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Veröffentlicht am 02.04.2020

Liebe damals und heute

Aufgetaut
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Urga ist eine Steinzeitfrau, die viel riskiert, um ihren Liebsten auf sich aufmerksam zu machen. Der Kummer, als sie abgewiesen wird ist groß. Sie läuft kopflos davon und kommt auf wundersame Weise tiefgefroren ...

Urga ist eine Steinzeitfrau, die viel riskiert, um ihren Liebsten auf sich aufmerksam zu machen. Der Kummer, als sie abgewiesen wird ist groß. Sie läuft kopflos davon und kommt auf wundersame Weise tiefgefroren in einem Eisblock gemeinsam mit einem kleinen Mammut Tröt in unserer Zeit an. Die Beiden tauen auf und müssen sich mit völlig anderen Lebensbedingungen und -einstellungen auseinandersetzen.
David Safir schreibt hier eingebettet in einen lustigen Roman über Liebe, Klima und Glück.
Das Kreuzfahrtschiff, dass die Beiden aufnimmt, hat die passenden Protagonisten für die beiden Reisenden und die gewählten Themen an Bord.
Der gescheiterte und geschiedene Unternehmer Felix, seine Tochter Maya und der brummige Käpitän Lovskar müssen auch noch einiges Lernen, um ihr Glück zu finden.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, so wirkt die Geschichte recht lebhaft.
Ab und an wird die Lebensweisheit, um die es gerade geht, noch optisch hervorgehoben.
Ein schönes Wohlfühlbuch, über das man auch lachen kann. Schön fand ich das grundlegende, zwischenmenschliche Dinge thematisiert wurden: Das Bedürfnis des Menschen nach Schutz, Wärme und Liebe ist existenziell. Egal wann, wo und wer. Das man mit Mitgefühl und dem Versuch den Anderen auch mal von einer anderen Warte zu betrachten einiges erreichen kann, stimmt noch immer. Für mich nicht Safiers bestes Buch, aber eines, dass ich gerne gelesen habe

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Die Wirkung von Gerüchten

Das Gerücht
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„Ein Gerücht ist bereits um die halbe Welt gelaufen, während die Wahrheit sich noch die Schuhe anzieht.“ Mark Twain

Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn Alfie zurück in ihren Heimatort an England Küste. ...

„Ein Gerücht ist bereits um die halbe Welt gelaufen, während die Wahrheit sich noch die Schuhe anzieht.“ Mark Twain

Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn Alfie zurück in ihren Heimatort an England Küste. Dort erhofft sie sich einen guten Neustart für ihren Sohn, der in London gemobbt wurde. Auch die Unterstützung durch die Mutter, die noch im Ort lebt, ist willkommen. Da sie alleinerziehend ist und den Tag straff durchorganisiert hat, klappt alles nicht wie gewünscht für Alfie. Die Freizeitgestaltung der anderen Kinder wird durch deren Mütter geregelt. Um Anschluss zu bekommen, versucht Joanna sich einzufügen und interessant zu machen. Dies gelingt ihr über die Befeuerung eines Gerüchtes, dass eine Kindermörderin verdeckt unter neuer Identität in der kleinen Stadt lebt. Eine Hatz beginnt, die Gerüchteküche brodelt und die Menschen lassen sich zu Einigem hinreißen. Joanna ist es unangenehm der Auslöser der Ereignisse zu sein, kommt aus der Situation aber nicht mehr heraus, die Lawine ist losgetreten.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen aufzuzeigen, wie Gerüchte sich verstärken, verselbständigen und Unheil anrichten, die Folgen und Konsequenzen auch für Unbeteiligte lassen sich nicht mehr aufhalten oder abwenden. Eine Schadensbegrenzung ist faktisch nicht möglich. Diese Mechanismen passen gut in die vermeintliche Kleinstadtidylle und regen einen zum Nachdenken an.
Das meiste erfährt man über Joannas Perspektive, aber einige Passagen sind auch aus Sicht der Kindermörderin geschrieben, die tatsächlich in der Stadt lebt.
Das Buch ist gut geschrieben, obwohl der Spannungsbogen im Mittelteil etwas nachlässt, konnte ich das Buch schlecht aus der Hand legen. Die Probleme Joannas mit Alfie, den anderen Frauen und auch dem Kindsvater, dem sie sich wieder annähert, zeigen Probleme auf, die durchaus so vorkommen können und waren nachvollziehbar dargestellt.

