Profilbild von claudi-1963

claudi-1963

Lesejury Star
offline

claudi-1963 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit claudi-1963 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2020

Fritz Haarmann, der Schlächter von Hannover

Haarmann
0

"Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Hackefleisch aus dir." (Hawe Schneider)
In Hannover verschwinden in den 20er Jahren mehrere Jungs ...

"Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Hackefleisch aus dir." (Hawe Schneider)
In Hannover verschwinden in den 20er Jahren mehrere Jungs im Alter zwischen 10 und 22 Jahren. Die Polizei steckt in einer Krise, da sie sich nicht sicher sind, ob hinter dem Verschwinden ein Serienmörder steckt. Kommissar Robert Lahnstein wird deshalb nach Hannover berufen, um seine Kollegen zu unterstützen. Als weitere junge Männer verschwinden wird aus den Gerüchten immer mehr die Gewissheit, dass sie es mit einem gefährlichen Psychopathen und Serienmörder zu tun haben. Doch auch Lahnsteins Ermittlungen stecken fest, weil er keinen Verdächtigen findet, besonders da seine Kollegen und die Gesellschaft wegschauen. Als er jedoch von Fritz Haarmann erfährt, ist er sich ziemlich schnell sicher, dass er der Täter sein könnte. Nur wie soll er ihm die Taten nachweisen? Ein Katz und Maus Spiel zwischen Täter und Lahnstein beginnt.

Meine Meinung:
Das düstere Cover mit dem Mann, der jemanden verfolgt, passt, sehr gut zu der Geschichte. Der Schreibstil ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig, schon alleine dadurch das die wörtliche Rede im gesamten Buch nicht mit Satzzeichen markiert wurden. Zudem fehlte es für mich total an Spannung und vom eigentlichen Täter erfuhr ich viel zu wenig. Stattdessen ließ der Autor sehr viel Belangloses aus dem Privatleben Lahnsteins, in dem Fall hineinfließen. Gerade die vielen Rückblenden in Lahnsteins Vergangenheit, die ich als nichtig empfand, störten dann zusehends meinen Lesefluss. So stand ich mehr als einmal kurz davor dieses Buch abzubrechen. Der Vampir, der Schlächter, der Kannibale oder der Werwolf von Hannover wie der Massenmörder Fritz Haarmann ebenfalls genannt wird, kannte ich schon zuvor. Von daher war dieser Fall nichts Neues für mich. Doch trotz der realen und fiktiven Umsetzung konnte mich die Darstellung des Autors nicht in allen Belangen überzeugen. Zwar erfahre ich von vereinzelten Jungs was ihr Verschwinden von zu Hause anbelangt, doch selbst dies fand ich zu wenig. Ich hätte mir hier weitaus mehr gewünscht. Genauso wie über Haarmanns Motivation, die mir hier selbst am Ende noch nicht ganz klar dargestellt wurde. Ebenso wäre eine Namensaufstellung der toten Jungs am Ende oder Anfang des Buchs von Vorteil gewesen, sodass ich dafür nicht immer im Nachschlagen musste. Im Grunde erfuhr ich über Haarmann selbst nicht mehr als das, was ich schon wusste. Was mich von daher enttäuscht hat, besonders da der Autor ein renommierter Reporter ist. Dass Haarmann die Jungs beobachtet hatte, sie mit zu sich nahm, kennenlernte, missbrauchte und dann totbiss, kann einen schon erschüttern. Doch das so viele Menschen rücksichtslos weggesehen haben oder die Polizei ihm seinen Taten lange nicht nachweisen konnte, ist schon erschreckend. Dass dies, genauso wie seine sexuelle Neigung, Korruption, sowie die unerlaubten Vernehmungsmethoden im Buch angesprochen wurden, hat mir dagegen gut gefallen. Ungeachtet dessen kann ich diesem Buch nur 2 1/2 von 5 Sterne geben, da es für mich im Grunde nichts weiter Relevantes zutage brachte, wie das was ich sowieso schon über den Haarmann wusste.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2020

Wenig von weihnachtlichen Nächten zu spüren

Nackte Weihnachten - 24 Nächte | Erotischer Roman
0

Jasmin steht kurz vor ihrer Abschlussarbeit, doch in ihrem Kopf sind ganz andere Dinge wichtiger. Gerne vergnügt sie sich mit Pornos, besonders wenn sie von ihrer Freundin Isabelle sind, die als Bella ...

