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Veröffentlicht am 18.03.2020

Eine andere Art von Magie

Die letzte Dichterin
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Zum Inhalt (Klappentext):

Die Magie in Phantopien ist verschwunden. Nur in der Stadt Fernab gibt es noch Magie. Einmal hier aufzutreten - davon hat die Dichterin Minna Fabelreich immer schon geträumt. ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Die Magie in Phantopien ist verschwunden. Nur in der Stadt Fernab gibt es noch Magie. Einmal hier aufzutreten - davon hat die Dichterin Minna Fabelreich immer schon geträumt. Aber Fernab darf nur betreten, wer eine Einladung besitzt. Minna kann ihr Glück daher kaum fassen, als sie eines Tages eine Einladung zu einem Dichterwettstreit bekommt. Zusammen mit dem Schatzsucher Finn macht sie sich auf den Weg. Doch in Fernab entdecken die beiden, dass ausgerechnet die Königin hinter der kunstvollen Fassade der Stadt eine dunkle Kraft verbirgt, die ganz Phantopien bedroht. Und Minna und Finn sind die einzigen, die sich der Gefahr entgegenstellen können.


Meine Meinung:

Es ist mein erstes Buch von Katharina Seck und ich muss sagen, dass ich mich direkt in ihr Schreibstil verliebt habe. Er ist wirklich toll und super schön. Ich finde es auch toll, welche Namen sich die Autorin für die Charaktere und Orte der Welt ausgedacht hat wie Minna Fabelreich, Finn Minengräber oder auch die Stadt Fernab. Es ist sehr poetisch und irgendwie schön.

Die Geschichte wird aus der Sicht von verschiedenen Charaktere erzählt, obwohl die Sicht von Minna, Finn und der Königin im Vordergrund stehen. Dabei wird in der 3. Person erzählt, aber die Gefühle der einzelnen Charaktere werden trotzdem deutlich. Die Kapiteln sind recht kurz, wodurch häufig die Sicht gewechsel wird. Ich fand das gut, da ich eher kürzere Kapitel bevorzuge. Ich habe dann so das Gefühl, dass ich schnelle voran komme.

Aus Spoliergründe möchte ich nicht viel zu der Handlung sagen, außer das den Leser einige Überraschungen erwarten. Das Tempo der Geschichte ist insgesamt ziemlich hoch, was ich persönlich aber nicht schlimm fand. Darunter leidet jedoch in einigen Bereiche die Details und auch ein bisschen die Charaktertiefe. Mich hat dies aber hier überhaupt nicht gestört.

Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde bei lesejury.de gelesen habe, weiß ich, dass einige Mitleserinnen das Ende nicht so toll fanden, da sie sich ein anderes Ende gewünscht habe. Ich bin aber mit diesem Ende mehr als zufrieden, denn die Autorin hat sich was getraut und es ist keineswegs klischeehaft. Das ist für mich wirklich ein riesiger Pluspunkt.

Wer jetzt ein super krasses Magiesystem erwartet, wird hier enttäuscht werden. Das Magiesystem wird nicht wirkich klar. Es wird auch nicht richtig klar, was die Magie alles kann. Aber die Idee hinter Magie ist außergewöhnlich und wirklich schön, deswegen hat es mich nicht gestört, dass das Magiesystem an sich eher eine unwichtigere Rolle spielt.

Die Charaktere sind vielfältig und die Motivation der einzelnen, dass Auswirkungen auf deren Charakter hat, wird gut klar. Das fand ich gut dargestellt.

Für ein EInzelband hat mir "Die letzte Dichterin" wirklich gut gefallen. Im Fantasy-Bereich sind Einzelbänder eher eine Seltenheit, deswegen ist es umso schöner, dass dieses hier so gut gelungen ist. Für mich war es insgesamt stimmig und es hat mich sehr gut unterhalten können. Obwohl es ein Einzelband ist, hat es einiges an Tiefe und es wird deutlich, dass die Autorin sich viele Gedanken gemacht hat. Wirklich toll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Fantasie
Veröffentlicht am 17.03.2020

Tolles Buch über die schwere Zeit in Deutschland

Villa Conrad
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Zum Inhalt (Klappentext):

