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Veröffentlicht am 10.05.2022

Aliens in Washington D.C.

Starfall. So nah wie die Unendlichkeit
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"Die Angst in deinem Herzen kommt nicht von Neven, Liebling. Sie kommt durch seine Fremdartigkeit. Etwas, das Menschen schon immer gefürchtet haben: Dinge, die sie nicht verstehen."
S. 59/Tolino

Inhalt
Melody ...

"Die Angst in deinem Herzen kommt nicht von Neven, Liebling. Sie kommt durch seine Fremdartigkeit. Etwas, das Menschen schon immer gefürchtet haben: Dinge, die sie nicht verstehen."
S. 59/Tolino

Inhalt
Melody lebt mit ihrer Mutter und ihrem Halbbruder in Washington D.C. auf einer Militärbasis und führt ein durchnittliches Leben - wie jedes normale Mädchen mit 17 - ein bisschen Schulstress, ein bisschen Liebeskummer, der ganz normale Wahnsinn eben. Bis ein Raumschiff mit Aliens ausgerechnet in ihrer Nähe abstürzt und alles um sie ins Chaos stürzt. Und obschon die Aliens offensichtlich Flüchtlinge mit tragischem Schicksal sind, ist Melody wütend - wütend weil beim Absturz ihr Halbbruder schwer verletzt wurde, wütend weil die doofen Aliens ihr Leben so durcheinander bringen. Bis ihre Mutter einen der Aliens mit nach Hause bringt zwecks Integrierung. Denn mit Neven hat Melody nun wirklich nicht gerechnet.

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch der Autorin. Der Schreibstil hat mich direkt angesprochen und ich war flott in der Geschichte um Melody und die Aliens drin.

So ca. das erste Drittel des Buches war ich hin und weg und dachte, das wird bestimmt ein Highlight. Der Absturz, die Aliens, die Gefühle von Melody, das allgemeine Chaos und die unterschwellige Spannung - alle war so authentisch und greifbar.
Es ging dann auch furchtbar spannend weiter und ich habe das Buch recht schnell durchgelesen. Aber als die Gefühlsschiene befahren wurde, hab ich irgendwie die Abzweigung verpasst... denn ab hier war es zwar wie gesagt immer noch sehr spannend, aber ich konnte Melodys Gefühle wirklich null nachvollziehen. Wo ich sie vorher gut verstanden habe, konnte ich mich jetzt nur noch wundern. Da das Hauptaugenmerk aber gerade auf diesen Gefühlen lag, hat es das Buch dann doch nicht zum Highlight geschafft.

Die Idee mit den gestrandeten und offenbar schwer traumatisierten Aliens hat mir gut gefallen und auch die damit verknüpfte Flüchtlingsthematik. Es war beängstigend, wie die Menschheit reagiert hat - gerade eben weil es tragischerweise so realistisch ist. Es hat aber auch Spaß gemacht so viel wie möglich über Neven und seine Heimat zu erfahren - ich hätte da aber definitiv gerne noch mehr gewusst. Die Kommunikation zwischen Melody uns Neven fand ich wunderbar umgesetzt.

Das Ende war für mich etwas ein dämpfer. Nicht das für mich schlechtmöglichste Ende, aber ich hätte mir ein anderes gewünscht - so wie zuerst auch angedeutet. Der Zeitraffer am Schluss war hingegen ganz okay gewählt um die Geschichte zu einem Ende zu bringen.

Fazit
Aliens in Washington D.C., ein junges Mädchen, das mit seinen Vorurteilen aufräumen muss und eine Geschichte voller Tragik und nicht ganz von dieser Welt. Die Story fand ich top, authentisch und spannend. Die Gefühlsebene der Protagonsitin hingegen hat mir weniger zugesagt - und hat leider einen Grossteil der Geschichte ausgemacht. Dennoch reicht es aus für

4 Sterne

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Magic Force - Wenn alles anders ist, als du denkst

Magic Force. Verborgene Macht
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Sie schnaubte ungläubig. "Magie ist nichts weiter als Chaos und Zerstörung. Sie kann nicht heilen."Er blieb so abrupt stehen, dass sie in ihn hineinlief. In seinen Augen tobte erneut ein Sturm. "Das ist ...

