Inspector Gamaches allererster Fall in Three Pines
Rückblende: Wie ist Gamache eigentlich zu seinem Wochenendhaus in Three Pines gekommen? Als er noch nicht Polizeichef von Québec war, sondern nur Chef der Mordkommission in Montréal, führte ihn ein Fall in das charmante Dorf mitten in den kanadischen Wäldern, wo jeder jeden kennt und man auf seine Nachbarn zählen kann. Die Idylle wird jäh zerstört, als am Erntedankfest, einem leuchtend klaren Herbsttag, die Leiche von Jane Neal gefunden wird – getötet durch den Pfeil einer Armbrust. Es kann sich nur um einen Jagdunfall handeln, denn wer hätte einen Grund gehabt, die pensionierte Lehrerin umzubringen? Inspector Gamache muss die Sache aufklären, damit der Dorffrieden wiederhergestellt wird. Dabei wird er nicht nur den Mörder finden, sondern auch Freunde, wie die Buchhändlerin Myrna, die schrullige alte Dichterin Ruth oder Gabri und Olivier, das schwule Paar, das die Pension im Dorf führt. Und Gamache schließt Three Pines bei seinen Ermittlungen so sehr ins Herz, dass aus dem Tatort ein Sehnsuchtsort für ihn wird.
Die erfolgreichste Krimiserie Kanadas geht weiter – und kehrt gleichzeitig zu ihren Anfängen zurück.
Der Schauplatz dieser Krimireihe von Louise Penny ist Three Pines, ein kleines Dorf in Quebec nahe der Grenze zu den USA. Als ein einheimischer Künstler auf einem Wildpfad tot aufgefunden wird, durchbohrt ...
Der Schauplatz dieser Krimireihe von Louise Penny ist Three Pines, ein kleines Dorf in Quebec nahe der Grenze zu den USA. Als ein einheimischer Künstler auf einem Wildpfad tot aufgefunden wird, durchbohrt von einem Jagdpfeil, werden Gamache und sein Team von der Mordkommission aus Montreal entsandt, um den Fall zu lösen.
Es gibt die üblichen guten Wendungen und Ablenkungsmanöver eines richtigen Krimis, und nebenbei werden dem Leser die Bewohner des Ortes nach und nach vorgestellt. Obwohl es in dem Buch um einen Mord geht wirken die Ermittlungen dazu gar nicht so vordergründig. Eher stehen das Dorf Three Pines und ihre Bewohner im Mittelpunkt. Aber das habe ich nicht als Negativ empfunden, im Gegenteil, die Autorin hat eine angenehme Art ihre Geschichte zu erzählen, so dass ich mich mittendrin fühlte und auch Gegend und Natur konnte ich mir bildlich vorstellen. Dass der Fall zu einem Abschluss gebracht wird ist natürlich ein Fakt, doch wie, verrate ich hier nicht.
Mich hat dieser erste Band um Chief Inspector Gamache sehr gut unterhalten und deshalb spreche ich auch gern eine Leseempfehlung aus und vergebe 5 von 5 Sterne.
Diese Rezension möchte ich mit einem Zitat beginnen, welches den Inhalt des Buches sehr genau zusammenfasst: S. 392 "Das Leben hier war weit davon entfernt, hektisch zu sein. Aber es stand auch nicht still."
Eben ...
Diese Rezension möchte ich mit einem Zitat beginnen, welches den Inhalt des Buches sehr genau zusammenfasst: S. 392 "Das Leben hier war weit davon entfernt, hektisch zu sein. Aber es stand auch nicht still."
Eben dieser Umstand macht das Buch, in dem es um den ersten Fall im kleinen Örtchen Three Pines irgendwo in Kanada geht, für mich so lesenswert. Gewöhnlich ist die Sparte Cosy Crime nicht unbedingt meine bevorzugte, als ich im Buchhandel jedoch die vielen unterschiedlichen Bücher von Louise Penny sah, habe ich zugegriffen. Das Werbekonzept ist bei mir also aufgegangen.
