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Veröffentlicht am 26.03.2020

Ganz bestimmt wird alles besser

Heute nicht
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Heute ist wirklich kein guter Tag für die Tiere. Nicht nur der Bär hat es schwer, auch beim Löwen klappt nichts. Krokodil, Koala, Lurch, Panda, … alle haben heute keine Freude und sind traurig. Ob es wohl ...

Heute ist wirklich kein guter Tag für die Tiere. Nicht nur der Bär hat es schwer, auch beim Löwen klappt nichts. Krokodil, Koala, Lurch, Panda, … alle haben heute keine Freude und sind traurig. Ob es wohl jemals besser wird? Vielleicht sogar schon morgen? Dann könnten die Tiere vielleicht einen tollen Tag zusammen verbringen? Mit Spielen, Eis und Kuchen! Besuch und ganz viel Spaß!

„Ganz bestimmt ist dann das Leben plötzlich gar nicht mehr so schwer.“

Eine Geschichte über das Traurig sein. Aber auch eine Geschichte, die Mut macht. Auch wenn uns heute viele Sorgen plagen oder wir einfach so traurig sind. Ganz bestimmt wird es auch wieder besser werden!

Das Bilderbuch wird vom Verlag ab 3 Jahren empfohlen, aber ich denke, auch 2jährige haben hier schon ihren Spaß. Die Texte auf jeder Seite sind sehr kurz – oft nur ein Satz. Dabei ist die Geschichte mit wunderschönen Bildern illustriert. Am Anfang sind diese Bilder, genau wie die Geschichte, eher düster und traurig. Doch als den Tieren plötzlich einfällt, was sie alles Schönes machen können, sind auch die Bilder voller Farben und Freude.

Ich habe das Buch meinen beiden Kindern – 3 und 6 Jahre – vorgelesen. Und beide fanden es toll und holen es oft hervor. Der Große erzählt dem Kleinen gerne seine eigene Geschichte zu den Bildern. Denn eigentlich braucht das Buch nicht viel Text, die Bilder sprechen wunderbar für sich. Ein Mutmachbuch, nicht nur für die jüngsten Kinder, dass auch in traurigen Momenten Hoffnung gibt.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Riesen, Pilze und jede Menge Abenteuer

Max und Mux und der Riesenwunschpilz
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Das Leben im Fabelwald könnte ruhiger nicht sein: Max und Mux wohnen in ihren Baumhäusern direkt nebeneinander. Max träumt von echten Abenteuern, Mux liest davon lieber in Büchern. Doch eines Tages findet ...

Das Leben im Fabelwald könnte ruhiger nicht sein: Max und Mux wohnen in ihren Baumhäusern direkt nebeneinander. Max träumt von echten Abenteuern, Mux liest davon lieber in Büchern. Doch eines Tages findet Max im Wald ein riesiges Buch: das große Buch der Pilze. Darin wird von einem Wunschpilz erzählt. Also machen sich die beiden Freunde auf, diesen Pilz zu finden. Doch ihr Weg führt sie in den Dunkelwald, in dem es sogar echte Riesen geben soll!

Das erste Bilderbuch von Sven Maria Schröder ist hier eingeschlagen wie ein Riesennieser! Seit wir das Buch bei uns Zuhause haben, vergeht kein Tag, an dem es nicht wenigstens einmal angesehen wird. Schon das Vorsatzpapier, dass einem nach dem Aufschlagen des mehr als DIN A4 großen Buches zuerst in Auge springt, ist ein kleines Kunstwerk. Hier ist die Karte des Fabelwaldes abgebildet – auf der letzten Seite ist diese Karte übrigens mit eingezeichnetem Weg des Abenteuers zu sehen. Die großformatigen Illustrationen im Buch haben meine Kinder begeistert. Sie sind voller Details und sehr liebevoll gestaltet. So angeln Max und Mux zu Beginn ein Paar alte Schuhe, die Mux dann später anhat, als die Reise losgeht. Oder kleine Mäuse, die überall in und um die Baumhäuser versteckt sind und eigene kleine Abenteuer erleben.

Die Geschichte selbst ist spannend erzählt und nimmt an einigen Stellen durchaus überraschende Wendungen. Es kommen Monster und Riesen vor, doch sind diese so liebenswürdig, dass kein Leser Angst haben muss. Selbst als das Krawuschel, ein Ungeheuer, dass Wanderer in sein Labyrinth lockt, brüllt und tobt. Im Gegenteil, die Szenen sind so niedlich gemalt und witzig erzählt, dass man einfach kichern muss.

Gelesen habe ich das Buch mit meinen Kindern, die fast 3 und 6 Jahre alt sind. Beide lieben das Buch und hören es gerne von Anfang bis Ende. Dafür brauchen wir ungefähr 30 Minuten Lesezeit. Wenn noch jedes Bild einzeln untersucht wird aber auch gerne doppelt so lange. Und obwohl die Geschichte für den fast Dreijährigen nicht zu aufregend ist, langweilt sich auch der Sechsjährige kein bisschen. Insgesamt ein wirklich schönes Vorlesebuch. Und da das Ende eine Fortsetzung verspricht, sind wir schon sehr gespannt, welche Abenteuer Max und Mux in Zukunft wohl noch so erleben werden.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Ein Buch über Freundschaft, Mut und die Kraft der Träume

Monty, Castor und der Findelfuchs
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Ein Beinahetod im Schnee, eine Flucht durch Tunnel, Verfolgungsjagden in den Gassen der Stadt, Straßengangs und in weiter Ferne ein scheinbar unerreichbares Ziel. Was sich nach den Zutaten eines Krimis ...

Ein Beinahetod im Schnee, eine Flucht durch Tunnel, Verfolgungsjagden in den Gassen der Stadt, Straßengangs und in weiter Ferne ein scheinbar unerreichbares Ziel. Was sich nach den Zutaten eines Krimis oder Thriller anhört, ist tatsächlich die Handlung Kinderbuches „Monty, Castor und der Findelfuchs“! Ein ganz und gar ungewöhnliches Vorleseabenteuer um drei Flüchtetiere, die das Paradies – den sagenumwobenen Stadtpark – erreichen wollen.

Waschbär Monty und sein bester Freund, der Biber Castor, leben auf einer Insel. Doch keiner Insel im Meer, sondern eine Verkehrsinsel in der Stadt. Umgeben von Straßen und Eisenbahnschienen sitzen sie hier in der Falle und sind mitten im Winter auf ihrem Eiland kurz vor dem Verhungern. Umso mehr sträubt sich der zynische Monty dagegen, den kleinen namenlosen Fuchs aufzunehmen, der eines Tages im Schnee vor ihrer Höhle auftaucht und kaum noch Leben in sich hat. Aber Castor setzt sich gegen seinen Freund durch und nimmt Foxi, wie Monty das kleine Fuchskind nennt, bei ihnen in der Höhle auf. Damit beginnt für die drei ein Abenteuer voller Gefahren. Denn alle eint ein Ziel: sie wollen den Stadtpark erreichen und dort ein neues Leben beginnen. Der Stadtpark, in dem das Essen quasi auf den Wegen liegt, alle willkommen sind und es sogar eine Biberkolonie geben soll. Doch können die drei überhaupt jemals dort ankommen? Monty glaubt schon lange nicht mehr daran, doch Foxi soll ihn eines Besseren belehren…

Ein Kinderbuch, so spannend wie ein Thriller. Selten passiert es mir, dass ich länger in einem Kinderbuch lesen möchte, als die Kinder selbst. Hier hatte uns die Geschichte aber alle gepackt und wir mussten uns oft zwingen, mit dem Lesen aufzuhören. Vor allem der für ein Kinderbuch ungewöhnliche Schreibstil hatte mich bereits nach wenigen Seiten gepackt. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Waschbär Monty erzählt. Und Monty ist alles andere als ein kleiner Knuddelbär. Vielmehr ist er zynisch, missmutig, grummelig und gleichzeitig vollkommen von sich überzeugt. Er schimpft und flucht gerne – aber auf eine kindgerechte Art und Weise. Sein Lieblingsausdruck ist „heiliges Stinktier“, wenn es brenzlig wird, schickt er gerne andere vor und Teilen ist auch nicht gerade seine Stärke. Aber trotzdem muss man ihn einfach sofort ins Herz schließen, einfach, weil er tief in sich drinnen doch ein ganz großes, gutes Herz hat. Und weil er sich im Laufe der Geschichte selber dessen bewusst wird. Denn tatsächlich ist „Monty, Castor und der Findelfuchs“ nicht nur eine Abenteuergeschichte. Sondern auch ein Buch über das mutig sein, über Freundschaft und füreinander einstehen und über Träume und für seine Ziele zu kämpfen.

Die Geschichte von Maike Harel ist mit wunderbaren Bildern von Betina Gotzen-Beek illustriert. Auf ungefähr jeder zweiten Doppelseite tummeln sich kleine farbige Illustrationen, die toll zur Geschichte passen. Am besten haben uns die fiesen Stadtfüchse gefallen, die auf den Bildern herrlich unsympathisch aussehen.

Ich habe das Buch mit meinem 6jährigen Kind gelesen und das Buch hat viel Begeisterung geerntet. Ab 6 Jahren ist das ein großartiges Vorlesebuch, für ältere Kinder ist das Buch mit seinen 124 Seiten ein tolles Buch zum selber lesen.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Poirot zu alt?

Die vergessliche Mörderin
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Ein neuer Fall für Hercule Poirot. Und dass, obwohl er schon lange im Ruhestand ist und sich auch innerlich langsam zu alt fühlt. Hilfe erhält er dieses Mal von wieder einmal von der Schriftstellerin Ariadne ...

Ein neuer Fall für Hercule Poirot. Und dass, obwohl er schon lange im Ruhestand ist und sich auch innerlich langsam zu alt fühlt. Hilfe erhält er dieses Mal von wieder einmal von der Schriftstellerin Ariadne Oliver. Die beiden sind auf der Spur einer Mörderin, die sich an nichts erinnern kann. Nur dass sie gemordet hat, dass weiß Norma sicher. Aber wie, dass ist ihr ein Rätsel. Und auch Poirot tappt lange im Dunkeln, kann er doch noch nicht einmal eine Leiche finden! Und als Norma schließlich auch noch einfach wieder verschwindet und als Abschiedsgruß für Poirot nur ein „Sie sind zu alt“ übrig hat, ist die Ehre des Meisterdetektivs stark angekratzt und sein Ehrgeiz mehr als geweckt!

Agatha Christie schrieb den immerhin 30.Fall von Poirot im Jahr 1966. Eine Zeit, die die große Dame der Kriminalliteratur nicht mehr als ihre Zeit sehen konnte. Mit immerhin 76 Jahren auch kaum verwunderlich. Hatte sich das Leben im Gegensatz zu ihrer „guten alten Zeit“ doch stark verändert. Und dieses Unverständnis und Misstrauen zur Moderne merkt man dem Buch auch an. Die Jugend wird ständig in Verbindung mit Drogen und Exzessen gebracht, zieht sich meist schlampig an und kommt auch sonst in dem Roman nicht gut weg. Ariadne Oliver – die hier ihren fünften Fall mit Poirot erlebt – spiegelt Christies Gefühle: eine Krimischriftstellerin, die ihren eigenen Helden am liebsten sterben lassen würde, aber Verlag und Publikum drängen nach neuen Abenteuern. Und trotzdem hat Christie mit „Third Girl“ – dem Originaltitel des Buches – wieder einmal einen soliden, spannenden Sonntagnachmittag-mit-Tee-und-Keksen-Krimi abgeliefert. Von Anfang an möchte man unbedingt wissen: was genau ist hier eigentlich passiert? Und gibt es überhaupt einen Mord oder ist Norma einfach nur verrückt?

Das Ende des Buches war für mich im Detail überraschend, aber die grobe Auflösung des Ganzen kann sich der versierte Christie-Leser dann doch schon denken. Ein ordentliches Ende, wie man es gewohnt ist. Was an dem Buch aber noch außergewöhnlich ist: Poirot ist tatsächlich von der ersten bis zur letzten Seite dabei und er kann sich dieses Mal weniger auf seine „kleinen grauen Zellen“ verlassen und muss seinen bequemen Lehnstuhl öfter verlassen, als er es gewohnt ist.

Ich selbst bin ja, genau wie Christie selbst, eher ein Fan von Miss Marple und den Büchern, die in der „guten alten Zeit“ spielen. Aber „Die vergessliche Mörderin“ hat mich doch wieder einmal für ein paar Stunden gefesselt und gehört für mich zu den wirklich guten Christies. Einzig der Romantitel ist für mich unglücklich gewählt. Was sich die Übersetzer in den 60er Jahren dabei gedacht haben und warum das Buch nicht einfach „Das dritte Mädchen“ genannt wurde? Wer weiß, besonders passend ist der Titel nach der Auflösung des Falles jedenfalls nicht. Aber das sollte niemanden von der Lektüre dieses spannenden Wohlfühlkrimis abhalten.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Ein Held mit Ecken und Kanten

Billy mit den Bambusbeinen
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Das Insektenkind Billy macht sich auf zu seinem ersten Ausflug auf die weite Wiese. Voller Vorfreude fliegt er los, mit seinen zarten, durchscheinenden Flügeln und seinen langen Beinen. Doch schnell schlägt ...

Das Insektenkind Billy macht sich auf zu seinem ersten Ausflug auf die weite Wiese. Voller Vorfreude fliegt er los, mit seinen zarten, durchscheinenden Flügeln und seinen langen Beinen. Doch schnell schlägt seine gute Laune um, als er den ersten Käfer trifft. Der hat schwarze Punkte auf seinen Flügeln – so etwas möchte Billy auch haben! Und erst die anderen vielen Insekten, die er trifft: da gibt es tolle Stachel, gelbe Flügel, starke Beine und noch so vieles mehr. Und Billy? Wie kann er da mithalten, mit seinen kümmerlichen Flügeln und seinen Bambusbeinen? Doch dann trifft er einen Käfer, der plötzlich ihn total toll findet!

Der noch recht junge Verlag Hummelburg, ein Imprint des Ravensburger Verlags, hat sich auf die Fahnen geschrieben, Kinderbücher über Helden zu verlegen, die Ecken und Kanten haben. Und ich finde, das ist ihnen mit Billy hier sehr gut gelungen. Das Buch richtet sich an Kinder ab 4 Jahren und ist mit 32 Seiten schnell gelesen. Dem Alter der jungen Zuhörer entsprechend sind die Texte auf jeder Seite eher kurz. Daher kann die Geschichte natürlich keine große Tiefe erreichen. Aber trotzdem merkt man ihr an: Billy ist anders, Billy zweifelt auch an sich, aber Billy ist stark! Natürlich greift ihn der Spott der anderen Insekten an, aber am Ende kommt er zu Mutter und Vater nach Hause und sagt: „Es […] ging alles wunderbar!“ Und das meint er auch so.

Eine Geschichte vom neidisch sein. Aber auch eine Geschichte davon, sich so zu lieben, wie man ist. Geschrieben in schönen Reimen. Das ganze wunderbar illustriert mit großformatigen Bildern, die jeweils die ganze Doppelseite einnehmen. Am Ende des Buches wartet noch ein kleines Suchspiel zu den witzigen Figuren, die sich im Buch verstecken. Unser Lieblingstier ist da die kleine Schnecke mit Auspuff, die wir nach jedem Lesen suchen müssen.

Ich habe das Buch mit meinen Kindern gelesen, die 3 und 6 Jahre alt sind. Für den 6jährigen ist das Buch auf Dauer natürlich nicht mehr so spannend, aber der 3jährige liebt es und hört es gerne mehrmals hintereinander. Ein Buch, das sicher noch lange weit vorn im Bücherregal stehen wird.

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