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Veröffentlicht am 21.03.2020

Berühre mich. Nicht. – eine Geschichte voller Geheimnisse und Überraschungen

Berühre mich. Nicht.
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Mit „Berühre mich. Nicht“ hat Laura Kneidl meiner Meinung nach erneut ihr Können bewiesen. Nach den ersten zwei Kapiteln war ich zugegeben etwas skeptisch, doch diese Skepsis hat sich schnell wieder gelegt ...

Mit „Berühre mich. Nicht“ hat Laura Kneidl meiner Meinung nach erneut ihr Können bewiesen. Nach den ersten zwei Kapiteln war ich zugegeben etwas skeptisch, doch diese Skepsis hat sich schnell wieder gelegt und ich konnte besonders während der letzten Seiten gar keine Pause mit dem Lesen machen, weil ich so gefesselt war. Dazu kommt, dass auch in „Berühre mich. Nicht.“, wie es für den LYX-Verlag typisch ist, ein wichtiges Thema aufgegriffen wird, welches viel zu selten angesprochen wird. Aber dazu später mehr…
Zuerst einmal möchte ich klarstellen, warum der Roman den Weg in mein geliebtes Bücherregal fand:
Zum einen gefiel mir das schlicht gehaltene Cover gut, welches trotz dem rosa, was normalerweise nicht so meine Farbe ist, ansprechend auf mich gewirkt hat. Außerdem ist mir der Name „Laura Kneidl” sofort ins Auge gesprungen und ich musste direkt an „Someone New“ denken und habe gehofft, eine genauso tolle Geschichte hinter dem Cover vorzufinden. Und zu guter Letzt wirkte der Klappentext sehr ansprechend und geheimnisvoll, weshalb ich letztendlich nicht widerstehen konnte.
Und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht. Die Liebesgeschichte welche in „Berühre mich. Nicht.“ erzählt wird, ist für mich eine sehr besondere und gerade die Protagonistin Sage ist mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen.
Der Schreibstil Kneidls ist wie ich schon in „Someone New“ festgestellt habe, relativ einfach, aber gerade deshalb sind ihre Romane eine leichte Kost für zwischendurch. Dennoch schafft sie es, dass man sich perfekt in Sage hineinversetzen kann. Mit ihr hat Laura Kneidl eine sehr vielschichtige Protagonistin geschaffen, über die ich auf jeder Seite etwas Neues erfahren habe. Und ich bin mir sicher, dass ich noch längst nicht alles über sie weiß. Allein deshalb lohnt es sich, immer weiter zu lesen, doch damit nicht genug!
Sage hat, wie es der Klappentext schon verspricht, ein großes Geheimnis und obwohl man immer mal wieder etwas ahnt, wird dieses Geheimnis nie vollständig offenbart. Die Spannung hält demnach die ganze Handlung über an und ich persönlich konnte mich gar nicht mehr losreißen.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Außerdem ist das Buch mit sehr vielen Überraschungen gespickt. Ich hätte zum Beispiel niemals damit gerechnet, dass Luca der Bruder von Sages neuer Freundin April ist… aber ich muss zugeben, dieser Schachzug ist perfekt! Luca, der das komplette Gegenteil von Sage zu sein scheint, ist also plötzlich ihr neuer Mitbewohner und wer hätte nach ihrer ersten Begegnung im Wohnheim wirklich gedacht, dass die zwei tatsächlich zueinander finden? Ich zumindest habe an dem Gedanken nicht lange festgehalten.
Mein großes Highlight jedoch ist der innere Kampf, den Sage während der ganzen Handlung führt. Wem traut sie? Zieht sie ihre Therapie durch? Fliegt sie zurück nach Maine? Und die wichtigste Frage von allen: Wer ist er?
Das Thema, welches durch diesen Kampf und ihre Vergangenheit auf den Tisch kommt, könnte nicht erdrückender sein: Häusliche Gewalt! Ein Thema, welches in den wenigsten Romanen aufgegriffen wird, obwohl es in unserer Gesellschaft ständig vorkommt. Umso besser finde ich, dass Laura Kneidl sich traut, dieses Fass zu öffnen und die Umsetzung gelingt ihr, meiner Meinung nach, sehr. Ich muss allerdings gestehen, dass es mich zuerst etwas an „Hope forever“ von Colleen Hoover erinnert hat. Dieser Verdacht hat sich jedoch schnell verflüchtigt.