Im kleinen Örtchen Three Pines wird die Leiche der allseits sehr beliebten, ehemaligen Dorflehrerin Jane Neal gefunden. Eben weil Mrs Neal bei allen so beliebt war und sie ganz offensichtlich keine Feinde hatte, erscheint es überaus fraglich, ob es sich tatsächlich um Mord oder doch eher um einen Unfall handelt. Chief Inspector Armand Gamache glaubt zunächst das Offensichtliche, aber ist das wirklich so?
Gamache ist ein sympathischer Mensch, ruhig und direkt. Er wird von seinen Mitarbeitern nicht nur wegen seiner Erfahrung sehr gemocht, sondern insbesondere wegen seiner wertschätzenden Art. Ich finde es wirklich bemerkenswert, wie er auch schwierige Situationen stets auf Augenhöhe und ohne seinen Gegenüber abzuwerten meistert. So mochte auch ich ihn auch von Anfang an. Ein wenig erinnert er mich an Columbo, der zwar auch diverse unangenehme Fragen stellt, aber dabei immer wertschätzend bleibt.
Umgeben ist Gamache von vielen Mitarbeitenden, von denen nicht viele wirklich im Vordergrund stehen. Er ist die zentrale Figur auf der Ermittlerseite. Zwei sind aber dennoch zu erwähnen. Zum Einen wäre da Yvette Nichol - eine junge, aufstrebende Polizistin, die verzweifelt darum bemüht ist, Ansehen zu erlangen - insbesondere Gamaches Ansehen. Zu Beginn erscheint sie beflissen und sympathisch. Doch schon bald wird sie mir immer unsympathischer. Sie wirkt auf mich überheblich und arrogant, glaubt ständig, dass sie von ihrer Umwelt nur missverstanden wird und greift schlussendlich sogar zum Stilmittel der Lüge womit sie Gamaches Ermittlungen behindert. Ihr fehlt eben genau das, was alle Charaktere und auch ich an Gamache schätzen.
Der andere Mitarbeiter ist Inspector Beauvoir, eine treue Seele und zufrieden in seiner Position als Gamaches Mitarbeiter. Er bewundert Gamache und hat bereits viel von ihm gelernt. Dabei ist er ebenso sympathisch wie Gamache und obwohl wir die beiden noch gar nicht näher kennen, macht es den Eindruck, als würden sie bereits viele Jahre zusammenarbeiten. Eine wunderbare Mischung aus Menschlichkeit und Effizienz.
Die Dorfbewohner sind vielfältig. Manche machen sich schnell verdächtig, andere schließt der Leser wohl sofort aus. Die Autorin versteht es, Dinge zunächst auf eine bestimmte Art erscheinen zu lassen und dann ganz langsam das Bild zu übermalen oder auch den Hauch der Friedfertigkeit abzuziehen. Dabei geht sie behutsam vor, allerdings ist es nicht so, dass sich die Geschichte lang hinziehen würde. Es passiert immer irgendetwas und so habe ich das Gefühl, dass das Tempo der Geschichte an das des gewöhnlichen Dorflebens angepasst ist.
Zu Beginn des Buches taucht der Leser in ein Dorf irgendwo in Kanada ein. Es ist ruhig und beschaulich und die Dorfbewohner sind eben Dorfbewohner, denen man nichts böses zutrauen möchte. Häppchenweise lässt Penny mehr und mehr die Masken fallen, die Dorfbewohner werden zu Freunden des Lesers - oder eben auch zu Menschen, die man lieber nicht kennen möchte. So erhält der Leser einen Blick hinter die Kulissen, wo längst nicht mehr alles dörflich und beschaulich ist.
Besonders fasziniert hat mich dabei der Umstand, dass die Autorin einen tiefen Einblick in die kanadische Gesellschaft liefert. Quebec ist ein Kanton, in dem beispielsweise englisch und französisch gesprochen wird. Allein hierin liegen schon gesellschaftliche Gegensätze. Zudem konfrontiert sie den Leser mit Vorurteilen und Diskimierung in der Gesellschaft. Dies tut sie jedoch so überhaupt nicht vordergründig, sondern lässt es vielmehr wie nebenbei einfließen und verdichtet so immer mehr das Bild dieses kleinen Dörfchens in dem bis zu Jane Neals Tod die Welt noch in Ordnung war.
