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Veröffentlicht am 21.03.2020

Monumentaler historischer Kriminalroman

Feuer im Elysium
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1824. Der junge Sebastian Reiser ist in Diensten des Edlen von Sonnberg und der Sohn des Schlossverwalters, dessen Nachfolge er einmal übernehmen soll. Er hat ziemlich viel Privilegien und erhält Unterstützung ...

1824. Der junge Sebastian Reiser ist in Diensten des Edlen von Sonnberg und der Sohn des Schlossverwalters, dessen Nachfolge er einmal übernehmen soll. Er hat ziemlich viel Privilegien und erhält Unterstützung in seinem Studium. Doch damit ist es jetzt vorbei, denn durch ein Kutschenunglück sterben sowohl der Edle als auch sein Vater. Der neue Schlossherr entlässt ihn. Reiser bleibt nichts anderes übrig als das Angebot von Baron von Walseregg anzunehmen und mit ihm nach Wien zu fahren. Dort laufen gerade die Vorbereitungen zur Uraufführung von Beethovens 9. Sinfonie. Eine ganz neue Art von Musik. Bei seiner Suche nach Arbeit kommt Reiser nicht nur Beethoven näher, sondern macht auch Bekanntschaft mit gefährlichen Vereinigungen........

"Feuer im Elysium" ist ein historischer Kriminalroman rund um die Uraufführung Beethovens 9. Sinfonie. Genau wie diese ist das Buch ein wahrhaft monumentales Werk. In dicht befüllten Seiten entfaltet die Geschichte langsam ihre Harmonien. Das Buch beginnt 50 Jahre nach der Uraufführung. Reiser erzählt seinem musikalischen Enkel wie es dazu kam, dass er Beethoven kennengelernt hat und endet auch wieder im Jahr 1874. Der Schreibstil ist flüssig, was mich positiv überrascht hat. Es gibt zwei Erzählstränge. In einem erfährt man etwas über Reiser. Verfolgt seinen Werdegang in Wien. Erlebt wie er durch seinen scharfen Verstand einer Intrige auf die Spur kommt. Im anderen lernt man Kreutz kennen, der mit verbotenen Burschenschaften sympathisiert. Nach Wien zu einer geheimen Gruppierung gelangt, indem er sich als seinen toten Mitbewohner ausgibt. Dort treffen sich die Wege von Kreutz und Reiser. Das Buch ist spannend. Dazu bietet es viel. Gibt Informationen zur Musik, Geschichtlichem, Burschenschaften und auch einiges an Lokalkolorit. Eine gelungene Mischung. An manchen Stellen hätte ich es mir jedoch etwas kompakter gewünscht. Der Schluss konnte mich komplett überraschen. Ich hatte keine Ahnung, wer hinter allen Intrigen steckt.

Fazit: Ein trotz seiner Fülle gut zu lesender historischer Krimi, der sehr viel Wissen bietet und eine große Überraschung am Ende parat hat. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Ein poetischer Roman, der die 60er Jahre wieder aufleben lässt

Blaue Nächte
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Für Milena war das Tanzlokal ihrer Mutter schon immer ein gieriges Tier, dass alle mit seinem großen Schlund verschluckt und vielleicht nie mehr ausspuckt. Doch jetzt steht sie genau hier. Hat ihrer Mutter ...

Für Milena war das Tanzlokal ihrer Mutter schon immer ein gieriges Tier, dass alle mit seinem großen Schlund verschluckt und vielleicht nie mehr ausspuckt. Doch jetzt steht sie genau hier. Hat ihrer Mutter versprochen, während deren Abwesenheit auszuhelfen. Völlig überfordert weist sie einen alten Mann ab, der eingelassen werden möchte. Selbst seine Beteuerungen, dass es wichtig ist und er erwartet wird, stimmt sie nicht um. Erst später, als sie in ihrem Antiquariat ein Büchlein findet, merkt sie, welchen Fehler sie begangen hat......

