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Veröffentlicht am 23.03.2020

Entscheidung des Herzens

Celia – Sehnsucht im Herzen
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Rom 95 n. Chr. Tribun Gaius Dexter plant einen Anschlag auf Kaiser Domitian, der leider nicht gelingt. Aber seine Ehefrau Priscilla wird schwer verletzt, bringt aber ihre 4-jährige Tochter Julia in Sicherheit. ...

Rom 95 n. Chr. Tribun Gaius Dexter plant einen Anschlag auf Kaiser Domitian, der leider nicht gelingt. Aber seine Ehefrau Priscilla wird schwer verletzt, bringt aber ihre 4-jährige Tochter Julia in Sicherheit. 14 Jahre später kann sich Julia, die mittlerweile Celia genannt wird und im griechischen Larisa bei ihren Pflegeeltern Servius Contente und dessen Ehefrau Daphne lebt, an die damaligen Vorkommnisse nicht mehr erinnern. Doch wird ihre Welt erneut auf den Kopf gestellt, denn ihr Adoptivvater verliert aufgrund seines christlichen Glaubens fast sein Leben. Als Titus Pectore der neue Statthalter von Larisa wird und Celia in seinem Haushalt eine Anstellung als Näherin erhält, wird der Hausherr schon bald auf sie aufmerksam. Doch die beiden trennt nicht nur der Standesunterschied, bei Celia brechen sich zudem alten Erinnerungen aus der Kindheit nach und nach Bahn. Wird sie die Puzzlesteine ihrer Vergangenheit zusammensetzen können und gleichzeitig ihr Glück finden?
Renate Ziegler hat mit „Celia-Sehnsucht im Herzen“ einen wunderbaren historischen Roman vorgelegt, der im Altertum verankert ist und den Leser sehr anschaulich am damaligen Leben teilhaben lässt. Vom flüssigen und berührenden Erzählstil verführt, taucht der Leser in die Seiten und befindet sich in einer völlig anderen und fremden Welt, in der er das Leben von Julia/Celia hautnah verfolgt und von der Autorin nicht nur gut recherchierte historische Fakten erhält, sondern auch das damalige Leben sehr glaubwürdig und realistisch präsentiert bekommt. Die Christenverfolgung durch die Römer, die Sklavenhaltung der wohlhabenden Römer und das Standesdenken werden sehr bildhaft und farbenfroh dargestellt. Die Geschichte teilt sich in zwei Abschnitte, wobei sich der erste um Celias Kindheit in Rom handelt, während der zweite ihr Leben im griechischen Larisa bei ihrer Adoptivfamilie 14 Jahre später darstellt. Der Spannungsbogen ist von Beginn an hoch angelegt und hält dieses Level bis zum Schluss. Den christlichen Aspekt hat die Autorin wunderbar mit ihrer Handlung verwebt. Es geht nicht nur um die Verfolgung von Christen, sondern auch um Vergeben und Verzeihen.
Die Charaktere wurden liebevoll ausgestaltet, sie überzeugen durch Glaubwürdigkeit und Lebendigkeit. Der Leser fühlt sich während der Lektüre mittendrin und als Teil von ihnen. Julia/Celia ist eine offene und freundliche Frau, der aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft und ihres optimistischen Wesens die Herzen schnell zufliegen. Sie ist sehr gläubig und setzt all ihr Vertrauen in Gott. Ihre Pflegeeltern Servius und Daphne sind herzensgute Menschen, die Celia inniglich lieben und sie vor allem bewahren wollen. Titus Pectore ist ein Mann, der sich gegenüber seinen Mitmenschen anständig und gerecht verhält, sich aber auch guten Argumenten und anderen Überzeugungen nicht verschließt. Titus‘ Freund Silvus Hilarius ist nicht nur loyal, sondern vor allem sehr offen und ehrlich. Aber auch Marcus, Berenike, Rabea, Darius und viele andere haben wichtige Rollen in dieser Geschichte und machen sie zu einem wahren Leseerlebnis.
„Celia-Sehnsucht im Herzen“ ist ein wunderbarer historischer Roman, der den Leser in die Antike reisen lässt und nicht nur eine Liebesgeschichte beinhaltet, sondern auch die Christenverfolgung und das harte Durchgreifen der Römer anschaulich präsentiert. Wunderschön erzählt und mit einer absoluten Leseempfehlung ausgestattet.

