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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2020

Ein wunderbar authentisches Bild von Jugendlichen!

Das Gegenteil von Hasen
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MEINE MEINUNG
Als großer Fan der Autorin Anne Freytag war für mich sofort klar, dass ich dieses Buch haben muss. Der Klappentext klingt sehr interessant und erinnert sehr an eine Mischung aus Gossip Girl ...

MEINE MEINUNG
Als großer Fan der Autorin Anne Freytag war für mich sofort klar, dass ich dieses Buch haben muss. Der Klappentext klingt sehr interessant und erinnert sehr an eine Mischung aus Gossip Girl und One Of Is Lying. Das Cover finde ich wunderschön, die Farbe gehört zu meinen liebsten und das Artwork des Hasens und seinem Wolf-Schatten fand ich wirklich klasse.

Julias Leben scheint nach Außen perfekt, doch so sieht es nur an der Oberfläche aus. Ihre Gedanken und Gefühle notiert sie in einem privaten Blog, der eines Tages auf öffentlich gestellt wird und von der gesamten Schule gelesen wird. Plötzlich erfahren ihre Freunde, was sie wirklich von ihnen hält und ihr gesamter Freundeskreis wird einmal gemischt. Und dabei stellen sich alle die große Frage: wer hat den Blog online gestellt?


Wir haben es hier mit einigen Charakteren zutun, die allesamt eine große Rolle für diese Geschichte spielen. Dementsprechend wird hier aus vielen Perspektiven geschrieben, insgesamt sind es vier. In der Er-/Sie-Form wird jeweils wechselnd aus Julias, Lindas und Edgars Perspektive geschrieben, der vierte Teil ist in der Ich-Form geschrieben und behandelt die Perspektive der Person, die Julias Blog online gestellt hat. Wer diese Person ist erfahren wir allerdings nicht, wir erhalten nur kleine Tipps. Hin und wieder wird zusätzlich auch noch in die Perspektiven der Eltern oder der Schulleiterin gewechselt. Und obwohl das ganz schön viele Wechsel waren, hat Anne Freytag das so wunderbar umgesetzt, dass wirklich jede Perspektive interessant und spannend war.
Zudem gibt es immer wieder zwischen den Kapitel kleine "Verhöre" zwischen der Schulleitung und der Schüler samt Eltern, die in Verdacht stehen, den Blog veröffentlicht zu haben. Auch das fand ich wirklich schön umgesetzt.

Weil es so viele wichtige Charaktere waren, die alle ihre Plattform bekommen haben, hatte ich anfangs kleine Schwierigkeiten mit ihnen, so fiel es mir zunächst etwas schwerer, die Perspektiven zuzuordnen. Nach ein paar Kapiteln konnte ich mich aber schnell daran gewöhnen und habe gespannt die Leben von Julias, Edgar und Linda verfolgt. Alle drei sind sehr unterschiedlich und alle haben mir wirklich gut gefallen. Sie entwickeln sich wirklich schön weiter und stellen aus meiner Sicht wirklich perfekt das authentische Leben von Jugendlichen dar. Es wird nicht geschönt und nichts verharmlost, was ich echt klasse fand. Zudem gab es hier eine schöne Charakter-Diversität, die sich nicht an zahlreichen Klischees bedient hat. Verschiedene Haut- und Harrfarben, sowie Sexualitäten werden hier vertreten. Jeder Charakter hat eine ganz eigene Geschichte, die nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihr (Familien-)Leben betrifft, was wirklich schön ausgearbeitet war.

Die Handlung war ebenso ungeschönt und authentisch, wie die Charaktere, die sie ausgemacht haben. Anne Freytag nimmt hier kein Blatt vor den Mund und beschreibt das Leben von Jugendlichen so, wie es nun einmal ist und bedient sich auch hier nicht an Klischees, sondern an der Realität. Es geht um Freundschaft, Liebe, Sex, Selbstfindung, Zweifel, Mobbing und und und. Vieles wird von mehreren Perspektiven beleuchtet, was für größeres Verständnis sorgt und mir in vielen Perspektiven die Augen öffnen konnte.
Ich habe die Handlung so gespannt und fasziniert verfolgt, sodass ich teilweise vergessen habe, nach dem Täter Ausschau zu halten. Natürlich habe ich stets mitgerätselt, doch war das für mich gar nicht der große Mittelpunkt der Geschichte - die Erlebnisse der Charaktere allein waren schon super interessant.