FAZIT

Insgesamt kann ich den Roman mit gutem Gewissen empfehlen. „Berühre mich. Nicht.“ ist eine gelungene Geschichte mit einer sehr interessanten Protagonistin. Der Roman ist einem angenehmen Schreibstil verfasst und die Handlung sorgt für einige Überraschungen. Die Spannung bleibt wegen Sages Geheimnis bis zur letzten Seite bestehen und auch nach dem Lesen werfen sich nur noch mehr Fragen auf, weshalb auch der nächste Teil den Weg in mein Bücherregal finden wird.

Veröffentlicht am 22.11.2022

Der Klang von Feuerblau – eine tragische, farbenfrohe Geschichte

Der Klang von Feuerblau
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„Der Klang von Feuerblau“ ist ein Buch der Autorin Johanna Gerhard. Und es ist ein Buch, dessen Geschichte etwas Besonderes ist. Grund dafür ist die Protagonistin Kit, welche mit einer Synästhesie beschenkt ...

„Der Klang von Feuerblau“ ist ein Buch der Autorin Johanna Gerhard. Und es ist ein Buch, dessen Geschichte etwas Besonderes ist. Grund dafür ist die Protagonistin Kit, welche mit einer Synästhesie beschenkt ist. Wobei die Gabe eher Fluch und Segen zugleich ist, wie man im Laufe der Geschichte erfährt. Im Buch wird Kit vor verschiedenste Probleme gestellt, welche sie zu bewältigen versucht. Themen wie Trauerbewältigung, Verrat, Missbrauch, Angst und Vertrauen spielen eine große Rolle.
Ich bin durch eine Leserunde auf Lovelybooks auf das Buch aufmerksam geworden und habe es sehr genossen, mich mit anderen Lesern über das Buch auszutauschen und auch die Ideen der Autorin besser zu verstehen. Das hat mir noch einmal eine ganz andere Sichtweise auf das Gelesene ermöglicht.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr fließend und malend. Warum das gerade bei diesem Buch von Vorteil ist, erklärt sich wie folgt…
Wie bereits erwähnt leidet die Protagonistin Kit unter einer Synästhesie. Dabei handelt es sich um eine besondere Art der Wahrnehmung, in ihrem Fall dem sehen von Klängen in Form von Farben. Ich schreibe bewusst „leidet“, denn für Kit ist die Synästhesie nicht ausschließlich eine Gabe. Sie bedeutet Stress im Alltag, weil bereits die Klingel oder das Telefon eine Reizüberflutung sein können, und trotzdem arbeitet sie in einer Musikschule. Die Autorin beschreibt diese Reize so farbenfroh, dass mir die Vorstellung der Synästhesie sehr leicht viel. Passend zu den Szenen kamen mir die Farben bedrohlich, einhüllend oder tröstend vor und sie hat meinen Respekt, denn das zu schaffen ist nicht leicht. Immerhin haben die wenigsten Menschen ein Bild davon wie Synästhesie funktioniert und dennoch versteht man beim Lesen sofort, worum es geht.
Kit liebt die Musik, hat von ihrem Vater das Cembalospielen beigebracht bekommen und kann dem Instrument nur schwer widerstehen, nachdem sie sich nach einem Streit geschworen hat, nie wieder zu spielen. Ein wichtiger Punkt in der Handlung, denn um dieses Cembalo dreht sich viel.
Die Handlung ist voller Hoch und Tiefpunkte für die Protagonistin, wobei die Tiefpunkte vermutlich überwiegen. Kit redet seit einem Jahr nicht mehr mit ihrem Vater, dem großen, bekannten Musiker, als dieser an einem Herzinfarkt stirbt. Sie hatten sich gestritten und auch in ihrer Vergangenheit hat er sich ihr gegenüber nicht immer richtig verhalten. Nach seinem Tod erbt sie das Landhaus ihres Vaters und wird so mit ihrer verdrängten Vergangenheit konfrontiert. Ihr alter Freund Raffael versucht sie und ihre Probleme zu verstehen und ihr zu helfen. Ihre beste Freundin Maja ist mit ihrem Latein am Ende und als dann auch noch Kit´s Exfreund Stephan wieder auftaucht ist das Gefühlschaos perfekt. Und Kit vollkommen überfordert.
Und genau an diesem Punkt muss ich leider sagen, dass mir an dem Buch etwas gefehlt hat. Es war zwar nachvollziehbar, dass Kit all diese Dinge gefühlt hat und deshalb überfordert war, jedoch hatte ich in manchen Szenen das Problem, ihre Gefühle nicht nachempfinden zu können. Mir fehlten etwas Tiefe und ruhigere Szenen, in welchen die Protagonistin für sich ist. Diese Kritik ist selbstverständlich sehr persönlich und ich weiß aus der Leserunde, dass es viele gab, denen es leichtfiel mit Kit mitzufühlen.


Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

In einigen Szenen war mir Kit zudem etwas unsympathisch. Beispielsweise ist die Freundschaft zwischen Maja und ihr häufig im Ungleichgewicht, weil Kit sehr egoistisch handelt und nicht auf die Bedürfnisse ihrer Freundin eingeht. So kriegt sie beispielsweise nicht mit, dass sich Maja verliebt und nun einen Freund hat, obwohl diese es ihr erzählt hat. Sie war nur zu sehr in Gedanken mit sich selbst beschäftigt. Und auch als Maja offen sagt, dass es ihr reicht, greift sie dennoch zum Telefon und erwartet, dass Maja immer für sie da ist, wenn etwas ist. Situationen in denen sie in dieser Freundschaft etwas gibt, gibt es im Buch nicht. Die Freundschaft endet in einer Funkstille. Kit ist wütend, dass Maja nicht mehr mit ihr reden will. Auch nicht, als sie sich später entschuldigen will. Ich hatte das Gefühl, dass Maja dadurch in ein schlechtes Licht gerückt wird. Sie ist diejenige, die sich von Kit abgewandt hat und schließlich will Kit sich ja entschuldigen… es wirkt etwas, als sei Maja die Schuldige. Und das hat mich am Ende des Buches gestört. Maja hat alles gegeben und sich ein einziges Mal für ihr eigenes Seelenheil entschieden. Es sollte von Kits Seite mehr Bemühungen um ein klärendes Gespräch geben, damit dieser Streit nicht so in der Luft hängt und deutlich wird, dass Kit wirklich verstanden hat, dass sie sich nicht immer richtig verhalten hat.
Und dann ist da noch Raffael… es ist schwierig. Zwischenzeitig dachte ich, dass sich zwischen ihm und Kit etwas entwickeln würde, aber ich denke auch, dass es richtig ist, dass das eben nicht der Fall war. Kit muss sich erstmal sortieren und über einige Dinge klar werden, bevor sie sich auf eine Beziehung einlässt. Und auch wenn Raffael definitiv mehr für sie empfindet wünscht man ihm nicht, dass sie ihn als Trostpflaster benutzt. Raffael ist ein sehr sympathischer junger Mann und ein toller Nebencharakter, der Kit eine gute Stütze ist. Er tut alles, um den Menschen um in herum glücklich zu machen, auch wenn das für ihn nicht immer leicht ist. Im Buch ist er mit Abstand mein Lieblingscharakter.
Zum Schluss möchte ich noch einmal auf Kit´s Streit mit ihrem Vater eingehen. Es ging dabei um so viel mehr als nur eine Kleinigkeit. Der Konflikt zwischen den Beiden hat sich über Jahre hinweg zusammengebraut und ist sehr facettenreich. Der Leser erfährt nach und nach immer mehr über das Vorgefallene. Begonnen bei dem Unfall ihres Vaters, den darauffolgenden Qualen beim Cembalounterricht und schließlich dem Aus zwischen Stephan und Kit, welches sie ihrem Vater in die Schuhe schiebt. Ich finde, dass dieser Konflikt sehr gelungen ist. Die Reue, welche Kit empfindet nachdem sie erfährt, was ihr Vater alles durchmachen musste und dass Stephan derjenige war, der Kit belogen hat, ist echt. Für mich eins der wenigen Gefühle, welche ich beim Lesen wirklich nachempfinden konnte. In der Hinsicht ist das Ende des Buches wirklich gelungen und die Schlussszene ist perfekt. Kit verzeiht ihrem Vater und widmet sich wieder der Musik.


FAZIT

Ich mochte das Buch, weil es durch die Thematik der Synästhesie besonders ist. Es bleibt in Erinnerung und das ist für mich das was zählt. Mir persönlich hat zwar etwas Gefühl gefehlt, aber das ist Ansichtssache. Dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe ist außerdem ein Zeichen dafür, dass ich gern darüber hinweggesehen habe. Ich habe den Schreibstil und die Farbenmalerei genossen und würde mich wieder für dieses Buch entscheiden.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Lady of the Wicked – eine spannende, neue und bezaubernde Fantasygeschichte

Lady of the Wicked
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„Lady of the Wicked – Das Herz der Hexe“ ist der erste Teil der Lady of the Wicked Saga und erzählt die spannende und tragische Geschichte der Darcia Bonnet, welche ihr Ziel, die Herrin der Wicked zu werden, ...