Sie schnaubte ungläubig. "Magie ist nichts weiter als Chaos und Zerstörung. Sie kann nicht heilen."Er blieb so abrupt stehen, dass sie in ihn hineinlief. In seinen Augen tobte erneut ein Sturm. "Das ist das, was sie dich glauben lassen wollen."S. 100/Tolino

Inhalt
Nachdem Eves Familie bei einem Anschlag der Magier umgebracht wurde, ist sie der Magic Force beigetreten, einer Spezialeinheit, die es sich zum Ziel gemacht hat, alle Magier zu fassen und die Menschen vor ihnen zu beschützen. Bei ihrem neuesten Einsatz gelingt es Eve ausgerechnet Jarven festzusetzen, einen der mächtigsten Magier des Landes - und den Mörder ihrer Familie. Doch was Eve niemanden anvertrauen kann: Bei dem Vorfall hat Jarven ihr das Leben gerettet, denn er scheint sie zu kennen. Als seine Kumpels ihn befreien, ist Eve gezwungen, mit ihnen zu gehen - und entdeckt eine ganz andere Seite der Magier - und an sich selbst. 

Meine Meinung
Spezialeinheit meets abtrünnige Magier, klingt nach Urban Fantasy ganz nach meinem Geschmack! Ich war ziemlich schnell in der Geschichte drin, der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig und angenehm lesen. Die Kapitel sind abwechslungsweise aus der Sicht von Eve und Jarven geschrieben - sowas gefällt mir ja immer gut. 

Worldbuilding und Setting waren für einen Einzelband gut ausgearbeitet und konnten überzeugen. Seit die Menschen Magie entdeckt haben, ist alles anders - aber nicht unbedingt im guten Sinne, denn Magier sind gefährliche, machtgierige Menschen. So zumindest die Überzeugung der meisten Menschen. Diese Abneigung gegenüber den Magiern, dem Unbekannten, kam wirklich gut rüber. Auch das System der Magie war detailliert umschrieben und gut verständlich - das ist Raywen wirklich gelungen!

Eve als Protagonistin war für mich irgendwie nicht fassbar. Ich konnte ihre Beweggründe zwar verstehen, aber nicht so richtig fühlen. Und ich konnte nicht verstehen, wie sie gegenüber dem Mörder ihrer Familie, den sie seit Jahren verfolgt und hasst, so gelassen sein kann. Sie war für mich nicht ganz stimmig gezeichnet - und der große Plottwist zu ihr war mir zu vorhersehbar. 
Jarven hingegen mochte ich sehr. Er leidet unter seiner Vergangenheit, unter seinem Ruf. Seine Beweggründe waren verständlich und gut rübergebracht.
Die Nebendarsteller mochte ich - bis auf den Antagonisten Pratt - eigentlich alle ganz gerne. Sie haben der Geschichte definitiv Würze und Schwung verliehen.

Es gab richtig spannende Abschnitte im Buch, in denen ich den eReader kaum zur Seite legen konnte. Dann wiederum gab es Lückenfüllerszenen, die mich nicht wirklich abholen konnten. Szenen die vielleicht Schlüsselszenen waren, aber einfach zu langgezogen - im Vergleich zum Rest der Geschichte. Und dann hatte ich noch so 20 Seiten übrig, inklusive Epilog, und die Geschichte war noch weit weg vom Ende. Für mich hier ein klassischer Fall von zu schnellem Ende auf zu wenig Seiten. Ein bisschen mehr hätte hier nicht geschadet. 