Frankfurt in den Goldenen Zwanzigern: Der Großindustrielle Günther Conrad befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Doch während seine älteste Tochter Clara alle Erwartungen ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Frankfurt in den Goldenen Zwanzigern: Der Großindustrielle Günther Conrad befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Doch während seine älteste Tochter Clara alle Erwartungen erfüllt und den Unternehmer Eduard Jungbluth heiratet, entpuppt sich Conrads Sohn und künftiger Nachfolger Raiko als Pantoffelheld. Die meisten Sorgen bereiten Conrad aber seine beiden jüngsten Kinder, die Zwillinge Sophia und Ludwig. Sie verbringen ihre Zeit lieber mit Schauspielern als in der besseren Gesellschaft. Als sich Sophia in den Sinto Vincent Rubik verliebt, bahnt sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten eine Katastrophe an. Denn Sophia geht für ihre Liebe Risiken ein, die sie und ihre Familie in den Abgrund zu reißen drohen ...


Meine Meinung:

Die Geschichte handelt hauptsächlich über die Famille Conrad, die eben in der Villa Conrad lebt. Als Leser begleiten wir die Familie Conrad von 1928 bis 1945, also bekommt man die Anfänge der NS-Zeit mit und natürlich auch den zweiten Weltkrieg. Es gibt viele historische Romane, die die NS-Zeit und den zweiten Weltkrieg behandeln. Ich selbst habe aber bisher noch nicht so schrecklich viele gelesen, weswegen ich die Geschichte recht spannend fand. Wer aber schon viel in diesen Bereich gelesen hat, mag die Geschichte vielleicht langweilig finden. Es werden nämlich viele geschichtlich Zusammenhänge aufgeführt, bspw. wer wann der Reichpräsident ist usw. Ich konnte mich dunkel an einige Details aus meinen früheren Geschichtsunterricht erinnern, aber längst nicht an alles, deswegen fand ich es toll, über die echte Ereignisse zu erfahren.

Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Es ist an die Zeit angespasst, was ich gut finde. Es wird aus den verschiedenen Sichten erzählt: Aus der Sicht der Geschwister Sophia, Ludwig, Clara und Raiko, Raikos Frau Emilia und Vincent Rubik, ein Schauspieler und Halb-Zigeuner, oder um politische korrekt zu bleiben: Halb-Sinto, obwohl ein Schwerpunkt auf Sophia, Ludwig, Emilia und Vincent liegt. Die Wechsel der Sichten passiert durch Absätze, es lässt sich aber trotzdem gut erkennen, wer nun im Mittelpunkt steht. Es wird in der dritten Person erzählt.

Am Anfang befindet sich eine Personenübersicht, damit man sich bei den ganzen Namen nicht verliert. Ich bin sonst eher schlecht mit Namen, aber hier hatte ich nicht so große Probleme. Am Anfang musste ich ab und zu mal nach vorne blättern und nochmals den einen oder anderen Namen zu überprüfen, aber insgesamt hat es wirklich gut funktioniert.

Da man als Leser die Charaktere eine sehr lange Zeit begleitet, kann man auch gut erkennen, wie die sich weiterentwickelt. Das finde ich toll. Auch die verschiedenen Schwierigkeiten, die mit der Zeit auftreten werden dadurch deutlich. Bspw. wird das Schicksal von Rosas Familie, die jüdische beste Freundin von Sophia und Ludwig, gut dargestellt. Sie kommt aus einer angesehene Familie, aber da den Juden in der 1930er Jahre immer mehr und mehr Recht aberkannt werden, müssen die Familie damit umgehen. Spannend fand ich aber den Fokus auf die Sintos. Über die Behandlung von Juden oder auch von Menschen mit Behinderung in der NS-Zeit habe ich in der Schule viel erfahren, über andere Menschengruppen jedoch nicht, deswegen fand ich das hier sehr informativ.

Natürlich spielen Liebe, Freundschaft und die Familiendramen eine große Rolle in diesen Roman. Ich fand es keineswegs übertrieben. Alle Probleme waren gut nachvollziehbar. Was mir auch gefallen hat, ist, dass in der Familie Conrad nicht alle die gleiche Meinung vertreten, vor allem in Bezug auf Hitler. Das hat mir wirklich gut gefallen, denn so konnte ich verschiedene Sichten erfahren, die zum Teil wirklich erschreckend waren.

Für mich gab es von Anfang bis Ende eine gute Grundspannung und ich habe mit den verschiedenen Charaktere mitgefiebert. Das mag auch an den Zeitsprüngen liegen, die immer wieder durchgeführt wurden. Ich fand die Zeitsprünge gut gewählt und mir hat keineswegs irgendwas gefehlt.