„Lady of the Wicked – Das Herz der Hexe“ ist der erste Teil der Lady of the Wicked Saga und erzählt die spannende und tragische Geschichte der Darcia Bonnet, welche ihr Ziel, die Herrin der Wicked zu werden, verfolgt und dafür einiges in Kauf nehmen muss.
Ich habe das Hörbuch gehört und muss sagen, dass ich sehr zwiegespalten bin…
Einerseits fand ich die Geschichte total spannend und einfallsreich. Etliche Wesen, komplizierte Verbindungen und zwei Welten sind perfekte Voraussetzungen für eine gute Fantasy-Saga, aber das Hörbuch selbst konnte mich nicht so richtig fesseln.
Grund dafür war, dass es zu zuhören dann doch fast schon zu kompliziert war und es etliche Charaktere gab, deren Namen ich mir nicht alle merken konnte. Deshalb hab ich oft gebraucht, um die Zusammenhänge zu erkennen und im Nachhinein glaube ich, dass es mir als Buch deutlich besser gefallen hätte, da ich mich besser in die Geschichte hätte vertiefen können.
Die Geschichte selbst hat mir jedoch total gut gefallen. Die Protagonisten Darcia Bonnet, eine Hexia oder auch Halbhexe, ist sehr ehrgeizig und ihr Tun ist oft moralisch verwerflich, was sie zu einer sehr interessanten Protagonistin macht. Ich wusste häufig nicht, wie ich sie einschätzen soll, konnte ihre Taten so gut wie nie vorhersehen und die dadurch ausgelöste Spannung, hat der Geschichte echt gutgetan.
Valens, der zweite Protagonist und Zauberer, verbirgt ebenfalls ein großes Geheimnis. Der Leser (oder in meinem Fall Zuhörer) erfährt dieses zwar schnell, jedoch ist es sehr spannend mitzubekommen, wie sich die Beziehung zwischen ihm und Darcia, welche keine Ahnung hat, entwickelt. Valens bringt eine neue Komponente in die Geschichte und sorgt für viele dramatische Geschehnisse.
Die Handlung des Buches ist nicht wirklich geradlinig und mir hat es sehr gefallen, mal wieder eine Geschichte kennenzulernen, die man nicht vorhersehen kann. Denn „Lady of the Wicked“ ist definitiv ein Buch voller Überraschungen. Ich für meinen Teil habe die Handlung in ungefähr drei Stränge unterteilt, welche sich zwischenzeitig immer wieder überschnitten haben.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Der erste Handlungsstrang bezieht sich auf Darcias Vorhaben, die Herrin der Wicked zu werden. Ihr Vorhaben ist ein großes Geheimnis und nur ihr Freund Tieno weiß zu Beginn Bescheid.
Handlungsstrang zwei beinhaltet Valens´ Auftauchen, seinen Fluch, dessen Bekämpfung mit Darcias Hilfe und sein großes Geheimnis.
Eng damit verbunden ist der dritte Handlungsstrang, welcher sich, im Gegensatz zur restlichen Handlung, nicht in New Orleans, sondern in der magischen Welt spielt. Hier geht es um den Widerstand gegen das dortige Königshaus und die Jagd auf unterschiedlichste Monster.

FAZIT

Alles in allem fand ich die Geschichte sehr gut und die Saga hat in meinen Augen viel Potenzial. Dennoch ist es sehr schwer, dem Hörbuch zu folgen und ich würde eher das Buch empfehlen (auch wenn ich es selbst nicht gelesen habe, die Geschichte bleibt ja dieselbe).

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Löwenherzen ~ Zwei unterwegs in Afrika – eine gedankliche Safari durch Afrika

Löwenherzen
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In ihrem Buch „Löwenherzen ~ Zwei unterwegs in Afrika“ berichtet die Autorin Gesa Neitzel von einigen ihrer Safari-Abenteuern, die sie gemeinsam mit ihrem Partner Frank erlebt hat. Normalerweise lese ich ...

