Christian Andersen. Auch die Namen der Charaktere vermitteln dieses Gefühl und sind sehr außergewöhnlich.

Es wird abwechselnd aus der Sicht mehrere Leute erzählt und so lernen wir eine Vielfalt an Charaktere aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten aus Phantopien kennen.

Wir begleiten Minna, die sich mit ihren Geschichten gerade so über Wasser hält. Ihr Geschichtenbuch ihr teuerster Besitz und sie beschützt es mit ihrem Leben. So trifft sie auch auf Finn, dieser versucht es ihr zu stehlen. Dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft und gleichzeitig auch der Beginn eines großen Abenteuers.

Minna ist ein sehr zurückgezogener Charakter, aber sie kann ihren Willen sehr gut durchsetzen. Dadurch wurde sie mir sehr sympathisch, da die Leute nicht wirklich viel von ihr und ihrem Talent halten. Sie schafft es aber sich gegen die vorschnellen Urteile durchzusetzen und vor allem allen andern vom Gegenteil zu überzeugen.

Finn muss sich auch jeden Tag aufs Neue beweisen. Er hat es in seiner Familie nicht wirklich leicht und niemand glaubt, dass er wirklich etwas erreichen kann, was für einen wahren Schatzsucher wichtig ist. Minna hat ihn am Anfang ziemlich zur Schnecke gemacht und danach fängt er an ein echten Schatzsucher zu werden und nicht nur ein einfacher Dieb.

Die Dynamik der beiden war sehr schön. Sie brauchen sich gegenseitig um es in die Stadt Fernab zu schaffen und auch wenn sich ihre Wege trennen, verlassen sie sich aufeinander.
Ihre Freundschaft wächst jeden Tag, den sie zusammen verbringen und wie es am Ende ausgeht hat mir auch sehr gefallen.

Das Abenteuer was die beiden erleben war sehr spannend und auch der Dichterwettstreit an dem Minna teilnehmen möchte war sehr interessant.

Ein weiterer Charakter, der für mich das Buch ausgemacht hat, war die Königen. Malwine Wüstenwind hat ein Ziel und dieses verfolgt sie das gesamte Buch über strickt. Ihr Charakter erschien mir auf den ersten Blick sehr einseitig. Doch je öfter wir einen Einblick in ihre Gedanken hatten, desto vielseitiger wurde sie. Sie macht kurz vor dem Ende eine große Wandlung mit und was das für eine Wandlung ist, müsst ihr selber herausfinden.
Das Ende hat meiner Meinung nach einen perfekten Abschluss zu ihrer Charakterlichen Entwicklung gemacht.

Kommen wir zu dem Punkt, warum das Buch keine 5 Sterne von mir bekommen wird.
Phantopien ist eine sehr schön gestaltete Welt und auch das Magiesystem hat sehr viel Sinn gemacht. Leider haben mir manchmal ein paar Sachen gefehlt und ich hätte mir mehr
über das Land Phantopien an sich gewünscht.

Fazit

Am Ende kann ich sagen, dass "Die letzte Dichterin" ein wirklich märchenhaftes und fantasievolles Buch ist. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne und nochmal dankeschön, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Eintauchen in eine Welt voller Magie

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Ich hatte das Glück und durfte dieses Buch im Rahmen einer gemeinsamen Leserunde lesen – und wurde absolut nicht enttäuscht. Aber von Anfang an:

Der Titel meiner Rezension ist vielleicht etwas verwirrend ...

