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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2020

Solider Thriller

Artiges Mädchen: Thriller
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Eine junge Frau wird ermordet und „artig“ zurecht gemacht auf einem Spielplatz aufgefunden. Noch bevor die Ermittler erste Ansatzpunkte für die Ermittlung finden können, taucht eine weitere, auf diese ...

Eine junge Frau wird ermordet und „artig“ zurecht gemacht auf einem Spielplatz aufgefunden. Noch bevor die Ermittler erste Ansatzpunkte für die Ermittlung finden können, taucht eine weitere, auf diese Weise hergerichtete Leiche auf. Auf den ersten Blick scheint es keine Verbindung zu geben und schon bald wieder wird eine junge Frau vermisst…
Vom Stil her passt das Buch mit seinem Cover hervorragend zu den bisher erschiene Bücher der Autorin so das man bereits dadurch darauf aufmerksam wird.
Der Einstieg ist sehr gelungen, das Buch liest sich zügig und ich flog regelrecht durch die Seiten. Auch die Handlung ist spannend wie immer!
Einige falsche Spuren laufen ins Leere, aber dies wird leider zu rasch offensichtlich. Ehrlich gesagt kommt mir auch das Ende zu plötzlich und zu schnell. Außer dem Eingesperrtsein scheinen Julia und Lenja nicht wirklich in Gefahr und es ist absehbar, dass sie daraus befreit werden. Auch Janssen als falsche Spur kommt mit seiner Auslandslüge nicht wirklich überzeugend rüber. Und die überspannte Ex Britta verschwindet mit einem ziemlich farblosen Abgang. Alles ganz gute Ansätze, aber meiner Meinung nach nicht ganz so gekonnt von der Autorin umgesetzt, wie gewohnt. Für mich ist „Artiges Mädchen“ somit ein eher schwächeres ihrer Bücher, was sich gut lesen lässt, allerdings keinen besonders bleibenden Eindruck hinterlässt.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Traumatische Vergangenheit deutsch-deutscher Geschichte

Die vergessene Heimat
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Erst durch die sich verschlimmernde Demenz ihres Vaters kommen Details der Familiengeschichte, die Flucht der Eltern aus der DDR in die BRD ans Licht, die bisher verschwiegen wurden.
Das Buch liest sich ...

Erst durch die sich verschlimmernde Demenz ihres Vaters kommen Details der Familiengeschichte, die Flucht der Eltern aus der DDR in die BRD ans Licht, die bisher verschwiegen wurden.
Das Buch liest sich sehr angenehm flüssig und hat mich bereits ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Ich war sofort "in der Geschichte" und habe mit den Personen gefiebert und gelitten.
Sehr eindringlich schildert die Autorin den Druck und die psychischen Auswirkungen bei den Überlegungen bzw. der Vorbereitung der Flucht. Die Dünnhäutigkeit die fast in paranoiden Zügen (wem kann ich noch trauen) endet, wird sehr anschaulich dargestellt. Im Vergleich dazu wirkt der Teil nach Ankunft in der BRD eher bescheiden.
Meiner Meinung nach liegt der Schwerpunkt des Buches allerdings auch eher auf der Thematik Demenz als auf der Flucht. Die schleichende Entwicklung, das Nicht-wahr-haben–wollen der Erkrankung, die Hilflosigkeit und Überforderung sind sehr authentisch wiedergegeben. Diese Erfahrungsberichte und Ratschläge (z.B. zur Selbsthilfegruppe) empfinde ich als sehr wertvolle Hinweise für Betroffene.
Ein gelungenes Buch! Leider 1 Stern Abzug für den mich irreführenden Klappentext zur Inhaltswichtung.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Das Gestern lebt im Heute

Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind
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Esther Safran Foer nimmt den Leser mit dem Buch auf eine Reise in die Vergangenheit: der Nachforschung zur Familiengeschichte - der von Holocaustüberlebenden.
Dieses Buch fesselte mich nicht so von Beginn ...

