Der Sommer der Liebe
Wie uns die Liebe fandMadame Nan, so wird Marie-Anne Nanon liebevoll von allen genannt, hat nie das kleine Dorf im Elsass verlassen. Das ist ihre Welt und die ist auch groß genug. Nun ist sie 92 Jahre alt und blickt zurück ...
Madame Nan, so wird Marie-Anne Nanon liebevoll von allen genannt, hat nie das kleine Dorf im Elsass verlassen. Das ist ihre Welt und die ist auch groß genug. Nun ist sie 92 Jahre alt und blickt zurück auf die Geschicke ihrer Familie und die des Ortes, das schon durch seine Lage immer auch Spielball der Weltpolitik war.
Madame Nan wurde sehr früh Witwe und musste ihre Töchter alleine durchbringend, alle Frauen der Familie sind stark bis starrköpfig und gehen ihren Weg. So auch Marie, die Älteste, die mit Malou nach Hause kommt. Malou stammt aus Algerien und schafft es nicht nur schnell in das Herz von Marie und ihrer Familie, er wird auch bald ein fester Bestandteil im Dorf. Spätestens seit er Mr Boberschram in seinem kleinen Laden, vor einem Überfall bewahrte.
Kurz danach übernehmen die Nanons das kleine Geschäft und als Marie und Malou ihre „Liebesbomben“ kreieren, läuft der Laden. Und damit passiert auch etwas ganz Magisches in diesem kleinen Dörfchen Bois-de-Val am Fuß des Sonnenbergs. Sind es nur die Liebesbomben, die den Liebeszauber bewirken?
Das ist ein Märchen von und über die Liebe, eine Liebe die Schmetterlinge tanzen lässt und die Realität für einige Zeit außer Kraft setzt, wenn man nur daran glaubt. Die Autorin hat einen reizenden Sprachstil, das Buch ist liebenswert geschrieben und ich habe es in einem Rutsch weggelesen.
Aber es ist auch ein wenig wie Zuckerwatte, man beißt hinein, es zergeht im Mund und zurück bleibt nur ein süßer Geschmack. Aber es hat mich wirklich für einige Stunden gut unterhalten, verzaubert wäre jetzt zu viel gesagt, aber besonders Madame Nan ist Charakter, deren Erinnerungen ich gerne gefolgt bin.
Die Autorin beschreibt das dörfliche Elsass wie aus einem Bilderbuch des Künstlers „Onkel Hansi“, man meint die Häuser und die Storchennester zu sehen. Nicht zu vergessen auch den kulinarischen Anhang, denn was wäre das Elsass ohne seine Gerichte und seinen Wein. So finden sich einige Rezepte für Flammkuchen, Schiffala und Zwiebelsuppe und viele andere Köstlichkeiten, die zum Ausprobieren und Nachmachen anregen.
Eine „verzauberte“ und unterhaltsame Lektüre.