Veröffentlicht am 22.03.2020

Freud und Leid liegen nahe beieinander

Libellenjahre
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1930 Königsberg. Die 19-jährige Constanze von Warthenberg trifft bei einer Segelregatta mit ihren beiden älteren Brüdern auf den aus Warschau stammenden Clemens Rosanowski. Die beiden verlieben sich und ...

1930 Königsberg. Die 19-jährige Constanze von Warthenberg trifft bei einer Segelregatta mit ihren beiden älteren Brüdern auf den aus Warschau stammenden Clemens Rosanowski. Die beiden verlieben sich und heiraten, obwohl Constanzes Eltern davon nicht gerade begeistert sind. Das junge Ehepaar wählt Danzig zu ihrem neuen Zuhause und verlebt eine glückliche Zeit, in der auch Tochter Eva geboren wird. Im Hintergrund haben die Nationalsozialisten bereits die Macht übernommen. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird auch das junge Paar getrennt, denn Clemens wird zum Frontdienst einberufen. Constanze vermisst Clemens unsäglich und tröstet sich mit den immer unregelmäßiger kommenden Briefen über die Trennung hinweg. Doch dann wird Constanze eine schreckliche Nachricht überbracht und als Danzig von Bomben zerstört wird, flüchtet sie mit ihrer kleinen Tochter aus der Stadt und macht sich auf die gefährliche Reise Richtung Westen…
Izabelle Jardin ist mit „Libellenjahre“ ein wunderbarer und fesselnder Auftakt ihrer neuen Wartenberg-Trilogie gelungen. Der historische Roman unterhält mit einem schönen, bildhaften und emotionalen Erzählstil und reißt den Leser schon anhand der ersten Zeilen mit, lässt ihn eine Zeitreise in das vergangene Jahrhundert antreten und ein Teil der Familie Warthenberg werden, wo er hautnah das Schicksal von Constanze und ihren Lieben miterlebt. Nicht nur der politische Hintergrund wurde von der Autorin wunderbar mit ihrer Geschichte verwebt, auch die damaligen gesellschaftlichen Strukturen werden innerhalb der Handlung deutlich. Durch die bildgewaltige und ausdrucksvolle Sprache der Autorin hat der Leser von Beginn an einen regelrechten Film vor Augen, erlebt den Kriegsausbruch gefühlsmäßig ebenso real mit wie die grauenhaften Auswirkungen der Nazipolitik, die Armut, die Angst, die Hoffnungslosigkeit sowie die gefährliche Flucht. Gespannt verfolgt der Leser Constanzes Wirken und Tun in dieser Zeit und lässt sie ganz nah an sich heran, während man sie bei ihrer Entwicklung über die Jahre 1930 bis 1949 beobachtet.
Die Charaktere sind ausgesucht lebendig und liebevoll in Szene gesetzt, bestechen mit ihren realistischen Ecken und Kanten und spiegeln die damalige Gesellschaft wundervoll wieder. Schnell wachsen sie dem Leser ans Herz, der ihnen auf Schritt und Tritt atemlos folgt und innerlich mit ihnen zittert, hofft und bangt. Constanze ist eine offene, selbstbewusste junge Frau, die schon früh weiß, was sie will und sich auch nicht den Konventionen beugt. Sie ist viel zu neugierig auf die Welt und möchte etwas bewirken, bis die Liebe ihr dazwischen kommt. Aber auch da setzt sie ihren Kopf durch und folgt ihrem Herzen. Clemens vereint Charme und Ehrlichkeit in sich, er ist ein warmherziger und hilfsbereiter Mann mit Gewissen. Constanzes Großmutter Charlotte ist eine weise und großherzige Frau, die in jeder Lebenslage eine Stütze ist und wie ein Fels in der Brandung wirkt. Ebenso machen Protagonisten wie Eva, Justus, Greta oder Hanna die Handlung mit ihren Auftritten zu einem perfekten Leseerlebnis.
„Libellenjahre“ ist ein tiefgründiger, emotionaler und fesselnder historischer Roman, der den Leser sofort in die Handlung hineinzieht und nicht mehr loslässt, auch wenn die letzte Zeile gelesen ist. Ein wahres Lesehighlight und ein Pageturner der Extraklasse. Teil 2 wird sehnsüchtig erwartet! Chapeau – besser geht es nicht, absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 21.03.2020

Die Liebe der Camille Doncieux

Die Frau im grünen Kleid
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1857. Der 17-jährige Claude Monet möchte das Geschäft seines Vaters in Le Havre nicht übernehmen, sondern lieber Bilder auf Leinwände bannen, denn die Malerei ist seine Leidenschaft. Als seine Mutter verstirbt, ...