Mir gefällt - ganz gegen meine Gewohnheit - die Gemächlichkeit der Geschichte und der Umstand, langsam zusammen mit Gamache und Beauvoir die Dorfbewohner kennenzulernen. Die Autorin zeichnet vielschichtige Charaktere, die so überaus authentisch daherkommen, als könnte man ihnen an jeder beliebigen Straßenecke begegnen. Sie spielt mit kleinen Details ohne sich in ihnen zu verlieren; sie beschreibt die Dinge, sodass es dem Leser leicht fällt, sich das Dorf und die Menschen darin vorzustellen. Dabei bedient sich die Autorin einer Schreibweise, die einen durchgängigen Lesefluss ermöglicht. Nur ganz zu Anfang, wenn die Figuren noch nicht so bekannt sind, muss man sich vielleicht etwas mehr konzentrieren, eben weil es recht viele Figuren sind, die hier agieren.
Einen Minuspunkt muss ich jedoch anbringen. Obwohl mir das Buch wirklich gut gefällt, finde ich den Preis von 17,90 Euro für ein Softcover mit knapp 400 Seiten unverhältnismäßig hoch.
Fazit:
Ein gelungener Cosy Crime im fernen Kanada, bei dem es Freude macht, gemeinsam mit den Ermittlern dem Fall auf die Spur zu kommen. Die Gemächlichkeit der Geschichte passt zum Leben in einem Dorf und die Charaktere sind vielschichtiger, als es zunächst den Anschein hat. Wer Freude an der Langsamkeit haben kann und wer auch nicht vor gesellschaftskritischen Aspekten innerhalb einer fiktiven Geschichte zurück schreckt, sollte hier unbedingt zugreifen. Es lohnt sich. 5 von 5 Sternen.
Über Weihnachten hat mich Louise Penny überrascht. Ihr 13. Band hat mir keine Ruhe mehr gelassen. Als Serienjunkie war ich dann doch verblüfft, dass es sich bei dem Band um ausgerechnet den 13. Teil der ...
Über Weihnachten hat mich Louise Penny überrascht. Ihr 13. Band hat mir keine Ruhe mehr gelassen. Als Serienjunkie war ich dann doch verblüfft, dass es sich bei dem Band um ausgerechnet den 13. Teil der Gamache Krimireihe aus Kanada handelte.
Jetzt ist also auch der erste Teil „Das Dorf in den roten Wäldern“ sowie der zweite Teil in Deutschland verlegt worden.
Gamache muss sich mit einem scheinbaren Unfall beschäftigen. Die ältere Künstlerin Jane Neal wurde wohl aus Versehen vor einem Wildwechsel im Wald mit Pfeil und Bogen erschossen. Doch wo ist der Pfeil und wer hat die Tatwaffe? Fernab des Großstadttrubels leben die Bewohner in Three Pines ruhig und besinnlich ihr Leben und dies im Einklang mit der Natur.
Für Gamache, der sich mit einer neuen Polizistin in seinem Team herumärgern muss, ist schnell klar, dass es sich bei dem Unfall um einen Mord handelt, aber das Motiv macht ihm zu schaffen.
Gamache und sein Assistent Jean Guy nisten sich also in der hübschen Pension ein und beobachten die Bewohner und lernen die Kunst des Bogenschießens. Doch über diesem kleinen beschaulichen Dörfchen schwebt nunmehr der Gedanke an Mord.
Verdächtige finden sich hier zuhauf, aber die beiden Ermittler ahnen, dass das Motiv viel tiefer und der Hass, der eigentliche Grund des Mordes versteckt in einer der geheimnisvollen Seele eines Dorfbewohners liegt.
Während die Bewohner nunmehr das letzte Kunstwerk von Jane Neal betrachten und in ihrem Haus eine wahre Überraschung erleben, gerät für die junge Malerin Clara die Welt aus den Fugen.
Clara sieht wie Gamache die einzelnen Bilder Janes und beide betrachten die Szenerie nunmehr mit anderen Augen, doch Claras geschulten Blick auf Kunst kommt damit den Mörder einen Schritt zu nahe.