Ein Pluspunkt ist, dass diese Geschichte in diesem Buch abgeschlossen. Das ist wirklich eine nette Abwechslung, da ich sonst eher Reihen lese.

Auch wenn es bei den behandelten Themen sich blöd anhört, hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten. Mit seinen 500+ Seiten habe ich es trotzdem recht schnell beenden können und ich konnte es kaum aus der Hand legen.

Wer gerne historische Roman liest oder es gerne mal ausprobieren will, ist hier richtig. Neben einer tollen Geschichte, bekommt man auch tatsächliche Fakten dargestellt, deswegen kann ich dieses Buch wirklich empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2020

New Adult Geschichte mit Tiefgang

Hope Again
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Band 4 der Again-Reihe

Zum Inhalt (Klappentext):


Everly Penn hatte nie vor, sich zu verlieben - schon gar nicht in ihren Dozenten. Doch Nolan Gates ist charmant, intelligent und sexy, und er ist der ...

Band 4 der Again-Reihe

Zum Inhalt (Klappentext):


Everly Penn hatte nie vor, sich zu verlieben - schon gar nicht in ihren Dozenten. Doch Nolan Gates ist charmant, intelligent und sexy, und er ist der Einzige, bei dem Everly die dunklen Gedanken vergessen kann, die sie seit ihrer Kindheit Nacht für Nacht wachhalten. Je näher sie ihn kennenlernt, desto intensiver wird die Verbindung zwischen ihnen - und desto mehr wünscht Everly sich, die unsichtbare Grenze, die sie von Nolan trennt, zu überschreiten. Was sie nicht ahnt: Hinter Nolans lebensbejahenden Art und seiner ansteckenden Begeisterung für Literatur verbirgt sich ein Geheimnis. Und dieses Geheimnis könnte ihre Liebe zerstören, bevor sie überhaupt begonnen hat ...


Meine Meinung:

Wie es bei den New Adult Romane üblich ist, drehen sich die nachfolgende Bänder immer um andere Charaktere als Protagonisten, die in den vorherigen Bände nur Nebencharaktere waren. Man kann also die Geschichte unabhängig von den anderen lesen/hören, jedoch wird man ggf. bezüglich den anderen Charaktere leicht gespoilert.

In diesen Band steht Dawns "Stiefschwerster" Everly und deren Dozenten Nolan im Fokus. Die Geschichte wird aus Everlys Sicht erzählt. Die vorherigen Bände haben zeitlich alle nacheinander gespielt, Band 4 spielt aber parallel zu Band 3 ab. Die eine oder andere Szene mag aus einer anderen Sicht bekannt vorkommen.

Der Schreibstil und die Sprecherin fand ich auch hier wieder toll. Es passt einfach wunderbar in einem New Adult Roman rein. Obwohl ich finde, dass dieser Roman schon bisschn reifer ist, als die anderen New Adult Romane, da es auch Themen anspricht, die tiefgründiger sind. Das mag auch der Grund sein, warum es mir besonders gut gefallen hat.

Ich mocht die Protagonisten. Über beide wusste man bisher noch nicht wirklich viel, da sie bisher nur im Band 2 und auch kurz in Band 3 aufgetaucht waren. Everly ist erstmal ein bisschen schwierig zu verstehen, aber ich finde, das insgesamt ihre Gedanken und Gefühle gut dargestellt wurden. Ich konnte es auf jeden Fall gut nachvollziehen. Als dann Everlys Vergangenheit auch klarer wird, macht Everlys Verhalten an vielen Stellen auch mehr Sinn, vor allem ihre Skepsis gegenüber der Beziehung ihrer Mutter und Dawns Vater. Everly baut in hier nach und nach Freundschaften auf, was ich wirklich schön finde. Vor allem die Freundschaft zu Blake hat mir gut gefallen.

Auch Nolan mochte ich gerne. Auch wenn er kein Student mehr ist, so ist für einen Dozenten noch recht jung und deswegen war er sehr greifbar gewesen. Nolans Vergangenheit wird auch erst nach und nach klar und ich finde es toll, dass er schafft, sich hier weiterzuentwickeln. Ich finde sein Handeln vollkommen nachvollziehbar, auch wenn es mir an bestimmten Stellen nicht immer so gefallen hat.

