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Veröffentlicht am 13.04.2020

Jugendthriller im dystopischen Setting

Vront - Was ist die Wahrheit?
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In einer nicht allzu fernen Zukunft hat es die Menschheit geschafft, dank eines Chips der Firma Longlife, der nahe dem Herzen eingesetzt wird, nahezu alle Krankheiten auszumerzen. Dieser Chip wird jeden ...

In einer nicht allzu fernen Zukunft hat es die Menschheit geschafft, dank eines Chips der Firma Longlife, der nahe dem Herzen eingesetzt wird, nahezu alle Krankheiten auszumerzen. Dieser Chip wird jeden Morgen ausgelesen und anhand der Auswertung weiß man, welche Medikamente benötigt werden. In dieser Welt wächst Stan, gemeinsam mit seinem großen Bruder Scott auf. Doch Scott gefällt die totale Überwachung nicht und er und seine Freunde wollen eigentlich nur eins: frei sein ohne Kontrolle, gemeinsam sind sie die Vront. Als jedoch eines Tages die Polizei vor der Tür steht und Scott verhaftet, wird auch Stan wach gerüttelt und er beginnt mit seinen Freunden nachzuforschen, was wirklich hinter Vront steckt.
Meine Meinung
Ein schlichtes Cover, das mich aber trotzdem sofort neugierig machte und dessen Klappentext nach einer sehr spannenden Dystopie klang. Tatsächlich hat mir das Buch auch sehr gut gefallen, wenn es auch eine ganz andere Richtung einschlug, als ich zunächst noch vermutet habe.
Yves Grevet schreibt sehr einnehmend und auch jugendlich, so dass hier die Zielgruppe absolut angesprochen wird. In drei großen Abschnitten unterteilt, bietet das Buch unterschiedliche Blickwinkel, so dass der Leser sich seine eigene Meinung bilden kann. Im ersten Abschnitt erleben wir Stan, der zunächst gut damit leben kann, mit dem Chip in seiner Brust überwacht zu werden. Erst als sein Bruder Scott verhaftet wird, beginnt auch Stan diese totale Überwachung durch den Chip zu hinterfragen, denn dieser gibt nicht nur den Gesundheitszustand der Menschen weiter, sondern wird zur totalen Überachung genutzt. Der zweite Abschnitt erzählt die Geschichte aus Scotts Blickwinkel und man bekommt hier eine sehr gute Vorstellung, wie es für einen Jugendlichen sein muss, in seiner Freiheit eingeschränkt zu sein. Der letzte Abschnitt widmet sich unterschiedlichen Charakteren, die aus der Gemeinschaft Vront stammen. Alles in allem bekommt der Leser dadurch einen stimmigen Gesamteindruck und kann sich sehr gut seine eigene Meinung bilden.
Die Geschichte regt zum Nachdenken an, denn es werden zwar Gesundheit und auch Regelverstöße überwacht, doch zu welchem Preis? Dabei liest sich das ganze absolut spannend, denn vieles ist zu Beginn noch unklar und je mehr man über die Charaktere, aber auch über die Funktionen des Chips erfährt, desto mehr fesselt die Geschichte.
Die Darstellung der Charaktere, die jeweils aus ihrer Sicht in der Ich-Form erzählen, ist dem Autor absolut gelungen. Stan ist zunächst noch der unbedarfte Teenager, der erst nach der Inhaftierung seines Bruders anfängt, das System zu hinterfragen, macht eine spannende und glaubhafte Entwicklung durch. Sein großer Bruder Scott ist in seiner gedanklichen Entwicklung schon wesentlich weiter und lässt den Leser ordentlich mitfiebern. Beide Brüder sind sympathisch und gerade junge Leser können sich gut mit ihnen identifizieren.
Neben den beiden gibt es noch einige Nebencharaktere, die die Handlung voran treiben, aber ebenfalls zum Nachdenken anregen, wie z. B. die Eltern der Jungs, aber auch die Freunde.
Mein Fazit
Alles in allem ist Vront ein absolut spannender Jugendthriller im dystopischen Setting. Die Geschichte der Brüder regt zum Nachdenken an, liest sich dabei aber auch richtig spannend. Gerade in unserer derzeitigen Situation passt die Geschichte wirklich richtig gut. Interessante, vielschichtige Charaktere, eine spannende Handlung und ein interessantes Setting runden das Gesamtbild ab. Lesenswert!

