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Veröffentlicht am 25.03.2020

Potential & fabelhafter Weltenbau

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Vielleicht hatte ich hier ein bisschen zu viel Euphorie an den Tag gelegt, als ich das Buch aufschlug und ein ebenso fesselndes und spannendes Buch erwartete, wie ich es beim Titel "Dark Canopy" von Jennifer ...

Vielleicht hatte ich hier ein bisschen zu viel Euphorie an den Tag gelegt, als ich das Buch aufschlug und ein ebenso fesselndes und spannendes Buch erwartete, wie ich es beim Titel "Dark Canopy" von Jennifer Benkau erlebt habe. Jendenfalls war ich zunächst etwas ernüchtert. Klar, es ist eine andere Geschichte, jedoch weiß ich auch von weiteren Büchern der Autorin, dass sie stets gute, spannende, fesselnde Geschichten schreibt und auch keine Angst davor hat, bei ihren Erzählungen, etwas direkter zu werden.

So schlug ich also "One True Queen" auf ...

An der Protagonistin Mailin habe ich nichts auszusetzen, sie hat gute moralischen Vorstellungen, starke nerven und reagiert in den entsprechenden Situationen absolut angemessen. Damit meine ich: Sie ist kein naives Püppchen, welches in eine andere Welt gelangt und gleich Heldenhaft alle rettet und natürlich alles im Griff hat. Mailin ist bodenständig und handelt so, wie in meiner Vorstellung eben jemand reagieren würde, der in ihrer Situation ist. Ein großer Pluspunkt also.

Der mysteriöse Fremde an Mailins Seite hat gleich zu Anfang etwas sehr Schelmenhaftes und Sprunghaftes an sich, was er nur sehr schwer los wird. Jedoch passt das wunderbar zur Geschichte und ist, soweit ich das beurteilen kann, sogar gewollt. So macht er eine Entwicklung durch, die ich dem Guten gar nicht so recht zugetraut hätte, doch schafft die Autorin auch hier alles sehr glaubwürdig darzustellen. Das gefiel mehr ebenfalls sehr gut, da sich die Figur damit sich selbst treu bleibt und nicht von jetzt auf gleich neue Charakterzüge an den Tag legt.

Die Geschichte selbst empfand ich als etwas durchwachsen. Auf den gut 500 Seiten passiert sehr vieles und in der ersten Hälfte hatte ich stark das Gefühl es würde eine Checkliste abgearbeitet, so nach dem Motto: "Das und das muss hier rein, damit der Leser die Geschichte versteht und das muss ich auch nur irgendwie unterbringen, zack, zack, fertig." -- Wir raschen somit durch die Geschichte und reisen mit Mailin im Eiltempo durch diese neue Welt. Entsprechend habe ich mich hier etwas durchgequält und war enttäuscht darüber, dass beispielsweise die Schrecken im Gierigen Wald zwar benannt wurden, aber nicht als Schrecken bei mir ankam. Hier habe ich mir auf jeden Fall mehr Gänsehaut, Ekel und ein paar Gruselmomente erhofft.

In der zweiten Hälfte kamen dann auch endlich die Gefühle bei mir an. Ich denke das begann damit, dass wir die Figur des "mysteriösen Begleiters" besser kennenlernten und er sich öffnete und somit auch Mailin ihn endlich in seinem Handeln einschätzen konnte und nicht mehr jedes seiner Worte in die Waagschale legen musste. Doch auch im zweiten Teil war ich nicht absolut geflashed. Die Geschichte ist zwar keineswegs vorhersehbar, im Gegenteil sogar überraschend und sehr rasant, doch fehlte mir in den dramatischen Szenen das Drama, in den zweifelnden Szenen der Stich ins Herz und in den grausamen Szenen auch die Gänsehaut.

Wie bereits zu Anfang erwähnt, hatte ich mir sehr viel mehr erhofft. Doch es war nicht alles schlecht, keinesfalls. Nicht zu vergessen ist die geniale Idee hinter dieser Geschichte, die Idee einer anderen Welt, denn diese baut sich nicht von alleine und glaubt mir, wenn ich sage, dass dies ein wirklich fabelhafter Weltenaufbau ist!