Beide Charaktere wirken für mich sehr realistisch, was ich echt schön finde. Auch die Beziehung zwischen den beiden hat sich in einem guten Tempo entwickelt. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick, was ich wirklich schön finde. Es entwickelt sich eben über die Zeit. Ich fand es höchstens ein bisschen übertrieben, dass diese Dozenten-Studenten-Beziehung wie eine Schüler-Lehrer-Beziehung an einigen Stellen dargestellt wurde. Ich weiß natürlich nicht, wie streng die US-amerikanischen Colleges sind, aber in Deutschland würde das niemanden wirklich interessieren, außer eben dass die Studentin bei diesem Dozenten nicht unbedingt ein Kurs belegen sollte.

Mir hat der Punkt gut gefallen, wo das Leben eines Autores näher beleuchtet wurde. Das wurde gut in Nolans Kurs eingebaut und wie schon in Band 2 bei Dawn, die selber schreibt, gibt das den Lesern einen guten Einblick in das Leben eines Autors.

Der Verlauf der Geschichte auch hier recht typisch für eine New Adult Geschichte. Mir hat aber gut gefallen, dass auch die Entscheidungsfindung von Everly in den Mittelpunkt steht (Welchen Beruf will ich später ausüben? Ist dieses Studium das richtige für mich?) Diese Frage stellen sich viele Studenten, deswegen ist es schön, dass es auch in eine fiktibe Geschichte aufgegriffen wird.

Es werden in der Geschichte einige schwierige Themen angesprochen. Ich finde, Mona Kasten geht insgesamt souverän damit um, sodass es mir wirklich gut gefallen hat.

Für New Adult Fans ist auch dieser Teil der Reihe ein Must-Read, aber auch sonst kann ich das echt empfehlen, da mir die Tiefgründigkeit der Charaktere wirklich gut gefallen hat.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2019

Was, wie Höllle nicht so böse ist, wie man denkt? Und was, wenn der Himmel nicht so gut ist, wie man denkt?

Burned
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Zum Inhalt (Klappentext):

Luzifer hat ein Problem - der Himmel will ihm sprichwörtlich den Saft abdrehen, denn es gibt immer weniger Sünder auf der Welt.

Wie zur Hölle kann das sein?! Lu macht sich mit ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Luzifer hat ein Problem - der Himmel will ihm sprichwörtlich den Saft abdrehen, denn es gibt immer weniger Sünder auf der Welt.

Wie zur Hölle kann das sein?! Lu macht sich mit Hilfe von Lilith und seinen sieben Todsünden daran genau das herauszufinden. Denn er würde lieber bei lebendigem Leib verrotten als sich noch einmal von den geflügelten Jungfrauen etwas sagen zu lassen...

Wird es ihm gelingen die Hölle zu retten?


Meine Meinung:

Ich bin sehr gut in die Geschichte reingekommen. Der Schreibstil ist toll. Es ist sehr direkt, ironisch und nicht immer ganz jugendfrei. Eine wirklich tolle Mischung. Die Geschichte wird in der 3. Person erzählt, dabei steht immer mal wieder ein Charaktere besonder im Vordergrund, dadurch bekommt man in verschiedenen Situationen von der wichtigsten Figur die Gefühle und Gedanken mit. Das finde ich wirklich sehr gelungen.

Ich finde es außerdemmtoll, dass der Klappentext so wenig hergibt, sodass man gar nicht weiß, was dem Leser in der Geschichte erwartet. Das macht die Geschichte spannender und nicht vorhersehbar! Um diese Unwissenheit so zu belassen, möchte ich zum Inhalt auch nicht viel mehr sagen. Es geht auf jeden Fall sofort zur Sache und während des Lesens kommt keine Langweile auf.

Was ich toll bei den Charaktere finde, ist, dass Luzifer, der Teufel, Lilith, die Königin der Dämone, und die Todessünde nunmal Eigenschaften haben, die wir als böse betiteln würden. Das bleibt auch so. Sie gehören nunmal zur Hölle, also werden sie nicht plötzlich gut. Das würde auch gar nicht in die Geschichte reinpassen.

Menschen sind deswegen dann auch nicht von Grund auf böse, aber sie sind eben auch nicht von Grund auf gut. Da spielen viele Faktoren mit rein. Das wird in diesem Buch ganz toll dargestellt.

