Cover-Bild Das wirkliche Leben
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 24.04.2020
  • ISBN: 9783423282130
Adeline Dieudonné

Das wirkliche Leben

Roman
Sina de Malafosse (Übersetzer)

»Dieser Roman ist unglaublich krass, von ungeheurer Sprachgewalt, es ist ein Thriller, eine Geschichte, die man gar nicht aus der Hand legen kann.« Stefanie Stahl, WDR 5, Bücher

Eine Reihenhaussiedlung am Waldrand, wie es viele gibt. Im hellsten der Häuser wohnt ein zehnjähriges Mädchen mit seiner Familie. Alles normal. Wären da nicht die Leidenschaften des Vaters, der neben TV und Whisky vor allem den Rausch der Jagd liebt.
In diesem Sommer erhellt nur das Lachen ihres kleinen Bruders Gilles das Leben des Mädchens. Bis eines Abends vor ihren Augen eine Tragödie passiert. Nichts ist mehr wie zuvor. Mit der Energie und der Intelligenz einer mutigen Kämpferin setzt das Mädchen alles daran, sich und ihren Bruder vor dem väterlichen Einfluss zu retten. Von Sommer zu Sommer spürt sie immer deutlicher, dass sie selbst die Zukunft in sich trägt, wird immer selbstbewusster – ihr Körper aber auch immer weiblicher, sodass sie zusehends ins Visier ihres Vaters gerät.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2020

Gewaltig

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Zum Inhalt:
Oberflächlich scheint in der Reihenhaussiedlung alles ganz normal zu sein, aber hinter den verschlossenen Türen ist alles anders als es scheint. Ein 10 jähriges Mädchen, dass alles für ihren ...

Zum Inhalt:
Oberflächlich scheint in der Reihenhaussiedlung alles ganz normal zu sein, aber hinter den verschlossenen Türen ist alles anders als es scheint. Ein 10 jähriges Mädchen, dass alles für ihren kleinen Bruder tut, eine Mutter, die Angst hat, ein Vater, der eigentlich nur TV, Alkohol und die Jagd liebt und vorallem eins ist: brutal.
Meine Meinung:
Man kann nur hoffen, dass dieses wahre Leben nur für wenige Menschen das wahre Leben ist. Das Buch ist brutal offen und zeigt extreme Situationen, denen man selbst nicht ausgesetzt sein möchte. Um so schlimmer zu lesen, wie manche Frauen und Kinder Situationen ausgesetzt sind, denen sie nicht ausgesetzt werden sollten. Mit sehr klarer und offener Sprache wird eine Geschichte erzähkt, die wirklich lesenswert und empfehlenswert ist. Eine Geschichte, die gerührt und aufrüttelt.
Fazit:
Gewaltig

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Erschreckend und berührend

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Das Buch hat mich sofort neugierig gemacht. Was auch an dem interessanten, aber nicht sehr aufschlussreichen, Cover liegen mag. Meine Neugier wurde geweckt und ich wurde nicht enttäuscht.

Diese Geschichte ...

Das Buch hat mich sofort neugierig gemacht. Was auch an dem interessanten, aber nicht sehr aufschlussreichen, Cover liegen mag. Meine Neugier wurde geweckt und ich wurde nicht enttäuscht.

Diese Geschichte ist so unglaublich berührend und so erschreckend zu gleich. Es geht um ein Mädchen, ihren Namen erfahren wir nicht. Sie erzählt aus der Ich-Perspektive aus ihrem Leben. Zusammen mit ihrem Bruder und ihren Eltern lebt sie in einer Reihenhaussiedlung. Ihre Familie ist alles andere als glücklich, denn der Vater ist gewalttätig gegenüber der Mutter. Die beiden Kinder halten stets zusammen, bis der kleine Bruder des Mädchens anfängt dem Vater nachzueifern und seine Charakterzüge anzunehmen. Das Mädchen versucht alles, um ihren Bruder wieder zurück zu bekommen und wird dabei schnell selbst zur Zielscheibe. Sie versucht trotz kaputter Familie ihr Leben zu leben und ihre Ziele zu verfolgen, doch das ist gar nicht immer so leicht.


Eine tolle Geschichte die mich sehr berührt hat und auch nachdenklich stimmt. Ich finde das Mädchen so beeindruckend, da sie trotz dem ganzen Chaos ihre Ziele verfolgt und so viel Liebe für ihren Bruder hat.

