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Veröffentlicht am 04.01.2017

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Essenz der Götter I
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Die siebzehnjährige Loreen wurde nach dem Tod ihrer Adoptiveltern in einem Kinderheim untergebracht. Eines Tages tauchen dort drei Divinus auf, die ihr erklären, dass sie eine Nachfahrin der Götter ist. ...

Die siebzehnjährige Loreen wurde nach dem Tod ihrer Adoptiveltern in einem Kinderheim untergebracht. Eines Tages tauchen dort drei Divinus auf, die ihr erklären, dass sie eine Nachfahrin der Götter ist. Sie verfügt über Essenz, mit der sie beim Singen die Stimmung anderer beeinflussen kann. Die Drei bitten Loreen, ihnen ins Lager der Divinus zu folgen, um zu trainieren und sich dem Kampf gegen die Titanus anzuschließen. Dafür muss sie ihren Freund Jamie jedoch für immer zurücklassen. Kann sie diese schwere Entscheidung treffen?

Loreen ist mir zu Beginn der Geschichte gleich sympathisch geworden. Man lernt sie im Kinderheim kennen und erfährt, dass sie sich dort aufhält, seit ihre Adoptiveltern vor einigen Monaten gestorben sind. Ihre Einsamkeit konnte ich gut nachvollziehen. Als sie eines Tages beim Klavier spielen beginnt zu singen, breitet sich ein goldenes Licht um sie herum aus. Das hat mich neugierig darauf gemacht, mehr über Loreens Gabe und die Welt der Divinus herauszufinden.

Slash, Pure und Sky tauchen nach nur wenigen Seiten im Kinderheim auf, um herauszufinden, wer dort seine Essenz benutzt hat. Schnell identifizieren sie Loreen, die ihnen in eine Hütte folgt, um dort ein erstes Training zu absolvieren. Das Tempo ist auf diesen ersten Seiten extrem hoch und mein Verständnis der ganzen Situation hinkte stark hinterher. Ich hatte Schwierigkeiten, die Welt der Divinus zu verstehen, denn es wird erst einmal sehr wenig erklärt. Loreen agiert zudem extrem sprunghaft, ändert schließlich innerhalb kürzester Zeit ihre Meinung und trifft eine schwerwiegende Entscheidung, die für mich nicht verständlich genug gemacht wurde.

Es folgt ein Zeitsprung, nach dem ich erneut Schwierigkeiten hatte, mich wieder in der Situation zurechtzufinden. Man merkt jedoch, dass die Autorin nach diesem Sprung an Ort und Zeit ihrer Wahl angekommen ist, denn endlich wird Tempo aus der Geschichte herausgenommen. Nach und nach erhält man mehr Informationen über die Welt der Divinus. Über einige Dinge wird man aber auch bewusst noch eine Weile im Dunkeln gelassen, zum Beispiel über die Bedeutung von Bell-Pars, einem Konzept, mit dem ich mich während des ganzen Buches nicht richtig anfreunden konnte. Das war zum Teil wohl auch so gewollt, ich hätte mir aber insgesamt noch mehr Informationen dazu gewünscht.

Zwischen Loreen und Slash entwickeln sich allmählich Gefühle, und die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin hat die Gefühle, welche die beiden für den jeweils anderen hegen, toll herüberbringen können. Einige Missverständnisse und Hindernisse sorgen dafür, dass es spannend bleibt, ob die beiden dauerhaft zueinander finden werden. Die Chemie zwischen den beiden passt einfach und für mich sind sie ein echtes Traumpaar.

Neben Loreen und Slash gibt es außerdem noch interessante Nebencharaktere, die sich durch unverwechselbare Charakterzüge auszeichnen. Da wären zum Beispiel der Spaßvogel Sky, die kühle Pure und die mysteriöse Kate. Alle verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten, die ich faszinierend fand. Diese müssen bald auch in spannenden Kämpfen eingesetzt werden. Die Geschichte hat sich in meinen Augen kontinuierlich steigern können und mir immer besser gefallen.