1857. Der 17-jährige Claude Monet möchte das Geschäft seines Vaters in Le Havre nicht übernehmen, sondern lieber Bilder auf Leinwände bannen, denn die Malerei ist seine Leidenschaft. Als seine Mutter verstirbt, kehrt er seiner Heimat den Rücken und zieht der Kunst wegen nach Paris, wo er sich mehr schlecht als recht durchschlägt, doch viele andere Künstler wie Pissaro, Renoir, Sisley, Bazille und Manet kennenlernt und mit ihnen eine Gemeinschaft bildet. Als er 1866 Camille Doncieux begegnet, verliebt er sich sofort in sie, doch diese ist bereits verlobt. Camille entstammt einer wohlhabenden Familie und die Beziehung zu Claude wäre nicht standesgemäß. Aber Camille hat ihr Herz ebenfalls an Claude verloren und bricht mit ihrer Familie für ein Leben an Monets Seite. Das Leben ist hart, denn sie leben an der Armutsgrenze. Claude lebt für seine Malerei und verweist Camille damit auf den zweiten Platz in seinem Herzen, wobei sie ihm als Modell und Muse zur Verfügung steht…
Stephanie Cowell zeichnet mit „Die Frau im grünen Kleid“ auf wunderbare Weise das Leben des impressionistischen Malers Claude Monet nach und vermischt belegte historische Fakten mit Fiktion auf so geschickte Weise, dass man als Leser nicht nur dem künstlerischen Genie, sondern auch seine Persönlichkeit hautnah kennenlernen und seiner Leidenschaft nachspüren darf. Der flüssige, farbenprächtige und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser eine Reise in die Zeit Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts antreten und die harte Welt eines bildenden Künstlers miterleben, der sich in seinen Bildern offenbart und doch zu Lebzeiten nicht verstanden wurde, geschweige denn davon leben konnte. Der Leidenschaft und Exzentrik des Künstlers hatte sich alles unterzuordnen, das muss Camille am eigenen Leib erleben, denn es ist nie genug Geld für Essen, Wohnen und etwas Komfort da. Die Liebe Camilles zu Monet ist tief, aber auch von vielen Entbehrungen geprägt, denn sie kann mit der Malerei ihres Mannes nicht in Konkurrenz treten. Das gemeinsame Leben mit Camille und die Liebe zu ihr spiegeln sich in jedem seinen Bildern wieder, mal ist Camille die strahlende „Frau im grünen Kleid“, dann wiederum zeigt er seine Liebe zu ihr in den zarten Tönen seiner ausdrucksstarken Seerosenbilder oder dem eigenen Garten in Giverny. Auch wenn seine Kunst ihn völlig vereinnahmt und an Besessenheit grenzt, besitzt Monet auch eine große Leidenschaft für seine Frau Camille, die er ihr im realen Leben vielleicht nie so zeigen konnte und um die sie all die Jahre so gekämpft hat. Camille war seine Stütze, seine Inspiration und seine Seele – sie leuchtet aus jedem Farbpigment seiner Bilder.
Die Charaktere wurden von der Autorin glaubwürdig zum Leben erweckt und geben dem Leser die Möglichkeit, sie zu begleiten und die Facetten ihres Wesens zu studieren. Monet ist ein leidenschaftlicher, egoistischer und besessener Mann, der sein ganzes Herz in seine Kunst legt und nie aufgibt, die Anerkennung als Maler zu erlangen, die ihm aber Zeit seines Lebens verweigert blieb. Camille ist eine liebende Frau, die mit allem bricht, was ihr wichtig war, nur um an der Seite ihres Mannes zu sein. Sie kämpft nicht nur verzweifelt um seine Liebe, sondern auch um die alltäglichen Schwierigkeiten, gegen Armut und vor allem gegen die eigene Zweitrangigkeit. Sie muss sich ihr Leben lang der Malerei ihres Mannes unterordnen, doch erträgt sie dieses Leben mit ihm bis zu ihrem Tod in einer tiefen Liebe.
„Die Frau im grünen Kleid“ ist ein von Stephanie Cowell herrlich gezeichnetes Gemälde über das Leben von Camille und Claude Monet. Sie lässt den Leser ein Teil des Künstlerlebens mit all seinen Träumen, Visionen und Entbehrungen sein, wobei er die allumfassende Liebe des Ehepaars Monet nicht nur in jedem Bild des Malers entdecken darf. Wunderbar erzählt und absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 17.03.2020

E hoʻoponopono nā mea āpau

Hibiskustage
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Die vier Freundinnen Izzy, Sarah, Kerstin und Mel sind schon seit der Schule Freundinnen, doch in den Jahren kam ihnen das Leben dazwischen, so dass sie nur noch elektronisch miteinander kommunizierten. ...