Fazit
Urban Fantasy um gefährliche Magier, eine Spezialeinheit, die diese bekämpft und eine Soldatin, die plötzlich ihrem ärgsten Feind gegenübersteht. Phasenweise ultra fesselnd, an anderen Orten noch mit Luft nach oben. Aber als in allem kurzweilige gute fantastische Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Dystopischer Action-Liebesroman

Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne
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„Manchmal wünschte ich mir, ich könnte die Vergangenheit auch einfach vergessen. Aber dann denke ich wieder an die schönen Momente, die vor dem Schmerz kamen. Die will ich niemals vergessen. Dafür nehme ...

„Manchmal wünschte ich mir, ich könnte die Vergangenheit auch einfach vergessen. Aber dann denke ich wieder an die schönen Momente, die vor dem Schmerz kamen. Die will ich niemals vergessen. Dafür nehme ich den Schmerz gerne in Kauf.“ - [S. 236]

Inhalt
Durch eine Reihe von Naturkatastrophen ist die Erde ein unwirtlicher Ort geworden. Die Menschen leben entweder in kleinen Grüppchen oder Clans zusammen und versuchen zu überleben, oder aber – wenn man jung und privilegiert ist – in sogenannten Safetowns. Mila wohnt mit ihrem Grossvater in einem Häuschen inmitten der kanadischen Natur und hat ein verhältnismässig angenehmes Leben. Bis sie im Wald auf einen schwerverletzten jungen Mann trifft, den sie mit nach Hause nimmt und gesund pflegt. Ziemlich schnell ist Mila fasziniert von ihm, doch es stellt sich heraus, dass er nicht ist, wer er vorgibt zu sein. Und dass die Erde ein noch viel gefährlicherer Ort ist, als gedacht. Denn die Union, die die Welt regiert und wiederaufbauen soll, verbirgt so einiges. Und irgendwie können Mila und der junge Mann nur gemeinsam die Menschheit retten – und sich selbst.

Meine Meinung
Ich hatte von der Autorin bereits „Lost in strange Eyes“ gelesen und für ziemlich gut befunden. Klar, dass ich auch zu „Blue Sky Black“ greifen musste, das doch vom Inhalt her in die selbe Richtung geht: Dystopie, Endzeit, eine bevorstehende Tragödie und die grosse Liebe. Der Schreibstil der Autorin lässt sich wirklich angenehm und rasch lesen. Er ist spannend und sehr bildlich gehalten, und ich finde es wirklich grossartig, dass Johanna es schafft, dass ich mich mitten im Geschehen fühlte und phasenweise sogar das Gefühl hatte, einen Film zu schauen und nicht zu lesen, weil alles so gut beschrieben war.

Nachdem die Welt von diversen Naturkatastrophen zerstört wurde, haben sich die wenigen überlebenden Menschen zusammengetan. Die Weltregierung ist vereinheitlicht worden und nennt sich nun Union. Und wer Glück hat und vor allem jung ist, darf in eine Safetown ziehen, in der sämtlicher noch verfügbarer Luxus geboten wird. „Blue Sky Black“ bietet ein klassisches Dystopie-Setting, das von A bis Z zu überzeugen vermag. Ich war regelrecht schockiert von den Geheimnissen, die Mila und ihre Freunde aufgedeckt haben. Und wie es sich für eine Dystopie auch gehört, muss Mila als Protagonistin ordentlich leiden und Verluste einstecken. Diese Tragik, die Gefühle und Emotionen, die Tragweite der Verbrechen an der Menschheit und Menschlichkeit waren einfach so gut umgesetzt!

