Schöner Roman
Gemeinsam mit den ausgestopften Säugetieren des Natural History Museums flüchtet Kuratorin Hetty Cartwright nach Lookwood Manor. Dort lernt sie nicht nur den ihr unsympathischen Major Lockwood kennen, ...
Gemeinsam mit den ausgestopften Säugetieren des Natural History Museums flüchtet Kuratorin Hetty Cartwright nach Lookwood Manor. Dort lernt sie nicht nur den ihr unsympathischen Major Lockwood kennen, sondern auch dessen Tochter Lucy. Schnell bemerkt Hetty, dass etwas auf Lookwood Manor nicht zu stimmen scheint. Tiere verschwinden oder scheinen ihren Standort zu wechseln, nachts geistert jemand durch die endlosen Gänge. Was verbergen die undurchdringlichen Mauern und ihre Bewohner?
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“Die stummen Wächter von Lookwood Manor” ist nicht die Art von Buch, die ich normalerweise lese, aber es hat mich vollends begeistert. Der Schreibstil ist unglaublich schön, stellenweise sehr blumig, der einen sofort in das Jahr 1939 versetzt. Hetty als Hauptcharakter finde ich sehr angenehm, ihre Leidenschaft für ihren Beruf macht sie sehr nahbar und sympathisch für Lesende. Besonders hat mich ihr kleiner Spleen begeistert, andere Menschen mit Säugetieren zu vergleichen. Lucy hingegen präsentiert sich deutlich mysteriöser, die Parts aus ihrer Sicht lassen sich beinahe wie Traumsequenzen lesen. Die Unterscheidung zwischen den beiden Perspektiven ist durch die Formatierung gut gelungen. Auch Lookwood Manor als Schauplatz mit seinen unzähligen Zimmern zieht einen in seinen Bann. Jeder der Bewohner hat seine eigenen Geheimnisse, die nach und nach gelüftet werden und so ein spektakuläres Gesamtbild zeichnen. Vereinzelt habe ich Rechtschreib- oder Grammatikfehler gefunden, die den Lesefluss jedoch nicht weiter gestört haben.