Jasmin steht kurz vor ihrer Abschlussarbeit, doch in ihrem Kopf sind ganz andere Dinge wichtiger. Gerne vergnügt sie sich mit Pornos, besonders wenn sie von ihrer Freundin Isabelle sind, die als Bella Kiss in dieser Branche arbeitet. Belle würde sich wünschen, dass Jasmin endlich zu ihr nach Berlin kommt. Wäre da nicht Chris, Belles großer Bruder, mit dem sich Jasmin heimlich zum Porno schauen trifft. Er ist ebenso ein großer Fan und hat eine riesige Sammlung in seinem Liebesnest. Das Jasmin jedoch total verliebt in ihn ist, hat sie noch niemandem erzählt. Den eigentlich liebt man nicht den großen Bruder seiner besten Freundin, zu dem ist er um einiges älter als sie. Doch immer wieder treffen sie beide aufeinander und wenn es nur dazu ist gemeinsam, Pornos zu schauen.


Meine Meinung:
Mit dem Titel der 24 Nächten vor Weihnachten hat mich dieses Buch neugierig gemacht. Ich hatte erwartet 24 nette kleine Geschichten, die mit weihnachtlicher Erotik aufwarten. Doch leider kam im Laufe des Lesens wenig Spektakuläres, viele Gedanken Jasmins drehten sich nur um Pornos, ihrer Abschlussprüfung, Chris, seine Alter, was sie später tun möchte und um ihre Vibratoren Sammlung. Immer wieder erwischte ich mich, dass ich dachte nein nicht schon wieder dasselbe, das hat sie doch erst in der letzten Geschichte gedacht. Zudem kam selbst sexuell kaum Spannung auf, den bis auf ein paar Flirts mit Chris und dem das sie an sich selbst Hand anlegt, passiert hier relativ wenig. Erst gegen Ende war dann ein Hauch von wahrer Erotik zu spüren. Also wer hier einen großen abwechslungsreichen, erotischen Adventskalender erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Mitunter nervte mich sogar Jasmins Unentschlossenheit, ich kann nicht verstehen, dass man sich bei 13 Jahren Altersunterschied solche Probleme einredet. Selbst das sie sich kurz vor ihrer Prüfung keine Gedanken über ihre Zukunft gemacht hat, finde ich sehr naiv. Alles in allem empfand ich Jasmin einfach als viel zu unreif und naiv. Zum Glück war mir da Chris deutlich sympathischer. Ich hatte auch nie den Eindruck als, wenn es hier das Tagebuch von ihr wäre bei dem man jeden Tag etwas Interessantes erlebt. Oft ähnelten sich die Tage einfach zu sehr, als das sie mich wirklich erfreuen würden. Selbst weihnachtliche Stimmung und Nächte habe ich nicht empfunden, die doch so groß im Titel angekündigt wurden. Mitunter gab es dann doch den einen oder anderen Lichtblicke, an dem auch ich mich erfreuen konnte und es Spaß machte in Jasmins Welt einzutauchen, doch das war sehr selten. Wer also eher etwas leichtere Erotik sucht und erotisch nicht so anspruchsvoll ist, den mag dieses Buch sicher erfreuen. Jedoch ich kann diesen 24 fast ähnlichen und gleichbleibenden Geschichten nicht mehr als 2 1/2 von 5 Sternen geben, den da hatte viel mehr in diesem Buch erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2019

Wen Kakerlaken allzu menschlich werden

Die Kakerlake
0

"Die Menschen müssen begreifen, dass sie das gefährlichste Ungeziefer sind, das je die Erde bevölkert hat." (Friedensreich Hundertwasser)
Als Jim Sams am Morgen erwacht fühlt es sich anders an, er war ...