Die Geschichte dreht sich um Mila, eine junge Amerikanerin, die fast alles verloren und in Kanada bei ihrem Grossvater ein neues Leben begonnen hat. Aber es gibt auch immer wieder Sichtwechsel zum männlichen Protagonisten Logan (dem Love Interest), zum Antagonisten Foulder (einem Agenten der Regierung) und zur Gruppierung um Mila, bestehend aus Doris, einer geheimnisvollen Hackerin, Jack, einem Freund von Logan, und Cait, einer ehemaligen Feuerwehrfrau, die einiges durchmachen musste. Die Gruppe der Protagonisten hat mir eigentlich gut gefallen. Vor allem Doris fand ich richtig toll, aber auch Cait und Jack habe ich in mein Herz geschlossen. Mila selber hat mir erst mit Fortlauf der Geschichte so richtig gefallen. Und Logan? Nun, er ist für mich ziemlich blass geblieben, konnte mich nicht abholen und sowieso fand ich ihn etwas seltsam. Ein gut trainierter und ausgebildeter Mann, der plötzlich alles stehen und liegen lässt für eine Frau, die er erst ein paar Tage kennt?

Damit bin ich beim grössten Kritikpunkt der Geschichte angekommen: Die Insta Love. Drei Tage und schwupps reden wir von der grossen Liebe. Ich habe nichts dagegen, wenn Protagonisten sich kennenlernen und am selben Tag rummachen. Oder recht schnell in der Kiste landen. Oder sich sympathisch finden und näher kennenlernen. Ja gar erste Verliebtheit auftaucht. Aber dann wirklich von Liebe zu sprechen ist doch ziemlich ein Ding. Und das zieht sich dann leider auch so durch die Geschichte. Ich sage es mal so: Mich hat es nicht überzeugt.

Alles in allem aber war die Story sehr gelungen. In erster Linie erwartet den Leser eine Dystopie mit ein bisschen Romanze. Aber es wird auch einiges an Tragik und vor allem an Action und Spannung geboten. Gerade das letzte Drittel der Geschichte kommt Schlag auf Schlag und ist so unglaublich spannend, dass man das Buch kaum weglegen kann. Die Szenen waren so gut umschrieben, es war einfach genial! Und dann kommt das Ende... Das fand ich eigentlich ganz gut, aber irgendwie war es dann auch zu kurz. Allgemein hätten dem Buch ein paar Seiten mehr nicht geschadet. Das hätte dann auch der Liebesgeschichte helfen können...

Fazit
„Blue Sky Black“ lässt sich am besten als „dystopischer Action-Liebesroman“ bezeichnen. Es gibt nervenzerreissende Spannung, faszinierende Plottwists und ein toll ausgearbeitetes Zukunftsszenario. Leider hat mich die Liebesgeschichte so gar nicht überzeugt – insgesamt konnte mich der männliche Hauptprotagonist auch überhaupt nicht abholen. Dafür trumpfen die restlichen Charaktere ordentlich mit Sympathie. Sehr lesenswert, trotz kleiner Mankos!

4 Sterne

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Die weisse Stadt

Sky Doll. Band 3
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Inhalt
Roy und Jahu werden nach ihrer Rückkehr von Aqua als Helden gefeiert und sollen in der bekanntesten TV-Show des Alls auftreten. Gemeinsam mit Noa steuern sie die Station Gatamagra an, auf der die ...

Inhalt
Roy und Jahu werden nach ihrer Rückkehr von Aqua als Helden gefeiert und sollen in der bekanntesten TV-Show des Alls auftreten. Gemeinsam mit Noa steuern sie die Station Gatamagra an, auf der die Übertragung stattfindet. Vor Ort müssen sie feststellen, dass hinter den Kulissen des populistischen TV-Spektakels alles anders ist, als sie gedacht haben.

Meine Meinung
Die Abenteuer von Noa, Roy und Jahu gehen in die dritte Runde. Bunt, grell und wild, mit tollen Zeichnungen, wie schon in den Vorgängern. Leider aber irgendwie nicht mehr so... prickelnd? Vielleicht liegt es daran, dass es sich im ganzen Band nur um diese TV-Show dreht, die von der äusserst unsympathischen Frida Dezibel moderiert wird.

So richtig viel passiert nicht, mehr auf der Charakterebene, was ja durchaus zu begrüssen ist. Tatsächlich aber habe ich nach Band 1 und 2 etwas mehr erwartet. Naja, immerhin kommen sich Noa, Roy und Jahu etwas näher und finden sogar noch eine neue Freundin.

