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Veröffentlicht am 21.03.2020

Man darf traurig sein, aber man darf auch Hoffnung haben

Ein Himmel für Oma
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Ein heikles Thema, dass die Kinder aber brennet interessiert, besonders, wenn in ihrem Umfeld ein Todesfall vorkommt. Der Text ist schon etwas länger, allerdings in Dialogform geschrieben. Das lockert ...

Ein heikles Thema, dass die Kinder aber brennet interessiert, besonders, wenn in ihrem Umfeld ein Todesfall vorkommt. Der Text ist schon etwas länger, allerdings in Dialogform geschrieben. Das lockert schon auf. Die Oma zieht zu Lena und Valentin, sie bringt einen Vogel namens Chaja mit. Etwas verwundert es, dass die Kinder den Vogel nicht kennen. Es ist ein fröhliches gelbes Federknäul. Alles verläuft gut, bis der kleine Vogel mehr Federn verliert und die Oma schwächer wird. Sie erzählt viel aus der Zeit als Papa noch klein war. Als es Winter wird scheint der Vogel krank. Obwohl Valentin ihm ein Nest baut und sie dem Vogel Ruhe gönnen, liegt er am Morgen tot im Käfig und die Familie beerdigt ihn im Garten. Die Kinder und die Oma schauen sich das Bild von Chaja an und erzählen sich Geschichten.

„Chaja ist zwar gestorben, sie lebt aber in unseren Herzen weiter – weil wir sie liebhaben und an sie denken“. Die Oma wird immer schwächer und bleibt dann ganz im Bett. Die beiden Kinder kümmern sich sehr um sie und „spüren, wie lieb sie Oma haben.“ Eines Morgens holt Papa die Kinder und sagt ihnen, dass Oma nicht mehr lebt. „Sie ist im Himmel, wie Chaja“. Gemeinsam überlegt die Familie, wie sie sich an Oma erinnern können. Mit Fotos, mit Bildern, mit Geschichten. „Dann lebt Oma immer weiter.“

Die Umsetzung dieser traurigen Geschichte, die am Ende so viel Trost bietet, empfinde ich als kindgerecht und tauglich für trauernde Kinder. Sie regt an sich an die Verstorbenen zu erinnern und sie so weiterleben zu lassen. Wir sprechen noch so oft von meinem Opa, der schon über 40 Jahre tot ist und es gibt immer wieder Situationen, die an ihn erinnern. Meine Kinder haben ihn nicht mehr kennen gelernt und wissen doch einiges von ihm. Und ist es nicht das, was von uns zurückbleibt?

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Krakeln und sehen und fühlen

Das Krakeltier
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Mit Relieflack steht auf dem Cover, das bedeutet, man kann die Krakeleien auch fühlen. Das Krakeltier ist ein blauer Oktopus und er schwimmt durch hellblaue Wellen. Dabei malt er unterschiedliche Linien. ...

Mit Relieflack steht auf dem Cover, das bedeutet, man kann die Krakeleien auch fühlen. Das Krakeltier ist ein blauer Oktopus und er schwimmt durch hellblaue Wellen. Dabei malt er unterschiedliche Linien. Mal rund, mal zickzack, mal wellenförmig oder eckig. Zum Schluss sogar ein kleines Selbstportrait. Der Text besteht aus ganz kurzen Reimen wie „Krakeltier malt Krakeltier in bester Krakeltiermanier“.

Ein Pappbilderbuch, dass wirklich sehr schön gestaltet und etwas Besonderes ist.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Immernoch ein Thema, das erröten lässt?

Rot ist doch schön
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Ich bin erstaunt, dass die Menstruation immer noch so ein heikles Thema ist. Ich hatte gedacht nach 50 Jahren sexueller Revolution, wäre das Wort Tampon kein Grund mehr rot zu werden. Aber da irre ich ...

Ich bin erstaunt, dass die Menstruation immer noch so ein heikles Thema ist. Ich hatte gedacht nach 50 Jahren sexueller Revolution, wäre das Wort Tampon kein Grund mehr rot zu werden. Aber da irre ich mich wohl.

Dieses Buch hat eine tolle Art sich des Themas anzunehmen. Schon der Stil ist besonders. Der Text wurde mit der Hand geschrieben, manchmal korrigiert, manchmal durch Großschreibung verstärkt. Dazu gibt es Bilder, die ganz unterschiedlich gestaltet sind.

