abenteuerlich und spannend - mehr davon
Mit „Der Sturm der Normannen“ geht die historische Saga von Ulf Schiewe in die vierte Runde. Drei Jahre sind vergangen und Robert und seine Normannen stehen mal wieder vor Cosenza und versuchen, die Stadt ...
Mit „Der Sturm der Normannen“ geht die historische Saga von Ulf Schiewe in die vierte Runde. Drei Jahre sind vergangen und Robert und seine Normannen stehen mal wieder vor Cosenza und versuchen, die Stadt zu erobern. Ihm zur Seite sein jüngerer Bruder Roger, Ziehbruder Gilbert und all die anderen liebgewonnenen Nordmänner aus den Vorgängerbänden. Und wieder wird gekämpft und erobert, was das Zeug hält. Bald gibt Streit unter den Brüdern Hauteville, aber auch neue Allianzen und ungeahnte Freundschaften, die hier geschlossen werden. Das Italien des Elften Jahrhunderts ist der Schauplatz dieser historischen Reihe, die nicht nur durch eine unterhaltsame abenteuerliche Story und stark gezeichnete Charaktere besticht, sondern auch durch jede Menge geschichtliche Fakten und Zusammenhänge.
Es gibt vieles, was mir wieder genauso gut gefallen hat, wie schon in der ganzen Reihe. Z.B. die starken Frauenfiguren, die neben den wilden Nordmännern zu bestehen wissen und die der Geschichte eine ganz eigene Note geben. Allen voran natürlich Gerlaine, die diesmal etwas sanfter rüber kommt, da sie ja jetzt Mutter und um ihre kleine Familie besorgt ist. Mehr als einmal blickt sie weise in die Zukunft und hat ein Gespür für Dinge, die anderen verborgen bleiben. Der Ich-Erzähler, Gilbert ist ein kluger, mutiger Kopf, der seine Frau liebt, Robert treu ergeben ist und trotzdem auch mal eigene Ideen ausprobiert und etwas wagt und gerade deshalb wohl auch meistens gewinnt.
Es ist ein Buch, wie man(n) und Frau es sich wünscht. Mit all dem, was ich an Schiewe-Büchern so schätze: coole Kämpfern, die z.B. Ragnar und Thore heißen und jede Menge Abenteuer erleben; Frauen, die Wissen, was sie wollen und für ihre Liebe kämpfen und mutig Wagnisse eingehen; mit blutigen Schlachten, aus denen nicht jeder als Sieger hervorgehen kann und die auch mal Opfer fordern; mit Verlierern und Gegnern, die das Salz in der Suppe sind und die maßgeblich dafür sorgen, dass die Helden in der Geschichte auch als solche glänzen können.
Es scheint, als habe diese tolle Reihe zu wenig Leser und der Verlag möchte sie nicht fortführen. Ich kann das wirklich gar nicht nachvollziehen, denn Schiewe kann problemlos mit den Büchern von Bernard Cornwell mithalten. Und dessen Serie geht gerade in die 10.te Runde. Das würde ich mir hier auch wünschen. Oder zumindest, dass sie noch mit den von Ulf Schiewe angekündigten zwei Abschlussbänden zu Ende geführt wird.
Von mir volle Punktzahl für allerbeste Unterhaltung.