schöner Roman für Zwischendurch
Cover: Das Cover wirkt aufgrund seiner Farbgebung sehr fröhlich und verspricht eine leichte und unterhaltsame Lektüre. Die Ameise und der Schatten des Schuhs passen nicht nur zum Klappentext des Buches, ...
Cover: Das Cover wirkt aufgrund seiner Farbgebung sehr fröhlich und verspricht eine leichte und unterhaltsame Lektüre. Die Ameise und der Schatten des Schuhs passen nicht nur zum Klappentext des Buches, sondern auch perfekt zum Titel.
Inhalt: Kim Lange ist am Höhepunkt ihrer Karriere, ihr großer Traum vom deutschen Fernsehpreis hat sich endlich erfüllt. Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer, denn kurz darauf wird sie von Trümmerteilen einer Raumstation erschlagen. Im Jenseits angelangt erfährt sie, dass sie während ihrem Leben viel mieses Karma angesammelt hat und sie wird als Ameise wiedergeboren. Sie braucht dringend gutes Karma, doch gleichzeitig will sie um jeden Preis verhindern, dass ihr Mann sich von einer anderen trösten lässt.
Fazit: zu Beginn fand ich Kim Lange einfach nur grässlich. Sie ist ein Mensch, der sich nur für sich interessiert und wenn beispielsweise der deutsche Fernsehpreis ausgerechnet auf den Geburtstag ihres Kindes fällt, kann sie ja nichts dafür. Man muss schließlich Prioritäten setzen. Sie ist generell sehr oberflächlich, aber zu Glück entwickelt sie sich im Laufe des Buches. Durch die verschiedenen Stufen der Reinkarnationen beginnt sie ihre Oberflächlichkeit abzulegen und zu sehen, was für sie wirklich wichtig ist. An sich ein typischer Verlauf einer solchen Geschichte, jedoch mir sehr viel Humor und einem eher unbewussten Verlauf. Denn diese Entwicklung geschieht eher im Hintergrund und wird dem Leser nicht auf dem Silbertablett gereicht. Erst am Ende bemerkt man wie weit Kim sich entwickelt hat. Schade fand ich etwas, dass David Safier Karma etwas anders versteht als ich, denn für mich sind gute Taten keine eigennützigen Dinge, viel mehr übt man sie aus ohne dabei Hintergedanken zu haben. Man tut so etwas nicht aus dem Gedanken heraus gutes Karma zu sammeln. Aber vielleicht denke ich da auch zu weit, denn für manche Menschen, wie Kim, ist dies vielleicht die einzige Möglichkeit überhaupt mal mit guten Taten zu beginnen. Das Karma wird zu einer Art Belohnung, die sie bei der Stange hält bis sie dessen tatsächliche Bedeutung versteht. Nun noch kurz zum Schreibstil des Autors, dieser ist ziemlich flüssig, jedoch auch voller Wiederholungen. Mich hat dies komischerweise beim Lesen nicht so sehr gestört, aber es ist dennoch ein Manko, da ich so etwas eigentlich gar nicht mag. Am Rande möchte ich noch sagen, dass ich die Sprüche und Anmerkungen von Casanova sehr mochte. Trotz der langen Zeit hat er absolut gar nichts dazu gelernt. Bzw. etwas hat er schon gelernt, aber er hat definitiv noch einen langen Weg vor sich. Von mir gibt es trotz der kleineren Kritikpunkte fünf Akten für diesen kurzweiligen und unterhaltsamen Roman.