Ziemlich verwirrt bin ich nun aber ob der Antagonisten. Tatsächlich dachte ich, es handele sich hier um eine Person (Assistent der Päpstin Ludowika), doch nun kristallisiert sich heraus, dass das immer schon zwei Personen waren - Absicht oder war ich da zu unaufmerksam? Für mich ist noch vieles offen und unklar.

Fazit
Das intergalaktische Abenteuer um die Roboterfrau Noa geht in die dritte Runde und kommt etwas gemächlicher und unspektakulärer als seine Vorgänger daher. Für mich trotz der Charakterentwicklung etwas schwächer als Band 1 und 2.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Tolle Welt, tolle Charaktere - einfach zu wenig Platz in einem Buch

Chasing Darkness. Das Herz eines Dämons
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Inhalt
Alana ist eine der begnadetsten Dämonenjägerinnen des Königreiches und stolz darauf, das Vermächtnis ihrer Familie weiterzuführen. Als sie eines Tages von einem geheimen Auftrag des Königs zurückkehrt, ...

Inhalt
Alana ist eine der begnadetsten Dämonenjägerinnen des Königreiches und stolz darauf, das Vermächtnis ihrer Familie weiterzuführen. Als sie eines Tages von einem geheimen Auftrag des Königs zurückkehrt, wird ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt. Denn der König verlangt von ihr, einen Halbdämon zu ehelichen, um den seit Ewigkeiten andauernden Krieg zwischen den Menschen und den Dämonen endlich zu beenden. Aber auch der Halbdämon Darius hat nicht vor, seine grösste Feindin zu heiraten. Und so schliessen sich die beiden zusammen, um dem König einen mächtigen Gegenstand für den Kampf zu beschaffen, und so diese unheilige Verbindung zu verhindern. Und bald schon müssen sie einsehen, dass vieles anders ist, als sie geglaubt haben.

Meine Meinung
Ja, zugegeben, es war mal wieder das Cover, das mich als erstes angesprochen hat. Es ist einfach so unglaublich schön! Aber auch die Inhaltsangabe fand ich interessant, und so habe ich mich an mein erstes Buch der Autorin gewagt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er lässt sich leicht und flüssig lesen, auch wenn es manchmal etwas seltsame Satzkonstellationen gibt, über die ich gestolpert bin. Tatsächlich hat mich aber in der ersten Hälfte des Buches gestört, dass das Korrektorat hier wohl geschlafen hat. Da waren einfach einige Tippfehler drin, die leicht hätten vermieden werden können. Nun denn...

Als Tochter aus zwei der mächtigsten Dämonenjägerfamilien eilt Alana ihr Ruf voraus. Kein Wunder, dass sogar der König von Mitra Aufträge für die junge Kämpferin hat. Als sie von einem dieser Aufträge zurück an den Hof kehrt, erwartet sie aber nicht nur der König - sondern auch der Halbdämon Darius, der ihr beinahe den Auftrag vermasselt hätte. Und nicht genug. Der König von Mitra will die beiden Todfeinde vermählen, in der Hoffnung, so endlich den ewig währenden Krieg zwischen Menschen und Dämonen zu beenden. Doch weder Alana noch Darius haben vor, sich dem Willen des Königs zu beugen. Und so bieten sie ihm im Tausch gegen ihre Freiheit ein magisches Artefakt an, das den Krieg beenden kann. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, und gemeinsam müssen sie erkennen, dass die Wahrheit eine andere ist, als sie dachten...

Die Geschichte um Dämonenjägerin Alana und Halbdämon Darius wird abwechslungsweise aus deren Sicht geschrieben. Gerade im ersten Teil des Buches hat es mich so richtig packen können, denn die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist faszinierend. Sowas habe ich definitiv noch nie gelesen! Leider ist mir in der zweiten Hälfte diese Faszination etwas abhanden gekommen, da der Fokus auf anderen Dingen liegt. Natürlich ist auch dieser Teil spannend und es hat unglaublich Spass gemacht, das Buch zu lesen, dennoch hätte ich da gerne noch mehr gehabt.