Das Ende kam jetzt leider nicht so überraschend wie erhofft, dennoch muss ich irgendwie wissen wie es mit Mailin weiter geht. Somit werde ich zu gegebener Zeit auch in den zweiten Band hineinschauen und hoffe, dass dort die Emotionen mehr auf mich überspringen. "Von Sternen gekrönt" ist somit ein interessanter, ausbaufähiger Auftakt und präsentiert einen grandiosen Weltenaufbau.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2018

Friede, Freude, Engelskrieg ... ?!

Angelfall - Am Ende der Welt
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Mordlüsterne Engel, Apokalypse, Höllenwesen und andere Schrecklichkeiten. Das und vieles mehr macht die Bücher von Susan EE aus. In den ersten beiden Bänden geraten wir in einen Strudel aus Albträumen, ...

Mordlüsterne Engel, Apokalypse, Höllenwesen und andere Schrecklichkeiten. Das und vieles mehr macht die Bücher von Susan EE aus. In den ersten beiden Bänden geraten wir in einen Strudel aus Albträumen, Pläneschmieden und dem Ende der Welt und was zunächst klang wie ein Jugendbuch, ist doch viel brutaler. So geht es auch in "Am Ende der Welt" weiter und die Geschehnisse spitzen sich zu. Bis zum Ende habe ich ich gefragt, wie die Menschen da nur leben heraus kommen sollen? Kommen sie überhaupt lebend aus der Sache heraus? Wie viele müssen noch sterben? Werden die Engel ihre Apokalypse bekommen? Und ganz wichtig: Was wird aus Penryn und Raffe?

Der letzte Band. Der letzte Kampf. Aber ist dies das Ende? Ich bin wieder mit viel Begeisterung in diese Geschichte herein gestürzt und wurde zunächst nicht enttäuscht, denn es geht blutig und skurril weiter und die Schlucht zwischen Engeln und Menschen wächst und wächst. Somit bröckelt auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit von Penryn und Raffe - die beiden stecken in dem größtem Zwiespalt aller Zeiten und müssen sich entscheiden wem ihre Loyalität gilt. Ich fand es wahnsinnig spannend zu erleben, wie beide sehr lange auf einem schmalen Grad wandern und dabei sich selbst treu bleiben. Und die Geschichte nimmt ihren Lauf auf ein scheinbar unausweichliches Ende ...

Kämpfe. Alte Bündnisse. Schwarz und Weiß. Es gab sehr viele, sehr überraschende Geschehnisse und eine Wendung zum Ende hin, mit der ich absolut nicht gerechnet hätte. Um ehrlich zu sein, sah ich alles den Bach herunter gehen. Die Menschheit, die Engel, die Welt wie wir sie kannten und auch die "Beziehung" zwischen unseren Helden. Und doch schafft die Autorin eine Wendung, die sich ganz passabel in die Geschichte einschleust. Ehrlicherweise habe ich mir ein weniger weich geklopftes Ende gewünscht, denn nach all den blutigen Gräueltaten, all den skurrilen Wesen, all dem Tod und den Ideen, welche die Autorin in all ihren drei Büchern gezeigt hat ... ich weiß nicht genau. Das Buch lässt mich reichlich unzufrieden zurück.

Alles in allem gefiel mir dieser Abschlussband recht gut. Am letzten Drittel der Geschichte hatte ich dann aber doch meine liebe Mühe. Nicht etwa, weil "Am Ende der Welt" schlecht geschrieben wäre, sondern einfach, weil die Autorin - so finde ich - ihren blutigen Prinzipien nicht ganz treu bleibt. Die Reihe ist und bleibt dennoch eine innovativ gestaltete und sehr düstere, geniale und absolut lesenswerte Engel-Geschichte, die ich so noch nicht erlebt habe. Jeder, der düstere Geschichten liebt und abseits der herkömmlichen Wege lesen möchte sollte unbedingt die Bücher von Susan EE lesen!

