Profilbild von alexgedankenwelt

alexgedankenwelt

Lesejury Profi
offline

alexgedankenwelt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit alexgedankenwelt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2020

starker Thriller - aber für mich zu weit weg

Todesmal
0

Klappentext:
Eine geheimnisvolle Nonne betritt das BKA-Gebäude und kündigt an, in den nächsten 7 Tage 7 Morde zu begehen. Über alles Weitere will sie nur mit dem Profiler Maarten S. Sneijder sprechen. ...

Klappentext:
Eine geheimnisvolle Nonne betritt das BKA-Gebäude und kündigt an, in den nächsten 7 Tage 7 Morde zu begehen. Über alles Weitere will sie nur mit dem Profiler Maarten S. Sneijder sprechen. Doch der hat gerade gekündigt, und so übernimmt Sabine Nemez die Befragung. Die Nonne aber schweigt beharrlich – und der erste Mord passiert. Jetzt hat die Frau auch Snejjders Aufmerksamkeit. Und während sie in U-Haft sitzt, werden Sneijder und Nemez Opfer eines raffinierten Plans, der gnadenlos ein Menschenleben nach dem anderen fordert….

Mein persönliches Fazit:
Ein unglaublich spannende, gut inszenierte Story. Viele brutale Morde, die mit viel Liebe und Planung bestialisch durchgeführt werden. Andreas Gruber schont seine Leser nicht. Obwohl das Buch ganze 586 Seiten umfasst, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Story unnötig in die Länge gezogen wird.
Kurzweilig und äußerst spannend erzählt Andreas Gruber die Lebensgeschichte einer Nonne, die einem im Laufe der Zeit immer sympathischer wird. Ihre Beweggründe für die Taten und die Auswahl der Opfer sind absolut nachvollziehbar. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich Mitleid mit den Opfern. Im Gegenteil, ich war froh, dass das Ermittlungsteam oftmals nicht pünktlich zur Stelle war.
So grandios ich die Story, den Schreibstil, die Morde und die durchweg sympathischen Protagonisten auch fand, Andreas Gruber konnte mich mit diesem Buch leider nicht komplett überzeugen.

Das lag daran, dass mir die Arbeitsweise des Ermittlungsteams Marten S. Sneijder und Sabine Nemez einfach „to much“ war. Ich weiß, das genau dies die Basis und die Besonderheit für die Reihe um das BKA-Ermittlungsduo Sneijder und Nemez ist.
Aber ein im Büro kiffender BKA-Ermittler, dem keine Grenzen gesetzt werden und der sich während eines Verhörs womöglich noch seine Cluster-Kopfschmerzen mit Hilfe von Akupunktur bekämpft, das ist schon sehr weit hergeholt.
Sabine Nemez - absolut ein sympathischer Charakter – hangelt sich wie eine Katze mit 7 Leben durch die Geschichte. Ständig verletzt, angeschossen und in Gefahr. Aber anscheinend mit viel Glück versehen oder unsterblich.
Das ist für mich persönlich – eine bekennende Realistin 😊 – einfach zu viel!

Trotzdem, saugeile Morde, eine mega Story und daher eine absolute Leseempfehlung von mir!

Von mir gibt es 4/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2020

Solider Thriller

Marta schläft
0

Kurzrezi

Zitat: „Sieben Jahre, falls der Richter einen guten Tag hat und aus irgendwelchen Gründen Mitleid mit dir haben sollte.“

Klappentext:
Hab Dich. Und jetzt spielen wir Gericht.
Die Stimme in ...

Kurzrezi

Zitat: „Sieben Jahre, falls der Richter einen guten Tag hat und aus irgendwelchen Gründen Mitleid mit dir haben sollte.“

Klappentext:
Hab Dich. Und jetzt spielen wir Gericht.
Die Stimme in meinem Rücken sagt:“ Das ist eines deiner größten Probleme, nicht wahr, meine Liebe? Dass du dir selbst nicht trauen kannst. Keiner Wunder wahrscheinlich bei deiner Geschichte.“
Ein abgelegenes Haus im Spreewald wird zum Schauplatz eines bizarren Spiels…

Mein persönliches Fazit:
„Marta schläft“ war für mich die ersten 100 Seiten in der Tat eine logistische Herausforderung. Unglaublich viele Personen, Zeitsprünge und Verknüpfungen, die es mir zunächst schwer machten den Überblick zu behalten. Hätte ich das Buch ohne meine „speziellen Aufzeichnungen“ 😊 weitergelesen, dann hätte ich mich in meinen Gedanken völlig verrannt und das Wesentliche nicht gesehen.
Ein Thriller der es definitiv schafft, den Leser an der Nase herumzuführen.