Ich hatte das Glück und durfte dieses Buch im Rahmen einer gemeinsamen Leserunde lesen – und wurde absolut nicht enttäuscht. Aber von Anfang an:

Der Titel meiner Rezension ist vielleicht etwas verwirrend „Eintauchen in eine Welt voller Magie“ – ist doch gerade die fehlende Magie, genau der Kern der Geschichte. Phantopien war einst ein florierendes Land, dessen Status getrieben war, durch die Magie des Landes – eine Magie, die ihren Ursprung in den vier Künsten, der Musik, der Literatur, der Bildhauerei und dem Theater hatte. Mit dem sinkenden Stellenwert dieser Künste und dem abflauenden Interesse der Bevölkerung an diesen Künsten ging dem Land Phantopien die Magie fast vollständig verloren. Der einzige Ort im Land, an dem die Magie noch weiterlebt ist die Stadt „Fernab“ – eine Stadt, die aber kaum gefunden werden kann. Dem möchte die junge Königin des Landes entgegenwirken – ihr Ziel ist es, die Magie in das Land zurückzubringen und damit dem Land wieder zu alter Größe zurück zu verhelfen. Ein Plan, für den sie bereit ist alles zu tun.

Mittendrin treffen sich die junge Dichterin Minna und der Schatzsucher Finn. Beides Personen, die am Rande der Gesellschaft leben – Minna, da sie als letzte Dichterin Phantopiens nahezu die Letzte ist, die noch an die Magie der Worte glaubt – und Finn, da er im Schatten seines grausamen aber erfolgreichen Vaters steht und für sein Ziel ein guter Schatzsucher zu werden, zunächst den Weg eines Diebes einschlagen muss. Der Traum der Beiden ist es, die Stadt Fernab zu finden um dort ihre Träume zu erfüllen. So kommt es gerade recht, als Minna eine Einladung zu einem Dichterwettstreit am königlichen Hofe in Fernab erhält…

Wenn also einem Land die Magie fehlt – warum schreibe ich dann gerade vom „Eintauchen in eine Welt voller Magie“. Dies liegt daran, dass die Autorin es mit ihren Worten schafft, eine einzigartige Welt zu erschaffen die einen sofort in ihren Bann zieht. Hier handelt nicht nur die Geschichte von der Macht und Magie die Wörter auf uns ausüben können sondern durch den Schreibstil der Autorin war ich selber völlig fasziniert von den Worten die die Geschichte zu einer Solchen machten. Dies wird insbesondere im ersten Teil des Buches deutlich – die gewählten Worte halten einem häufig einen Spiegel vor Augen und zeigen, dass wir in unserer Welt manchmal genau dieselben Fehler machen wie die Bewohner Phantopiens. Womöglich vertreiben auch wir die Magie und die Fantasie aus unserem Leben? Ich habe beim Lesen dieses Buches sehr häufig darüber nachgedacht.

Die Geschichte an sich hat mich sofort in ihren Bann gezogen - was insbesondere auch an dem Stil der Autorin liegt. Die Kapitel sind sehr kurz und werden immer wieder aus der Sicht anderer Personen erzählt. Dies führt dazu, dass man zum Teil ein und dieselbe Szene aus unterschiedlichen Blickwinkeln sieht, was für den Leser unglaublich interessant ist. Ebenso erhöhen die kurzen Kapitel das Erzähltempo – der ganze Roman hat ein sehr hohes Tempo und damit kaum Längen.

Allerdings hat mir durch dieses hohe Tempo teilweise die Tiefe gefehlt. Diese wundervolle Welt, die die Autorin erschaffen hat wird aus meiner Sicht teilweise recht oberflächlich erzählt. Hier hätte ich mir noch mehr Beschreibungen oder einen Blick rechts und links der Hauptgeschichte gewünscht um besser in diese Welt eintauchen zu können. Durch das Erzählen aus unterschiedlichen Blickwinkeln hatte ich als Leser ab und zu das Gefühl „abgehängt“ zu werden – nicht, weil da Tempo zu hoch ist, sondern weil schlicht und ergreifend Dinge passiert sind – die der Leser aber nicht erfährt. Man verlässt die Sicht eines Charakters an einer wichtigen Stelle und taucht gleichzeitig in die Sicht eines anderen Charakters ein – die aber zu einem späteren Zeitpunkt einsetzt. Somit fehlen einem wichtige Informationen, die auch an späterer Stelle teilweise nicht aufgelöst werden.