Veröffentlicht am 26.02.2018

Netter Anfang ...

Auf ewig dein
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Verwicklungen über Verwicklungen über Verwicklungen.

Nach Beendigung der Zeitenzauber-Trilogie geht es nun weiter mit den Abenteuern von Anna & Sebastiano. Die beiden gründeten gemeinsam mit José eine ...

Verwicklungen über Verwicklungen über Verwicklungen.

Nach Beendigung der Zeitenzauber-Trilogie geht es nun weiter mit den Abenteuern von Anna & Sebastiano. Die beiden gründeten gemeinsam mit José eine Zeitwächter-Schule, die Time School. Getarnt als eine Schule für Theater, gehen die drei gemeinsam mit ihren Schülern auf Zeitreise und müssen Erkennen, dass die bekannten Zeitreisegesetze nicht so sehr in Stein gemeißelt sind, wie es bisher schien.

Anna & Sebastiano stehen nicht nur vor einem neuen Fall, der gelöst werden will, sondern bekommen auch noch überraschende Informationen aus der Zukunft, die sie nicht ignorieren können. Und während sie am Hofe von Heinrich dem Achten alles tun um eine Entropie zu vermeiden, taucht ein Feind auf, der längst als besiegt galt. Im Zuge dessen eröffnen sich der Zeitreise ganz neue Dimensionen, die unsere Freunde erst einmal sacken lassen müssen.

Die Zeitreise-Schüler sind zum Teil nervig, zum Teil interessant. Sie stammen aus verschiedensten Epochen der Vergangenheit und leben nun im hier und jetzt. Ole und Fatima fand ich einfach mega nervig und viel zu impulsiv, wohingegen Walter und Jerry recht ruhig, klug und besonnen handeln. Insgesamt bringen die Schüler Chaos in die Mission und helfen aber ebenso das ganze zum besseren zu wenden. Ich bin also etwas Zwiegespalten der Time School gegenüber.

Insgesamt war dies eine nette Geschichte mit einer interessanten Neuerung. Der Time School mit den Schülern stehe ich etwas zwiespältig gegenüber, mir ist noch nicht ganz klar ob sie die ganzen Einsätze nicht doch eher torpedieren als hilfreich zu sein. Aber wir werden sehen ... Ein neuer Gefährte jedoch ist besonders interessant und ich freue mich mehr von ihm zu lesen!

Veröffentlicht am 09.11.2017

Ganz gut, aber nicht perfekt ...

Schicksalsbringer (Band 1) - Ich bin deine Bestimmung
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Ehrlicherweise hatte ich das Buch absolut nicht auf dem Schirm, als es mich dann aber mit seinem goldenem Glitzer auf dem Cover angrinste, musste ich es doch wenigstens versuchen. Und seien wir doch ehrlich, ...

Ehrlicherweise hatte ich das Buch absolut nicht auf dem Schirm, als es mich dann aber mit seinem goldenem Glitzer auf dem Cover angrinste, musste ich es doch wenigstens versuchen. Und seien wir doch ehrlich, eine "Münze des Schicksals" klingt schon sehr mysteriös, meint ihr nicht?

Ich hatte viele Vermutungen, als ich mit dem Buch begann. Die Charaktere werden vorgestellt. Kiera. Phoenix. Hayden. Ich habe als Leser ja grundsätzlich einige Verstrickungen im Kopf und ebenso tausend Fragen. Die wichtigste ist jedoch: Wem kann die Protagonistin wirklich trauen? Leider lag ich bei einigen meiner Vermutungen einfach goldrichtig und an vielen Stellen konnte mich die Handlung nicht sonderlich überraschend, aber dennoch ist die Geschichte sehr gut geschrieben. Dass mir Kiera nicht immer zu hundert Prozent gefiel, mit ihrer Schusseligkeit oder, dass Hayden dann und wann etwas aufdringlich, nervig wurde, damit konnte ich schlussendlich aber doch ganz gut leben.