Alle Charaktere hätten Grund genug dazu gehabt, ein Verbrechen zu begehen. Ob gebeutelt von ein schweren Kindheit, zerstörte Lebensträume durch diverse Umstände oder sexuelle Neigungen, die lieber im Verborgenen bleiben. Gründe sich zu rächen gibt es in diesem Buch genug.
Was liegt da näher, als sich für ein perfides Spiel ein Opfer zu suchen, das sich selbst kaum schützen kann. Doch oftmals kommt es anders als man denkt.
Romy Hausmann stellt den Leser vor ein großes Rätsel. Am Ende laufen die Fäden zusammen und alles klärt sich logisch auf. Es gibt wirklich nichts zu bemängeln.
Aber leider konnte mich das Buch einfach nicht packen. Kein Protagonist, der mich für sich gewinnen konnte. Mir fehlte es in den letzten zwei Dritteln an Tempo und Spannung und die Irrwege lösten sich für mich zu schnell auf.

„Liebes Kind“ war 2019 mein Jahreshighlight. Das irre Mädchen mit der großen Wassermelone. Ich liebe sie nach wie vor. Ein Buch, das sich in mein Herz gefressen hat und es gibt wirklich nur wenige Bücher die Emotionen in mir auslösen 😊
Ich glaube, „Marta schläft“ ist ein Buch, das die Leser spalten wird. Viele werden Romy Hausmann an „Liebes Kind“ messen. Ich habe mich bemüht es losgelöst hiervon zu lesen und zu bewerten und ich denke, dass ich bin meiner Linie treu geblieben bin.

Liebe Romy Hausmann! Viele Dank für den netten Austausch. Das ist nicht selbstverständlich! Deine natürliches Wesen und deine Art und Weise wie du mir als Bloggerin bisher begegnet bist, finde ich unglaublich positiv Ich freue mich auf dein nächstes Buch!

4/5 Sterne



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2020

großartige Charakterzeichnung

Bluthaus
0

Kurzrezi
Zitat: „Du bist eine großartige Polizistin. Und du wirst eine noch bessere Kriminalistin sein“
Der letzte Fall hat Spuren hinterlassen und Frida hat sich eine Auszeit genommen. Sie ist sich nicht ...

Kurzrezi
Zitat: „Du bist eine großartige Polizistin. Und du wirst eine noch bessere Kriminalistin sein“
Der letzte Fall hat Spuren hinterlassen und Frida hat sich eine Auszeit genommen. Sie ist sich nicht sicher, ob sie in den Polizeidienst zurückkehren möchte. Während Frida Paulsen sich auf dem Obsthof ihrer Eltern erholt, bekommt sie Besuch von ihre Freundin Jo. Ohne konkret zu werden, verschwindet sie wieder und lässt Frida ein wenig verwirrt zurück. Was wollte Jo eigentlich von ihr? Kurze Zeit später geht ein Notruf bei der Polizei ein. Eine Frau wurde auf einem einsamen Hof niedergestochen und ist schwer verletzt. Die Frau erliegt noch am Tatort den Verletzungen. Es ist Jo, die die Frau gefunden und den Notruf abgesetzt hat. Doch was wollte Jo dort? Mitten im strömenden Regen auf einem so abseits gelegenen Gelände? Der Polizei kommen Zweifel und Jo wird fortan verdächtigt, etwas mit den Geschehnissen auf dem Hof zu tun zu haben. Jo bittet Frida um Hilfe und so treffen Haverkorn, der den Fall leitet, und Frida nach langer Zeit im Büro wieder aufeinander. Doch anstatt mit Frida und Haverkorn zu reden, verlässt Jo einfach das Präsidium und verschwindet.
Frida kommen Zweifel. Gemeinsam mit Jos Assistentin Nova macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Hat Jo wirklich etwas mit der Ermordung der Frau zu tun? Ein Foto aus der Wohnung von Jo führt Frida auf die Halbinsel Holnis. Hier steht das „Bluthaus“, in dem vor vielen Jahren eine Familie ermordet wurde. Der Täter wurde nie gefasst. Aber wie passt das alles zusammen?
Während Frida den inoffiziellen Ermittlungsweg geht, werden die offiziellen Untersuchungen weiter von Bjarne Haverkorn geleitet. Beide ahnen nicht, wie schnell sie sich wieder begegnen werden. Diesmal allerdings unter ganz anderen Umständen!
Mein persönliches Fazit:
Immer, wenn ich denke, dass die Charaktere nicht mehr besser ausgearbeitet werden können, dann setzt Romy Fölck noch einen drauf. In ihrem zweiten Band „Bluthaus“ lernen wir insbesondere Bjarne Haverkorn, aber auch Geschehnisse aus Fridas Vergangenheit sehr detailliert kennen. Obwohl Frida und Bjarne zunächst eher parallel als gemeinsam ermitteln, spürt der Leser die mittlerweile große Verbundenheit der beiden Polizeibeamten. Der warme Schreibstil und die bildliche Darstellung der Gegebenheiten runden diesen Eindruck ab. Der zu ermittelnde Kriminalfall war gut konstruiert und zum Ende des Buches legen Spannung und Erzähltempo deutlich zu. Leider gerät der Kriminalfall durch die vielen privaten Geschehnisse um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ein wenig in den Hintergrund. Ich persönlich finde dies in einer Reihe nicht zwingend problematisch, da deren Qualität auch definitiv von der Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten lebt. „Bluthaus“ ist eine tolle Fortsetzung der Reihe, allerdings für mich etwas schwächer als der erste Band „Totenweg“.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2020

