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Veröffentlicht am 04.01.2017

Ein Krimi.

Luderplatz
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Viktoria Latell ist als Polizeireporterin beim Berliner Express tätig. Als ihr Kollege, Fotograf Mario sie eines Morgens um Hilfe bittet, da seine Liebschaft der letzten Nacht plötzlich weg ist, aber eine ...

Viktoria Latell ist als Polizeireporterin beim Berliner Express tätig. Als ihr Kollege, Fotograf Mario sie eines Morgens um Hilfe bittet, da seine Liebschaft der letzten Nacht plötzlich weg ist, aber eine Blutlache im Bad hinterlassen ist, macht sie sich mit ihm auf die Reise. Die Reise führt sie auch nach Westbevern ins Münsterland, wo sie vor einiger Zeit schon einmal war und Kai Westmark kennen und lieben lernte. Dort angekommen gibt es verschiedene Spuren, denen es zu folgen gilt, auf einmal sind da auch noch Spuren eines Vermisstenfalls aus Berlin, der Viktoria schon jahrelang beschäftigt...

Ja, vom Titel her hatte ich hier eigentlich keinen Krimi erwartet, eher etwas "luderhaftes". Um es mal deutlich zu machen - hier geht es um Luder = Lockspeise, bezeichnung für Aas, Anludern = Anlocken von Raubwild mittels Aas. Also um einen Platz für Jäger, an dem das Wild angelockt wird.

Nun gut, ein Krimi war auch mal wieder ok und dieser hier lässt sich sehr gut lesen. Die Geschichte klingt größtenteils recht glaubwürdig, die junge Reporterin beweist eine gute Spürnase und hilft ihrem Freund nach der jungen Dame, mit der er eine Nacht verbracht hat, zu suchen. Die Geschichte ist wirklich sehr spannend geschrieben, so dass ich nachts fast nicht aufhören wollte zu lesen - meine Augen sind zugefallen, ich musste also doch eine Pause machen. Ich habe hier mal ohne Weiteres locker 40 Seiten am Stück gelesen, da das Buch kein so dicker Schmöcker ist (Haha... als eBook ja soweso nicht. :D ), war es für mich noch mehr Ansporn, das Buch recht schnell zu lesen. Grundsätzlich gefällt mir der Stil der Autorin, allerdings fand ich es nun auch, wo ich die Daten über die Autorin gelesen hatte, sehr amüsant zu sehen, woher sie kommt. Irgendwie kommt die Geschichte dann ein wenig biografisch rüber... ;)

Wer einen netten, unterhaltsamen Krimi lesen will, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen, was allerdings die Verbindungen der verschiedenen Personen im Buch angeht, sollte man ein gutes Gedächtnis haben, denn es wird auch aus Sicht der verschiedenen Personen immer wieder etwas geschildert. Hier kreuzen sich viele Wege, d.h. man muss wirklich mit Köpfchen dabei sein, finde ich.

Ansonsten ein wirklich gutes Buch, sehr spannend und gut unterhaltend. Von mir gibts 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Kräuter-Nuss-Käse-Pralinen gefällig?

Low Carb für die Seele
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LowCarb muss nicht langweilig sein, auch dann, wenn man mal wieder so richtig was an "Soulfood" braucht, gibt es tolle Rezepte mit wenig Kohlenhydraten, die trotzdem absolut lecker schmecken. Im Buch sind ...

LowCarb muss nicht langweilig sein, auch dann, wenn man mal wieder so richtig was an "Soulfood" braucht, gibt es tolle Rezepte mit wenig Kohlenhydraten, die trotzdem absolut lecker schmecken. Im Buch sind sie aufgeführt.

das Buch genauer

Das bunt bebilderte Buch in dem man auch einige Bilder der "Low Carberia" sieht, ist in verschiedene Kapitel eingeteilt. Zu Beginn wird man erstmal generell über LowCarb aufgeklärt, erfährt dass Fett nicht böse ist, welche besonderen LowCarb-Zutaten es so gibt. Anschließend folgen die Soulfood-Rezepte, diese sind nochmal unterteilt in die verschiedenen Themen - wie Frühstücksrezepte, Suppen-Vorspeisenrezepte, Hauptgerichte, süße Naschereien und Desserts, Backwaren und leckere Getränke. Darauf folgt dann noch das Stichwortverzeichnis.