Veröffentlicht am 24.05.2020

Coming-of-Age Geschichte bizarrer Art

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Der Roman „Das wirkliche Leben“ ist das Debüt der Belgierin Adeline Dieudonné. Sie lässt ihre unbenannte Protagonistin als Ich-Erzählerin auftreten, die davon erzählt, wie sie von Kind an darum bemüht ...

Der Roman „Das wirkliche Leben“ ist das Debüt der Belgierin Adeline Dieudonné. Sie lässt ihre unbenannte Protagonistin als Ich-Erzählerin auftreten, die davon erzählt, wie sie von Kind an darum bemüht ist, ihr wirkliches Leben zu führen. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, der über Jahre hinweg von ihr fordert, dass sie die Gegebenheiten in ihrer Jugend akzeptiert.

Die namenlose Erzählerin schildert ihre Erlebnisse im Rückblick. Als sie zehn Jahre alt ist und ihr Bruder sechs ereignet sich ein verstörender Unfall bei dem die Geschwister miterleben, wie jemand auf außergewöhnliche Weise ums Leben kommt. Die Protagonistin nimmt ab diesem Zeitpunkt eine Wesensänderung bei ihrem Bruder wahr und für sie selbst ist es der Auslöser für die Idee, die Vergangenheit zu ändern, damit das dann kommende Leben eine Wirklichkeit wird, die nicht nur sie, sondern auch ihren Bruder glücklich macht.

Die Familie lebt in einer Reihenhaussiedlung. Hinter der immer gleichen Fassade wohnen ganz unterschiedliche Menschen. Doch das Haus der Familie am Ende der Hausreihe unterscheidet sich ein wenig von den anderen und fällt dadurch ins Auge. Was wie bei den anderen Häusern nicht auffällt, ist das, was sich hinter den Türen ereignet.

Der Vater der Familie ist begeisterter Jäger und geht gern auf Großwildjagd. Ein Zimmer im Haus ist ausschließlich mit seiner Trophäensammlung ausgestattet. Trotz Verbots schleichen die Geschwister sich immer wieder ins Zimmer, voller widerstreitender Gefühle in Anbetracht der ausgestellten Tiere.

Die Mutter ist Hausfrau und züchtet wenige Ziegen. Sie bleibt unscheinbar, immer bereit, der Wut des Ehemanns zu entgehen und stattdessen seine Belehrungen und Weisungen entgegen zu nehmen. An der Protagonistin geht das Verhalten ihrer Eltern nicht unbemerkt vorbei, sondern sie fühlt sich und ihren Bruder immer tiefer hineingezogen in die eingeschliffenen Verhaltensweisen ihrer Eltern und deren Erwartungen entsprechende Rollen nach eigenem Vorbild einzunehmen. Um nicht so farblos zu werden wie ihre Mutter bemüht sie sich in der Schule um beste Noten und erhält auf diese Weise eine Anerkennung, die sie in der Familie nicht findet. Außerdem erhofft sie sich durch ihre Wissbegier, eine Lösung für die Umsetzung ihrer Idee zu finden.

Die Sprache ist einfach, dem Alter der Protagonistin während der Ereignisse angepasst. Es sind gerade die kurzen Sätze, die eine besondere Brisanz in die Erzählung bringen und mit ihrer Aussage das Gewicht verdeutlichen, dass ein junges Mädchen beim Heranwachsen zu tragen hatte. Zwar ist die Geschichte nur fiktiv und dennoch beschreibt sie eine mögliche Realität mit großem Ausdruck, der mich als Leser beeindruckte.

„Das wirkliche Leben“ von Adeline Dieudonné erzählt die Coming-of-Age Geschichte bizarrer Art einer ungenannten Jugendlichen, die nachdenklich stimmt und in Erinnerung bleibt. Gerne empfehle ich den Roman weiter, möchte aber auf die teils aufschreckenden Beschreibungen hinweisen.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Unfassbar stark und schockierend

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„Das wirkliche Leben“ hat mich von Seite eins an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Adeline Dieudonné hat hier ein meisterhaftes Werk geschaffen, das einzigartiger nicht sein könnte. Man fiebert mit ...