Gepaart wird es mit schwarzen Humor, ernste Momente und Erotik. Es ist ein Urban Fantasy Buch der anderen Art. Für mich waren es sehr tolle Lesestunden.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 17.11.2019

Sehr unterhaltsame Familiengeschichte

Liebe ist die beste Köchin
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Zum Inhalt (Klappentext):

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat es nicht leicht mit ihren vier durchgeknallten Tanten und ihrer Mutter, die trotz Demenz in der Küche mithelfen will. Und als dann noch der Buchhändler Jérôme auftaucht und Johanna den Kopf verdreht, ist das Chaos komplett. Doch Johanna ahnt nicht, dass die Begegnung mit dem geheimnisvollen Jérôme ihr Leben auf eine Weise verändern wird, mit der sie nie gerechnet hätte …


Meine Meinung:

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen. Die Geschichte wird aus Johannas Sicht erzählt. Der Schreibstil ist sehr locker und humorvoll. Es gab viele Stellen, wo ich laut auflachen musste. Zwischen den Kapiteln befindet sich oft Interviews mit anderen Charaktere. Diese Interviews stammen aus der Zukunft, deswegen wird von Anfang immer wieder angedeutet, dass noch was kommt, aber nicht was, was die Spannung steigen lässt.

Die Geschichte ist eine Mischung aus Familiendrama, Liebe und Selbstfindung.

Johanna muss, seitdem ihre Mutter aufgrund ihrer Demenz nicht mehr fähig zum Kochen ist, im Gasthaus kochen. Sie ist eine super Köchin, aber eigentlich mag sie mehr den Service, da sie so Kontakt zu den Gästen hat. Dabei muss sie sich mit ihren Tanten rumschlagen, die ihr Leben quasi bestimmen. Es hat mir gut gefallen, dass hier deutlich dargestellt wurde, wie anstregend das Arbeiten in der Gastronomie ist. Wir würdigen diese Menschen manchmal viel zu selten.

Mit dem Umgang des Themas Demenz schlägt die Geschichte ernstere Züge an. Wenn man selber davon betroffen ist, berührt das emotional sehr. Das hat die Autorin toll gemacht. Trotzdem geht der Humor der Geschichte nicht verloren.

Auf der Familie lastet ein Fluch, denn die Männer halten dort nicht lange durch. Warum, muss man dann selber lesen. Dieser Teil wird sicherlich ein bisschen überspitzt dargestellt. Auch wenn ich das normalerweise nicht mag, fand ich das hier passend und es hat mich herzlich zum Lachen gebracht.


Johanna wollte nie bei der Familie bleiben und im Gasthaus arbeiten. Sie hat in jungen Jahren noch versucht zu "fliehen", aber letztendlich hat es nicht geklappt. Außerdem leidet sie augenscheinlich auch vom Männerfluch der Familie. Sie ist im Gasthaus völlig überarbeitet, ihrer Mutter geht es immer schlechter und schlechter, wodurch Johanna noch mehr zu tun hat. Da sind da noch die Tanten, die auch immer viel von Johanna fordern und sie nie in Ruhe lassen. Sie mischen sich in alles ein, auch in ihr Liebesleben. Das alles zerrt an Johanna. Im Verlauf der Geschichte hat Johanna immer wieder Auf und Ab. Auch bezüglich der Liebe. Sie braucht viel an Zeit, bis sie endlich zugibt, was sie wirklich will. Aus diesen Gründe wirkt sie manchmal eher jünger, als sie hier ist. Auch das hat mich nicht gestört, weil ich fand, dass es insgesamt stimmig ist.


Da es sich hier um einen kleinen Dort handelt, kommen viele Charaktere vor. Diese ganzen Charaktere auseinander zu halten ist manchmal ein bisschen schwierig und ich hatte vor allem an Anfang Schwierigkeiten mit. Wie es immer so ist, hat ein kleiner Dorf immer Vor- und Nachteile, die auch hier sehr schön dargestellt werden. Alle Charaktere waren auf ihre Art besonders und selbst wenn sie nur ein kleine Rolle hatten, wurde ihre Besonderheit gut dargestellt.

Auch wenn mir das Ende nicht zu 100 % zugesagt hat, fand ich das Buch einfach insgesamt klasse, da es humorvoll aber auch emotional ist. Deswegn gibt es von mir ein ganz klare Leseempfehlung!