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Veröffentlicht am 09.04.2020

Von zweifelhaftem Ruf

Die zweifelhafte Miss DeLancey
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Der Klappentext: „Voller Verzweiflung verbringt Clara DeLancey ihre schlaflosen Nächte auf den gefährlichen Klippen. In ihrem dunkelsten Moment rettet ein Unbekannter sie vor dem sicheren Tod. Ben Kemsleys ...

Der Klappentext: „Voller Verzweiflung verbringt Clara DeLancey ihre schlaflosen Nächte auf den gefährlichen Klippen. In ihrem dunkelsten Moment rettet ein Unbekannter sie vor dem sicheren Tod. Ben Kemsleys Karriere als Kapitän der britischen Seeflotte nimmt ein jähes Ende, als ihm sein Titel aufgrund eines Unfalls aberkannt wird. Als die Wege der beiden sich ein zweites Mal kreuzen, setzt Clara alles daran, nicht erkannt zu werden. Noch kann sie nicht glauben, dass Freundschaft und Barmherzigkeit über die Vergangenheit siegen könnten …...“
Zum Inhalt: Bei „Die zweifelhafte Miss DeLancey“ handelt es sich um den dritten Roman der Regency-Romantik-Reihe von Carolyn Miller, die in einem losen Zusammenhang stehen, mir selbst ist es kaum bewusst geworden, dass es eine Reihe ist und ich kenne auch die anderen Teile nicht. England, Anfang des 19. Jahrhundert. Clara hat das Schlimmste erlebt, was einer Lady passieren kann, nach einer erfolgreichen Saison in London, hat ihr Auserwählter eine andere geheiratet und mit 25 ist sie eine alte Jungfer, ihre Chancen sind vertan. Benjamin hält sie vom Sprung über die Klippen ab, auch er hat schwere Zeiten durchgemacht, doch im Gegensatz zu Clara, hat er seinen Lebensmut nicht verloren.
Zum Stil: Der Erzählstil von Carolyn Miller ist sehr gut der damaligen Zeit angepasst, ihre Beschreibungen sind bildlich und die Situationen gut geschildert, so dass man die Geschichte gut vor Augen hat. Auch die Recherche und Wiedergabe der damaligen Zeit überzeugte mich. Ich gebe gerne zu, dass ich mit Clara und ihrer Mutter nicht unbedingt warm werden konnte, aber dennoch sind die einzelnen Charaktere sehr gut aufgebaut und gerade vor dem damaligen Hintergrund durchaus realistisch. Allerdings muss ich auch anmerken, dass mir die christliche Religion etwas zu stark eingebunden wurde und die Geschehnisse für mich zu stark beeinflusst hat.
Mein Fazit: Für alle Fans von Jane Austen und Georgette Heyer.

Ich danke dem SCM Hänssler Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Geheimnisse kommen irgendwann ans Licht

Die Kompassmacherin
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Der Klappentext: „Nürnberg, 1531: Als ihr Vater stirbt, setzt Katharina alles daran, sein Erbe antreten zu können. Doch nicht nur die Innung der Kompassmacher, sondern auch ihr eigener Onkel bemühen sich, ...