Chasing Darkness. Das Herz eines Dämons ist ein in sich abgeschlossener Einzelband - und zwar einer von denen, die eigentlich eine gute Dilogie abgegeben hätten. Ein wenig mehr Tiefe und weniger Tempo hätte ihm nämlich sehr gut getan. So geht die Reise der Gefährten wahnsinnig schnell, die grosse Entdeckung wird rasch akzeptiert, der Endkampf ist innert Stunden fertig. Spannend und rasant, aber irgendwie etwas kurz gehalten.

Setting
Die Geschichte spielt in unserer Welt, nachdem sie von Dämonen überrannt wurde. Menschen gibt es nicht mehr viele, dafür bevölkern auch Hexen die Welt, doch auch sie sind drastisch minimiert worden. Da die Magie am eingehen ist, ist auch die Natur am sterben, und das Leben auf unserer Erde wird immer weniger und immer ungemütlicher. Dieses Setting hat mich richtig umgehauen. Ich habe so etwas noch nirgends gesehen und es hat mir so gut gefallen. Die verzweifelten Menschen, die Hexen, denen man Misstrauen entgegen bringt, und die Dämonen, die grosse Gefahr schlechthin. Die Technik ist eingegangen, ein paar Erfindungen jedoch gibt es noch, und dank magiegeladener Kristalle können Menschen zum Beispiel auf Besen durch die Gegend fliegen oder mittels Fernsehgeräten über grosse Distanz kommunizieren.

Das Setting und Worldbuilding hier ist rau und düster, aber irgendwie faszinierend. Es erinnert mich ein wenig an die nicht kindergerechten Märchen-Verfilmungen. Ich wollte einfach immer mehr davon entdecken und war entsprechend etwas enttäuscht, als der Fokus umgelegt wurde.

Charaktere
Gleich faszinierend wie der Weltenaufbau sind auch die vielseitigen und vielschichtigen Charaktere der Geschichte.

Als Hauptprotagonisten fungieren Alana und Darius. Alana ist die Tochter der Van Helsings, einer jahrhundertealten, mächtigen Jägerfamilie, und sie trägt Magie in sich. Sie ist stolz und mutig, ein kleiner Haudegen. Darius ist ein Halbdämon, der unter seinem Erbe leidet und seine dämonische Seite zu unterdrücken versucht. Seine Stellung am Hofe macht ihm das Leben umso schwerer und er ist entsprechend verbittert geworden. Die beiden harmonieren natürlich alles andere als gut, was mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.

Doch auch ihre Gefährten haben es mir angetan: Aaron, Alanas Bruder, der einfach kein Jäger sein will und lieber Erfinder werden möchte, Crimson, Darius' Halbbruder, der ihn auf's Blut hasst, und Lukardis, eine Hexe mit einer finsteren Vergangenheit, begleiten die beiden Protagonisten auf ihrer Reise. Klar, dass nicht immer alles so läuft, wie geplant. Reibungen und Scherereien inklusive.

Meine besonderen Lieblinge aber waren der Riesenadler Ramses und Sirius, den ihr einfach selber kennen lernen müsst. Die Protagonisten der Geschichte haben mir unglaublich gut gefallen und es hat so Spass gemacht, sie zu begleiten. Aber auch hier hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte nicht nur in ein Buch gepackt wird, denn sie alle hätten ein paar mehr Kapitel verdient.

Fazit
Eine Dämonenjägerin und ein Halbdämon, die sich in einer rauen aber faszinierenden Welt zusammentun, um ihre Freiheit wiederzuerlangen. Spannende Lesestunden sind garantiert, die Welt hat mich komplett von den Socken gehauen, die Charaktere waren unglaublich gelungen. Schade nur, dass alles so schnell ging - hier wäre ein zweiter Band eine gute Sache gewesen!

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