Die vier Freundinnen Izzy, Sarah, Kerstin und Mel sind schon seit der Schule Freundinnen, doch in den Jahren kam ihnen das Leben dazwischen, so dass sie nur noch elektronisch miteinander kommunizierten. Da flattert eine Einladung von Izzy zu ihrem 40. Geburtstag ins Haus, den sie mit allen zusammen in Hawaii feiern möchte. Mel, Kerstin und Sarah ergreifen die Möglichkeit, endlich mal ungestört wieder alle miteinander beisammen zu sein und fliegen nach auf die wunderschöne amerikanische Pazifikinsel, die sie mit all ihrer Pracht gleich bei ihrer Ankunft schon in Euphorie versetzt. Allerdings fehlt von Izzy jede Spur. So machen sich die Freundinnen daran, erst einmal die Insel zu erkunden, bis Izzy dann eines Tages doch noch auftaucht…
Mit „Hibiskustage“ hat Sabine Lay einen wunderschönen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der nicht nur durch einen flüssig-leichten und bildhaften Schreibstil besticht, sondern den Leser mit den ersten Worten regelrecht in die Handlung hineinzieht und mit den Frauen auf eine abenteuerliche und sehr emotionale Reise schickt, die er so schnell nicht vergessen wird. Durch wechselnde Perspektiven erzählt, erhält der Leser nach und nach Einblick in das Leben der vier Protagonistinnen sowie ihrer Gedanken- und Gefühlswelt. Je von ihnen ist an einem Punkt angelangt, an dem sie ihr Leben neu ausrichten müssen. Dabei werden Vergleiche mit dem Werdegang der anderen Freundinnen geschlossen, wobei sich geheime Sehnsüchte eröffnen und auch etwas wie Neid aufkommt. Dabei ist vieles mehr Schein als Sein, möchte eigentlich geteilt werden, um eine neue Sichtweise und Denkanstöße zu bekommen. Die Autorin lässt die lange brachliegende Freundschaft zwischen den vier so unterschiedlichen Frauen wunderbar wiederaufleben, in der sie ihre Herzen langsam füreinander öffnen und bietet dem Leser die Möglichkeit, als unsichtbarer Geist ein Teil von ihres wiedergefundenen Kleeblattes zu werden. Das fällt besonders leicht in der exotischen und farbenprächtigen Umgebung, die die Autorin gekonnt bildreich dafür geschaffen hat, denn Hawaii ist ein Sehnsuchtsort mit herrlicher Vegetation, wunderbaren Stränden und Einheimischen, die aufgrund ihrer Traditionen sehr gastfreundlich und naturverbunden sind.
Die sehr differenziert angelegten lebendigen Charaktere können mit ihren sehr menschlichen Eigenschaften überzeugen und Nähe vermitteln, der Leser fühlt sich schnell mit ihnen verbunden und kann ihre Sorgen und Nöte teilen, mit ihnen fühlen und vor allem fiebern. Kerstin hat sich jahrelang selbst betrogen und nun endlich die Konsequenzen gezogen. Vielleicht wollte sie sich all die Jahre keine Fesseln anlegen lassen, weil sie noch nicht so weit war. Mel erlebt in ihrer Ehe eine böse Überraschung und zieht die Reißleine, indem sie sich erst einmal verdrückt, um den Kopf frei zu kriegen. Sarah ist zurückhaltend und trägt etwas mit sich herum, was unbedingt endlich ans Tageslicht kommen muss. Und Izzy macht sich zwar rar, sorgt aber liebevoll für das Wohl ihrer Freundinnen und eine Eröffnung, die mit einem Schlag alles verändert. Aber auch Nebendarsteller wie Mike haben einen nicht unerheblichen Platz in dieser gefühlvollen Geschichte.
„Hibiskustage“ nimmt den Leser mit zu einer Selbstfindungsreise an einen der schönsten Plätze der Welt. Vor einer zauberhaften exotischen Kulisse wurden Freundschaft, Geheimnisse, Schicksale, Neuausrichtung in diesem Roman sehr schön miteinander verwebt und hinterlassen ein anrührendes und gleichzeitig zufriedenes Gefühl beim Leser, eine denkwürdige Reise miterlebt zu haben. Absolute Leseempfehlung für ein Highlight!