Wir beginnen, wie fast immer mit der blutigen Unterhose. Dann geht es erst einmal um die veränderte Gemütslage, Hormone, die die Stimmung verändern. Es geht um die Schmerzen während der Tage und Tipps, sie zu verhindern. Es geht um unangenehme Situationen, unbeantwortete Fragen, die hier eine Antwort finden. Wissenswertes und Erlebtes. Eine interessante Zusammenstellung von Fakten, Tipps und Verständnis. Ein Buch, das junge Mädchen sicher etwas sicher werden lassen bei Thema, dass uns Frauen alle angeht.

Ich habe Ende der sechziger Jahre ein Aufklärungsbuch in die Hand gedrückt bekommen und weiß seitdem, dass man nicht stirbt, wenn man sich während seiner Tage die Haare wäscht. Eine für mich damals beruhigende Erkenntnis. Ich wünsche diesem Buch auch so einen Erfolg.

Veröffentlicht am 21.03.2020

Klare Bilder zeigen einen Tagesablauf

Mein Tag
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Das Buch ist sicher in der Tradition von Helmut Spanner erstellt worden. Das Pappbilderbuch zeigt alltägliche Situationen auf der einen Seite und Dinge, die dazu gehören auf der anderen Seite. Die einfachen ...

Das Buch ist sicher in der Tradition von Helmut Spanner erstellt worden. Das Pappbilderbuch zeigt alltägliche Situationen auf der einen Seite und Dinge, die dazu gehören auf der anderen Seite. Die einfachen Zeichnungen sind mit einer Bezeichnung versehen, die die Kinder schnell zuordnen können.

Zunächst wird Paul wach, er streckt sich und wir sehnen durch das Fenster die Sonne und eine Wolke. Auf dem Bett liegt eine Katze, die uns durch das Buch begleitet. Bauklötze, ein Buch und ein Traktor liegen vor dem Bett. Auf der anderen Seite stehen ein paar kleine Sätze zum Verständnis und die Anziehsachen von Paul. Beim Frühstück lernen wir Pauls Familie kennen, außer Papa und Mama gibt es noch das Baby Lea. Hier wird der Frühstückstisch mit Wurst und Käse beschrieben. Zweiseitig ist der Weg zur Kita bebildert. Dann geht es an den Sandkasten mit Schaukel und Rutsche. Der Nachhauseweg führt über den Markt, auch hier geht das Bild über zwei Seiten. Nachdem die Freundin zu Besuch da war, geht es ins Bett.

Schöne einfache Bilder, kurze Texte und viel zu entdecken für die kleinen Leser.

Veröffentlicht am 21.03.2020

"Bewegte Bilder", die das Heranwachsen des kleinen Rotkehlchens zeigen

Kleine Wunder der Natur: Vom Ei zum Vogel
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In diesem Pappbilderbuch wird die Technik des Schiebens und Klappens ideal angewandt. Schon auf dem Cover sehen wir das Rotkehlchen vor dem Gelege und aus einem Ei schaut durch Schieben ein nacktes Vögelchen ...

In diesem Pappbilderbuch wird die Technik des Schiebens und Klappens ideal angewandt. Schon auf dem Cover sehen wir das Rotkehlchen vor dem Gelege und aus einem Ei schaut durch Schieben ein nacktes Vögelchen heraus. Zunächst kommen die Eltern zusammen und der kleine Vogel wird durch eine Ab-Bewegung ins Wasser gezogen. Ich habe nur etwas Angst, dass er dort ertrinken kann. 😉 Dann kommt der Nestbau und der Vogel „fliegt“ mit etwas Grün zum Nest. Von Hinten sieht man teilweise eine Katze, sie wurde aber sofort als solche erkannt. Sie beobachtet das Nest im blühenden Kirschbaum. Hier gibt es eine Klappe mit dem fliegenden Vogel. Dann schlüpft das Küken und wird im nächsten Bild mit einem Wurm gefüttert. Zuletzt wird ein kleines flügge und der Baum trägt Kirschen. Der Text reimt sich und ist vierzeilig. Manchmal sind die Reime etwas holperig „Hat sich das Vogelpaar gefunden, erfolgt der Nestbau viele Stunden“.

Der Weg des Rotkehlchens vom Ei zum gefiederten Vogel ist hier sehr schön und anschaulich erklärt. Ein Text ohne Reim wäre besser gewesen

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