„Essenz der Götter I“ überzeugte mich nach einigen Startschwierigkeiten vor allem mit der tollen Liebesgeschichte von Loreen und Slash und der Idee, dass die Divinus als Nachfahren der Götter über die verschiedensten Fähigkeiten verfügen. Gerne empfehle ich diesen Dilogieauftakt an Leser der romantischen Fantasy weiter.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Eine bittersüße Liebe

Nach dem Sommer
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Grace wohnt in Mercy Falls in einem Haus am Waldrand. An einem kalten Wintertag wurde sie als Kind von Wölfen angegriffen und in den Wald verschleppt, dann aber von einem Wolf mit gelben Augen gerettet. ...

Grace wohnt in Mercy Falls in einem Haus am Waldrand. An einem kalten Wintertag wurde sie als Kind von Wölfen angegriffen und in den Wald verschleppt, dann aber von einem Wolf mit gelben Augen gerettet. Seither hat sie „ihren“ Wolf jeden Winter beobachtet, aber im Sommer ist er stets verschwunden. Als Grace siebzehn ist, wird ein Mitschüler von den Wölfen getötet. Dessen Vater macht daraufhin mit einigen Männern Jagd auf die Wölfe. Grace versucht, die Aktion zu stoppen, kann aber nicht verhindern, dass ihr Wolf angeschossen wird. Doch plötzlich liegt kein Wolf mehr vor ihr, sondern ein Junge. Grace wird Teil eines großen Geheimnisses und einer bittersüßen Liebesgeschichte…

Das Buch beginnt gleich mit einer dramatischen Szene: Grace wird von Wölfen umringt, die an ihr zerren und sie beißen. Wird hier etwa schon ihr grausames Ende vorweg genommen? Doch dann wird Grace gerettet, von einem Wolf mit gelben Augen, und der Leser erfährt, dass das Ereignis inzwischen Jahre zurückliegt. Seither ist Grace jedoch von den Wölfen, besonders von „ihrem“ Wolf, fasziniert. Weil die Geschichte abwechselnd von Grace und Sam erzählt wird, weiß man als Leser schnell, dass es sich keineswegs um normale Wölfe handelt. Daher war schnell meine Neugier geweckt, wann Grace den menschlichen Sam zum ersten Mal trifft.

Grace ist ein sympathischer und aufrichtiger Charakter, den ich mühelos ins Herz geschlossen habe. Ihre Eltern zeigen nur geringes Interesse an ihr, weshalb sie früh erwachsen werden und für sich selbst sorgen musste. Dafür erhält sie Unterstützung durch ihre Freundinnen Rachel und Olivia, die ihrer Wolfsbegeisterung jedoch mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen. Sam hingegen wirkt von Beginn an geheimnisvoll und ich konnte die Faszination, die er auf Grace ausübt, gut nachvollziehen.

Nach dem spannenden und dramatischen Beginn fokussiert sich das Buch zunehmend auf die Liebesgeschichte zwischen Grace und Sam. Dabei steht schnell fest, dass sie tiefe Gefühle füreinander haben und einfach zusammengehören. Aber wie lange können sie zusammen sein, bis Sam sich wieder in einen Wolf verwandelt, diesmal vermutlich für immer? Normalerweise hätte ich mir bei einem solchen Buch noch etwas mehr Spannung gewünscht, aber Grace und Sam haben mir zusammen einfach so gut gefallen, dass ich jeden ruhigen und bittersüßen Moment zwischen den beiden genossen habe.

Das Schicksal einiger Nebencharaktere rundet die Geschichte ab. Da ist zum Beispiel der neue Wolf Jack, der Sam Sorgen bereitet; seine Schwester Isabel, welche die Wahrheit wissen möchte; die Wölfin Shelby, die Macht gewinnen möchte und Beck, der für Sam lange wie ein Vater war, nun aber eine äußerst fragwürdige Entscheidung getroffen hat. Zum Ende der Geschichte hin laufen schließlich alle Fäden zusammen und bieten dem Leser ein dramatisches Finale. Dieser erste Band endete schließlich ganz zu meiner Zufriedenheit und machte mir große Lust auf die Fortsetzung „Ruht das Licht“.

