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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2020

Gelungene Fortsetzung!

Die perfekte Sünde
7

"Die perfekte Sünde" ist ein weiterer schockierender Thriller aus der Feder von Helen Fields. Wir begleiten erneut die Ermittlungen von DI Luc Callanach und DCI Ava Turner in einer Serie grausiger Mordfälle, ...

"Die perfekte Sünde" ist ein weiterer schockierender Thriller aus der Feder von Helen Fields. Wir begleiten erneut die Ermittlungen von DI Luc Callanach und DCI Ava Turner in einer Serie grausiger Mordfälle, wobei diesmal der Fokus etwas mehr bei Ava liegt.
Aber nicht nur wegen der wirklich schrecklichen und traurigen Morde wird ermittelt, es gibt auch eine Reihe von tätlichen Angriffen auf Obdachlose, die immer brutaler werden. Dieser Aspekt des Falls ging mir besonders ans Herz, da die Autorin Umstände geschaffen hat, die wirklich frustieren und einen den Glauben an Gerechtigkeit verlieren lassen.
Auch das Privatleben der Ermittler kommt nicht zu kurz, ist aber wohldosiert über das Buch verteilt. Es trägt zwar nicht so viel zur Handlung bei, macht aber nach wie vor Spaß zu lesen, da man Luc und Ava jetzt schon eine Weile kennt und trotzdem immer wieder Neues passiert.
Die Sprache ist nach wie vor fesselnd, manchmal fast poetisch, und reißt einen nur so von Seite zu Seite.
Insgesamt ist es Helen Fields wieder gelungen, einen glaubhaften, aber gestörten Tätertyp zu entwickeln, der einem beinahe Angst einjagt, und einen intelligenten, spannenden Fall um ihn herum zu konstruieren. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe!

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Unbedingt lesen!

The truth about magic – Gedichte und Notizen
1

Ich hätte nie gedacht, dass ich mir einmal einen Gedichtband ins Regal stellen würde. Jetzt hat er einen Ehrenplatz.
In „The truth about magic“ nimmt uns der Instagram- Poet Atticus mit in eine Welt von ...

Ich hätte nie gedacht, dass ich mir einmal einen Gedichtband ins Regal stellen würde. Jetzt hat er einen Ehrenplatz.
In „The truth about magic“ nimmt uns der Instagram- Poet Atticus mit in eine Welt von Licht und Schatten, Schönheit und Schmerz. Er schreibt über Kindheit und Liebe, über Hoffnung und Enttäuschung und das mit einer Ehrlichkeit, die manchmal wehtut. Viele seiner Szenen sind aus dem Leben gegriffen und manche abstrakt, aber nicht weniger wahrhaftig.
Dabei kann man seine Texte durchaus als Gedichte bezeichnen, aber das trifft es nicht ganz. Manchmal sind es nur Fragmente, Gedanken. Ich würde sie einfach als Poesie bezeichnen. Wer also Hemmungen vor dem berühmten Kreuzreim hat, kann ohne Bedenken dieses Buch aufschlagen.
Auch bemerkenswert sind die Fotografien, die die Gedichte teils begleiten. Sie passen zum Inhalt und sind auf ihre eigene Weise inspirierend und stets in Schwarz- Weiß gehalten.
Meine einziger Kritikpunkt ist, dass es auf dem Cover heißt: „Mit Original Zitaten". Leider sind nur sehr wenige der Gedichte als englisches Original mit eingebracht, der Großteil sind die deutschen Übersetzungen. Und die Übersetzungen sind wirklich gut! Ich hätte mir aber trotzdem zum Vergleich gewünscht, dass man sie auf Deutsch und Englisch parallel lesen könnte.
Zum Abschluss noch mein Liebelingszitat:
Nicht jeder Traum muss in Erfüllung gehen-
Manche müssen wir einfach nur eine Weile träumen.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Einfach super!

Hex Files - Hexen gibt es doch
2

Ich habe dieses Buch eines Abends in der Badewanne angefangen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Schon das erste Kapitel hat genau meinen Humpr getroffen und die schlagfertige Hexe Ivy war ...