In ihrem Buch „Löwenherzen ~ Zwei unterwegs in Afrika“ berichtet die Autorin Gesa Neitzel von einigen ihrer Safari-Abenteuern, die sie gemeinsam mit ihrem Partner Frank erlebt hat. Normalerweise lese ich eher Fantasy, Thriller oder Romane und muss gestehen, dass Reiseliteratur eher selten einen Platz in meinem Regal findet. Löwenherzen hat diesen Platz aber definitiv verdient und ich bin froh, dass ich meine Comfort-Zone verlassen und mal in ein anderes Genre geschnuppert habe.
Gesa Neitzel nimmt ihre Leser mit auf eine spannende, abenteuerliche Reise und zumindest in mir hat sie mit ihren Beschreibungen und Fotos das Fernweh geweckt. Obwohl ich noch nie auf dem afrikanischen Kontinent war, hatte ich während des Lesens ständig das Gefühl, genau zu wissen, wo sich die Beiden gerade befinden und hatte Bilder vor Augen, die ich sonst nur aus Dokumentationen kenne.
Der Schreibstil der Autorin ist weniger detailliert, dafür aber klar, direkt und sehr beschreibend, was dazu führte, dass sie mich dadurch quasi mit auf ihr Abenteuer genommen hat. Ich persönlich musste mich zwar erst an diesen nüchternen Schreibstil gewöhnen, aber gerade dadurch wurde die Geschichte realer und hat ihren Ernst nicht verloren.
Zwar gab es immer mal wieder große Sprünge in der Handlung, welche mich ab und an sehr verwirrt haben (genauso wie die ganzen Namen der Orte, einfach aus dem Grund, dass ich mich in Afrika so überhaupt nicht auskenne), dennoch konnte man dem Ganzen insgesamt logisch folgen und wenn ich mal gar nicht wusste wo sich die Zwei gerade befinden, habe ich einfach mal gegoogelt und noch mehr Fernweh bekommen…
Ich fand es außerdem geschickt gelöst, wie die Autorin ihre einzelnen Abenteuer zu einer großen Reise vereint hat, da ich mir das relativ schwierig vorstelle, in nicht chronologischer Reihenfolge zu erzählen, vor allem da sie zu verschiedenen Zeiten an vielen verschiedenen Orten waren.
Außerdem fand ich es sehr süß, wie die Autorin von ihren Glücksmomenten schreibt und immer wieder neue Arten von Glück definiert!
Besonders gut fand ich, dass immer wieder auf die Not der Tiere, von welchen viele vom Aussterben bedroht sind, aufmerksam gemacht wurde und dass die Autorin Tipps gibt, wie man als Tourist (oder auch nicht Tourist) effektiv helfen kann. Während des Lesens wurden mir einige Dinge klar, über welche ich zuvor nie nachgedacht habe, seien es die Motive der Trophäenjäger oder die verschiedenen Auswirkungen des Tourismus auf die Einheimischen und die Tiere.
Hilfreich dazu fand ich auch die Auflistung der Organisationen, an welche man guten Gewissens spenden kann, sowie den Ausblick auf sicheres und helfendes Reisen, wenn man selbst eine Safari erleben möchte.

FAZIT

Gesa Neitzel hat mit ihrem Buch einige Gedankengänge in Bewegung gesetzt, mich in eine unglaublich spannende Welt entführt und das Fernweh in mir geweckt, sodass ich dringender denn je den Wunsch verspüre, einmal in meinem Leben mein eigenes Abenteuer in Afrika zu starten. Ich fand das Buch sehr interessant und es ist eine Empfehlung meinerseits an alle Reise-, Afrika- und Naturfreaks da draußen! Holt euch das Löwenherzen-Lese-Glück 😊

Veröffentlicht am 31.07.2021

Dead hearts can´t love – eine ganz andere Vampirgeschichte

Dead Hearts Can‘t Love
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„Dead hearts can´t love“ handelt von dem Vampir Loan Ryder, welcher sein unsterbliches Leben, die Menschen und auch eigentlich alles andere um sich herum hasst. Sein Leben und Denken verändert sich jedoch ...