Obwohl mir am Ende nicht alles ganz realistisch vorkam: ein toller Roman, der gut vorstellt, was Gerüchte anrichten können. Ein wichtiges Thema in Zeiten von Fake News und shit storms. Die Aufforderung „Drum bedenke was du sagst…“ ist noch immer aktuell.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Wimmelbuch für die Kleinsten

Edition Piepmatz: Such mich! Wo bin ich?
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Sehr schön gestaltetes Wimmelbuch für die Kleinsten, robuste dicke Seiten und nicht zu überladen was die Gestaltung betrifft. Die Bilder sind kindgerecht vereinfacht, aber nicht zu entfremdet / verspielt, ...

Sehr schön gestaltetes Wimmelbuch für die Kleinsten, robuste dicke Seiten und nicht zu überladen was die Gestaltung betrifft. Die Bilder sind kindgerecht vereinfacht, aber nicht zu entfremdet / verspielt, so ist noch ein Wiedererkennungseffekt für die realen Tiere vorhanden. Was mir nicht ganz so gut gefällt sind die Laute, die bei den Tieren angegeben wurden. Von diesen Vereinfachungen bin ich nicht so begeistert, aber das ist Geschmacksache.
Auf jeder Doppelseite findet sich ein anderer Lebensraum, den das Kind erkunden kann. Es gibt genügend zu entdecken, dabei kann das kleine Eichhörnchen mit dem schwarzen Ohr gesucht und gefunden werden. Ein kleiner Reim ergänzt das Ensemble als ausreichenden Vorlesetext.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Spannend für Islandfans

Der Anhalter
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Tiddo und Isa haben Eheprobleme, ein Urlaub soll ihre Ehe retten. Sie fahren mit dem Sohn in einem Wohnmobil durch Island. Dort soll sich das Verhältnis wieder entspannen und einrenken. Die mystische Seite ...

Tiddo und Isa haben Eheprobleme, ein Urlaub soll ihre Ehe retten. Sie fahren mit dem Sohn in einem Wohnmobil durch Island. Dort soll sich das Verhältnis wieder entspannen und einrenken. Die mystische Seite der Insel hat sie schon immer angezogen, diese wird in dem Buch auch gut mit vorgestellt und war der Grund für meinen Kauf. In dem Buch geht es aber hauptsächlich um die Familie, die unterwegs einen Anhalter mitnimmt, der sich auf eine Art und Weise in die Familie einbringt, die etwas spooky ist. Sie werden ihn nicht mehr los und so lässt sich Tiddo zu einer Tat hinreißen, die ihn dann weiter verfolgt. Sein Gewissen und der Glaube verfolgt zu werden lassen ihn nicht mehr los und treiben die Geschichte spannen voran. Sehr fesselnd zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Herr Rudis Leben

Herr Rudi
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Anna Herzig schreibt auf eine ganz besondere Weise, Überwiegend im Dialogstil über den Herrn Rudi und sein Leben, dem er nun ein Ende setzen möchte.

Die Lebensgeschichte wird von dem tragischen frühen ...

Anna Herzig schreibt auf eine ganz besondere Weise, Überwiegend im Dialogstil über den Herrn Rudi und sein Leben, dem er nun ein Ende setzen möchte.

Die Lebensgeschichte wird von dem tragischen frühen Tod seiner großen Liebe Livi (Olivia) bestimmt. Diesen Verlust hat Herr Rudi nie verwunden, die Trauer war immer da, ebenso wie Livis Geist, der ihn gerne immer begleitet hat, in der Freizeit zum einzigen Freund oder auch zur Arbeit als Gerichtsvollzieher. Wir erfahren, wie es mit der Livi war und was sie ausmachte, was es für andere Frauen gab und warum es mit denen nicht klappte. Wie Herr Rudi und Fritz sich kennen gelernt haben und was für Ziele Herr Rudi eigentlich für den Ruhestand hatte, bevor er die Diagnose Krebs bekam.

Eine schöne und berührende Kurzgeschichte, in der man auch viel zwischen den Zeilen lesen kann. Anna Herzig schreibt, wie das Leben manchmal so spielt: von gnadenlos bis lustig ist fast alles in vielen Facetten dabei. Das alles mit etwas Dialekt, Weinseligkeit, Humor und Traurigkeit. Eine schöne lesenswerte Mischung, die nach Beenden des Buches noch nachhallt und einen das eigene Leben überdenken lässt.

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