„Nach dem Sommer“ hat mich mit der wunderschönen Liebesgeschichte von Grace und Sam überzeugen können. Auch wenn die Idee der Werwölfe alles andere als neu ist, haben mir das von Maggie Stiefvater geschaffene Setting und die Geschichten rund um das Rudel sehr gut gefallen. Ich freue mich schon jetzt auf mehr Geschichten aus Mercy Falls und empfehle diesen Reihenauftakt sehr gerne an Leser der romantischen Fantasy weiter.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Romantische, aber nicht nur rosarote Collegegeschichte

Einfach. Liebe.
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Jacqueline ist gerade frisch von ihrem Freund Kennedy verlassen worden. Als sie sich nach einer Collegeparty allein auf den Heimweg machen will, wird sie von einem Bekannten ihres Ex-Freundes beinahe vergewaltigt. ...

Jacqueline ist gerade frisch von ihrem Freund Kennedy verlassen worden. Als sie sich nach einer Collegeparty allein auf den Heimweg machen will, wird sie von einem Bekannten ihres Ex-Freundes beinahe vergewaltigt. In letzter Sekunde wird sie von dem ihr bislang unbekannten Lucas gerettet. Jacqueline will das ganze nur schnellstmöglich vergessen. Doch von nun an begegnet ihr Lucas ständig und lässt ihr Herz höher schlagen. Aber auch ihr Wirtschaftstutor, der ihr per E-Mail hilft, versäumten Stoff aufzuholen, ist humorvoll und sympathisch. Kann Jacqueline so bald einen Neustart in Sachen Liebe wagen, und wenn ja, mit wem?

Bevor man auch nur einen Charakter näher kennen lernt, startet die Geschichte mit der schockierenden Szene von Jacquelines Beinahe-Vergewaltigung und ihrer Rettung durch Lucas. Cover und Titel versprechen eine rosarote Liebesgeschichte, weshalb ich mit solch einem Einstieg nicht unbedingt gerechnet habe. Jacquelines Entscheidung, Buck für sein Verhalten nicht anzuzeigen, wirkt rational betrachtet sicher falsch, doch ich trotzdem verstehen, warum sie sich in dieser emotional aufwühlenden Situation so verhalten hat. Dass diese Entscheidung nicht ohne Konsequenzen bleiben wird, müssen sie und der Leser noch früh genug lernen.

Die Geschichte nimmt sich anschließend erst einmal Zeit, Jacqueline genauer vorzustellen, die mir schnell sympathisch geworden ist. Die Zahl der Nebencharaktere ist begrenzt und diese sind eher flach ausgearbeitet, sodass der Fokus der Geschichte ganz auf Jacqueline und ihren Gefühlen zu Lucas und Landon liegt. Das ständige Aufeinandertreffen mit Lucas führte zu einigen unterhaltsamen Situationen. Gleichzeitig schmachtete ich gemeinsam mit Jacqueline Landons formell-verständnisvoll-süße E-Mails an. Ich fand es allerdings auch gut, dass sich die Dreiecksgeschichte nicht durch das gesamte Buch zieht.

Jacqueline ist durch die Trennung und ihre Beinahe-Vergewaltigung emotional stark aufgewühlt, und so beschäftigt sich das Buch auch lange Zeit mit der Aufarbeitung der Ereignisse. Die Vergewaltigungsthematik nahm mir allerdings zu viel Platz ein und ich konnte mich nicht damit anfreunden, dass Bucks Taten zum Aufhänger der ganzen Geschichte werden. Doch auch Jacquelines Auserwählte hüten schwerwiegende Geheimnisse. Die Masse an Problemen war für meinen Geschmack hart an der Grenze, das hat die Autorin aber erfolgreich durch zahlreiche süße, romantische Szenen ausgleichen können.

