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Veröffentlicht am 03.05.2020

Vom Mensch zum...

Die Verwandelten
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Klappentext:
„Bräsenfelde ist ein Kaff in der Provinz, das man sich ungefähr so vorstellen muss, wie es heißt. Und dennoch begibt sich dort Aufregendes, Weltbewegendes: In der Waschanlage einer Tankstelle ...

Klappentext:
„Bräsenfelde ist ein Kaff in der Provinz, das man sich ungefähr so vorstellen muss, wie es heißt. Und dennoch begibt sich dort Aufregendes, Weltbewegendes: In der Waschanlage einer Tankstelle verwandeln sich Fibi und Aram, zwei übermütige Jugendliche in Waschbären. Was wie ein Witz anmutet, den niemand glauben kann, wird unabweisbare Realität, der man sich stellen muss. Keine kleine Zumutung für ihre Familien, die Mitschüler und vor allem für sich selbst. Hält dieser Blödsinn einer medizinischen Untersuchung stand? Beim Veterinär? Oder beim Kinderarzt? Was sagt der Genetiker? Wie steht es um die juristischen Implikationen? Menschenrechte? Kinderrechte? Tierrechte? Geht das wieder weg? Und wenn nicht, lässt sich das Wunder touristisch nutzen, finanziell? Auf jeden Fall muss das ganze medial groß aufgezogen werden. Bald reisen Reporterteams aus aller Welt an, Stars und Sternchen kommen in die von Fibi moderierte tägliche Show, um sich von einem Waschbären befragen zu lassen. Aber was wird aus Fibi und Aram?“

Tja, was wäre denn wenn? Thomas Brussig lässt uns bei diesem Roman „Die Verwandelten“ ein gewaltiges Kopfkino einräumen. Natürlich kann man diese Geschichte nicht für voll nehmen, aber die Idee dahinter ist doch zu komisch. Jedenfalls bis zur Hälfte des Buches muss man immer wieder schmunzeln, lachen, manchmal zustimmend nicken oder auch hier und da die Stirn runzeln, denn dann verliert sich die Geschichte irgendwie im Nichts. Auch das Ende kommt abrupt und auch dieses entfleucht im Nirvana des Nichts. Warum? Hat der Autor keine Ideen mehr dafür gehabt? Ist ihm der eigene literarische und bissige Saft ausgegangen? Es wirkt jedenfalls so. Die Geschichte ist weder tiefgründig noch fesselt sie den Leser. Brussigs Wortwahl lässt alles was in der heutigen Zeit die Welt „bewegt“, aufs Korn nehmen - Satire wenn man so will. Aber irgendwie ist es das auch nicht, weil viele, ja sehr viele Parts, sich eben so verlieren. Sehr schade, denn die Story hat Potential und kann in jeglicher Hinsicht weitergesponnen werden. 3 von 5 Sterne gibt es hier!

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Pasta, bleib bei deinen Rezepten!

Skinny Pasta
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Julia Azzarello ist die Autorin des Buches „Skinny Pasta“. Sie geht dabei folgender Maßen vor: nach der Einleitung kommen Themen wie Nudelherstellung, Saucen, Werkzeug etc. und danach geht sie vom Mittagessen ...

Julia Azzarello ist die Autorin des Buches „Skinny Pasta“. Sie geht dabei folgender Maßen vor: nach der Einleitung kommen Themen wie Nudelherstellung, Saucen, Werkzeug etc. und danach geht sie vom Mittagessen über zu verschiedenen Gerichten. An sich alles ganz nett aber in meine Augen vertüdelt sie Grundrezepte mit Pasta. Ein Beispiel: in einen Caesar Salad Nudeln? Nein, nein und nochmals nein. Das ist ein echtes No-go! Es heißt zwar immer: Nudeln gehen immer, aber doch bitte nicht in Rezepten, wo sie eigentlich nichts verloren haben. Klassiker ist Klassiker. Egal, denn alles ist Geschmacksache.

Azzarello probiert dennoch viele bekannte und auch zum Teil weniger bekannte Rezepte aus. Bei einigen ist aber auch hier anzumerken, dass es wirklich schwierig ist, die Zutaten zu bekommen.

Ebenso wird das Thema selbstgemachte Nudeln mir zu wenig erläutert. Gerade in einem Pasta-Buch, sollte da schon mehr drüber gesprochen werden. Sie beschreibt zwar ein/zwei Grundteige und den Vorgang mit der manuellen Nudelmaschine aber es gibt doch da noch so viel mehr! Leider wurde das hier nicht weiter erörtert.



Das Kochbuch ist ganz nett, aber vom Hocker gerissen hat es mich nicht. Zumal der Schreibstil sowie die Wortwahl der Autorin eher an eine Lehrstunde erinnert als an eine gemütliche Lektüre die zum essen verführen soll...3 von 5 Sterne hierfür.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Verwirrender Buchtitel

Der Genuss wächst vor der Tür
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Karoline Jönsson lacht uns schon quer vom Cover an und wir sehen gleich um was es geht - Gartengemüse und Co. Es gibt doch nichts schöneres als im Garten etwas zu ernten und es dann in der Küche zu einem ...