Veröffentlicht am 28.03.2020

Keine leichte Geschichte

The Doll Factory
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London im Jahre 1850, die junge Iris Whittle arbeitet in einer Fabrik für Puppen, gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Rose. Einst war Rose die schönere der beiden Schwestern, denn Iris litt an einer ...

London im Jahre 1850, die junge Iris Whittle arbeitet in einer Fabrik für Puppen, gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Rose. Einst war Rose die schönere der beiden Schwestern, denn Iris litt an einer Fehlstellung des Schlüsselbeins, das bei ihrer Geburt gebrochen wurde, doch dann ereilte Rose das Schicksal der Pocken und seitdem ist sie mit Narben entstellt. Iris träumt davon, eine große Künstlerin zu sein und als der Maler Louis Forst sie darum bittet, für ihn Modell zu stehen und sie im Malen zu unterrichten, glaubt Iris, dass ihr Traum wahr werden würde. Doch Iris weiß nicht, dass sie längst zur Obsession des jungen Silas geworden ist, den Iris jedoch verschmäht. Silas jedoch schmiedet insgeheim ganz andere Pläne.
Meine Meinung
Das Cover finde ich absolut großartig, auch wenn es sehr einfach ist, wirken doch die Schrift und die Farben absolut ansprechend und machen neugierig auf das Buch.
Aber gerade auch der Klappentext klang sehr ungewöhnlich und ich war gespannt auf Elizabeth Macneals Geschichte.
Die Autorin schafft es mit ihrer Sprache die Zeit des viktorianischen Londons vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Dabei erzählt sie selbst abschreckende und ekeleregende Momente in einer ungewöhnlichen, fast malerischen Sprache. So war ich hier fasziniert von der Differenz des Inhalts im Gegensatz zu ihrem beinahe poetischen Schreibstils. Allein das machte dieses Buch schon sehr aussergewöhnlich.
Inhaltlich nimmt sich die Autorin zunächst Zeit, ihre unterschiedlichen Protagonisten vorzustellen. So gibt sie nicht nur Ausblick auf verschiedenste Persönlichkeiten, sondern auch auf das Leben dieser. So nach und nach jedoch beginnt sich die Handlung in Gang zu setzen und die Geschichte zieht den Leser mehr und mehr in seinen Bann und es wird spannender und temporeicher. Aber Achtung, wer hier zartbesaitet ist, könnte vor manch detailgetreuer Zeichnung zurückschrecken, denn die Autorin macht keinen Halt, wenn es um Beschreibungen wie z. B. denen von verwesenden Leichen geht.
Was hier ganz besonders im Vordergrund steht, sind die unterschiedlichen Protagonisten. Zum einen Iris, die zunächst noch eher von ihrem Leben als Künstlerin träumt. Ihre Beziehung zu ihrer Zwillingsschwester Rose ist sehr kompliziert, denn Rose ist neidisch auf Iris und doch sind die beiden Schwester miteinander verbunden. Iris ist eine starke Persönlichkeit, die mich durchaus faszinieren konnte, vor allem aber ihre Entwicklung fand ich sehr beeindruckend. Zunächst ist sie eine fast schon typische junge Frau der damaligen Zeit, die sich schüchter anzupassen versucht und entwickelt sich doch zu jemanden, der mit willensstärke punktet. Zu dem Künstler Louis entwickelt sie eine Liebesbeziehung, die in ihrer Darstellung schon beinahe krass im Gegensatz zu dem düsteren und schmutzigen Details der Geschichte steht.
Dann wäre da Albie, der gemeinsam mit seiner großen Schwester in einem Bordell lebt. Er besorgt Silas tote Tiere zum Ausstopfen und verdient sich auch mit weiteren Tätigkeiten etwas dazu.
Zu guter Letzt ist da noch die Perspektive des Silas Reed, dessen Figur gleichermaßen mitleiderregend und auch abstoßend wirkt. Glaubt man zu Beginn noch, dass Silas ein “armer Kerl” ist, der von niemanden ernst genommen wird, spürt man nach und nach, was sich hinter seinen Gedanken verbirgt.
Zuviel möchte ich gerade an dieser Stelle nicht verraten, doch es ist schon wirklich gekonnt, wie die Autorin ihre Figuren zeichnet und was sich in jedem einzelnen verbirgt.
Mein Fazit
Im großen und ganzen ist The doll factory eine absolut ungewöhnliche Story. Elizabeth Macneal hat einen sehr malerischen Schreibstil, mit dem sie allerdings auch die wirklich düsteren und auch ekelhaften Momente ins Leben ruft. Neben zarter Liebesgeschichte, starker Charakterentwicklung und einem düsteren und zum Ende immer mehr Tempo aufnehmender Handlung schafft sie auch noch ein glaubwürdiges Setting der damaligen Zeit. Eine Geschichte, die ihren Leser auf unterschiedlichste Weise einnimmt und nachdenken lässt.