"Blaue Nächte" ist eine Hommage auf Tanzlokale und die wilden 60er Jahre. Der Schreibstil ist ungewöhnlich. Fast poetisch. So hat es etwas gedauert bis ich im Buch angekommen bin. Je weiter ich gelesen habe, umso mehr hat mich die Geschichte fasziniert. Der Beweiß, dass man nicht so schnell aufgeben sollte. Genau wie die Protagonisten Emil, Lotte und Melina. Auch deren Charakter hat sich erst nach und nach entfaltet. Zum Schluss konnte ich sie aber gut verstehen. Der Roman verläuft in zwei Zeitebenen. Einmal, im hier und jetzt, lernt man Milena kennen. Sie ist verträumt. Wartet. Dann findet sie in ihrem Antiquariat ein kleines Büchlein. Geschrieben von Emil an seine große Liebe Lotte. Milena taucht tief ein in die 60er Jahre. Genau wie der Leser. Man merkt förmlich die damalige Rebellion der Jugend. Deren Träume und das Streben nach Freiheit. Die Aufbruchstimmung. Genau wie Milena habe ich mich gefragt: wird sie ihren Fehler wieder gutmachen können?

Fazit: Der Roman kommt ein bisschen poetisch daher. Wenn man sich aber darauf einlässt, erhält man eine schöne emotionale Liebesgeschichte. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Nimmt langsam Fahrt auf bis man den Krimi nicht mehr aus der Hand legen kann

Lübsche Wut
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Ralf Blum wird in der JVA Lauerhof tot aufgefunden. Scheinbar hat er selbst seinem Leben ein Ende gesetzt. Aber warum erst jetzt? 30 Jahre nach seiner Verurteilung? Damals hatte er einen 8-jährigen Jungen ...

Ralf Blum wird in der JVA Lauerhof tot aufgefunden. Scheinbar hat er selbst seinem Leben ein Ende gesetzt. Aber warum erst jetzt? 30 Jahre nach seiner Verurteilung? Damals hatte er einen 8-jährigen Jungen missbraucht und getötet. Birger Andresen und Ida-Marie Berg nehmen die Ermittlungen auf und stoßen in ein Wespennest. Jemand von ganz oben möchte verhindern, dass sie den Fall noch einmal aufrollen.........

"Lübsche Wut" ist der 9. Fall um KHK Birger Andresen. Wie auch in den anderen Büchern von Jobst Schlennstedt ist der Schreibstil flüssig, gerade heraus ohne viel Umschreibungen und die Kapitel kurz gehalten. Gleich von Anfang an ist man mitten im Geschehen. Jedoch braucht es etwas bis die Ermittlungen in Schwung kommen. In diesen Passagen erfährt man auch Privates von Birger. Einiges aus der Vergangenheit wird kurz umrissen. Zum besseren Verständnis ist es von Vorteil, wenn man die Vorgänger kennt. Der Fall selbst ist unabhängig davon zu lesen. Spätestens ab Mitte des Buches, konnte ich es kaum noch aus der Hand legen. Das Ende überrascht mit ein paar Wendungen.

Fazit: Ein spannender und brisanter Krimi, in dem auch der Lokalkolorit nicht fehlt. Mit einem Kommissar, der mir auf seine Weise sympathisch ist. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Eindrucksvolle Schilderung der Nachkriegszeit

Die geliehene Schuld
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1949. Journalist Jonathan kommt bei einem Unfall ums Leben. Noch kurz vor seinem Tod hat er seiner Jugendfreundin und Kollegin Vera ein Paket geschickt. Darin enthalten: Unterlagen zu seinen geheimen Recherchen, ...