„Einfach. Liebe.“ ist eine College-Liebesgeschichte, in der es jedoch nicht nur rosarote Momente gibt, sondern jeder sein Päckchen zu tragen hat. Neben Drama bot die Geschichte aber auch eine ganz große Ladung an unterhaltsamen und romantischen Szenen, die das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen gemacht haben. Von mir gibt es gute vier Sterne.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Ein folgenschwerer Gefallen

Die Unbekannte
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George Foss wohnt in Boston, wo er für eine Zeitschrift arbeitet. Eines Abends entdeckt er in eine Kneipe Liana, die er seit Jahren nicht gesehen hat. Vor vielen Jahren hat er sie an seinem ersten Abend ...

George Foss wohnt in Boston, wo er für eine Zeitschrift arbeitet. Eines Abends entdeckt er in eine Kneipe Liana, die er seit Jahren nicht gesehen hat. Vor vielen Jahren hat er sie an seinem ersten Abend am College kennengelernt und sie waren ein Semester ein Paar, bevor sie aus seinem Leben verschwand. George weiß, dass sie seither sehr wahrscheinlich ein oder zwei Menschen umgebracht hat und von der Polizei gesucht wird. Trotzdem hört er sich an, um welchen Gefallen sie ihn bittet, und willigt schließlich ein, diesen zu erfüllen. Zu diesem Zeitpunkt ahnt er noch nicht, worauf er sich damit eingelassen hat…

Das Buch beginnt mit einem rätselhaften Prolog, in dem George in einem Haus, in dem offenbar ein Verbrechen verübt worden ist, nach einem Zeichen sucht. Wo ist er, und warum? Diese Fragen bleiben erst einmal offen, denn die Geschichte springt zum ersten Aufeinandertreffen von George und Liana, Jahre nachdem sie sich im College kennengelernt haben. George ist gegenüber Liana von Beginn an extrem skeptisch, da sie vermutlich eine Mörderin ist. Aber wen soll sie umgebracht haben?

In Rückblicken erzählt die Geschichte nach und nach Georges und Lianas Geschichte, begonnen bei ihrem Kennenlernen am ersten Abend auf dem College. Stück für Stück erfährt der Leser mehr über ihre Beziehung zueinander und welche Geheimnisse Liana verbirgt. Diese Rückblicke enden erst kurz vor dem Ende des Buches, sodass man als Leser erst spät Gewissheit über die ganze Vorgeschichte hat. Einiges lässt sich aufgrund früher Andeutungen erahnen, dennoch hat dieses Vorgehen die Spannung erhöht und für den einen oder anderen überraschenden Moment gesorgt.

In der Gegenwart willigt George bald ein, Liana in ihrer verzwickten Situation zu helfen. Damit wird er jedoch in ein brisantes Netz aus Intrigen und Verrat hineingezogen. Georges Entscheidungen konnte ich jedoch nicht immer nachvollziehen. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte sich ganz auf Georges Entschluss, zu helfen, und dessen Konsequenzen fokussiert und nicht abschweift. Das Buch wurde damit für mich zu einem kurzweiligen Leseerlebnis, in dem die Spannung stets erhalten blieb.

„Die Unbekannte“ erzählt die Geschichte von George Foss, dessen Beziehung mit Liana ihm zum Verhängnis wird. In Rückblicken wird die Geschichte ihres Kennenlernens erzählt, während sie in der Gegenwart nach vielen Jahren zum ersten Mal erneut aufeinandertreffen. Den Leser erwartet eine spannende Geschichte, in welcher er immer mehr Informationen erhält, bis er schließlich das Gesamtbild sehen kann. Wer Thriller mag, in denen man nach und nach besser versteht, welches Spiel überhaupt gespielt wird, dem empfehle ich das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Ein Neuanfang für Bartholomew

Die Sache mit dem Glück
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Der neununddreißigjährige Bartholomew hatte noch nie einen Job. Sein ganzes Leben lang hat er bei seiner Mutter gelebt und sie in den letzten Jahren, als der Krebs sie immer verwirrter werden ließ, gepflegt. ...

