Schwarze Magnolien
Ihre Geschwister, die noch Ehefrau und der Onkel sind die einzige Familie, die Cathleen noch hat und die sind ihr gegenüber nicht friedlich gestimmt. Besonders nicht nach dem Ergebnis der Testamentseröffnung, ...
Ihre Geschwister, die noch Ehefrau und der Onkel sind die einzige Familie, die Cathleen noch hat und die sind ihr gegenüber nicht friedlich gestimmt. Besonders nicht nach dem Ergebnis der Testamentseröffnung, die Cathleen zur alleinigen Erbin des Unternehmens macht. Schnell ist auch der Polizei klar, dass die Möglichkeit besteht, das die Tochter hinter allem steckt. Federführend ist die leitende Ermittlerin, eine alte Bekannte von Cathleen, die noch ein Hühnchen mit ihr zu rupfen hat.
Die Familie von Cathleen kam überhaupt nicht sympathisch rüber. Der Bruder kann sie nicht leiden, die kleine Schwester mit Mann ebenfalls nicht, auch die neue Stiefmutter konnte sich nie mit der „verlorenen“ Stieftochter in England anfreunden. Einzig der Onkel scheint ihr wohlgesonnen zu sein, schließlich steht er am ehesten auf ihrer Seite.
Cathleen hat vor vielen Jahren die Staaten, ihre Familie und ihre Jugendliebe verlassen und ist nach England gegangen. Hat geheiratet, sich scheiden lassen und hat Karriere gemacht. Wegen des Todes des Vaters kommt sie zurück nach New Orleans, um das Unternehmen am Laufen zu halten, denn schon der erste Interessent steht vor der Tür: Ihr Exmann. Und auch die Polizei, die auf das Unternehmen angesetzt wurde und einer der Ermittler ist ihre alte Liebe Brent. Während sie versucht das Unternehmen zu „säubern“, rückt sie ins Interesse der Polizei und wird Tatverdächtige. Anfangs ist Brent vollkommen von ihrer Unschuld überzeugt, aber nachdem immer mehr Ungereimtheiten auftauchen, bekommt er Zweifel…
Das Cathleen nicht das liebe und nette Mädchen von nebenan ist, da war ich mir sicher. Ihre Position und das Überleben mit der Familie muss sie zu einer klugen Frau mit guten Schachzügen gemacht haben. Und das zeigt sie auch, nur leider läuft es in die falsche Richtung. Ihre Gefühle zu Brent habe ich nie bezweifelt – sie liebt ihn, auch wenn ihr Vater alles versucht hat, um es zu verhindern. Cathleen ist trotzdem ein sehr sympathischer Charakter und ich war mir immer sicher, das sie nichts mit allem zu tun hat.
Brent weiß genau, worauf er sich einlässt und welche Gefahr der neue Auftrag hat. Das er wieder mit Cathleen zu tun hat, lässt ihn nicht kalt und versucht schnell wieder vergangenes wiederzubeleben. Mit Erfolg. Doch mit den wachsenden Gefühlen, einer Ex-Freundin als Ermittlerin und einem Partner (Milo) der dieser Ex verfallen ist, verstrickt er sich immer tiefer ins Chaos und muss sich fragen, ob er überhaupt noch auf dem richtigen Weg ist, oder ob er einen großen Lüge aufgesetzt ist…
Brent macht einen vernünftigen Eindruck, bis ihm seine Vergangenheit und seine Gefühle einen Strich durch die Rechnung machen. Er ist mit Leib und Seele bei der Polizei und geht in seiner Arbeit auf.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Cathleen und Brent, was einen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Alles in allem wirklich ein guter Thriller, der sich sehr langsam in die richtige Richtung bewegt. Es gibt viele Spannungsbögen und die Autorin versucht einen immer wieder auf die falsche Fährte zu bringen oder einen in der eigenen Vermutung zu bestätigen. Man kann sicher lange im Dunklen tappen, aber ich hatte schon von Anfang an bei einer bestimmten Person ein schlechtes Gefühl und das hat sich am Ende leider bestätigt.
Ich hätte nie erwartet, das genau dieser Fall eintreten wird – eine gelungene Überraschung.