1949. Journalist Jonathan kommt bei einem Unfall ums Leben. Noch kurz vor seinem Tod hat er seiner Jugendfreundin und Kollegin Vera ein Paket geschickt. Darin enthalten: Unterlagen zu seinen geheimen Recherchen, die ihn bis nach Italien geführt haben. Im beiliegenden Brief bittet er Vera - falls ihm etwas passiert - das zu Ende zu bringen was er begonnen hat. Die Öffentlichkeit hätte ein Recht auf die Wahrheit. So beginnt Vera mit ihren eigenen Nachforschungen und stößt dabei auf den Namen Marie, mit der Jonathan Kontakt hatte. Vera merkt nicht, wie sie immer mehr in Gefahr gerät.......

In "Die geliehene Schuld" beschreibt Claire Winter eindrucksvoll die Zeit nach dem 2. Weltkrieg und den Umgang mit den ehemaligen Kriegsverbrechern. Hierbei wird die fiktive Geschichte um Marie und ihrer Familie, mit historischen Fakten verwoben. Der Roman ist in 2 Erzählebenen aufgebaut. Beginnend im Mai 1949 erlebt man Vera und ihre Nachforschungen, die sie immer mehr in Gefahr bringen. Dann springt der Roman neun Monate zurück. Zu Marie. Man erfährt etwas über ihr Leben und das Kennenlernen mit Jonathan. Nach und nach nähern sich die beiden Ebenen an. Dabei kommt ungeheuerliches zu Tage. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Die Spannung baut sich langsam auf. Gleichzeitig wird viel gut recherchiertes Wissen vermittelt. Was oft in Gedankengängen oder Gesprächen geschieht. Hier wäre es mir etwas straffer lieber gewesen. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Fazit: Ein historischer Roman, der eindrucksvoll die Nachkriegszeit und deren Machenschaften schildert. Der die Spannung langsam aufbaut und man ihn kaum aus der Hand legen kann. Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Ein düsteres Thriller Debüt

Eiskalte Hölle
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Im kleinen Bergdorf Travenì wird die Leiche eines grausam zugerichteten Mannes gefunden. Während seine neuen Kollegen schon am Tatort sind, muss sich Ispettore Massimo Marini alleine auf den Weg machen. ...

Im kleinen Bergdorf Travenì wird die Leiche eines grausam zugerichteten Mannes gefunden. Während seine neuen Kollegen schon am Tatort sind, muss sich Ispettore Massimo Marini alleine auf den Weg machen. Obwohl er an seinem ersten Tag nur 5 Minuten zu spät ist, hat keiner auf ihn gewartet. Schon die erste Begegnung mit seiner Chefin Commisario Teresa Battaglia verläuft alles andere als gut. Und dann ist da noch Travenì, das ein düsteres Geheimnis zu bergen scheint........

"Eiskalte Hölle" ist das Thriller Debüt von Ilaria Tuti. Geschrieben aus Sicht eines allwissenden Erzählers. Diese Sichtweise gibt einen guten Einblick über die einzelnen Charaktere. Nach und nach lernt man sie und ihre Eigenarten besser kennen. Auf Privates wird weitestgehend, bis auf ein paar Ausnahmen, verzichtet. Die beiden Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich und so kam es in manchen Situationen zu einer gewissen Situationskomik. Der Fokus liegt eindeutig auf dem düsteren und ungewöhnlichen Fall, der nichts für schwache Nerven ist. Durch kleinere Erzählstränge, die in die Vergangenheit führen, baut sich die Spannung langsam auf. Steigert sich allmählich bis zum Showdown, bei dem Teresa beweist, dass sie nicht nur intelligent ist, sondern auch ein Herz hat.

Fazit: Ein gelungenes Thrillerdebüt, mit einem düsteren und geheimnisvollen Fall. Dessen Protagonisten mir mit ihren Ecken und Kanten gut gefallen und dadurch zu mancher Situationskomik beigetragen haben. Nichts für schwache Nerven. Lediglich am Anfang wären mir ein paar weniger Gedankengänge bezüglich des Täterprofils lieber gewesen. Empfehle ich gerne weiter.

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