Ich habe dieses Buch eines Abends in der Badewanne angefangen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Schon das erste Kapitel hat genau meinen Humpr getroffen und die schlagfertige Hexe Ivy war mir auf Anhieb sympathisch. Es gab auch kein langes Vorgeplänkel, sondern die Geschichte hat direkt Fahrt aufgenommen. Dabei war es auch kein Problem, sich in den Strukturen des Ordens zurechtzufinden, alles wurde nach und nach verständlich erklärt, ohne langweilig zu werden. Auch der Kriminalfall war originell aufgebaut und nicht so geradlinig wie erwartet. Bis kurz vor der Aufklärung wusste ich nicht, wie alles aufgeklärte werden würde. Am interessantesten war aber eigentlich das Geplänkel von Ivy und ihrem gegensätzlichen Partner Rafi Winter. Er, der adrette Soldatensohn, stets emsig und darauf bedacht, alles perfekt zu machen und die Regeln einzuhalten. Sie, möglichst bemüht wenig Aufwand zu betreiben und daher häufig mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Aber trotz ihrer Vergangenheit mit dem Orden und ihrer starken Abneigung zu Beginn, schaffen sie es sich zusammenzuraufen, und darüber zu lesen hat wirklich Spaß gemacht. Sie ergänzen sich wirklich toll und sind dabei einander ebenbürtig, was für mich eine angenehme Abwechslung darstellt. Nicht zu verachten ist auch Brutus; Ivys sprdchemder Kater. Alle, die auch nur etwas für Katzen übrig haben, werden ihn lieben. Der Epilog hatte noch ein paar richtige Überraschungen parat und einige Fragen sind noch offen geblieben, weshalb ich mich schon auf den nächsten Band freue. Alles in allem -klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Estep in Höchstform!

Kill the Queen
2

Juhu, eine neue Serie von Jennifer Estep! Und sie wagt sich endlich in die High Fantasy vor!

Im Auftakt ihrer neuen Reihe lernen wir das Königreich Bellona kennen, das einst von einer Gladiatorin gegründet ...

Juhu, eine neue Serie von Jennifer Estep! Und sie wagt sich endlich in die High Fantasy vor!

Im Auftakt ihrer neuen Reihe lernen wir das Königreich Bellona kennen, das einst von einer Gladiatorin gegründet wurde. Es ist ein eher mittelalterlich anmutendes Land, das aber einigen moderne Annehmlichkeiten bietet, wie zum Beispiel Duschen. Abgesehen davon definiert es sich durch verschiedene Formen der Magie, die auf eine Weise in den Alltag der Menschen integriert ist, von der ich vorher noch nicht gelesen habe. Das Worldbuilding ist der Autorin hier wirklich exzellent gelungen, man erfährt genau die richtige Menge über Kultur, Geschichte und Politik von Bellona und den anderen Königreichen, sodass man perfekt in diese neue Welt eintauchen kann, ohne überfordert zu werden. Außerdem hat Estep ein Händchen für die Details, die alles so lebensecht wirken lassen - seien es Beschreibungen von leckerem Gebäck, Aufführungen von speziellen Tänzen oder Dichtungen bedeutungsschwerer Kinderreime.

Das Ganze präsentiert sie in gewohnt lockerem Schreibstil mit viel Gefühl, Humor und Spannung. Insgesamt ist das Verhältnis von Beschreibungen, Action- Szenen und Dialogen sehr ausgewogen, was das Lesen angenehm und abwechslungsreich gestaltet.

Und dann sind da noch die unglaublich toll gelungenen Figuren, allen voran die Protagonistin Everleigh. Sie hat einige Schicksalsschläge erlitten, aber sie erträgt sie mit hoch erhobenem Kopf, ohne zu klagen oder verbittert zu reagieren. Außerdem ist sie entschlossen, loyal und sehr bedacht, trotzdem schlagfertig, kämpferisch und liebevoll. Alles, was sie erreicht, hat sie sich erkämpft und verdient, ich kann nicht anders als sie zu bewundern.

Auch die Nebencharaktere haben jeder eine eigene Persönlichkeit, die im Verlauf der Geschichte gut erkundet wird. Da ist zum einen Vasilia, die Grausamkeit in Person und verräterische Königin, die ältere Gladiatorin Serilda mit ihren eigenen Plänen und es gibt Lucas Sullivan. Zwischen ihm und Evie fliegen die Funken und ihre Streits sind herrlich zu lesen, aber es gibt auch gegenseitigen Respekt, der Hoffnung auf eine Beziehung macht, in der sich beide Partner gut tun und das Beste im anderen zum Vorschein bringt. Die angedeutete Romanze zwischen beiden kommt aber eher spät zum Tragen und nimmt keinen wesentlichen Einfluss auf die Handlung. So gibt es hier endlich mal eine coole New Adult Fantasy Erzählung, die ohne eine aufgeblähte Liebesgeschichte fesselt und funktioniert.