Der neununddreißigjährige Bartholomew hatte noch nie einen Job. Sein ganzes Leben lang hat er bei seiner Mutter gelebt und sie in den letzten Jahren, als der Krebs sie immer verwirrter werden ließ, gepflegt. Doch nun ist seine Mutter tot. Als Bartholomew im Zimmer seiner Mutter einen Brief von Richard Gere findet, in dem er zum Boykott der Olympischen Spiele in Tibet aufruft, beschließt Bartholomew, ihm zu schreiben. Über seine Mutter, die ihn vor ihrem Tod immer häufiger Richard nannte. Über Father McNamee, der auf eine Anweisung von Gott wartet und in der Zwischenzeit dem Alkohol zuspricht. Und über die Jungthekarin, die er schon lange in der Bibliothek beobachtet, ohne sich zu trauen, sie anzusprechen. Bartholomew weiß, dass sein Leben alles andere als normal ist, doch er sieht die Zeit gekommen, es endlich selbst in die Hand zu nehmen…

Die Geschichte dieses Buches wird ausschließlich in Briefen von Bartholomew an Richard Gere geschildert. Zu Beginn schildert Bartholomew die Gründe für diese Entscheidung. Weil seine Mutter ihn in ihren letzten Tagen nur noch mit Richard ansprach, hatte Bartholomew das Gefühl, selbst vorübergehend Richard Gere zu sein und seine eigentliche Persönlichkeit ablegen zu können. Nun erhofft er sich von Richard Gere Unterstützung bei einem Neuanfang. Ob er seine Briefe je abschickt, ist ungewiss und eigentlich auch nicht wichtig, denn schnell wird klar, dass Bartholomew diese Briefe schreibt, um seine Gedanken zu ordnen und sich selbst mithilfe eines imaginären Unterstützers Mut zuzusprechen. Wirkte das Stilelement am Anfang noch ungewöhnlich, wurde schnell deutlich, dass dies genau der richtige Weg war, um die Geschichte dieses ungewöhnlichen Mannes zu erzählen.

Bartholomew ist mir schnell ans Herz gewachsen. Er ist intelligent und hat ein riesiges Herz, verhält sich aber gleichzeitig auch naiv und verschließt seine Augen vor bestimmten Wahrheiten. Umso erstaunlicher ist die Entwicklung, die er in der Geschichte durchmacht und die das Herzstück des Buches ist. Er muss lernen, ohne seine Mutter zurechtzukommen und über seinen eigenen Schatten springen. Während er auf die ersten Veränderungen in seinem Leben nach dem Tod seiner Mutter noch kaum Einfluss nimmt, wird er selbst immer aktiver und mutiger. Dabei legt er eine starke und oft philosophische Selbstreflexion an den Tag.

Bartholomew ist nicht die einzige ungewöhnliche Persönlichkeit in dieser Geschichte. Matthew Quick hat interessante Nebenfiguren geschaffen, die nicht immer sympathisch sind, mit ihrem Verhalten aber zum Nachdenken anregen. Besonders unentschlossen war ich darüber, was ich von Father McNamee halten soll, der eher auf eigenes Bestreben bei Bartholomew einzieht und psychisch schwer erkrankt ist. Ist er wirklich der richtige, um Bartholomew in dieser schwierigen Zeit zu helfen? Auch bei anderen Charakteren, die auf den ersten Blick völlig durchschnittlich wirken, offenbaren sich ungeahnte Probleme. Sie haben allesamt kein einfaches Leben und unterstützen Bartholomew doch auf ihre Weise. So entsteht eine ganz besondere Geschichte über Zusammenhalt, Freundschaft und die Launen des Schicksals – oder ist das alles doch aufgrund von Synchronizität geschehen? Bartholomew ist von letztem überzeugt, während ich die Verkettung der zahlreichen Zufälle und Begegnungen eher unrealistisch fand.

„Die Sache mit dem Glück“ erzählt die Geschichte von Bartholomew, der nach dem Tod seiner Mutter einen Neuanfang wagen muss. Das Buch überzeugt vor allem durch ungewöhnliche Charaktere und die Entwicklung, die sie durchmachen. Die Geschichte ist zudem von Philosophie und Psychologie geprägt. Mich hat sie ins Nachdenken bringen können, weshalb ich gute vier Sterne vergebe.