Die Einführung ins Thema ist sehr gut gemacht, alles gut geschrieben, sehr verständlich und nachvollziehbar, hier erfährt man was wichtig ist, was LowCarb grundsätzlich bedeutet, wie man vorgehen sollte.

Bei den Rezepten anschließend hat man wirklich eine tolle Auswahl, ist also wirklich flexibel und kann sich immer wieder neu umschauen.

So gibts für das Glücksgefühl am Morgen z.B. Herzhafte Muffins oder aber auch arme Ritter mit Rhabarberkompott, zum Löffeln gibts eine leckere Kürbiscremesuppe (mit Jakobsmuscheln) oder auch eine Grill-Avocado mit Spiegelei. Soll es dann etwas Ordentliches sein, dann dürfen da gerne Gemüsenudeln mit Gorgonzola-Nuss-Soße oder auch Thunfisch in Sesam an Avocadopüree und Wasabinnaise serviert werden. Aber auch beim Nachtisch kommen Leckermäuler nicht zu kurz - wie wär's mit Choclate Cookie Eis oder einem Sahne-Frucht-Duett? Oder lieber gebackenes Glück in Form von Erdnussbutter-Keksen oder Heidelbeer-Käsetarte? Und dann noch einen leckere Kaffeelikör zum Anstoßen - oder lieber einen Himbeer-Fizz?

Die Rezepte sind zum Großteil soweit alle bebildert, zuerst findet man eine kurze Beschreibung über das jeweilige Rezept, anschließend eine kurze Angabe für welche Menge es reicht sowie die Zubereitungsdauer samt der Zutatenliste. Anschließend dann ist in kurzen Stichpunkten die Zubereitung geschildert, zum Schluß gibt es gelegentlich noch einen Hinweis (was dazu passt, wie man es serviert, etc.) sowie die Nährwerte je Portion.



meine Meinung

Mir gefällt dieses Kochbuch wirklich gut. Die Einführung ins Thema Low Carb ist wirklich gelungen, Jasmin Mengele hat hier sämtliche Informationen gut zusammen getragen und übersichtlich aufgeführt. Auch die Einteilung in die verschiedenen Kapitel finde ich ziemlich gut, so kann man sich immer wieder neu inspirieren, egal ob Frühstück, mal eben eine leckere Suppe, Hauptgericht oder was Süßes. Die Rezepte sind wirklich sehr vielfältig, da werden immer wieder auch mal neue Zutaten ausprobiert, sind durchaus kreative Rezepte mit aufgeführt, wie ich finde. Gelegentlich sind mal Zutaten dabei, die ich bislang nicht kannte bzw. mit denen ich mich noch nicht befasst habe (Xylit sowie Erythrit), denen ich durchaus auch noch ein wenig kritisch gegenüber stehe, aber nun ja. Sowas gibts ja in anderen Kochbüchern auch, von daher...

Mir gefällt dieses Kochbuch sehr gut, die Aufmachung ist wirklich toll, die Rezepte sind kreativ und durchaus abwechslungsreich, alles ist wirklich gut nachvollziehbar und absolut verständlich geschrieben, so dass man hier beim Nachkochen/Backen etc. keine Probleme hat. Für mich waren die Rezepte, die ich ausprobiert habe, wirklich verständlich, gut nachzukochen und haben mir geschmeckt.

Wer sich mit Low Carb beschäftigt, dem kann ich dieses Buch absolut empfehlen, ich vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Hm... Umtausch.... da gab's doch was....

Lexikon der Rechtsirrtümer
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Lexikon der Rechtsirrtümer Zechprellerei, Beamtenbeleidigung und andere Juristische Volksmythen

Das Buch gliedert sich in verschiedene Beriche:

- Allgemeines Privatrecht
- Arbeitswelt
- Familie
- Gericht ...