Dies gelingt dank eines Handlungsbogens, der zwar nicht allzu originell ist (Prinzessin muss aus Palast fliehen und kämpfen lernen, um Thron zurückzuerobern) aber mit seinen Figuren und seiner Umsetzung so rüberkommt. Auch wenn man natürlich ahnt, worauf alles hinausläuft, weiß man lange Zeit eigentlich nicht, was einen erwartet und die Autorin zaubert immer wieder überraschende, neue Herausforderungen aus dem Hut, die einen von Seite zu Seite fliegen und keine bisschen Langeweile aufkommen lassen. Cool ist auch, dass diese Herausforderungen realistisch gemeistert werden, und nicht in letzter Sekunde irgendwelche magischen Dinge das Blatt wenden.

Das Buch findet schließlich zu einem Ende, das die Haupthandlung in diesem Band abschließt, aber genug Fäden offenlässt, an die in den Folgeteilen angeknüpft werden kann. Ich für meinen Teil möchte Bellona erstmal noch nicht verlassen und werde mir den Rest der Reihe, der auf Englisch zum Glück schon erschienen ist, sofort bestellen. Und dann hoffe ich, dass Jennifer Estep schön weiter Fantasy Romane schreibt.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Laini Taylor - Tolkiens Erbin

Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe
2

Häufig hat man beim 2. Band einer Trilogie das Gefühl, er wäre nur ein Lückenbüßer, eine Überbrückung bis zum Großen Finale. Bei Laini Taylors Werken ist dies bewiesenermaßen nicht der Fall, sondern sie ...

Häufig hat man beim 2. Band einer Trilogie das Gefühl, er wäre nur ein Lückenbüßer, eine Überbrückung bis zum Großen Finale. Bei Laini Taylors Werken ist dies bewiesenermaßen nicht der Fall, sondern sie schafft es sogar immer wieder, sich noch einmal zu übertreffen.
Ich kann nicht viel über die Handlung schreiben, ohne diesen Band oder seinen Vorgänger zu spoilern, deshalb verrate ich nur, dass die Protagonisten Lazlo, Sarai und die sagenumwobene Stadt Weep erneut den Kern der Geschichte darstellen. Hinzu kommen weitere, liebevoll ausgestaltete Charaktere, die einem schnell ans Herz wachsen und noch lange nach dem Beiseitelegen des Buches beschäftigen. Wie die Autorin es schafft, jeder Figur eine Geschichte zu geben, ihr wirklich Leben einzuhauchen, ist nah dran an wahrer Magie und weit weg von jeglichen Stereotypen der Gut-Böse-Fantasyliteratur.
Auch das Worldbuilding ist schlichtweg beeindruckend. Die Geschichte ist in einer detaillierten Welt angesiedelt mit eigener Mythologie, faszinierenden Ethnien und einer ausführlichen Historie. Mit jeder Seite gibt es etwas Neues zu entdecken, ohne dass es überladen wirkt oder den Leser überfordert. Taylor hat die perfekte Balance zwischen Ausschweifungen, die zum Träumen anregen, und einem atemberaubendem Spannungsbogen gefunden. Wenn ich darf, möchte ich sie an dieser Stelle als Erbin Tolkiens bezeichnen.
Nicht zuletzt ist es aber ihr Schreibstil, der mich persönlich immer wieder fesselt, sobald ich eines ihrer Bücher in die Hand nehme. Auch in diesem Werk erzählt sie poetisch und einfühlsam, manchmal macht sie aber auch nur Andeutungen um der Fantasie des Lesers eigenen Raum zu geben. So entsteht aus einem einzigen Absatz ein Gemälde, mal surreal und mal epischen Ausmaßes, auf jeden Fall nicht von dieser Welt.
Zwiegespalten kann ich es jetzt kaum erwarten, bis der dritte Band erscheint und endlich die letzten großen Geheimnissen gelüftet werden, andererseits möchte ich, dass diese Buchreihe nie endet.
Wer oder was auch immer Laini Taylor inspiriert: Möge es von Dauer sein.

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