Veröffentlicht am 19.03.2020

Eine Zeitreise nach Sylt

Die Strandvilla
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Wir schreiben das Jahr 1913 auf der Insel Sylt: gemeinsam mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Emma wartet Moiken Jacobsen auf die Rückkehr ihres Mannes, der zur See fährt. Doch dann erreichen sie die furchtbaren ...

Wir schreiben das Jahr 1913 auf der Insel Sylt: gemeinsam mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Emma wartet Moiken Jacobsen auf die Rückkehr ihres Mannes, der zur See fährt. Doch dann erreichen sie die furchtbaren Nachrichten, dass Peter auf dem Meer umgekommen sei. In ihrer Not will Moiken Sylt den Rücken kehren, doch die talentierte Konditorin wird kurz vor ihrer Abreise vom Geschäftsmann und Besitzer der Strandvilla in Westerland dazu bewegt, doch auf Sylt zu bleiben. Er stellt sie als Konditorin in seine Dienste, allerdings ist das nicht die einzige Absicht, die er hegt, denn er hat ein Auge auf die hübsche, junge Witwe geworfen. Aber da gibt es auch noch den Fotografen Boy Lassen und mit ihm verbindet Moiken noch viel mehr.
Meine Meinung
Diese bezaubernde Cover weckte meine Aufmerksamkeit und auch die Geschichte klang toll. Der Einstieg fällt hier sehr leicht, denn Sina Beerwald versetzt ihre Leser mit einem sehr einnehmenden und mitreißenden Schreibstil nicht nur zurück in die Vergangenheit, sondern auch mitten auf die Insel Sylt.
Man spürt natürlich, dass die Autorin die Insel kennt, denn sie beschreibt so intensiv, dass man schon die Meeresluft riechen und die Wasser rauschen hören kann. Also eine wunderschöne Atmosphäre, die den Leser auf eine historische Reise mitnimmt, in die Anfänge des Tourismus auf der schönen Insel Sylt. Doch nicht nur die Landschaft wird lebendig, sondern auch die Zeit, von der die Autorin hier erzählt. So schafft es Sina Beerwald, dass ich sowohl die kleinen Hütten als auch die herrschaftliche Strandvilla beim Lesen vor mir gesehen habe. Wer also einfach mal der Realität entfliehen möchte, wird hier spannende, interessante und rundum gute Unterhaltung finden.
In diesem Roman spielen neben Moikens Lebensgeschichte auch viele historische Ereignisse, wie der schon erwähnte, beginnende Tourismus, aber auch der drohende erste Weltkrieg eine wichtige Rolle. Auch hier schafft es die Autorin die realen Begebenheiten mit ihrer fiktiven Geschichte zu verknüpfen und lässt ein glaubwürdiges Gesamtbild entstehen.
Durch einen Erzähler in dritter Person begleiten wir Protagonistin Moiken, die zunächst noch sehr geheimnisvoll wirkt. Es muss sich etwas in ihrer Vergangenheit zugetragen haben, was die selbstbewusste Frau veranlasst hat, sich abzuschotten. Allein das war schon spannend mitzuverfolgen, denn Moiken ist nicht nur unheimlich sympathisch, sondern auch eine starke Persönlichkeit, gerade in dieser Zeit, als es für Frauen noch besonders schwer war, selbstständig zu sein. Aber Moiken ist nicht die Frau, die schnell klein beigibt und ich habe ihre Geschichte unheimlich gerne gelesen.
Aber auch neben Moiken entwirft die Autorin einige absolut glaubwürdige und authentische Personen, wie z. B. ihre Tochter Emma, bei der man spürt, dass sie einiges von Moiken hat. Auch der Fotograf Boy Lassen, den ich ebenfalls sehr gerne mochte oder der Geschäftsmann Theodor von Lengenfeldt sind zwar zwei völlig unterschiedliche Charaktere, können aber beide mit ihrer Darstellung überzeugen.
Mein Fazit
Mit “Die Standvilla” entführt uns Autorin Sina Beerwald auf die wunderschöne Insel Sylt. Die Geschichte liest sich leicht und angenehm und man fühlt sich vor allem mit Protagonistin Moiken sehr verbunden. Zeit und Insel werden lebendig und haben mein Fernweh zum Meer aufleben lassen. Ein perfektes Buch für gemütliche Lesestunden.