"Die Menschen müssen begreifen, dass sie das gefährlichste Ungeziefer sind, das je die Erde bevölkert hat." (Friedensreich Hundertwasser)
Als Jim Sams am Morgen erwacht fühlt es sich anders an, er war in eine ungeheure Kreatur mit 4 Beinen verwandelt worden. Und was war mit seinem wunderschönen glänzenden Leib passiert und den Fühlern, das ihm als Kakerlake immer so gut stand? Dazu noch der glitschige Fleischlappen, der da in seinem Mund war, wo er nicht hingehörte. Natürlich wusste er das er in seinem alten Leben nicht anerkannt war, im Gegenteil er und sein Volk wurden bisher mit allen Mitteln bekämpft. Doch nun ist Jim plötzlich in der Lage der mächtigste Mann Englands zu sein und den Willen des Volkes umzusetzen. Weder von der Opposition noch von seinen anderen Gegnern möchte er sich aufhalten lassen. Sein Plan ist den Reversalismus dem Parlament schmackhaft zu machen und durchzubringen mit allen Mitteln. Sein größter Verfechter ist der Außenminister Benedict St John.


Meine Meinung:
Das Bild stellt den Unterleib der Kakerlake dar, könnte aber genauso gut die Fellmütze von den Wachen des Towers darstellen. Den Autor Ian McEwan kannte ich bisher noch nicht, doch den Klappentext fand ich sehr interessant. Ian McEwan schreibt hier in Anlehnung an Franz Kafkas Buch "Die Verwandlung" aus dem Jahre 1915, diese Geschichte in die Moderne der heutigen britischen Lage und Politik. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, den mitunter ist er doch sehr mühsam verfasst. Besonders da die Geschichte einiges an politischen Sprachgebrauch enthält. Trotzdem ich durchaus politisch interessiert bin, hatte ich dann doch etwas anderes bei dem Titel und Klappentext erwartet. Zwar fing sie durchaus satirisch, humorvoll an mit der Umwandlung der Kakerlake zum Menschen. Dabei sah ich einige Parallelen von David Safiers Buch "Mieses Karma" oder eben das Kafka Buch "Die Verwandlung". Wo aber Kafka eher dem Leser die Verwandlung nahebrachte, möchte McEwan das Chaos der Politik und des Brexits aufgreifen, das zurzeit in seiner Heimat Großbritannien herrscht. Da blieb dann allerdings die Verwandlung etwas auf der Strecke, schade den genau das war dies, was die Story so belebte und humorvoll machte. Natürlich habe ich beim Lesen viele Parallelen zum Brexit, aber auch zu anderen politischen Machenschaften und Gebaren festgestellt. Trotzdem wirkte auf mich das Buch am Ende unvollkommen, fast ein wenig abrupt beendet und ebenso erschloss sich für mich die Motivation der Kakerlaken den Reversalismus durchzuboxen nicht ganz. Genauso war es mir etwas zu unrealistisch, wie der anfänglich verwandelte, tollpatschige Jim Sams innerhalb kürzester Zeit, menschlich daher kam ohne Mühen und Schwächen. Ich hätte da doch mit mehr Problemen gerechnet, die man hier durchaus noch hätte einbringen können. Im eigentlichen Sinne geht es in diesem Buch jedoch um Politik, Macht, Beeinflussung und Manipulation, was wir sicher genauso heute im realen Leben wiederfinden. Man spürt vor allem das McEwan ein Brexit Gegner ist und ihm die chaotische, politische Lage Großbritanniens nicht gerade zusagt. Von daher denke ich das dieses Buch eher von Lesern bevorzugt wird, die politisch motiviert, engagiert sind und sich mit dem Brexit auseinandersetzen möchten. Insbesondere den Preis finde ich persönlich im Anbetracht der nicht einmal 150 Seiten zu teuer für das Buch. Ich konnte leider dieser Geschichte nur bedingt was abgewinnen, besonders weil mir einfach der britische Humor zu kurz kam. Darum gebe ich 2 1/2 von 5 Sterne für dieses sogenannte Buch der Stunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2019

Ein Stalker und die DarkSession im Schloss

Die Abrichtung 3 | Erotischer SM-Roman
0

"Stalking ist, wenn zwei Menschen einen romantischen Spaziergang machen, aber nur einer davon weiß." (WRDPRN)
Sari wird von anonymen Briefen attackiert, bei denen Fotos von ihr und Freundin Ina zu sehen ...