Solide, aber nicht außergewöhnlich

Wie viele willst du töten
0

Zitat: „Würdest du dein Leben gegen das eines anderen tauschen?“
Ellery Hathaway arbeitet seit vier Jahren als einzige Polizistin in dem kleinen Ort Woodbury. Gemeinsam mit ihrem Hund Bump wohnt sie in ...

Zitat: „Würdest du dein Leben gegen das eines anderen tauschen?“
Ellery Hathaway arbeitet seit vier Jahren als einzige Polizistin in dem kleinen Ort Woodbury. Gemeinsam mit ihrem Hund Bump wohnt sie in einem abgelegenen Haus am Dorfrand. Seit ihrer Ankunft in Woodbury sind drei junge Menschen spurlos verschwunden. Jeweils im Abstand von einem Jahr. Ellery ist sich sicher, dass es zwischen den Fällen einen Zusammenhang gibt. Ihr Chef allerdings sieht keine Veranlassung dazu, in diesen Fällen weiter zu ermitteln. Es gibt weder Leichen noch Beweise, dass diese Personen einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Was niemand weiß, jedes Mal, kurz bevor eine Person verschwunden ist, hat Ellery eine anonyme Postkarte zu ihrem Geburtstag erhalten. Und sie trägt noch ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Vierzehn Jahre zuvor wurde Ellery von einem Serienkiller entführt und verschleppt. Nur knapp konnte sie dem Tod entkommen. Sie ist sich sicher, dass ein Nachahmungstäter am Werk ist und wieder zuschlagen wird. Um einen weiteren Mord zu verhindern wendet sie sich hilfesuchend an den Mann, der sie vor 14 Jahren gerettet hat, Agent Reed Markham. Vor 14 Jahren hat er ihr versprochen, immer für sie dazu zu sein. Jetzt braucht sie ihn!
„Wie viele willst du töten“ ist das Thriller-Debüt von Joanna Schaffhausen. Alle Protagonisten werden hervorragend in dem Buch beschrieben. Der Schreibstil ist sehr klar und ich finde das Buch unglaublich angenehm zu lesen. Die Story wirkt zu keinem Zeitpunkt überzogen oder unglaubwürdig.
Ellery Hathaway, zierlich aber sportlich trainiert, wurde vor vielen Jahren von einem Serienkiller entführt. Sie wurde gerade noch rechtzeitig gerettet. Mittlerweile arbeitet sie als Polizistin und hat die Ereignisse von damals ziemlich gut verarbeitet. Um nicht erkannt zu werden, färbt sie sich regelmäßig ihre Haare und lebt mit wenig sozialen Kontakten abseits der großen Städte.
Reed Markham, Agent beim FBI, ist der Mann, der Ellery damals vor dem Serienkiller retten konnte. Bei ihm läuft es gerade nicht so gut. Bei seinem letzten Entführungsfall überlebte das Opfer nicht. Seitdem ist der Alkohol ein gern gesehener Begleiter und er ist derzeit vom Dienst freigestellt. Völlig fasziniert von der jetzt erwachsenen Ellery nutzt er seine noch bestehenden Kontakte, um ihr zu helfen.
Mein persönliches Fazit:
Ein wirklich geradliniger Thriller mit einer starken Protagonistin, den ich in ganz kurzer Zeit gelesen habe. Auch, wenn es einige interessante Wendungen und kleine Überraschungen im Verlaufe der Story gibt, so ist das Ende dann doch im Großen und Ganzen vorhersehbar. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht mit zu rätseln, wer der Täter/die Täterin ist. Das Motiv war für mich nicht erkennbar und die Endauflösung war logisch und passte perfekt zu der ganzen Story. Ein solider Thriller, der nicht vermuten lässt, das es sich hier um ein Debüt handelt. Er ist spannend und es gibt nicht wirklich etwas zu bemängeln. Leider hat mir das i-Tüpfelchen gefehlt. Irgendetwas, das diesen Thriller von anderen abhebt und ihn ganz besonders macht.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2020