Veröffentlicht am 17.03.2020

Anspruchsvoll

Je tiefer das Wasser
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Nach dem Selbstmordversuch der Mutter werden die Schwestern Edie und Mae von ihrem Vater, der die Familie verließ, als die Mädchen noch klein waren, mit nach New York genommen. Während die sechzehnjährige ...

Nach dem Selbstmordversuch der Mutter werden die Schwestern Edie und Mae von ihrem Vater, der die Familie verließ, als die Mädchen noch klein waren, mit nach New York genommen. Während die sechzehnjährige Edie zurück zu ihrer Mutter in die Heimat möchte, genießt die vierzehnjährige Mae die Zeit, denn zuvor stand sie immer unter dem Einfluss der psychisch kranken Mutter. Doch nun scheint sich das Blatt für Mae zu wenden und sie bewundert ihren Vater, den berühmten Schriftsteller, über alle Maße.
Meine Meinung
Schon der Klappentext lässt vermuten, dass hinter diesem Titel keine allzu leichte Kost steckt, doch was Katya Apekina hier in Worte verpackt, hatte ich so nicht erwartet.
Der Einstieg benötigt ein wenig Zeit, denn von Beginn an lässt die Autorin ihre Geschichte aus den verschiedensten Blickwinkeln erzählen. So begleiten wir Edie in der Zeit rund um 1997, als die Mädchen zu ihrem beühmten Vater, den sie allerdings nicht kennen, ziehen müssen. Während Mae aus der Gegenwart zurückblickt. Ebenfalls erhält der Leser hier noch die verschiedensten Ansichten in Form von Telefonaten, Interviews, Briefen und Erzählungen von Freunden und Bekannten der Familie. Also alles in allem sehr komplex.
Dabei liest sich der Stil der Autorin recht leicht, was die vielen, teils sehr schnellen Perspektivwechsel etwas leichter gestaltet, um den Inhalt wirklich zu begreifen und zu greifen. Also alles in allem ist diese Geschichte schon allein durch diese Erzählform sehr ungewöhnlich, doch was die Autorin darin verpackt, ist ganz schön harter Tobak.
Durch diesen vielen Wechsel eröffnet sich dem Leser immer mehr das wirkliche Geschehen. Man sieht die von Beginn an ungesunde Beziehung, die sich zwischen den Eltern der Mädchen entwickelte, wie die Mädchen die Trennung der Eltern verarbeitet haben und auch welchen Einfluss die psychisch kranke Mutter auf die Mädchen genommen hat.
Es ist alles hätte die Autorin so nach und nach ein Puzzle zusammengesetzt und als Leser versucht man, all diese vielen unterschiedlichen Eindrücke zusammenzufügen und zu verarbeiten. Was am Ende bleibt ist ein sehr bedrückendes Gesamtbild des Geschehens.
Die Charaktere, vor allem Edie und Mae, sind vollkommen komplex aufgebaut. Durch all die Einblicke, auch durch die anderen, bekommt man die Emotionen der Mädchen mit. Doch je mehr ich von den Mädchen erfuhr desto mehr wurden auch die Abgründe der Geschichte klar. Wirklich mitgefühlt, bzw. mich in die Charaktere hineinversetzen, konnte ich mich nicht, dafür waren einfach die psychischen Probleme zu komplex. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass mich die Geschichte bedrückte und teilweise auch schockierte.
Mein Fazit
Eine extrem komplexe und auch einfach mal anders erzählte Geschichte, die mit ihrem Inhalt schockieren, aber auch bewegen kann. Mehr als deutlich wird hier klar, wie das Zusammenleben mit einer psychisch kranken Mutter auch das Leben der Mädchen beeinflusst, aber auch wie diese damit umgehen und sich selbst in mehr als ungesunde Beziehungen stürzen. Letzten Endes kann ich mich gar nicht entscheiden, welcher Charakter hier wirklich der “kaputteste” war. Keine leichte Kost, aber durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 17.03.2020

Spannender Auftakt

Bloom
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Seit vielen Jahren wird Anaya von Allergien gebeutelt und ohne ihren Notfallpen verlässt sie niemals das Haus. So geht es auch ihrer ehemaligen Freundin Petra und auch der Aussenseiter Seth hat etwas zu ...