Die Auflösung am Ende fand ich allerdings doch etwas zu klein und unterschwellig und auch etwas zu weit hergeholt, ohne dass großartig darauf vorbereitet wurde. Einerseits hat es so auch Sinn ergeben und hat so zur insgesamten Handlung gepasst. Andererseits haben sich mir doch noch ein paar neue Fragen gestellt, die ich mir nicht beantworten konnte.

Sprachlich war der Roman ebenfalls sehr angenehm zu lesen, aber das bin ich von Anne Freytag auch gar nicht anders gewohnt. Ihre Wortwahl ist stets passend und nah am Jugendlichen, was es sehr authentisch gemacht hat, ich lese ihre Bücher immer gerne.

FAZIT
Ein Roman, der das jugendliche Leben authentisch, realitätsnah und schonungslos darstellt. Es gibt diverse Charaktere, die ohne Klischees über Freundschaft, Liebe, Sex, Selbstliebe und Mobbing reden, was mir sehr gut gefallen hat. Die Themen sind ernst und ungeschönt, aber so schön aufgearbeitet, dass kein beklemmtes Gefühl aufkommt. Leider war der Start etwas schwierig und auch das Ende hat mich etwas enttäuscht, weswegen ich nicht die volle Punktzahl gebe.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2020

Ein Buch, das auf gewisse Art Mut macht

Ich bin, ich bin, ich bin
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MEINE MEINUNG
Das Cover hat mich direkt angesprochen, da das anatomische Herz darauf mich absolut neugierig gemacht hat. Ich habe noch nie eine Biografie gelesen, aber diese hier schien trotz seiner Realität ...

MEINE MEINUNG
Das Cover hat mich direkt angesprochen, da das anatomische Herz darauf mich absolut neugierig gemacht hat. Ich habe noch nie eine Biografie gelesen, aber diese hier schien trotz seiner Realität etwas ganz anderes zu versprechen, worauf ich super gespannt war.

Maggie O'Farrell erzählt in "I am, I am, I am" von ihren 17 Begegnungen mit dem Tod, dem sie gerade noch so entkommen konnte. Sie erzählt, wie sie einem Mörder entkommen konnte, wie sie fast ertrunken wäre, wie sie sich auf Reisen infiziert hat, was ihre komplizierte Geburt fast für Folgen gehabt hätte und wie sie eine schwere Krankheit in ihrer Kindheit überstehen konnte.
Jedes Kapitel ist dem Körperteil gewidmet, das in Lebensgefahr schwebte, einige davon auch mehrmals. Dazu gibt es die Jahreszahl und das anatomische Bild eben jenes Körperteils.

Die Kapitel erzählen allerdings nicht nur von dem reinen Erlebnis, im Gegenteil. Sie sind wie 17 Kurzgeschichten mit der gleichen Protagonistin, die stets etwas anderes erlebt. So erzählt die Autorin von den Tagen rund um ihre Nahtoderfhrungen, über ihre Gefühle und Gedanken und ihre Erlebnisse. Wir reisen mit ihr durch die Welt, durch ihre Liebesgeschichten, durch ihre Schwangerschaft und durch ihre eigene Kindheit.

Und obwohl sie all diese schrecklichen Erfahrungen erleben musste, scheint sie niemals des Lebens müde zu sein und zeigt immer wieder ihre Lebensfreude. Sie schreibt wahnsinnig fesselnd und ich hatte wirklich das Gefühl, sie mit zu erleben. Es ist an keiner Stelle langatmig, auch wenn einige Geschichten mich mehr mitreißen konnten, als andere. Als Langweilig möchte ich hier jedoch nichts bezeichnen, jede Geschichte war wahnsinnig aufregend.

Das Buch bringt mich dazu nachzudenken. Darüber, wie oft ich dem Tod wohl schon gegenüber stand. Darüber, wie ich mich nach solchen Erfahrungen verhalten würde. Und darüber, wie glücklich ich mich doch schätzen kann, zu leben und dass ich mein Leben in vollen Zügen genießen sollte.

FAZIT
Eine spannende Biografie, die einen ganz spannendes Aspekt des Lebens beleuchtet, den des Fast-Sterbens. Ich war sehr gefesselt und hing an Maggie O'Farrells Worten, die mir immer wieder einen überraschten Schauder schenken konnte. Ein Buch, das auf gewisse Art Mut macht und dazu motiviert, das Leben achtsamer wahrzunehmen.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Voller Trauer, Wut, Hoffnung und Glück!

Light Up the Sky
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MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich zwar etwas enttäuscht zurück gelassen hat, stand es für mich außer Frage, dass ich unbedingt weiter lesen musste! Nach diesem Ende habe ich dem Erscheinungstermin ...

MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich zwar etwas enttäuscht zurück gelassen hat, stand es für mich außer Frage, dass ich unbedingt weiter lesen musste! Nach diesem Ende habe ich dem Erscheinungstermin des zweiten Teils regelrecht entgegen gefiebert und zum Glück musste ich nicht allzu lange warten.

Zu Wes und Connor möchte ich gar nichts sagen, weil ich in gar keine Richtung spoilern möchte.
Zu Autumn kann ich allerdings sagen, dass sie mir in diesem Teil immer und immer mehr ans Herz gewachsen ist. Im ersten Teil habe ich bemängelt, nicht viel über sie erfahren zu haben und das hat sich in diesem Teil geändert. Ich habe immer mehr Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle bekommen, was mir sehr gut gefallen hat. Sie ist tatsächlich ein herzensguter Mensch, der sich selbst immer an letzter Stelle sieht. Sie würde alles für ihre Mitmenschen tun und vergisst dabei häufig, an sich selbst zu denken. Ich glaube, sie ist wohl der liebste Charakter, der mir je unter gekommen ist. Bei Autumn habe ich mich wahnsinnig wohl gefühlt, sie war wie eine gute Schwester, auf die man sich in jeder Situation verlassen kann.

Außerdem haben die Charaktere eine wirklich schöne Wandlung durchgemacht, auch wenn sie noch so klein waren und das gefällt mir an Büchern immer besonders gut.


Der Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen, er hat mich flüssig durch die Handlung geführt und mich so sehr an das Buch gefesselt, dass ich gar nicht aufhören konnte, zu lesen. Sie hat wieder wunderschöne Worte gefunden, die ein wahres Gefühlschaos in mir auslösen konnten.

Daran war natürlich auch die Handlung schuld. Auch hier kann ich gar nicht zu verraten, ohne zu spoilern. Aber ich kann sagen, dass sie mich bewegt und zum Nachdenken gebracht hat und dass sie mich emotional absolut einnehmen konnte. Die Taschentücher lagen permanent an meiner Seite, sonst hätte ich das Buch wohl kaum überstanden.

Die Grundstimmung ist anfangs eher gedrückt und dunkel. Es wird viel getrauert und das auf verschiedenste Weisen, die teilweise Wut und Verzweiflung hervorrufen. Gleichzeitig geht es um Hoffnung und die Hoffnungslosigkeit und um das, was man selbst aus seinem Leid machen kann. Alle Charaktere und auch ihre Beziehungen zueinander werden hier auf die Probe gestellt und jeder muss zunächst zu sich selbst finden. Die Dunkelheit wird hierbei immer heller und langsam wird die Handlung immer mehr beleuchtet, während sie bei mir eine Achterbahn an Gefühlen ausgelöst hat.


Die Handlung ist nicht von großen Höhepunkten und aufregenden Szenen geprägt, sondern eher von den Emotionen der Charaktere. Es geht nicht darum, die außergewöhnlichsten Szenen zu schaffen, sondern die Protagonisten und ihre Gefühlswelten darzustellen und das hat Emma Scott auf sehr emotionale Weise geschafft.

FAZIT
„Light Up The Sky“ hat in mir Trauer und Wut, aber auch Hoffnung und Glück ausgelöst. Es hat mich auf eine Reise durch verschiedenste Emotionen genommen, mir das Herz gebrochen und es letztendlich selbst wieder zusammen gesetzt. Die Charaktere haben sich allesamt in meinem Herzen eingenistet und Emma Scott konnte mich durch ihre wunderschönen Worte immer und immer wieder ergreifen.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Fesselnde Fortsetzung!

Deadfall
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MEINE MEINUNG
Sunny, Lena, trifft auf Rafe, den sie aus ihren Träumen kennt. Er erzählt ihr von ihrer gemeinsamen Zeit und Lena begleitet ihn nach New York, wo er Kontakt zu anderen Zielpersonen hat. In ...

MEINE MEINUNG
Sunny, Lena, trifft auf Rafe, den sie aus ihren Träumen kennt. Er erzählt ihr von ihrer gemeinsamen Zeit und Lena begleitet ihn nach New York, wo er Kontakt zu anderen Zielpersonen hat. In New York angekommen müssen die beiden einerseits den Jungen finden, zu dem Rafe Kontakt aufgenommen hat, andererseits müssen sie sich vor den Jägern verstecken. Weil Lena in Los Angeles zur Polizei gegangen ist, wird sie nun von allen gesucht, weswegen sie noch vorsichtiger sein muss. Die Jäger kommen den beiden immer näher, aber Lena verfolgt jede kleine Spur, die sie hat, um die Jäger und ihre Organisation aufzudecken. Schließlich taucht Ben plötzlich auf und Lena kann sich nicht sicher sein, weswegen er in New York ist, verrät er sie wieder oder steht er auf ihrer Seite?
Lena weiß mittlerweile immer mehr über ihr früheres Leben und über die Zeit auf der Insel. Sie weiß nun, dass sie Lena heißt und einen kleinen Bruder hat, mit Rafe zusammen hat sie auf der Insel gekämpft und sie liebt Rafe. Über Rafe weiß der Leser, ebenso wie Lena, zunächst eigentlich fast nichts. Er ist ebenfalls eine Zielperson und war mit Lena auf der Insel. Lena und Rafe treffen auf noch mehr Zielpersonen, über die man allerdings auch nicht viel mehr erfährt.
Geschrieben wurde wieder in der Du-Form aus Lenas Sicht, was mir noch immer wahnsinnig gut gefällt. Einige andere Kapitel waren aus der Sicht von anderen Personen geschrieben, jeweils in der Er- oder Sie-Form. Wie bereits gesagt, liebe ich den Schreibstil wirklich über alles, er ist sehr außergewöhnlich, aufgrund dieser Du-Form, allerdings fühle ich mich damit noch mehr in das Geschehen involviert, als bei der Ich-Form.
Die Fortsetzung an sich hat mir ziemlich gut gefallen, Lena kommt der ganzen Organisation immer mehr auf die Schliche und berichtet immer wieder der Polizistin aus Los Angeles ihre Fortschritte. Immer wieder schmiedet sie neue Pläne und bringt sich in neue Gefahren, bis es schließlich zu einer Art „showdown“ kommt.
Das Ende war einerseits zu erwarten, hat mich aber dennoch ziemlich überrumpelt. Die Auflösung erschien mir logisch, wobei ich mir natürlich keinen Menschen vorstellen kann, der Spaß daran hat, andere Menschen – Kinder – zu ermorden. Das Ende an sich hat mich ein wenig mitgenommen, ich hätte es mir anders gewünscht, aber so hat es doch noch irgendwie zu dem Buch gepasst.

FAZIT
Eine tolle Fortsetzung, die an manchen Stellen vielleicht ein wenig holprig ist, aber im Großen und Ganzen ziemlich gut gelungen. Ich hätte mir gewünscht, noch ein wenig mehr über die anderen „Zielpersonen“ zu erfahren, wie sie auf die Insel gelockt wurden, was ihre Geschichte ist und und und. Aber ich schätze, das hätte den Rahmen ein wenig gesprengt. Auch dieser Teil war wunderbar geschrieben und wirklich spannend, auch wenn der erste Teil meiner Meinung nach noch ein wenig aufregender war.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Ein super spannender Start!

Das Juwel - Die Gabe
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MEINE MEINUNG
Violet ist ein Surrogat, also ein Mädchen, das an die reichen Frauen/Familien des Adels verkauft wird, damit sie für sie eine Leihmutter ist. Sie wird dafür trainiert und im Alter von 11 ...

MEINE MEINUNG
Violet ist ein Surrogat, also ein Mädchen, das an die reichen Frauen/Familien des Adels verkauft wird, damit sie für sie eine Leihmutter ist. Sie wird dafür trainiert und im Alter von 11 Jahren aus ihrer Familie gerissen. Die Surrogate habe die Gabe, das Talent Dinge durch ihre Berührungen und die richtigen Gedanken zu verändern. Zum Beispiel kann sie Erdbeeren rot färben, in einen Stern verwandeln und wachsen lassen. Violet ist ein gutes Surrogat, sie ist die viert beste von allen 200 und wurde von der Herzogin höchstpersönlich gekauft, die eine perfekte Tochter von ihr möchte und zwar möglichst schnell. Dazwischen kommt allerdings noch Lucien, der mit Violet etwas anderes vor hat und Ash, der ein bezahlter Gefährt für die Nichte der Herzogin ist.

Violet stammt aus einer armen Familie, bei einem ersten Besuch nach vier Jahren und dem letzten überhaupt bei ihrer Familie erfährt sie, dass ihr Bruder nicht mehr zur Schule geht und ihre Mutter ihren wertvollsten Schmuck verkauft hat, um an ein wenig Geld zu bekommen. Sie fühlt sich schuldig, als sie das Essen ihrer Mutter isst und sich wünscht, lieber das bessere aus Southgate essen würde. Außerdem würde sie lieber bei ihrer Familie bleiben, als schwanger für eine Fremde zu werden. Violet ist immer höflich und weiß sich, in den entsprechenden Situationen richtig zu benehmen, aber sie ist auch selbstbewusst und weiß, was sie sich bei der Herzogin erlauben darf und was nicht. Die Herzogin ist schwer zu durchschauen. Natürlich ist Violet für sie nichts anderes, als eine Leihmutter, ein Mittel zum Zweck und das sagt sie ihr auch. Allerdings gibt es wenige Situationen, in denen sie Nachsicht zeigt und sich Violet gegenüber emotional öffnet. Über Ash weiß man nicht all zu viel, nur dass er schon seit seinem 15. Lebensjahr bezahlter Gefährte für reiche Mädchen ist. Er macht es freiwillig, allerdings um seiner Familie zu helfen, die auch nicht viel Geld hat. Insgesamt bin ich mit allen Figuren schnell zurecht gekommen, Violet ist mir sehr sympathisch. Außerdem ist da noch Violets beste Freundin, Raven, von der man nicht mehr so viel mitbekommt. Ich kann mich natürlich nicht in ihr Lage hinein versetzen, kann aber ihre Handlungen nachvollziehen und hab sie schon in meinem Herzen aufgenommen. Auch Raven scheint mir eine super Freundin zu sein. Dass ich die Herzogin nicht unbedingt mag, muss ich wohl nicht mehr sagen, aber noch komme ich mit ihrem Charakter zurecht.
Der Schreibstil hat mir sehr sehr gut gefallen. Geschrieben ist das ganze in der Ich-Form und aus Violets Sicht.
Allerdings muss ich sagen, dass ich mich nur mäßig in das Geschehen einfinden konnte, ich habe zu Beginn gar nicht verstanden, für was Violet jetzt einfach „gut ist“ und warum sie so lange in der Anstalt war und wofür die Auktion sein sollte. Außerdem verstehe ich nicht wirklich, was mit dieser „Gabe“ ist, schließlich hat jeder der Surrogaten es. Ist sie nur so besonders, weil sie so gut darin ist? Wenn ja, verstehe ich es noch immer nicht. Es sind auch noch ein paar andere Fragen offen, die sich vielleicht im nächsten Teil beantworten.

FAZIT
Ich habe mich gegen dieses Buch gewährt, ich wollte es nicht lesen und nichts damit zutun haben. Aber warum nur? Ich mag es wirklich sehr, der Inhalt klingt klasse und die Handlung an sich ist ebenfalls sehr gut. Ich mag die Charaktere, die man mögen soll und mag die Charaktere nicht, die man nicht mögen soll. Der Schreibstil ist klasse und es hadert nur ein wenig, weil viele Fragen unbeantwortet blieben und ich ehrlich gesagt nicht hinterherkomme, Herzogin, Fürstin etc. auseinander zu halten.

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