„Das wirkliche Leben“ hat mich von Seite eins an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Adeline Dieudonné hat hier ein meisterhaftes Werk geschaffen, das einzigartiger nicht sein könnte. Man fiebert mit der Protagonistin, baut auf nur wenigen Seiten eine enge Bindung mit ihr auf und ihre Geschichte lässt den Leser nicht los. Besonders die Entwicklungen der einzelnen Charaktere ist der Autorin gut gelungen, man kann jede Veränderung nachvollziehen und gleichzeitig ergibt jede Veränderung Sinn und fördert den Verlauf der Geschichte. Wie die Protagonistin sich behauptet und immer stärker wird, war bewundernswert. „Das wirkliche Leben“ ist ein realitätsnahes Buch, aber genau deshalb auch so schockierend. Manche Schlüsselereignisse wirken abstrus, aber ihre Wirkung ist unglaublich real. Auch die Darstellung von Gewalt gegen Frauen war extrem schockierend und deshalb wird dieses Buch nicht für jeden etwas sein. Dieses Buch beschönigt nichts, sondern zeigt uns die harte Realität und die ist besonders grausam. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen und war traurig, dass es so schnell vorbei war. Nach dem Beenden habe ich mir noch einige Gedanken über die einzelnen Szenen und Personen in diesem Roman gemacht und dadurch wurde mir noch einiges mehr klar. Adeline Dieudonné schreibt bildstark und spielt mit Metaphern, kein Wort bei ihr ist unbedacht und jede Szene, jede Person hat eine unterschwellige Bedeutung, die es zu erkunden gilt. In diesem Buch steckt so viel mehr, als man auf den ersten Blick erkennt, und das gefällt mir besonders gut. Einzig und allein das Ende war etwas ernüchternd - es war gut, aber icvh hatte mir doch etwas anderes erhofft.

4,5/5 Sterne

Vielen Dank an Lovelybooks und den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Beeindruckend und beunruhigend!

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Eine ganz normale Familie, die da am Waldrand in einem Haus mit Garten wohnt - nach außen hin vielleicht, jedoch unter der Oberfläche brodelt es. Die schwache Mutter tut alles, um nicht aufzufallen und ...

Eine ganz normale Familie, die da am Waldrand in einem Haus mit Garten wohnt - nach außen hin vielleicht, jedoch unter der Oberfläche brodelt es. Die schwache Mutter tut alles, um nicht aufzufallen und ja nichts verkehrt zu machen, denn ihr Mann ist ein brutaler Schläger, dessen Hobby die Jagd ist. Die 10-jährige Tochter kümmert sich liebevoll um ihren vier Jahre jüngeren Bruder, sie liebt sein Milchzahnlächeln. Doch dieses ist für längere Zeit nicht mehr vorhanden, denn ein Drama spielt sich vor ihren Augen ab und traumatisiert sie. Von ihren Eltern ist keinerlei Hilfe zu erwarten, so setzt sich in ihrem Kopf der Gedanke fest, dass sie eine Zeitmaschine bauen muss, um dieses verstörende Ereignis nicht geschehen zu lassen und ihrem Bruder, in dessen Kopf nur noch Schwärze herrscht, wieder sein Lächeln zurück zu geben.

Dieser äußerst beeindruckende Roman ist in einer sehr bildlichen Sprache geschrieben, Beispiel: "er war blass und mopsig, als wäre er in einer Colaflasche aufgezogen worden." Sehr beunruhigend, wie beschrieben wird, was aus dem kleinen netten Jungen wurde, der sein Trauma nie bewältigt hat und sich an unschuldigen Tieren austobt. Dazu wird er vom Vater auch noch auf den Schießstand mitgenommen, ebenso wie zur Jagd, die auch vor eigenen Familienmitgliedern nicht Halt macht. Besonders gut beschrieben wird das Mädchen, das hochintelligent und wissensdurstig, besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern, ist. Das versucht sie möglichst vor ihrem Vater zu verbergen, doch am Ende wirft er ihr Arroganz vor und will ihr Innerstes zerstören. Doch es gibt auch Lichtpunkte iin ihrem Leben, denn sie verliebt sich zum ersten Mal, erhält ihren ersten Kuss. Auch ein Professor, den sie regelmäßig heimlich besucht und mit dem sie über Physik diskutiert, ist ihr eine große Stütze.

Dies ist ein sehr bewegendes Buch, das auch mit brutalen Szenen verstört, aber es ist meisterlich geschrieben und es hat mich sehr beeindruckt.

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