Wäre mehr drin gewesen
Der Schwarze Thron 4 - Die GöttinDa ist es nun, das Finale des Ringens um den einen schwarzen Thron. Drei Bände lang haben wir mit Arsinoe, Katharine, Mirabella und auch Jules mitgefiebert, mitgezittert. Jede/r Leser (in hat wohl ihre ...
Da ist es nun, das Finale des Ringens um den einen schwarzen Thron. Drei Bände lang haben wir mit Arsinoe, Katharine, Mirabella und auch Jules mitgefiebert, mitgezittert. Jede/r Leser (in hat wohl ihre Lieblingskönigin (bei mir Arsinoe) und ist nun gespannt, was das Schicksal oder vielmehr die Autorin für sie im letzten Band bereithält.
Ein episches Finale?
Den dritten band der Reihe empfand ich, auch wenn er mich nicht langweilte, sehr als große Vorbereitung für ein grandioses Finale. Ich hatte das Gefühl, dass alles, was in Die Kriegerin geschieht, nur dazu dient, die Figuren in Position für ein spannendes, ausuferndes und episches Finale zu bringen. Alle Weichen waren gelegt und ich war voller Ungeduld auf diesen Reihenabschluss.
Leider erfolgte beim Lesen eine gewisse Ernüchterung. Wo ich erwartete, dass es bald zur Sache gehen würde, folgte leider wieder viel Gerede und Geplane und "Figuren in Position bringen". Dreiviertel des Buches waren vorbei, ohne dass etwas wirklich Wichtiges geschehen ist. So einige Szenen waren in meinen Augen leider völlig überflüssig und als dann endlich der Showdown kam, war der auch nur so meh. Ganz ok halt, aber nicht so bahnbrechend und mitreißend, wie ich es erwartet hatte.
Drei Schwestern und ihr Schicksal
Natürlich gab es auch Einiges an dem Buch, dass ich mochte. Der Schreibstil war wie gewohnt einnehmend und ließ mich die Seiten, trotz Geplänkel zügig lesen. Was mir an diesem Band aber am besten gefallen hat, sind die einzelnen Entwicklungen der Schwestern. Auch nach drei langen Bänden verändern und wachsen sie noch und das ist richtig toll.
Mit Katharine, meiner ursprünglich unliebsten Königin, wurde ich ja schon im letzten Band versöhnt und auch hier merkt man, dass sie eigentlich nur das beste für Fennbirn möchte. Die Annäherung zu Mirabella fand ich sehr gut. Was uns auch gleich zu dieser führt. Bei ihr hat mir gefallen, dass sie sich weiterhin für ihre Schwestern einsetzt und mehr das große Ganze sieht. Bei Arsinoe hat mir gefallen, dass sie endlich sich selbst, ihre Rolle und ihre Affinität zu niederen Magie akzeptiert. Auf ihrem langen Weg bis zum Endkampf sind definitiv alle drei Schwestern gewachsen.
Während ich die Entwicklung der Schwestern also sehr begrüßte, hat mir die Entwicklung des Plots nicht ganz so gut gefallen. Vieles passte nicht so ganz zu den Vorgängern und mache Handlungsstränge wie der Nebel und Daphne, die in den Vorgängern noch bedeutsam waren, wurden hier nur lapidar abgehandelt. Auch das Ende passt mir nicht ganz.
Ich habe einfach das Gefühl, dass nicht alle Puzzleteile am rechten Platz sind, mache scheinen mir eher mit Gewalt passend gemacht zu sein und eins, zwei fehlen ganz. Es ist ein Abschluss ja, und ich liege jetzt auch nicht von Fragen gequält nachts wach, dennoch hätte einfach alles an diesem Buch "etwas mehr" sein können.
Fazit
Ein solider Abschluss, aber mit der Plotentwicklung und dem Ende bin ich nicht ganz zufrieden und es war leider auch weit weniger episch als erwartet. Dafür war die Charakterentwicklung der Schwestern umso besser. Alles in allem ein ganz nettes Finale, aber da wäre eben mehr drin gewesen.