Der Klappentext: „Nürnberg, 1531: Als ihr Vater stirbt, setzt Katharina alles daran, sein Erbe antreten zu können. Doch nicht nur die Innung der Kompassmacher, sondern auch ihr eigener Onkel bemühen sich, dies zu verhindern. Sie fürchten die Konkurrenz – und das ausgerechnet von einer Frau. Dann plötzlich kommt Katharina ein Gerücht zu Ohren, das den Tod ihres geliebten Vaters in ein ganz neues Licht rückt. Mit einem Mal muss sie sich fragen, wer ihre wahren Feinde sind und ob sie überhaupt noch jemandem trauen kann.“
Zum Inhalt: Katharina hat nur ein Ziel sie will Kompassmachermeisterin in Nürnberg werden. Ihr Vater hat sie bei diesem Traum unterstützt, doch der ist Tod, geflohen aus der Stadt und auf der Flucht gestorben. Und ihr Onkel, obwohl er etwas anderes zu ihr sagt, torpediert er ihr Vorhaben. Als der Sohn eines alten Freundes ihres Vaters in Nürnberg auftaucht, wachsen in Katharina Zweifel, dass die Umstände, die zum Tod ihres Vaters geführt haben wirklich so stattfanden. Hat ihr Vater wirklich das Geheimnis der Kompassherstellung verkaufen wollen? Oder war etwas anderes Schuld an seinem Tod?
Der Stil: Die Autorin Andrea Bottlinger hat einen sehr angenehmen und leicht lesbaren Schreibstil. Erzählt wird in der 3. Person und man begleitet, mehr oder weniger abwechselnd die Hauptprotagonisten Katharina und Ludwig. Dadurch wird das Puzzle um die damaligen Ereignisse Stück für Stück zusammengesetzt und es entsteht auch eine gewisse Spannung, vor allem weil man auch immer wieder in die Irre geführt wird. Es geht hier zum einen um den Versuch einer Frau als Meisterin anerkannt zu werden, was in meinen Augen etwas zu schnell abgehandelt wurde, zum anderen um die Macht des Rugsamtes in Nürnberg, hier hätte ich mir mehr Informationen gewünscht und das dritte Thema, lasse ich hier jetzt mal außen vor, weil sonst zu viel verraten wird. Alles in allem muss ich aber leider sagen, dass alle drei Problematiken sehr viel Stoff liefern würden, aber alle zu wenig ausgearbeitet wurden. So ist es ein unterhaltsamer, historischer Roman, der sehr flüssig und angenehm zu lesen ist, aber der richtige Tiefgang fehlt.
Mein Fazit: Angenehmer Schreibstil, sympathische Charaktere, interessante Ansätze, aber leider wurde das Potential nicht voll ausgeschöpft.

Ich danke dem Aufbau Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Ein düsteres Jahr

1794
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Der Klappentext: „Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder ...

Der Klappentext: „Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder da, wo er vorher war. Bis zu dem Tag, als ihn eine Frau kontaktiert: Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht auf grausamste Weise zugerichtet und getötet. Als Täter wird deren frisch angetrauter adeliger Ehemann identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Die Mutter der Getöteten glaubt diese Version jedoch nicht und sucht Hilfe bei Cardell. Seine Nachforschungen führen diesen erneut in die Abgründe Stockholms, und er muss feststellen, dass die Stadt verruchter und gefährlicher ist als je zuvor.“
Zum Inhalt: Bei Krimis bin ich mit eigenen Inhaltsangaben immer vorsichtig um nicht aus Versehen zu viel zu verraten und anderen den Lesespaß zu verderben. Dies ist nun der zweite Fall für Jean Michael Cardell und er kommt gerade zur rechten Zeit, hört sich zwar hart an, aber unser Ermittler ist quasi in einer Lebenskriese und der Fall rüttelt ihn wach. Neben der Suche nach dem Mörder begibt sich Cardell übrigens noch auf eine ganz persönliche Suche, soviel sei verraten. Obwohl es sich übrigens um den zweiten Fall handelt, kommt man ohne Vorkenntnisse des ersten gut zurecht, ich selbst kannte ihn auch nicht und Querverweise oder bereits eingeführte Personen mitsamt ihren Marotten können gut verstanden werden.
Der Stil: Der Autor Niklas Natt och Dag hat hier einen atmosphärisch dichten und gut recherchierten historischen Kriminalfall erdacht. Man taucht richtig in die Zeit und die Stadt Stockholm ab und obwohl die Sprache der Zeit angepasst wurde, ist das Buch flüssig und gut lesbar. Das liegt vor allem an dem spannenden Aufbau des Falls, der einen in vier Abschnitten und in vier verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird. Neben dem Mordfall nehmen mehrere Charaktere und deren Geschichten relativ viel Raum ein, aber es rundet immer das Gesamtbild ab und man erfährt viel Informatives, Düsteres und teilweise Grausames aus dieser Zeit. Aber der Leser sei hier gewarnt, es gibt kein zufriedenstellendes Ende, ich hoffe schwer, dass an einer Fortsetzung geschrieben wird.
Mein Fazit: Ein ungewöhnlicher Kriminalfall, bei dem nicht unbedingt nur der Mord im Vordergrund steht, sondern tatsächlich das Historische..

Ich danke dem Piper Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Superhelden mal ganz anders

Vicious - Das Böse in uns
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Der Klappentext: „…Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten ...

