Ganz neue Welten
Die Stadt der Träumenden BücherFür mich war es das erste Buch, das ich von Walter Moers gelesen habe und es schlichtweg als „Fantasy“ zu bezeichnen, wäre meiner Meinung nach eine Untertreibung. Walter Moers schreibt auf einem derart ...
Für mich war es das erste Buch, das ich von Walter Moers gelesen habe und es schlichtweg als „Fantasy“ zu bezeichnen, wäre meiner Meinung nach eine Untertreibung. Walter Moers schreibt auf einem derart hohen Niveau, dass er ein ganz neues Genre damit bilden könnte, das Moers- Genre sozusagen. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand Orte, Personen, Geräusche und Gerüche so gut beschreibt. Man hat das Gefühl, das Buch wirklich zu erleben, während es gleichzeitig den Rahmen der eigenen Vorstellungskraft mühelos zu sprengen scheint. Wer hätte nach diesem Buch nicht gerne einen Buchling zum Freund, würde nicht gerne einmal in ein Bienenbrot beißen und würde sich nicht gerne Homunkoloss Geschichte von ihm selber hören? Gleichzeitig gibt es aber auch Momente, in denen die Erlebnisse von Hildegunst so gruselig sind, dass ich mich regelrecht zwingen musste, weiterzulesen. Die Geschichte ist sehr lang, aber niemals langatmig. Immer wieder schafft Moers es, so unvorhersehbare Wendungen zu schaffen, dass man gar nicht anders kann, als das Buch zu verschlingen. Ich war am Anfang sehr skeptisch, weil es doch eine Geschichte ist, die sehr anders als alles ist, was ich bisher gelesen habe - dabei lese ich sehr viel Fantasy! Aber niemals zuvor auf so einem Niveau. Wer dieses Buch verschmäht ist selber Schuld. Für mich war es eines der schönsten, spannendsten und besondersten Bücher, die ich jemals gelesen habe.