Zu den Charakteren an sich muss ich sagen- dass mich die Königin am meisten in ihren Bann gezogen hat. Ihr Charakter ist am facettenreichsten gestaltet und aus meiner Sicht auch am umfangreichsten beschrieben. Über einzelne Nebencharaktere hätte ich gerne mehr erfahren – die beiden eigentlichen Hauptfiguren Finn und Minna mochte ich gerne, allerdings hat mir auch hier etwas der Tiefgang gefehlt. Beide machen während der Reise eine große Entwicklung durch, die aber so teilweise nicht so deutlich zum Vorschein kommt.

Insgesamt aber für mich auf jeden Fall ein ganz großartiges Buch für jeden der Bücher liebt und für den Worte mehr sind, als einfach nur aneinandergereihte Buchstaben. Auch wenn ich mir an manchen Stellen noch eine etwas ausführlichere Beschreibung gewünscht hätte auf jeden Fall von mir eine 100%ige Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Es hätte ausführlicher sein können

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Katharina Seck hat eine wunderbare magische Welt geschaffen. Leider verschwindet die Magie immer mehr und mit ihr auch die verschiedenen Künste. Minna Fabelreich, was für ein Name (!), will das nicht einfach ...

Katharina Seck hat eine wunderbare magische Welt geschaffen. Leider verschwindet die Magie immer mehr und mit ihr auch die verschiedenen Künste. Minna Fabelreich, was für ein Name (!), will das nicht einfach so hinnehmen. Sie hält fest an ihrer Kunst des Geschichtenerzählens und reist mittellos durch ihr Land Phantopien. Überraschenderweise wird sie als Dichterin in die geheimnisvolle Stadt Fernab eingeladen. Die letzte Stadt, wo die Magie noch lebendig ist und wo man nur mit Einladung hineingelangt. Auf ihrem Weg begleitet sie der Schatzsucher Finn.
Schon nach den ersten Seiten hat mich die Autorin mit ihrer sehr bildhaften Sprache gefangen genommen. Schon alleine die Namenswahl ihrer Charaktere ist märchenhaft und passt ganz wunderbar ins Gesamtbild ihres Romans. Insgesamt erschafft sie mit ihrer teils poetischen Sprache eine träumerische Atmosphäre.
Am Anfang des Romans sah es so aus, als ob vor allem der Weg in die sagenumwobene Stadt Fernab einschließlich aller Gefahren und Mysterien den Hauptteil der Geschichte einnimmt. Ich war sehr überrascht, als dann doch Fernab schnell erreicht wurde und sich die Stadt dann als viel weniger gastfreundlich zeigte.
Die Charakterzeichnung ist meiner Meinung nach sehr unterschiedlich gelungen. Während ich Minna insgesamt als relativ naiv und fad empfand, gefielen mir vor allem die Nebencharaktere wie die Königin oder Valerian, der Gabensucher. Ihre inneren Konflikte sind sehr gut dargestellt.
Insgesamt muss ich sagen, dass es mir an einigen Stellen zu oberflächlich war. Ich finde es gut, dass der Roman nicht als Mehrteiler aufgebaut ist, dennoch kamen mir einige Erzählstränge zu kurz. Zum einen hatte ich das Gefühl mir fehlt einfach Hintergrundwissen dieser Welt Phantopien, ich konnte mir einfach nicht so vorstellen, wie diese Welt früher mit Magie aussah, wie sich die Magie im täglichen Leben auswirkt. Auch über das normale Leben in der fantastischen Stadt Fernab hätte ich gerne mehr erfahren. Ich denke einfach ein paar Seiten mehr hätten dem Buch sehr gut getan. Dennoch hatte ich viel Freude beim Lesen und kann das Buch jedem Fantasy-Märchen-Freund ans Herz legen.

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