wunderbare Geschichte - teilweise schwache Charakterzeichnung

Wenn wir wieder leben
0

Kurzrezi

1964: Die 19-jährige Wanda lebt mit ihren Schwestern, ihrer Mutter „Matti“ und Tante Lore in einer kleinen Wohnung in Berlin. Stets liebevoll umsorgt und gut behütet aufgewachsen, hat sie sich ...

Kurzrezi

1964: Die 19-jährige Wanda lebt mit ihren Schwestern, ihrer Mutter „Matti“ und Tante Lore in einer kleinen Wohnung in Berlin. Stets liebevoll umsorgt und gut behütet aufgewachsen, hat sie sich um die vergangenen Jahre nie viel Gedanken gemacht. Ihr Vater ist im Krieg geblieben und zu Hause wird nie darüber gesprochen. Was vorbei ist, das ist vorbei.
Kurz nach Beginn ihres Studiums an der Berlins Freier Universität lernt sie den Mitstudenten Andras Goldfarb kennen. Andras, getrieben von dem Wunsch nach Gerechtigkeit, bereitet sich auf einen große Sache vor. Er sammelt Beweise und Unterlagen zusammen für den im Dezember beginnenden Auschwitz-Prozess in Frankfurt. Völlig fasziniert von ihm fängt Wanda an, auch ihre eigene Herkunft zu hinterfragen. Als sie Matti mit der Frage „Was habt ihr von 1933-1945 gemacht?“ konfrontiert, hat sie noch keinen blassen Schimmer davon, welchen schmerzlichen Prozess sie damit in Gange setzt. Wird sie die Wahrheit aushalten können?

Mein persönliches Fazit:

Charlotte Roth hat einen wunderbaren Roman geschrieben. Nach und nach verschmelzen die zwei Handlungsstränge miteinander, Vergangenheit und Gegenwart finden zueinander. Den geschichtlichen Teil dieses Buches finde ich großartig. Die Berichte über Zoppot und Danzig. Die Entwicklung in den Jahren 1933 – 1945. Die Informationen um die Wilhelm Gustloff. Die pommersche Mundart und die dargestellte Lebensfreude, großartig! Die geschichtliche Entwicklung in Zeiten des Krieges, so gut recherchiert. Ich habe dieses Buch wirklich so, so gerne gelesen.

Bemängeln muss ich allerdings, die Charakterzeichnung der Wanda. Ein 19 jähriges Mädchen, das 1964 in West-Berlin Geschichte studiert und anscheinend so gar nicht über geschichtliches Hintergrundwissen verfügt. Bis zur ihrer Begegnung mit dem Studenten Andras wusste sie nicht einmal, wo ihr Geburtsort liegt. Zoppot, bei Danzig in Polen. Naiv und unglaubwürdig. Auch andere Charaktere fand ich teilweise etwas unglaubwürdig. Hierfür habe ich einen Stern abgezogen. Trotzdem! Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 / 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere