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Veröffentlicht am 22.03.2020

"Rache endet nicht mit dem Tode...Rache muss vollendet werden"

Rache an der Riviera
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Die Sommersonne Liguriens fördert eine grausam zugerichtet Leiche ans Tageslicht – eine junge Frau wurde den Piranhas zum Fraß vorgeworfen. Gerichtsmediziner Johann Sorbello muss mit dem zerschundenen ...

Die Sommersonne Liguriens fördert eine grausam zugerichtet Leiche ans Tageslicht – eine junge Frau wurde den Piranhas zum Fraß vorgeworfen. Gerichtsmediziner Johann Sorbello muss mit dem zerschundenen und deformierten Überrest versuchen zu rekonstruieren, was die tatsächliche Todesursache gewesen ist. Der überraschende Befund: sie ist an Olivenöl erstickt. Doch irgendwie erscheint der ermittelnde Kommissar seltsam teilnahmslos und nimmt das alles als gegeben hin. Sorbellos Ehrgeiz ist geweckt und er ermittelt auf eigene Faust. Sein Weg auf der Suche nach der Wahrheit führt in tief ins ligurische Hinterland und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt….

Schon der Beginn des Buches lässt tief in die Abgründe einer kranken Seele blicken und gibt einen Blick in die morbide Gedankenwelt des Täters frei. Die Szenen gleichen einem grausamen Gemetzel und ich habe Gänsehaut auf den Armen und verfalle in eine regelrechte Schockstarre, wenn ich lese, wie Johann Sobello die Leiche seziert. Was ein gar schauriger Anblick und ich muss wirklich die Luft anhalten- ich habe selten solch schockierende Momente in einem Krimi erlebt. Hier wird die Skrupellosigkeit, Abgebrühtheit und Entschlossenheit des Täters mit voller Wucht dem Leser präsentiert.
Der Krimi lebt zum einen von der faszinierenden Landschaft Liguriens, die hier immer wieder als Schauplatz gewählt wird und zum anderen von der geschickt dramaturgisch erzählten Geschichte, die von brillanten Gedanken und großartigen Ideen regelrecht gefüttert wird.
Die Figuren sind authentisch und dürfen ihre charakterlichen Eigenarten ausleben – sie haben eine große Präsenz und schaffen es, mich als Leser für sich einzunehmen und mir ihre Schuhe überzustreifen. Johann ist ein sehr charismatischer Bursche, der weiß, wie er bei den Frauen ankommt und das macht er sich zu nutze. Seine Ausflüge in die Welt der Prostituierten sei ihm verziehen 😊
Enza ist eine taffe Frau, die mit dem Kopf durch die Wand will und sie weiß auch ihren Willen gekonnt durchzusetzen. Sie ist schön und klug – eine gefährliche Kombination, die sie geschickt zu ihrem Nutzen einzusetzen weiß.
Die Geschichte baut sich langsam auf und wird zu einem echten Reißer. Der Leser ahnt zunächst nicht, wohin die Reise gehen wird und bekommt nach und nach kleine Puzzlestücke serviert, die es gilt zusammenzusetzen. So ermittelt man gerne auf eigen Faust und stellt Vermutungen an. Korruption, übertriebenes Geltungsbedürfnis, Machtgerangel und Rache sind die Schlagwörter, die hier die Ermittlungen begleiten.
Luca Ferraro zieht eine blutige Bahn der Rache quer durch Ligurien und lässt den Leser hautnah miterleben, wie sich hier unaufhaltsam die Katastrophe anbahnt und ihren Lauf nimmt.
Doch es kommt ganz anders und der große Knall zum Schluss ist eine echte Überraschung.
„Rache an der Riviera“ ist ein gelungener Krimi, der geschickt die italienische Lebensart, dunkle Machenschaften und düstere Geheimisse aus der Vergangenheit miteinander verbindet – absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Je oller, je doller

Mordskerl
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Im Pool der Luxus-Senioren-WG treibt Alleinunterhalter Norbert mit Kiel oben auf dem Wasser. Sissi Sommer und Klaus Vollmer müssen ermitteln, denn der tote war nicht nur hochachtungsvoll mit Hochprozentigem, ...

Im Pool der Luxus-Senioren-WG treibt Alleinunterhalter Norbert mit Kiel oben auf dem Wasser. Sissi Sommer und Klaus Vollmer müssen ermitteln, denn der tote war nicht nur hochachtungsvoll mit Hochprozentigem, sondern auch mit Beruhigungsmitteln und Potenzmitteln gut angefüllt.
Die Ermittler merken schnell, dass die Seniorenresidenz nicht ganz so beschaulich und ruhig ist, wie man das von andren Einrichtungen dieser Güte kennt. Da wird gezockt und nicht mit anderen Reizen gegeizt, da wird getrunken, bis der Arzt kommt und irgendwie hat jeder eine sprichwörtliche Leiche im Keller. Doch wer hat Norbert wirklich in die ewigen Jagdgründe befördert?

„Mordskerl“ ist ein schräger Regio-Krimi aus dem Allgäu, der mit genialer Szenekomik, originellen Figuren und durch und durch boshaften Gedanken der WG-Bewohner überzeugt. Die Schönheit der Allgäuer Bergwelt wird durch eifersüchtige Frauen, die mit ordentlich Holz vor der Hütte der Männerwelt den Kopf verdrehen, regelrecht rot vor Scham und bekommt ein Schauspiel zu sehen, dass sich gewaschen hat. Da wir betrogen und gelogen, dass sich die Balken biegen, da wird gezockt und gemauschelt, dass die Karten glühen und der Selbstgebrannte rinnt die trockenen Kehlen hinunter, um diese zu ölen und die lästerhaften Zungen zu lockern.
Der Fall ist spannungsgeladen und abwechslungsreich und Barbara Edelmann lässt den Leser aktiv mitraten, wer denn jetzt dem Alleinunterhalter den Stecker gezogen und ins Jenseits befördert hat. Es gibt viele Verdächte, denn irgendwie hat jeder – egal ob Bewohner oder Betreiber der luxuriösen WG– einen Grund. Geldgier beim Betreiber wäre ja schon mal ein triftiger Grund, Eifersucht der weiblichen Angestellten der nächste, Stutenbissigkeit und übertriebene Geltungssuchtunter den älteren Damen, die ja auch etwas vom leckeren Kuchen Norbert abhaben wollen, wieder eine andere Möglichkeit.
Mittendrin der Dorfpfarrer und der Landarzt, die es beide wirklich nicht leicht haben mir ihren Schäfchen und die beiden Kommissare, die mit kuriosen Ausreden und windigen Ausflüchten konfrontiert werden.
Zwischen Alpenromantik und Kommerz darf der Leser sich immer wieder über kleine Hinweise zur Tätersuche freuen, tappt geduldig auf dem Holzweg entlang und ist für jeden noch so kleinen Schnipsel bei der Ermittlung dankbar.
Die Suche nach dem Täter ist aufschlussreich und mit frechen Dialogen gestaltet, lässt Einblicke in das wilde WG-Leben der Senioren ebenso zu wie in die Machenschaften der Dorfbewohner. Da wird getratscht und gemutmaßt, vorverurteilt und übereinander herzgezogen – es wird nie langweilig auf der Suche nach dem Mörder.
Ein mordsmäßig guter Krimi mit viel Lokalkolorit und Allgäuer Charme 😊

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Vom Schreckensort zum Sehnsuchtsort

Das ist doch der Gipfel
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Bergfreunde aufgepasst, denn dieses Buch ist ein kleine Hommage an alle, die sich in der Vergangenheit auf den Weg gemacht haben, die Bergwelt zu erobern und ohne die es die Alpenromantik von heute nicht ...

Bergfreunde aufgepasst, denn dieses Buch ist ein kleine Hommage an alle, die sich in der Vergangenheit auf den Weg gemacht haben, die Bergwelt zu erobern und ohne die es die Alpenromantik von heute nicht gäbe.
Hier werden Gothe, von Humboldt und Co zu Bergführern und lassen uns an ihren Erlebnisse teilhaben. Da ist der Dalai Lama, der mit Ehrfurcht vor der Schöpfung den grauen Riesen begegnet.
Tatzelwürmer, Drachen, Riesen - alle diese Fabelwesen habe ein Zuhause in den Kolossen aus Stein gefunden und sorgen so für wundervolle Geschichten und Sagen.
Andreas Lesti widmet sich in diesem Buch der Geschichte des Alpinismus und erzählt, welche großen Opfer manche auf sich genommen haben um dem Ruf der Berge zu folgen. Es gibt große Triumphe mitzuerleben und auch Tragödien zu betrauern. Großglockner, Matterhorn, Mount Everst - faszinierend klingende Namen, die noch faszinierendere Geschichten zum Vorschein bringen.
Ein Buch, das mit Liebe und Sorgfalt zusammen gestellt ist und die Bergwelt mit all ihren Schrecken, aber auch Sehnsüchten für uns ins heimische Wohnzimmer holt

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Angst als Absicherung

Die Angst, dein bester Freund
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Due Huber-Brüder sind nicht nur ein Begriff bei Liebhabern des Extrembergsteigens, sie sind auch Nicht-Alpinisten bekannt und ihre Berichte sorgen immer für ein bisschen Gänsehaut, Abenteuerlust und Nervenkitzel.
Alexander ...

Due Huber-Brüder sind nicht nur ein Begriff bei Liebhabern des Extrembergsteigens, sie sind auch Nicht-Alpinisten bekannt und ihre Berichte sorgen immer für ein bisschen Gänsehaut, Abenteuerlust und Nervenkitzel.
Alexander Huber nimmt den Leser hier wirklich an die Hand und zeigt ihm seine Welt, in der die Angst ständiger Begleiter ist. Aber sie hemmt ihn nicht, sondern sie gibt ihm die Kraft, sich den Herausforderungen am Berg zu stellen. Und genau da setzt Huber an - Angst soll kein Hemmer, sondern ein Antreiber sein und so den Menschen dazu bringen, sich den ihm gestellten Herausforderungen mit sehendem Auge zu widmen und anzunehmen.
Huber gibt hier einen ehrlichen uns sehr persönlichen Einblick in sein Leben, dass vom Extremsport bestimmt ist und somit für ordentlich Nervenkitzel sorgt. Er stellt sich immer wieder der Angst, nimmt sie als das an ,was sie ist - die nächste Herausforderung und eine Art Lebensversicherung. Denn eine kleine Unachtsamkeit beim Klettern kann hier den sicheren Tod bedeuten.
Er zieht Parallelen zwischen dem Bergsteigen und dem Alltag im normalen Berufsleben, gibt Hinweise, wie das Überwinden von Angst jeglicher Art die eigene Persönlichkeit entfaltet und so vorantreibt. Huber zeigt auf, was passiert, wenn die Angst Oberhand gewinnt und wie man damit umgeht.
Die qualitativ hochwertigen Fotos mit unterschiedlichen Kletterszenen sind eine echte Augenweide, ein optisches Schmankerl und runden das Buch perfekt ab.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie (W.Busch)

Cogito, ergo dumm
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katikatharinenhof vor ein paar Sekunden
Sebastian 23 begibt sich auf die Suche nach der Antwort auf die Frage, wie dumm denn der Mensch nun wirklich ist. Dass er dabei nicht bierernst mit dem Thema umgeht ...


katikatharinenhof vor ein paar Sekunden
Sebastian 23 begibt sich auf die Suche nach der Antwort auf die Frage, wie dumm denn der Mensch nun wirklich ist. Dass er dabei nicht bierernst mit dem Thema umgeht , macht es erst richtig interessant und lesenswert. Er nimmt sich selbst nicht von der von ihm aufgestellten These aus, dass jeder Mensch an sich dumm ist, meint dies aber nicht herablassend oder gar böse. Er zeigt vielmehr auf, dass es der Situation geschuldet ist, in der man sich gerade befindet und in der der Mensch rückständig handelt.
Dazu setzt er ein wunderbares Stilmittel ein - nämlich Humor. Denn mit Humor kann man dieses Buch hervorragend spicken und aus dem sonst vielleicht spröde und abweisend wirkenden Thema eine humorvolle Lektüre machen, die den Dingen mit Augenzwinkern auf den Grund geht.
Sebastian 23 stellt sich u. a die Fragen, was Dummheit ist und ob diese tatsächlich untrennbar mit uns als Mensch verbunden ist. Gibt es eine nachvollziehbare Dummheit, die sich im Wandel der Zeit von der Antike bis heute nachweisen lässt und wenn ja, hat sie sich im Verlauf der Evolution verändert ?
Zugegeben, wenn man dieses Buch in den Händen hält, weiß man zuerst nicht, auf was das Ganze abzielt, aber man muss sich darauf einlassen und erlebt hier eine perfekte Mischung aus gesellschaftskritischer Betrachtung, Glaubensfragen und alltäglichen Szenen. Da man über kindliche Unkenntnis ebenso gut lachen kann, wie über sinnfreie Freizeitgestaltungen durch TV, Bücher oder Internet - hier darf wirklich herzhaft gelacht werden, weil die beschriebenen Tatsachen und Feststellungen wirklich köstlich sind .
Die Mischung aus Wortwitz, liebevoller Neckerei , gesellschaftskritischen Anmerkungen, philosophischen Gedanken und (Selbst-)Ironie ist hier wirklich perfekt gelungen und bietet einen breitgefächerten Einblick zum Thema Dummheit mit Stil, Charme und Sarkasmus .

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