"Stalking ist, wenn zwei Menschen einen romantischen Spaziergang machen, aber nur einer davon weiß." (WRDPRN)
Sari wird von anonymen Briefen attackiert, bei denen Fotos von ihr und Freundin Ina zu sehen sind. Der mysteriöse Unbekannte scheint sie und Ina zu beobachten. Beide sind sich nicht sicher, mit wem sie es zu tun haben und ob er gefährlich sein könnte. Jedoch bevor Sari ihren Ehemann Sven einweihen möchte, fährt sie mit ihren ehemaligen Freundinnen vom Camp aufs Schloss nach Frankreich. Hier erleben sie wieder eine schöne Zeit mit einem erotischen Galaabend, der Sari neue Frische gibt. Zu Hause angekommen hat die Loge ebenfalls eine neue Überraschung für Sari. Eine DarkSession soll den neuen Nebenraum der Loge einweihen, bei der selbst Sari an ihre Grenzen kommt. Und der Stalker lässt ebenso nicht locker, bis Sari in seine Falle läuft.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist inzwischen der dritte Band der Abrichtung-Reihe, die ich alle gelesen habe. Der Schreibstil ist wieder locker, flüssig und unterhaltsam, wobei es mir in diesem Band eindeutig zu viele Wiederholungen bzw. Rückblenden gab. Dieser Band scheint für mich bisher der schwächste zu sein, zum einen nehmen viel zu viele Wiederholungen sehr viel Platz ein. Es ist zwar schön, wenn man ein bisschen was von der Vorgeschichte weiß, doch das war mir hier eindeutig zu viel. Zum anderen kam mir der Part mit dem Stalker definitiv zu kurz. Vom Buch selbst waren über 2/3 Belangloses und Wiederholungen, sodass die Erotik diesmal eindeutig zu kurz kam. Der erotische Part dagegen war für mich dann schon fast wieder grenzwertig. Da er genauso wie Band 2 sehr hart, vulgär, obszön und grenzwertig war. Szenen wo Frauen schon kurz vor dem Ersticken sind, sie Urin trinken müssen und vieles mehr ist einfach so gar nicht meine Welt. Wer allerdings auf so etwas steht, der kommt sicher auf seine Kosten, jedoch bei Weitem weniger als in den Vorbänden. Ich denke einfach, dass diese Reihe inzwischen ausgereizt ist. Das Buch hat sehr gut begonnen mit diesem Stalker, doch leider schweifte die Autorin dann wieder von diesem Thema ab. Erst gegen Ende kam dann etwas Spannung auf, da der Stalker wieder präsent wurde. Ich denke, wäre die Autorin bei dem Thema rund um den Stalker geblieben, wäre es sicher interessanter gewesen. Ansonsten finde ich es nach wie vor schön, dass Sari und Sven so treu an ihrer Ehe festhalten. Das ist auch etwas, was mir bei allen 3 Bänden gut gefallen hat und was sehr für die Autorin spricht. Falls es einen weiteren Teil geben sollte, würde ich der Autorin raten, definitiv viel weniger Rückblenden einzubauen. Ich kann diesem Band deshalb nur 2 1/2 von 5 Sterne geben.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Geld, Macht und Gewalt beherrschen dieses Buch

Ich schenke dir die Angst
0

"Die Manipulationsmöglichkeiten haben sich natürlich im Zeitalter des Massenmedien erheblich erhöht." (Arthur Miller)
Kriminalhauptkommissar Richard Störmer und die Krimiautorin Magdalena scheinen nun ...