Veröffentlicht am 15.03.2020

Freunde kommen und gehen, aber Schwestern bleiben für immer

Die Liebe der Sonnenschwestern
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Die drei Schwestern Finola, Ali und Zennie werden ausgerechnet alle in der gleichen Woche von ihren Männern verlassen. Ali steckt mitten in den Vorbereitungen, als sie über den Bruder ihres Zukünftigen ...

Die drei Schwestern Finola, Ali und Zennie werden ausgerechnet alle in der gleichen Woche von ihren Männern verlassen. Ali steckt mitten in den Vorbereitungen, als sie über den Bruder ihres Zukünftigen Glen von der Absage der Hochzeit erfährt. Die erfolgsverwöhnte Fernsehmoderatorin Finola wird von ihrem Mann Nigel wegen einer Jüngeren verlassen, während Zennie mit Clark nicht mal über das dritte Date hinauskommt. Die ewige Leier ihrer Mutter Mary Jo mit ihrem Wunsch nach Enkelkindern hängt allen drei zum Hals raus und ist nun sowieso obsolet. Da die Schwestern etwas Luftveränderung nötig haben, statten sie ihrer Mutter einen Besuch ab, um ihr für einen bevorstehenden Umzug beim Entrümpeln zu helfen. Die gemeinsame Zeit verändert die Schwestern und ihr Leben nachhaltig…
Mit „Die Liebe der Sonnenschwestern“ hat Susan Mallery wieder mal ins Schwarze getroffen, denn mit flüssig-leichten, bildhaften und gefühlvollen Worten erzählt sie die Geschichte dreier Schwestern, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen und lädt den Leser ein, diese einen Teil ihres Weges zu begleiten und näher kennenzulernen. Durch wechselnde Perspektiven schaut man abwechseln Fiona, Zennie oder Ali über die Schulter und erfährt dabei auch viel über ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Der Druck der Mutter auf die Frauen in Bezug auf Nachwuchs wird gut dargestellt und kann wohl von vielen nachvollzogen werden, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Die Autorin lässt ihre so grundverschiedenen Hauptprotagonisten, die an einem Scheideweg stehen und ihr Leben neu reflektieren müssen, sehr realistische Züge zeigen und auch die langsame Annäherung innerhalb des Familienkreises ist sehr gefühlvoll und ehrlich dargestellt. Der Leser steht den Frauen nicht nur während ihrer Findungsphase bei, sondern darf auch miterleben, wie sie sich mutig und stark mit sich selbst auseinandersetzen und sich gegenseitig unterstützen, wobei sie immer enger zusammenwachsen.
Die Charaktere sind liebevoll skizziert, wirken aufgrund ihrer Ecken und Kanten sehr lebendig und glaubwürdig. Dem Leser fällt es leicht, in das Leben der Frauen einzutauchen und mit ihnen eine schwierige Lebensphase zu teilen. Finola ist die Erfolgreiche, Coole und Starke, die alles hat und die nichts umhaut. Bis ihr Ehemann ihr einen Strich durch die Rechnung macht und sie ihr ganzes Leben in Frage stellt. Die sportliche Zennie hat einen aufreibenden Beruf als OP-Schwester, eine Beziehung ist für sie ein Klotz am Bein, und Männer sind ihr sowieso suspekt. Vielleicht sollte sie mal die Richtung wechseln? Ali schwebte auf einer rosa Wolke wegen ihrer Hochzeit, doch dann erweist sich ihr Verlobter als Hasenfuß, der auch noch seinen Bruder Daniel vorschickt, um der Ehe zu entgehen. Schlimmer geht’s nimmer und lässt Ali in ein Loch fallen, aus dem sie erst langsam wieder zum Vorschein kommt. Mary Jo ist eine resolute, aber herzensgute Frau, die ihre Töchter liebt, aber selbst auch noch Träume hat.
„Die Liebe der Sonnenschwestern“ ist durchweg ein sehr kurzweiliger gefühlvoller Familienroman über Trennungen, veränderte Lebenswege, schwere Entscheidungen und neue Chancen. Toll erzählt und jede Minute wert. Absolute Leseempfehlung!