Lexikon der Rechtsirrtümer Zechprellerei, Beamtenbeleidigung und andere Juristische Volksmythen

Das Buch gliedert sich in verschiedene Beriche:

- Allgemeines Privatrecht
- Arbeitswelt
- Familie
- Gericht und Polizei
- Medien und geistiges Eigentum
- Mieterrechte
- Öffentliches Recht
- Strafrecht
- Straßenverkehr

(sowie eine Vorbemerkung, Einleitung, Anmerkungen, Gesetzestexte und Dankworte)

Zu den jeweiligen Bereichen sind im Inhaltsverzeichnis auch die konkreten Fälle aufgeführt, die im Buch behandelt werden.
z.B.( je ein Punkt zu den oben aufgeführten Bereichen in der gleichen Reihenfolge)

- Getränkeverbot im Fitnessstudio
- Nebentätigkeitsverbote
- Ehe und Eigentum
- Gefahr im Verzug
- GEZ und ihre Rechte
- Grillen auf dem Balkon
- Ausweispflicht
- Fahrerflucht
- Rechts überholen bei Stau

was so drin steht...

Zuerst macht der Autor in der Vorbemerkung darauf aufmerksam, dass es sich beim den berücksichtigen Rechtssprechungen und dem Schrifttum um den Stand Februar 2005 handelt.

Dann kommt eine Einleitung - mit einem Beispiel über Mord und Totschlag - was hier der Unterschied ist bzw. was die meisten vermuten was hier der Unterschied ist. Er macht darauf aufmerksam, dass oft anders vermutet wird, als es der Fall ist.

Anschließend geht es dann gleich im ersten Kapitel los.

Zuerst wird das "Problem" in einer kurzen Überschrift geschildert, darunter dann Irrtum: .... - hier steht dan ausführlich formuliert, was viele Denken.
Darunter dann Richtig ist: ... - mit der richtigen Lösung.

Dann folgt ein ausführlicher Text über das ganze "Problem", anschließend in kursiven Schriftstil ein Hinweis auf die Gesetzesstelle.

Die Seitenzahlen sind links bzw. rechts oben auf den Seiten angegeben, daneben ist der Titel des Kapitels gedruckt.

Beispiel

Aus dem Berieich: Medien und geistiges Eigentum:

Internet und geistiges Eigentum

Irrtum: Inhalte, die frei zugänglich ins Internet gestellt werden, dürfen benutzt und kopiert werden.

Richtig ist: Das Urheberrecht gilt auch im Internet.

Den Text werde ich nun nicht übernehmen, sondern das ganze kurz wiedergeben.

Man findet im www mal schnell einen Text, ein Logo oder Foto, dass man gerne auf der eigenen Seite hätte... Schnell ist es kopiert und man verwendet es nun nach belieben.
So geschieht das auch massenhaft.
Das Internet ist jedoch kein rechtsfreier Raum, hier gilt auch das Urheberrecht.
So können Texte, Musikstücke, Fotografien, Gemälde, technische Zeichnungen, Pläne, Karten und Tabellen auch urheberrechtlich geschützt sein.
Wer also auf Fotos, Texte, Bilder, etc. aus dem Internet zurückgreifen möchte, der sollte die Erlaubnis des Berechtigten einholen oder sicherstellen, dass er keine rechtlich geschützten Vorlagen verwendet - vor allem wenn diese für geschäftliche Zwecke genutzt werden sollen.

Bei Interesse hierzu:

§ 2 UrhG - Urheberrechtsgesetz "Geschütze Werke"

Anmerkungen

Hier sind die Anmerkungen nummerisch aufgeführt - z.B. aus welchen Büchern bzw. woher die Informationen stammen.
(Vielen ist das evtl. auch von Arbeiten an der Uni bzw. FH
bekannt.)

Gesetzestexte

In diesem Kapitel zum Schluss sind Auszüge aus Gesetzen zu finden, die Gesetze sind alphabetisch gegliedert.

Mit der AO (Abgabenordnung) fängt es an, über das PatG (Patentgesetz) bis hin zur ZPO (Zivilprozessordnung) - anschließend sind noch drei ausländische Rechtsnormen aufgeführt.

