Selbstfindung mal anders
Ein Mustang, ein Muli und die LiebeKlappentext:
Annie Parker ist fünfundzwanzig Jahre alt, Neusingle, Tagebuchschreiberin und auf der Suche nach sich selbst. Sie kauft unter dubiosen Umständen bei einem Rodeo die Mustangstute Sixteen, ...
Klappentext:
Annie Parker ist fünfundzwanzig Jahre alt, Neusingle, Tagebuchschreiberin und auf der Suche nach sich selbst. Sie kauft unter dubiosen Umständen bei einem Rodeo die Mustangstute Sixteen, um sie vor dem Schlachter zu retten.
Ratlos und mit der Situation überfordert, beginnt sie mit dem halbwilden Pferd zu wandern.
Am Highway begegnet ihr Luke Milers, der nicht nur an Annie, sondern auch an Sixteen ein geheimnisvolles Interesse hat. Er wird zu ihrem Guardian Angel, plant ihre Route und überlässt ihr sein Muli, den legendären Dexter, damit sie sicher nach Montana zur Sweet Water Ranch wandern kann.
Doch Luke hat Annie verschwiegen, dass Sixteen bei einem Wettbewerb, dem Mustang Show Off, versteigert werden soll.
Kann Annie ihrem Herzen folgen und Luke vertrauen?
So beginnt die seltsame Reise der Annie Parker.
Fazit:
Bei diesem Buch fiel mir zuerst das Cover auf, auf dem alles vorhanden ist, was die Geschichte beinhaltet. Im Vordergrund der Schattenriss eines Liebespaares und im Hintergrund wandert Annie mit einem Muli und einem Pferd durch die Berge. Gerade der Teil mit der Wanderung interessierte mich und ich begann schnell zu lesen. Ich war positiv überrascht über die Schilderungen. Warum? Das müsst ihr selbst lesen, da ich euch den Spaß erhalten möchte.
Annie mit „ie“ ist Neusingle, da sie von ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung geworfen wurde. Sie kriecht bei ihrem Bruder unter, um sich ihre Wunden zu lecken. Doch dann beschließt sie, dass es genug ist und will sich ihren Traum erfüllen, eine Wanderung durch den Yellowstone Park. Allerdings landet sie in Idaho und dort nimmt das Schicksal seinen Lauf. Auf einem Rodeo begegnet sie der Mustangstute Sixteen, die sie scheinbar um Hilfe anfleht. Da Annie diesen Hilferuf versteht, kauft sie die Stute kurzerhand, obwohl sie keine Erfahrung mit Pferden hat und ganz besonders keine Erfahrung mit Mustangs. Was tun ohne Erfahrung und ohne Geld? Annie begibt sich mit Sixteen auf eine Wanderung und muss sich nun vielen Abenteuern und Herausforderungen stellen. Eine seltsame Reise beginnt.
Annie war mir schnell sympathisch und ich bewunderte ihren Mut, sich dieser Aufgabe zu stellen, die sie scheinbar doch so überfordert. Ich hatte das Gefühl direkt bei ihr zu sein und mit ihr zu wandern, ihre Ängste selbst zu spüren und mich mit ihr zu freuen, wenn etwas geklappt hat. Ich konnte mit Annie die Landschaft erkunden und viele nette und auch unsympathische Menschen kennenlernen. Manche der geschilderten Begebenheiten machten Angst und erforderten den ganzen Mut und manche sorgten für ein Schmunzeln. Auch die neue Liebe, mit all ihren Facetten, Gefühlen und Fragen erlebte ich hautnah mit. Kurzgefasst, es ist der Autorin gelungen eine Bandbreite an Begebenheiten und Charakteren in ihre schöne Geschichte zu verweben, die mich überraschte. Besonders bemerkenswert ist für mich, wie es ihr gelang, den vernünftigen Umgang mit Pferden sachlich fundiert, eindrucksvoll und ohne erhobenen Zeigefinger einzubauen, da zeigt sich die Pferdekennerin.
Ich habe eine normale Liebesgeschichte erwartet und wurde mit sehr viel mehr überrascht. Ich war schnell in den Bann gezogen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Sämtliche Charaktere wirkten sehr authentisch auf mich, mit all ihren Ecken und Kanten. Bei den Herausforderungen, die Annie bewältigen musste, war ich hautnah dabei und habe mit ihr gefühlt und gelitten und mich dann wieder mit ihr gefreut. Sie stößt oft an ihre Grenzen, verändert sich und findet sich selbst und wächst mit jeder neuen Herausforderung. Mit jedem Tagebucheintrag, die in die Geschichte verknüpft waren, tauchte ich tiefer in Annies Welt und später auch in die von Luke. Zwischen Annie und Luke baut sich ganz langsam eine Liebesgeschichte auf, die so manches Rätsel aufgibt und der einige Hindernisse im Weg stehen. Doch halt, ich will nicht zu viel verraten. Lest bitte selbst.
Bei Luke war ich öfter hin- und hergerissen, da ich seine Beweggründe nicht kannte und diese sich erst nach und nach herauskristallisierten. Anfangs erschien er wie ein Schutzengel, dann wie ein eiskalter Profi, der nur seinen Profit im Auge hat, um im nächsten Moment scheinbar wieder der richtige Partner für Annie zu sein. Welche Ziele verfolgt er und meint er es ernst mit Annie? Bitte selbst lesen.
Ich freute mich, dass es sich bei den Charakteren um ganz normale, durchschnittliche Menschen handelte und nicht wie sonst oft, um Charaktere aus der Welt der Reichen und Schönen. Die Hauptprotagonisten entwickelten sich weiter, lernten dazu und konnten mich mit ihren Gedanken und Gefühlen tief berühren. Der Humor hat mir sehr gut gefallen und ich konnte an manchen Stellen lauthals lachen. Zusätzlich wird eine gewisse Spannung aufgebaut, die dafür sorgte, dass ich das Buch atemlos verschlang. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Annie, Luke, Sixteen und Dexter weiter geht.
Beim Lesen hatte ich immer schöne Bilder vor Augen, da mir die Autorin genügend Raum für meine Phantasie gab. Die Menschen und besonders die Tiere wurden so einfühlsam dargestellt, dass ich sie ins Herz schließen konnte. Mir fiel besonders der Abschied von Dexter und Sixteen schwer und ich bin gespannt, wie es ihnen ergehen wird. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für diese Geschichte, die mir Freude bereitete und mich gut unterhalten konnte.