Schließt du dich dem göttlichen Kampf an?
Die siebzehnjährige Loreen wurde nach dem Tod ihrer Adoptiveltern in einem Kinderheim untergebracht. Eines Tages tauchen dort drei Divinus auf, die ihr erklären, dass sie eine Nachfahrin der Götter ist. ...
Die siebzehnjährige Loreen wurde nach dem Tod ihrer Adoptiveltern in einem Kinderheim untergebracht. Eines Tages tauchen dort drei Divinus auf, die ihr erklären, dass sie eine Nachfahrin der Götter ist. Sie verfügt über Essenz, mit der sie beim Singen die Stimmung anderer beeinflussen kann. Die Drei bitten Loreen, ihnen ins Lager der Divinus zu folgen, um zu trainieren und sich dem Kampf gegen die Titanus anzuschließen. Dafür muss sie ihren Freund Jamie jedoch für immer zurücklassen. Kann sie diese schwere Entscheidung treffen?
Loreen ist mir zu Beginn der Geschichte gleich sympathisch geworden. Man lernt sie im Kinderheim kennen und erfährt, dass sie sich dort aufhält, seit ihre Adoptiveltern vor einigen Monaten gestorben sind. Ihre Einsamkeit konnte ich gut nachvollziehen. Als sie eines Tages beim Klavier spielen beginnt zu singen, breitet sich ein goldenes Licht um sie herum aus. Das hat mich neugierig darauf gemacht, mehr über Loreens Gabe und die Welt der Divinus herauszufinden.
Slash, Pure und Sky tauchen nach nur wenigen Seiten im Kinderheim auf, um herauszufinden, wer dort seine Essenz benutzt hat. Schnell identifizieren sie Loreen, die ihnen in eine Hütte folgt, um dort ein erstes Training zu absolvieren. Das Tempo ist auf diesen ersten Seiten extrem hoch und mein Verständnis der ganzen Situation hinkte stark hinterher. Ich hatte Schwierigkeiten, die Welt der Divinus zu verstehen, denn es wird erst einmal sehr wenig erklärt. Loreen agiert zudem extrem sprunghaft, ändert schließlich innerhalb kürzester Zeit ihre Meinung und trifft eine schwerwiegende Entscheidung, die für mich nicht verständlich genug gemacht wurde.
Es folgt ein Zeitsprung, nach dem ich erneut Schwierigkeiten hatte, mich wieder in der Situation zurechtzufinden. Man merkt jedoch, dass die Autorin nach diesem Sprung an Ort und Zeit ihrer Wahl angekommen ist, denn endlich wird Tempo aus der Geschichte herausgenommen. Nach und nach erhält man mehr Informationen über die Welt der Divinus. Über einige Dinge wird man aber auch bewusst noch eine Weile im Dunkeln gelassen, zum Beispiel über die Bedeutung von Bell-Pars, einem Konzept, mit dem ich mich während des ganzen Buches nicht richtig anfreunden konnte. Das war zum Teil wohl auch so gewollt, ich hätte mir aber insgesamt noch mehr Informationen dazu gewünscht.
Zwischen Loreen und Slash entwickeln sich allmählich Gefühle, und die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin hat die Gefühle, welche die beiden für den jeweils anderen hegen, toll herüberbringen können. Einige Missverständnisse und Hindernisse sorgen dafür, dass es spannend bleibt, ob die beiden dauerhaft zueinander finden werden. Die Chemie zwischen den beiden passt einfach und für mich sind sie ein echtes Traumpaar.
Neben Loreen und Slash gibt es außerdem noch interessante Nebencharaktere, die sich durch unverwechselbare Charakterzüge auszeichnen. Da wären zum Beispiel der Spaßvogel Sky, die kühle Pure und die mysteriöse Kate. Alle verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten, die ich faszinierend fand. Diese müssen bald auch in spannenden Kämpfen eingesetzt werden. Die Geschichte hat sich in meinen Augen kontinuierlich steigern können und mir immer besser gefallen.
„Essenz der Götter I“ überzeugte mich nach einigen Startschwierigkeiten vor allem mit der tollen Liebesgeschichte von Loreen und Slash und der Idee, dass die Divinus als Nachfahren der Götter über die verschiedensten Fähigkeiten verfügen. Gerne empfehle ich diesen Dilogieauftakt an Leser der romantischen Fantasy weiter.