Hier ist das jeweilige Gesetz als "Überschrift" fett gedruckt, anschließend werden jeweils einige Paragrafen aufgeführt - eben diese, die auch im Buch zitiert werden bzw. auf die er am Schluss des jeweiligen Berichts hinweist.

Dank

Zum Schluss dankt der Autor noch einigen Menschen.

Fazit

Ich finde dieses Buch klasse.
Es ist kein Buch, dass man am Stück lesen kann bzw. sollte, so sehe ich dies zumindest. Es ist ja ein Lexikon, so dass man hier nachschlagen kann, wenn man denn ein Problem hätte - bzw. bei "richtigen Problemen" sollte man natürlich zum Anwalt gehen.

Dieses Buch ersetzt keinen Anwalt, dient jedoch zu einem kurzen Einblick in die Welt der Irrtümer - hier wird also vieles klar gestellt.

Ich finde dieses Buch sehr verständlich geschrieben, gut gegliedert, auch die "Gegenüberstellung" von Irrtum und Richtig finde ich gut, so weiß man schon nach einem kurzen Blick wie es denn richtig ist.

Zum Teil finde ich das Buch richtig zum Schmunzeln - z.B. bei Themen wie der letzte zahlt die Zeche - und sehr informativ z.B. bei Reklamation nur mit Kassenbon (stimmt ja gar nicht...!!!).

Eine bestimme Zielgruppe hat das Buch meiner Ansicht nach nicht - es kann jedem mal hilfreich sein. Vom Schüler bis zum Rentner kann ja jeder mal "betroffen" sein - sei es nur in der Hinsicht, dass mal etwas im Geschäft reklamiert werden muss.
Für Betriebe aber auch Steuerberatungskanzleien kann ich das Buch eigentlich nur empfehlen - da ja auch Fälle im Arbeitsrecht bzw. gerade was das Urheberrecht (Internet) aufgeführt sind.
(Und das im Betrieben bzw. Kanzleien ja auch manchmal gefragt wird - auch von den Mandanten. Kann ich aus eigener Erfahrung dazu sagen)

Den Preis finde ich für dieses Buch absolut gerechtfertigt, da 8,95 Euro wirklich nicht viel sind und es wirklich sehr informativ ist.

ALSO:
Wer an solchen Fällen interessiert ist, und dann evtl. ein bißchen "klug scheißen" möchte - sollte sich dieses Buch sofort kaufen....

5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 04.01.2017

Bonfortionös!

Leben ist nicht schwer
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Bonfortionös! (Seite 103) (Eine Aussage aus dem Buch) Der Autor erzählt in seinem Buch Geschichten, die ihm täglich bei seiner Arbeit im Krankenhaus passieren. Von Zusammentreffen mit kuriosen Patienten, ...

Bonfortionös! (Seite 103) (Eine Aussage aus dem Buch) Der Autor erzählt in seinem Buch Geschichten, die ihm täglich bei seiner Arbeit im Krankenhaus passieren. Von Zusammentreffen mit kuriosen Patienten, cholerischen Kollegen oder liebenswerten Hypochondern weiß er viel zu berichten – und er berichtet darüber mit viel Witz und Charme – und durchaus Emotionen.

Leseprobe

Seite 26

Tupfer hat ganz eigene Ansichten, was Ernährung betrifft. Ich habe schon erlebt, wie sie mehrere Stücke Pizza aufeinanderstapelte und das Ganze dann in wenigen Sekunden hinunterschlang.
„Was machst du denn da?“
„Eine Diät: Wenn man die Stücke aufeinanderstapelt wie eine Pyramide, kriegt der Magen es gar nicht mit.“ „Sie glaubt, dass sie nächsten Sommer wieder in ihren Badeanzug passen wird, ich bin mir da nicht so sicher.
Ich erzähle ihr von der Patientin auf Zimmer 7.
„Felicitas glaubt, dass es bald vorbei ist.“
Ich mag das Wort Tod nicht. Man stirbt ja nicht, sondern man schwingt sich auf ein regenbogenfarbenes Pony, das mit einem davon galoppiert, und dann reitet man zur Musik von Lucy In The Sky With Diamonds in den Wolken Rodeo.
Wussten Sie das nicht? Wenn man brav ist, wird man von den Beatles ins Jenseits hinüberbegleitet. Wenn man in seinem Leben ein Halunke war, dann wird man von jemandem in Empfang genommen, der Ein bisschen Spaß :muss sein_ singt.