"Die Manipulationsmöglichkeiten haben sich natürlich im Zeitalter des Massenmedien erheblich erhöht." (Arthur Miller)
Kriminalhauptkommissar Richard Störmer und die Krimiautorin Magdalena scheinen nun endlich zueinander gefunden zu haben. Damit sich Magdalena und Richards Tochter Verena besser kennenlernen, besuchen sie gemeinsam die Buchmesse in Frankfurt. Dort erleben die beiden nach dem Vortrag der jungen Staranalystin Mary Tomm, wie diese und ihre Begleiterin gekidnappt werden. Als Magdalena und Verena zu Hilfe eilen, werden sie selbst verschleppt. Zur selben Zeit versuchen eine Gilde von betrügerischen Investmentbankern Kurse zu manipulieren, die den Euro beeinflussen. Und als wäre das noch nicht alles versuchen sie außerdem noch den Goldschatz der ehemaligen DDR Seilschaften zu finden, den sie in einem ehemaligen Bergwerksschacht im Mansfelder Land vermuten. Doch für Störmer selbst geht es um viel mehr nämlich um die beiden Menschen, die er am liebsten hat.

Meine Meinung:
Das Cover mit den vielen Diagrammen die man von Börsen und Investmentgeschäften her kennt, passt hervorragend zu dem Inhalt dieses Krimis. Der Schreibstil gut, war nur leider für mich diesmal etwas mühsam und so bin ich hin- und hergerissen, wie ich dieses Buch beurteilen soll. Der Ökonom und Banker Ralf Gebhardt geht diesmal in seinem Metier sichtlich auf. Den der größte Raum des Buchs nahmen vor allem die Machenschaften der Täter ein. Hier spürt man das sich der Autor sehr viel Gedanken und Wissen angeeignet hat um mit einer wirklich brutalen, heftigen Geschichte aufzuwarten. Leider kamen dadurch wieder einmal die Ermittlungen etwas zu knapp. Außerdem mangelte es für mich an Emotionen, ob es bei Störmer ist oder Magdalena. Entweder waren die Emotionen zu extrem dargestellt oder sie waren gar nicht vorhanden. Dabei empfand ich besonders eine Szene Störmers total unrealistisch, weil er sich da emotional wie ein trotziges Kleinkind benimmt. Wie ein kleiner Kindergartenjunge, der trotzig in der Ecke steht und sich wehrt, dass er das nicht möchte. Der Plot selbst jedoch lebt hauptsächlich von Brutalität, Bankgeschäften, die teilweise für mich einfach zu komplex waren und ich dadurch die Lust am Lesen verlor. So habe ich deshalb gegen Ende einige dieser Szenen nur noch überflogen. Größtenteils fehlten mir Situationen, bei denen nur die Opfer zu Wort kommen. Mit all ihren Ängsten und Emotionen, die sie während ihrer Gefangenschaft haben, doch leider fehlten diese Szenen völlig. Die Charaktere waren oft sehr undurchschaubar besonders was die Täter anbelangte. Am Ende wurde es für mich sogar so verwirrend, sodass ich gar nicht mehr wusste, wer nun tot und wer lebendig war. Dadurch das die Charaktere nur recht oberflächlich gehalten wurden, konnte mich keiner von ihnen berühren. Für mich waren die Täter nur brutal und ich war oft fassungslos wie sich Akademiker bzw. diese Gilde benahmen. Selbst Störmer, Magdalena und sogar Staatsanwalt Nagel waren diesmal so blass, sodass sie für mich nicht greifbar warnen. Zwar zeigte Störmer in dieser Folge endlich mal ein bisschen Emotionen, doch diese waren mir wie oben beschrieben zu unrealistisch dargestellt. Magdalena hingegen empfand ich eher als emotionslos, mitunter sogar als recht kühl und abweisend, genau das Gegenteil wie sie sonst immer war. Und von Verena hörte man im Grunde gar nichts, sie lief nur so am Rande mit. Meiner Ansicht nach ist dieser Krimi eher etwas für Leser die sich gerne mit Banken, Investments, Börsen beschäftigen oder sich darin auskennen. Für meinen Mann wäre dieser Krimi sicher das richtige gewesen, doch mich konnte dieses Buch sogar nicht fesseln. Im Gegenteil am Ende war ich froh, dass ich es beendet hatte. Von daher kann ich diesem Buch nur 2 1/2 von 5 Sterne geben und hoffe, dass der nächste Band wieder eher, was für mich ist.