Karoline Jönsson lacht uns schon quer vom Cover an und wir sehen gleich um was es geht - Gartengemüse und Co. Es gibt doch nichts schöneres als im Garten etwas zu ernten und es dann in der Küche zu einem leckeren Mahl vorzubereiten! Karoline verkörpert das voll und ganz und lässt in der Einführung des Buches auch genau heraus warum, wieso und weshalb - eine wirklich sympathische Person! Nachdem sie uns ihr Gewächshaus, ihren Küchengarten, Kräutergarten etc. gezeigt hat, geht sie mir uns in die Küche und erläutert uns ihre Rezepte.

Und nun wird es etwas heikel für dieses Buch. Karoline beschreibt zum Teil sehr leckere, zum Teil aber auch außergewöhnliche Rezepte mit Zutaten die definitiv nicht im eigenen Garten wachsen wie beispielsweise Linsen, Kombucha oder Feigen. Sie wandelt und träumt viel in ihren Rezepten. Sie verbindet ferne Gewürze und Kräuter mit den einheimischen Lebensmitteln - an sich eine wunderbare Sache, aber eben auch nichts Neues bzw. der Buchtitel verwirrt dabei komplett. Einige Rezepte waren für meine Begriffe auch einfach zu außergewöhnlich und etwas zu gewagt. Sie begründet auch in verschiedenen Kapiteln warum sie so kocht, wiederum erläutert sie aber, wie toll es ist im eigenen Garten zu ernten....Irgendwie passt das nicht so ganz zusammen und verwundet mich nur zum großen Teil.

Da hier einiges nicht ganz so stimmig ist, vergebe ich 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Das war der Auftakt...leider noch verhalten

Bäume verstehen
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Dieses Buch ist eines der ersten Bücher was Peter Wohlleben speziell den Bäumen gewidmet hat. Da die meisten Leser unter uns, seine anderen und bekannteren Werke eher gelesen haben als dieses, steht in ...

Dieses Buch ist eines der ersten Bücher was Peter Wohlleben speziell den Bäumen gewidmet hat. Da die meisten Leser unter uns, seine anderen und bekannteren Werke eher gelesen haben als dieses, steht in dieser Position fest: das war ein Warm-up das nicht so ganz funktioniert hat, dafür aber bei „Das geheime Leben der Bäume“ komplett durchgestartet ist.

Er nimmt uns hier mit in den Wald, erläutert uns was, wie und wo und versucht auf vermeintlich witzige Art, sein Wissen weiter zu geben. In meinen Augen ist das hier nur mittelmäßig gelungen. Aber er geht auch in die Thematik, Totholz, Hausbaum, Schnitt etc. ein, was sehr löblich ist. Man merkt aber schnell bei der Stärke des Büchleins, dass das eigentlich mehr und ausufernder hätte gestaltet werden müssen. Er schneidet so viele Themen an, beendet aber selten eins bis zum Schluss. Sie merken schon, der eigentliche Bestseller-Titel zum Thema Bäume ist einfach besser strukturiert.

Es macht definitiv Sinn, dieses Buch vor allen anderen Büchern von ihm zu lesen um auch selbst zu sehen, was er für Fortschritte gemacht hat, als Autor und als Förster.

3 von 5 Sterne gibt es hierfür.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Im Norden der Dämmerung

Im Norden der Dämmerung
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Gacalo und Mugdi haben somalische Wurzeln, leben aber in Oslo. Sie haben zwei Kinder aber eines davon, Sohn Dhaqaneh, hat sich den somalischen Dschihadisten angeschlossen und scheint für immer verloren. ...

Gacalo und Mugdi haben somalische Wurzeln, leben aber in Oslo. Sie haben zwei Kinder aber eines davon, Sohn Dhaqaneh, hat sich den somalischen Dschihadisten angeschlossen und scheint für immer verloren. Als dieser dann bei einem Selbstmordanschlag ums Leben kommt, taucht seine Frau bei Gacalo und Mugdi in Oslo auf und nichts ist mehr so wie es war, denn ihre Schwiegertochter gerät auch in religiöse Fänge...



Nuruddin Farah beschreibt hier eine Geschichte, die teilweise fast nicht möglich zu sein scheint. Die Geschichte um Gacalo und Mugdi ist schon bewegend, dann kommt da noch die Geschichte um ihren Sohn und dessen Witwe dazu. In meinen Augen etwas zu viel und etwas zu weitblickend. Hier hätte ich mir gewünscht, das der Fokus lieber auf einer Geschichte hängen bleibt, denn die Autorin verliert sich oft in den Geschichten und wirkt dabei nicht zentriert genug um den roten Faden der Geschichte zu halten. Farahs Geschichte ist aktueller denn je. Hier geht es nicht nur um Liebe und der Frage nach der eigenen Identität sondern auch um Loyalität. Ihr Schreibstil weisst dabei immer wieder emotionale Spuren auf, aber auch hier, werden die immer etwas weiter gestreut.

Die Geschichte war nicht schlecht aber hat mich auch nicht aus den Socken gehauen...3 von 5 Sterne hierfür.

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