Seit vielen Jahren wird Anaya von Allergien gebeutelt und ohne ihren Notfallpen verlässt sie niemals das Haus. So geht es auch ihrer ehemaligen Freundin Petra und auch der Aussenseiter Seth hat etwas zu verbergen. Als nach einem heftigen, drei Tage lang anhaltendem Regen, wächst plötzlich überall auf der Welt schwarzes Gras, welches in kürzester Zeit alles überwuchert. Doch mit diesem Regen und dem Graswuchs gibt es auch Änderungen für Anaya, Petra und Seth, denn während nun alle anderen mit heftigen Allergien zu kämpfen haben, bessern sich die ihrigen und auch sonst entdecken sie Kräfte in sich, mit denen niemand gerechnet hat.
Meine Meinung
Das Buch ist optisch schon sehr auffällig, so dass ich schon hier sehr gespannt auf den Klappentext wurde. Auch dieser verspricht eine neue Idee hinter dem ganzen und so war klar: Bloom muss gelesen werden.
Kenneth Oppel schreibt einfach und mitreißend, dabei so gut verständlich, dass auch die Zielgruppe ab zwölf Jahren mit dem Schreibstil sehr gut zurecht kommen wird.
Auch der Einstieg gelingt hier mühelos, denn nach dem kurzen Prolog befindet sich der Leser fast direkt mit der neuen Situation konfrontiert. Zu Beginn gibt diese Situation noch einige Rätsel auf, doch dann gelang es Kenneth Oppel mich doch noch zu überraschen, denn er klärt sehr schnell und auch schlüssig auf, was es mit den Veränderungen der Natur so auf sich hat. Es liest sich auf jeden Fall sehr spannend und man begleitet hier die drei Protagonisten bei unterschiedlichen Gefahren.
Insgesamt ist die Idee der sich plötzlich ändernden Natur hoch aktuell, allerdings geht es dann hier auch mehr in eine Sci-Fi Richtung. Trotzdem regt das Buch zum Nachdenken an, denn hier wird sehr gut deutlich, wie sehr der Mensch von der Natur abhängt.
Aus den Perspektiven der drei Jugendlichen Anaya, Petra und Seth erlebt der Leser durch einen Erzähler in dritter Person die Entwicklungen mit.
Die drei sind Jugendliche, was man an ihren typischen Reaktionen und Wünschen sehr gut miterlebt. Da ist deutlich, dass sich das Buch an jüngere Leser wendet, denn diese können sich hier bestimmt mit den Charakteren identifizieren.
Anaya wird nicht nur von Allergien gebeutelt, sondern auch von heftiger Akne, womit sie sich selbst schon ein wenig als Aussenseiterin abstempelt. Als sich die Natur verändert, verändert sich auch Anaya und nicht nur sie, denn auch ihre ehemalig beste Freundin Petra, die an einer Wasserallergie leidet und der neue an der Schule, Aussenseiter Seth, der in einer Pflegefamilie lebt, merken spürbar Veränderungen. Zwar wirken diese Jugendlichen auf ihre Art etwas stereotyp, sind aber gerade im Hinblick darauf, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, authentisch und glaubhaft. Auch ihre Reaktionen untereinander und miteinander sind glaubhaft dargestellt.
Mein Fazit
Ein gelungener Auftakt in eine neue Trilogie aus der Feder von Kenneth Oppel. Das Buch liest sich spannend und flüssig und ist, gerade für die Zielgruppe absolut ansprechend. Kenneth Oppel verpackt hier eine wirklich gute Idee und ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird. Das Buch endet auch in sich recht abgeschlossen, so dass man jetzt nicht mit einem großen Cliffhanger zurückbleibt. Trotzdem bekommt man schon den ersten, neugierig machenden Ausblick auf die Fortsetzung.