Der wichtigste Punkt, und zwar die Münze, spielt eine ebenso wichtige Rolle wie erwartet und ich fand das ganze drum herum wunderbar rund und schlüssig. Natürlich wurden nicht alle Fragen beantwortet, aber was wäre der erste Teil einer Dilogie, der keine Lust auf mehr macht?

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie Kiera aus dieser ganzen Sache bloß mit heilem Herzen wieder herauskommen soll?! Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Avalon

Die Wächter von Avalon
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Raven und seine drei Geschwister stehen zur Schwelle ihrer Initiation zu Wächtern von Avalon. Es ist das erste Mal, dass es viel Wächter geben wird und das verheißt nichts gutes, denn die Schatten des ...

Raven und seine drei Geschwister stehen zur Schwelle ihrer Initiation zu Wächtern von Avalon. Es ist das erste Mal, dass es viel Wächter geben wird und das verheißt nichts gutes, denn die Schatten des Bösen kommen immer näher. Auch Esmé kann das Näherrücken des schwarzen Alben Sharok spüren und sie kann ihn zeitweise sogar sehen, doch begreift sie weder was mit ihr selbst geschieht, noch weshalb sie solch wirre Träume hat. Auch ihre Verbundenheit zu dem Jungen Mann aus ihren Visionen kann sie nicht erklären, wobei sie sich ihrer eigenen Familie weniger nah fühlt als diesem verschwommenen Bild.

Der Auftakt der Wächter von Avalon wird aus zwei Perspektiven erzählt, Esmés und Ravens, so lange bis diese zwei roten Fäden ineinander laufen. Die einzelnen Geschichten erzählen das aktuelle Leben der beiden Charaktere und es wird schnell klar, wie unterschiedlich beide aufgewachsen sind. Esmé ist der Außenseiter-Typ. Sie fühlt sich unter Menschen nicht wohl und ist viel lieber alleine, selbst die Bindung zu ihrer eigenen Familie ist nicht sonderlich eng. Ihr ist bewusst, dass sie sich beizeiten merkwürdig verhält und dennoch kann sie ihr Verhalten nicht ändern, denn sonst würde sie sich nur selbst verleugnen. Raven hingegen lebt gemeinsam mit seiner Familie bei den Großeltern in Irland und wird seit Jahren in den alten Geschichten, Bräuchen und Gegebenheiten über das magische Reich Avalon und deren Wächter unterrichtet und somit auf das kommendes Leben als Wächter von Avalon vorbereitet.

Die Sichtweise um Esmé Breckett wirkt insgesamt leider etwas hölzern, die Geschichte ist oftmals verwirrend und unschlüssig dargestellt und der Leser wird bei außergewöhnlichen Dingen direkt, ohne Erklärung, vor vollendete Tatsachen gestellt. Die gesamte Selbstfindung gestaltet sich sehr unspektakulär und bietet nicht genug Spannung um das Interesse des Lesers zu wecken. Dahingegen ist die Sichtweise von Raven mitsamt seiner Geschwister Ian, Quinlan und Evolet gleich von Beginn an viel interessanter. Es gibt Magie und Geschichten über Magie, die allesamt erklärt werden und das gewisse "mehr" bieten, was bei Esmé fehlte. Dennoch nimmt die Geschichte insgesamt weniger Fahrt auf als erwartet und bietet nicht das Maß an Unterhalten, welches gewünscht gewesen währe. Alles in allem scheint Die Prophezeiung eher wie eine große Einleitung, denn auch, wenn es am Ende zu einem Showdown kommt, ist auch dieser eher verwirrend als nervenzerreißend spannend.

Die Wächter von Avalon bietet eine recht innovative Idee, bei der es allerdings noch in der Umsetzung hapert. Die Geschichte von Avalon und deren Magie sind wahnsinnig spannend und machen Hoffnung auf mehr und dennoch ist das Geschehen stellenweise etwas verwirrend geschildert. Manches Mal ist das erzählte geradewegs stumpf. Insgesamt ist dieses Buch ein zweischneidiges Schwert. Stellenweise richtig gut, stellenweise einfach noch schwach.