Der Klappentext: „…Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ¬? und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen. Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden...“
Zum Inhalt: Victor und Eli treffen zum ersten Mal an der Uni aufeinander und freunden sich an, beide interessieren sich für besondere Kräfte und Fähigkeiten und sind zu gefährlichen Experimenten bereit. Beide gewinnen sie dank des Experiments „Superkräfte“, doch als Superhelden gehen sie nicht durch. Und die Freundschaft währt nicht ewig und so stehen sie sich bald als Kontrahenten gegenüber.
Der Stil: V.E. Schwab wirft seine Leser gleich mitten rein in die Geschichte, so dass man sich das Geschehen und die Abläufe innerhalb von relativ kurzen Kapiteln mit Zeitensprüngen fast wie Puzzleteile zusammensuchen muss. Dadurch wird eine Spannung aufgebaut und man fiebert so richtig mit, wie es denn überhaupt so weit gekommen ist und wie es weitergeht, zugleich hat es mir persönlich aber auch den Einstieg sehr erschwert und ich habe etwas gebraucht, bis mich das Buch so richtig in seinen Bann gezogen hat. Wieso oft bei Superhelden-Comics oder –Filmen gibt es kein zufriedenstellendes Ende, so dass man auf den nächsten Band schon gespannt wartet.
Mein Fazit: Unter echten Superhelden verstehe ich etwas anderes, aber diese Seite ist noch interessanter.

Ich danke dem S.Fischer Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Die liebe Familie

Ein Sommer auf Sylt
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Das Cover: Ein schlichtes aber bestechendes Cover in Naturweiß mit zwei Blautönen, das graphische Lösung von Wellen und Leuchtturm überzeugt. Als haptische Besonderheit dient der reliefierte Lack, mit ...

Das Cover: Ein schlichtes aber bestechendes Cover in Naturweiß mit zwei Blautönen, das graphische Lösung von Wellen und Leuchtturm überzeugt. Als haptische Besonderheit dient der reliefierte Lack, mit dem die Blautöne überzogen sind. Kurz ein Cover das trotz seiner Schlichtheit auffällt und gut zum Thema passt.
Der Klappentext: „Eigentlich bräuchte Julia dringend eine Auszeit. Aber die Reise nach Sylt entpuppt sich als wenig erholsam. Denn mit Julia sitzen auch ihre Mutter und zwei Tanten im Autozug auf die Insel. Die drei Schwestern sind vollkommen zerstritten und lassen keine Gelegenheit aus, den anderen auf die Füße zu treten. Vor allem streiten sie darüber, was mit dem Haus auf Sylt geschehen soll, in dem sie früher unbeschwerte Familienurlaube verbracht haben. Zunächst kommen die Frauen aber in einer Pension unter. Und hier zeigt Sylt sich endlich von seiner besten Seite. Zumal der Besitzer sehr charmant ist und Julia anbietet, ihr die Schönheit der Insel zu zeigen. Doch damit fangen Julias Probleme erst an …“
Zum Inhalt: Der Klappentext verspricht ja bereits eine amüsante und etwas verworrene Familiengeschichte und was soll ich sagen? Der Inhalt hält dieses Versprechen. Das Miteinander von Mutter und Tochter, von den drei Schwestern und von Nichte und Tanten ist einfach herrlich, man kann mitlachen und –leiden, vor allem mit Julia, die häufig zwischen allen Stühlen sitzt. Julia reist mit Mutter und Tanten nach Sylt um das geerbte Haus ihres Vaters zu begutachten und möglichst schnell loszuwerden. Das Problem ist eine ominöse Mieterin, die den Verkauf erschwert und das Haus besetzt, so dass die vier in einer Pension unterkommen müssen. Ein gewisser Lichtblick ist der Pensionswirt, da könnte sich doch glatt etwas anbahnen.
Der Stil: Die Autorin Lena Wolf beweist hier einen flüssigen und angenehmen Schreibstil, der durch witzige und freche Dialoge und bildliche Beschreibungen besticht. Man kann sich Sylt wirklich gut vorstellen, auch wenn man die Insel selbst noch nicht kennt. Erzählt wird übrigens in Ich-Form aus der Sicht von Julia, so dass sie einem besonders nahe kommt, aber auch die anderen Charaktere wirken sehr lebendig, vor allem die zerstrittenen Schwestern, die ihre Streitereien so richtig genießen und zelebrieren.
Mein Fazit: Eine kurzweilige, manchmal etwas klischeehafte Urlaubslektüre für äußerst angenehme Lesestunden.

Ich danke dem Rowohlt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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