Esther Safran Foer nimmt den Leser mit dem Buch auf eine Reise in die Vergangenheit: der Nachforschung zur Familiengeschichte - der von Holocaustüberlebenden.
Dieses Buch fesselte mich nicht so von Beginn an wie andere und ich brauchte eine Weile um mit dem Schreibstil sowie den vorerst doch etwas komplizierten Familienverhältnissen (trotz eingefügtem Stammbaum) zurecht zu kommen, aber es hat mich mit der Umsetzung und letztendlich seinem Inhalt angenehm überrascht. Obwohl es vordergründig die rückwärts gerichtete Recherche der Autorin zu ihrer Herkunft bzw. Familienhistorie beschreibt, hinterlässt es bei mir nach Beendigung ein unglaublich positiv der Zukunft zugewandtes Feedback, was noch lang nachhallt.
Solide vier Sterne für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Das Grauen wiederholt sich...

Das Grauen in Murdsheim
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Vier Schriftsteller, die sich bisher nur übers Internet kennen, treffen sich auf Anregung von einem aus der Gruppe in einer abgelegenen Hütte, die als "Mörderhaus" verschrien ist. Das besondere "Flair" ...

Vier Schriftsteller, die sich bisher nur übers Internet kennen, treffen sich auf Anregung von einem aus der Gruppe in einer abgelegenen Hütte, die als "Mörderhaus" verschrien ist. Das besondere "Flair" und die Abgeschiedenheit soll ihnen helfen mit ihren Büchern voranzukommen. Dabei trägt jeder von ihnen ein Problem mit sich herum, das er versucht vor den anderen zu verbergen und zu lösen. Doch sie kommen weder zu dem einem noch dem anderen, da bald einige schreckliche Vorkommnisse für Unruhe sorgen.
Es ist schon ziemlich heavy sich mit vier unbekannten Internetbekanntschaften, die sich als Autoren ausgeben (und alles Mögliche sein könnten) in einem abgelegenen Haus zu treffen. Und dazu dann noch Horrorgeschichte zum Haus. Das birgt ja an sich schon jede Menge Potential - doch es kommt noch schlimmer...
Bereits in den ersten Seiten steckt sehr viel "Unbehaglichkeit". Aus Sicht jedes Einzelnen (was ein gutes Konzept ist) werden die ersten Eindrücke geschildert und schon diese werfen viele Fragen auf, welche allerdings bis zum Ende schlüssig geklärt werden. Das ist neben der Story ein weiterer Pluspunkt für das Buch. Leider ist die Auflösung in meinen Augen etwas überzogen. Um nicht das Ende zu spoilern belasse ich es mit diesem Hinweis - es kann sich ja jeder selbst davon ein Bild machen. Lesenswert ist das Buch auf jeden Fall!

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Sie weiß, das Ihr lebt...

Die brennenden Kammern
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Vor dem Hintergrund der Hugenottenkriege, die gelungen in diese Geschichte eingeflochten sind, spielt die Geschichte der 19jährigen Minou, die nach dem frühen Tod der Mutter allein mit ihrem Vater und ...

Vor dem Hintergrund der Hugenottenkriege, die gelungen in diese Geschichte eingeflochten sind, spielt die Geschichte der 19jährigen Minou, die nach dem frühen Tod der Mutter allein mit ihrem Vater und ihren beiden jüngeren Geschwistern in Carcassonne lebt. Die Nachricht „Sie weiß, dass Ihr lebt“ bringt ihr Leben und das ihrer Familie gründlich durcheinander.
Für zusätzliche Schwierigkeiten sorgt die Begegnung mit dem jungen Hugenotten Piet Reydon, der eigene Pläne verfolgt.
Bereits der Einstieg mit der Vorbemerkung zu den Hugenottenkriegen sowie das übersichtliche Personenverzeichnis zeugen von einen fundiert recherchierten historischen Roman. Die Zwistigkeiten aufgrund der unterschiedlichen religiösen Interessen überlagern meines Erachtens jedoch etwas die Handlung um Minou. Diese selbst ist spannend, gern habe ich ihr Schicksal verfolgt, mit ihr gelitten und gefiebert.Sehr gut dargestellt sind die krankhaften wahnsinnigen Ansichten Minous Gegenspielerin Blanche, als auch die religiös fanatischen Absichten ihres Unterstützers Vidal.
Insgesamt eine stimmige Handlung, die sich aufgrund der Kampfschilderungen jedoch leider etwas zieht. Ich weiß nicht, ob ich die Folgebände lesen würde – jedoch sollte sich jeder Leser selbst eine eigene Meinung darüber bilden.

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