„Dead hearts can´t love“ handelt von dem Vampir Loan Ryder, welcher sein unsterbliches Leben, die Menschen und auch eigentlich alles andere um sich herum hasst. Sein Leben und Denken verändert sich jedoch schlagartig, als er Sophia in seiner Stammbar, dem Drunken Devil, trifft. Als dann auch noch der Ältesten Rat auf ihn aufmerksam wird, und Loan ein erschreckendes Geheimnis erfährt, gerät er in große Gefahr und muss eine lebensverändernde Entscheidung treffen.
Ich beginne mal mit dem Cover. Ich muss gestehen, dass ich es nicht direkt erkannt habe (erst, nachdem ich es inklusive Buchrücken und Rückseite gesehen habe), aber es ist richtig mystisch und kreativ. Ein Skelett mit Rosen umrankt lässt deutlich erahnen, dass das Buch dem Romantasy-Genre angehört und verleiht dem Buch ein gewisses Etwas.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker, leicht verständlich und flüssig zu lesen, weshalb er mich insgesamt überzeugen konnte. Jedoch fehlten mir an ein paar Schlüsselstellen die Emotionen, dort hätte ich mir einfach etwas mehr Tiefe gewünscht.
Weiter geht es mit den Charakteren Loan Ryder und Sophia. Loan war mir besonders am Anfang nicht sonderlich sympathisch. Das lag vor allem an seiner „Ich hasse alles und jeden“-Einstellung. Allerdings war gerade das sehr erfrischend an dem Buch: Ein Protagonist, der kein wandelndes Klischee ist und Selbstzweifel hat, obwohl er ein Vampir ist. Und obwohl er sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt hat, konnte ich mich nicht wirklich mit ihm anfreunden, was ich aber nicht sonderlich schlimm fand. Um Loan aber nicht komplett schlecht zu machen, denn das ist er nicht, weil er eben mit seiner Art dem Buch ein gewisses Etwas verleiht, er hat einen echt tollen, trockenen Humor und ich musste an einigen Stellen schmunzeln.
Sophia hingegen war absolut mein Fall. Ich konnte mich super gut in sie hineinversetzen und fand sie unglaublich sympathisch. Auch wenn ich ihre Freundschaft zu ihren beiden besten Freundinnen Chantal und Cheyenne nicht wirklich nachvollziehen konnte, fand ich, dass sie eine sehr gute Freundin für die zwei ist, hilfsbereit und unterstützend, egal was sie von den Ideen der Beiden hält. Besonders gefallen hat mir ihre Leidenschaft zum Backen (das Buch hat mich tatsächlich dazu gebracht, Triple-Chocolate-Cookies zu backen…).

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Ich fand das Buch sehr erfrischend, weil sämtliche Klischees nicht beachtet wurden und eine ganz neue Vampirgeschichte entstanden ist. Vor dem Lesen hätte ich niemals gedacht, dass sich die Geschichte so dreht, dass Loan schließlich tatsächlich wieder zum Menschen wird. Von so einer Heilung habe ich vorher noch nie gehört und es hat mich wirklich positiv überrascht.
Auch Loans emotionale Veränderung fand ich sehr interessant und gut beschrieben. Ich fand es sehr gut, wie er mit den ganzen Hürden umgegangen ist, die ihm von dem Ältesten Rat in den Weg geräumt wurden.
Leider war mir das Ende insgesamt etwas zu schnell. Ich habe bereits erwähnt, dass mir hier und da Emotionen und Tiefe fehlten und das war besonders hier der Fall. Die letzten Kapitel hätten deutlich länger sein können, um richtig begreifen zu können, was alles passiert. Es hätte viel ausgeschmückt werden können und einige Fragen, die offen geblieben sind, hätten noch beantwortet werden können.
So frage ich mich zum Beispiel immer noch, warum Loan Sophia auch nach seiner Heilung nicht verraten hat, dass er ein Vampir war und wie sie auf dieses Geständnis reagiert hätte.
Auch Sophias Entscheidung mit Loan zu fliehen fiel in meinen Augen eher unüberlegt und ich hätte es toll gefunden, wenn dieser Zwiespalt in ihr besser hervorgehoben worden wäre.

FAZIT

Sophia und Loan sind zwei authentische Protagonisten, die dem Buch die nötige Realität eingehaucht haben und auch der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen. Hier und da hätte die Geschichte emotionaler sein können und auch einige wichtige Fragen sind offengeblieben, auf welche ich gern eine Antwort gehabt hätte.
Alles in allem konnte mich die Geschichte aufgrund seiner fehlenden Klischees und der Abwechslung überzeugen. Eine Vampirgeschichte ohne Knoblauch, unmenschliche Kraft und mit einem großen Geheimnis ist eben doch eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte.

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