Seite 136

„Die Patientin, die 88 Jahre alt ist, die ist voll wie eine Haubitze.“
Das Ergebnis der Blutuntersuchung ist schonungslos: Alkoholspiegel: 3,6 Promille.
Omas Alkohol enthält ein bisschen Blut.

(Ich habe diese zwei Leseproben gewählt um verschiedene Einblicke zu gewähren! Emotional-Poetisch wie Amüsant-Lustig.)



meine Meinung

Allein das Cover dieses Buchs hat mich absolut angesprochen. Gut, die Farbgestaltung war jetzt nicht mein Wunschtraum, aber so mit dem Ballon etc. fand ich das wirklich schön gemacht. Zumal mir auch der Titel des Buches gut gefällt bzw. die damit verbundene Aussage.

Vom Autor hatte ich bislang noch nichts gehört, das war also Neuland für mich – und außer, dass er Franzose ist (was der Name eben annehmen lässt…), Arzt ist, die 30 wohl noch nicht überschritten hatte als er das Buch geschrieben hat und regelmäßig bloggt, wusste ich nichts.

Die Art und Weise wie er im Buch eine Woche im beruflichen Krankenhaus-Alltag schildert hat mir sehr gut gefallen. Er hat einen tollen Schreibstil, man kann es recht gut nachvollziehen, manchmal durchaus kein ganz einfacher Satzbau, was aber wirklich so beabsichtigt ist und auch in Ordnung war. Manchmal kamen Fachbegriffe vor, da hätte ich mir ein bißchen mehr Aufklärung (ggf. Glossar hinten im Buch) gewünscht, aber gut… Ansonsten sind seine Sätze immer wieder recht poetisch, was mir gut gefallen hat. Auch vom Inhalt her ist es durchaus eher poetisch und auf den Menschen bezogen, als dass es immer nur um die Krankheit geht. Klar gibt es da wirklich skurrile Überraschungen in der Notaufnahme (bzw. im Krankenhaus allgemein), da musste man wirklich oftmals schmunzeln, es gab aber auch immer wieder Situationen, da wurde man von anderen Emotionen gepackt. Da war ein tiefes, zustimmendes Nicken meinerseits – sowohl sichtbar als auch innerlich - , durchaus oftmals ein „Hach ja“ – und gelegentlich auch Tränchen im Ansatz da. Einfach weil schön. Weil da so wunderbare, positive Vorstellungen dabei sind. Vorstellungen, die ja aber tatsächlich so geschehen sind. Weil die Ansätze im Buch, die er immer wieder bringt, die Dinge, die er in manchen Menschen sieht, weil diese trotz der nicht wirklich guten Diagnosen dennoch so positiv und lebensbejahend sind.

Mit „Leben ist nicht schwer“ sagt er schon das aus, was auch immer wieder in mir hervor gerufen wurde, während ich das Buch gelesen habe. Man verkompliziert soviel, statt einfach zu leben, einfach mal zu machen. Er versucht so einer Patientin den „Abschied“ „zu versüßen“ bzw. gestaltet ihn ihr, indem er Geschichten aus einem kleinen Büchlein vorliest, in das er zuvor sämtliche Begebenheiten aus dem Krankenhausalltag notiert hat.

So ist das Buch wirklich sehr emotional, hin und wieder auch verrückt, man merkt auch immer mal wieder wie manche Vorfälle ihn berühren, er aber dennoch versucht das Beste draus zu machen. Jeden dieser sieben Tage hat er auch mit einem Lied „überschrieben“, was mir, die ich Musik ja sehr gerne mag, super gut gefällt. Wenngleich ich nicht alle Stücke kenne.