Mit Gamache kann man keinen Fehler machen. Dieser Gutmensch und Menschenfreund in Reinform beflügelt seine Umgebung und seine Mitarbeiter. Er sieht in allem das große Ganze, wird jedoch von dunklen Dämonen aus seiner Vergangenheit verfolgt.
Mit dieser Krimireihe hat Louise Penny einen wahrhaft fantastischen Ermittler erschaffen, bei dem es einem als Leser äußerst schwerfällt, nach einem Kapitel das Buch aus der Hand zu legen. Man bangt und hofft mit den Bewohnern von Three Pines um ihre kleine freundliche Gemeinschaft und um deren Zukunft.
Inspector Gamaches allererster Fall in Three Pines Rückblende: Wie ist Gamache eigentlich zu seinem Wochenendhaus in Three Pines gekommen? Als er noch nicht Polizeichef von Québec war, sondern nur Chef ...
Inspector Gamaches allererster Fall in Three Pines Rückblende: Wie ist Gamache eigentlich zu seinem Wochenendhaus in Three Pines gekommen? Als er noch nicht Polizeichef von Québec war, sondern nur Chef der Mordkommission in Montréal, führte ihn ein Fall in das charmante Dorf mitten in den kanadischen Wäldern, wo jeder jeden kennt und man auf seine Nachbarn zählen kann. Die Idylle wird jäh zerstört, als am Erntedankfest, einem leuchtend klaren Herbsttag, die Leiche von Jane Neal gefunden wird - getötet durch den Pfeil einer Armbrust. Es kann sich nur um einen Jagdunfall handeln, denn wer hätte einen Grund gehabt, die pensionierte Lehrerin umzubringen? Inspector Gamache muss die Sache aufklären, damit der Dorffrieden wiederhergestellt wird. Dabei wird er nicht nur den Mörder finden, sondern auch Freunde, wie die Buchhändlerin Myrna, die schrullige alte Dichterin Ruth oder Gabri und Olivier, das schwule Paar, das die Pension im Dorf führt. Und Gamache schließt Three Pines bei seinen Ermittlungen so sehr ins Herz, dass aus dem Tatort ein Sehnsuchtsort für ihn wird. Die erfolgreichste Krimiserie Kanadas geht weiter - und kehrt gleichzeitig zu ihren Anfängen zurück.
Ich war auf der Suche nach neuem Cosy-Krimi-Stoff und hab in meiner örtlichen Buchhandlung Band 1 von Luise Pennys Bestseller-Reihe empfohlen bekommen. Gut, die Reihe ist für viele vielleicht nicht mehr ...
Ich war auf der Suche nach neuem Cosy-Krimi-Stoff und hab in meiner örtlichen Buchhandlung Band 1 von Luise Pennys Bestseller-Reihe empfohlen bekommen. Gut, die Reihe ist für viele vielleicht nicht mehr wirklich neu. Aber ich kannte sie ich nicht. Also los!
Alle wichtigen Zutaten sind vorhanden: ein beschauliches Setting, ein Kapitalverbrechen, ein Ermittler, der ein wenig eigen ist und seine eigenen Methoden hat. Aber was sollte das mit der jungen, verstockten Neu-Kollegin? Ihr Auftreten hat mich ziemlich verwirrt und auch vom eigentlichen Fall abgelenkt. Dabei war der ziemlich interessant und für mich auch nicht so leicht zu durchschauen. Abgesehen von dieser Ablenkung empfand ich den Erzählstil als recht langatmig. Immer wieder schweift die Autorin ab, um einzelne Figuren näher zu beleuchten. Da wir in den weiteren Bänden wieder in das Dorf zurückkehren, macht das vielleicht auch Sinn. Ich fand es aber eher Langweilig und zäh. Die Beschreibungen der Schauplätze sind aber anschaulich und atmosphärisch. Man fühlt sich schnell in die kanadischen Wälder versetzt. Und auch der Kommissar war mir recht schnell sympathisch.
Insgesamt lässt sich das Buch gut lesen. Es ließ sich für mich einfach nur viel zu viel Zeit mit Allem.
Fazit:
Nicht die Art Cosy-Krimi, die ich gesucht hatte. Aber da mir das Dorf Three Pines und der Kommissar ganz gut gefallen haben, gebe ich der Reihe mit Band 2 nochmal eine Chance.