Klar hatte ich auch mal das Gefühl beim Lesen, dass sich manches etwas hinzieht bzw. mich nicht jede Stelle im Buch direkt begeistert hat, aber das halte ich für normal. Sätze – und bildliche Schilderungen wie: „Seine Zunge tanzt Stepptanz am Gaumensegel wie ein schnatternder Delfin.“ (Seite 282) (über einen stotternden Jungen) haben all das wieder wett gemacht. Einfach weil man alles auch anders ausdrücken kann – so dass es ggf. nicht so schlimm klingt, wie es ist.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, es ist so dermaßen lebensbejahend, so mega positiv geschrieben, dass man wirklich nur „Leben ist nicht schwer“ sagen möchte, sich das als Mantra vornimmt. (Klar gibt es Situationen, die nicht einfach sind, auch das ist mir durchaus bewusst und einfach war auch nicht immer alles für mich, aber man kann jede Herausforderung auch positiv angehen…) Von mir gibt es für diese wunderbar poetische, durchaus für mich typisch französische Literatur 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.01.2017

Mama's baby - papa's maybe?

Kuckuckskind
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Anja, Deutsch- und Französischlehrerin, Ende 30, hatte den Traum vom perfekten Glück: Ein Häuschen mit Garten, eine glückliche Ehe und vor allem zwei Kinder, ihr Lebensplan. Doch leider kam alles anders, ...

Anja, Deutsch- und Französischlehrerin, Ende 30, hatte den Traum vom perfekten Glück: Ein Häuschen mit Garten, eine glückliche Ehe und vor allem zwei Kinder, ihr Lebensplan. Doch leider kam alles anders, denn nach einer Scheidung von ihrem Mann Gernot wohnt sie vorrübergehend in einer kleinen Wohnung, genannt das "Rattenloch". Als auf einmal ihre Kollegin und Freundin Birgit schwanger wird, wird Anja den Verdacht nicht los, dass ihr Exmann Gernot der mögliche Vater sein könnte, scheinbar haben die beiden eine Affäre. Also überredet Anja Steffen, den Mann von Birgit, zu einem Vaterschaftstest. Doch welche Folgen dieser Test hat... lest ihr am Besten selbst.

Den Stil von Ingrid Noll mag ich ja sehr, ich mag es, wie sie schreibt, wie sie die Sachen schildert, wie sie die Wörter wählt. Ich finde, sie umschreibt die Dinge sehr gut, vor allem absolut gut nachvollziehbar. Die Wortwahl ist durchaus teilweise gehoben, so wählt sie immer mal wieder Fremdwörter, die aber soweit bekannt sind. Dennoch ist das Buch absolut locker, leicht lesbar, wie ich finde. Keine allzu-schwere Kost, sondern auch vor dem Einschlafen noch gut zu lesen. (Kann aber sein, dass man vor lauter Spannung nicht schlafen kann...)

Die Geschichte ist absolut genial geschrieben, wobei ich finde, dass Anja nicht wie eine End-Dreißigerin zu Beginn des Buches rüberkommt, sondern eher wie eine 50jährige "Fräulein"-Lehrerin. ;) Fast ein wenig spießig, eine absolut graue Maus, kaum aktiv, wie man es von ihrem doch eher jungen Alter eventuell erwarten würde, gerade als Single. Zu Beginn erwartet man vielleicht manches im Buch etwas anders, wobei ich das recht gut finde, dass die Dinge sich erst mit der Zeit entwickeln bzw. man hier nichts großartig vorhersehen kann, sondern wirklich mehrmals im Buch überrascht wird. Was ich auch immer wieder interessant finde: Wie Ingrid Noll Gedichte passend ins Buch einbaut. Klasse!

Die Geschichte ist eine Art Krimi, sie ist sehr spannend, es geht auch schon mal um Leben und Tod, sie ist aber kein Krimi im üblichen Sinne, wie ich finde. Aber eben ein typischer Ingrid-Noll-Krimi.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, es war durchaus spannend und sehr lesenswert, ich kann es wirklich nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.