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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2017

Ein absolutes Highlight!

Gefällt mir heißt Ich liebe dich
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Annie war mir vom ersten Augenblick an super sympathisch, weil sie durch ihre Schüchternheit so unglaublich niedlich wirkt. Ihr Problem, mit und vor realen Menschen zu reden, hat dazu geführt, dass ich ...

Annie war mir vom ersten Augenblick an super sympathisch, weil sie durch ihre Schüchternheit so unglaublich niedlich wirkt. Ihr Problem, mit und vor realen Menschen zu reden, hat dazu geführt, dass ich sie ständig in den Arm nehmen und knuddeln wollte, und auch ihre Vergangenheit hat viel Mitgefühl in mir geweckt. Wenn sie jedoch anonym im Internet schreibt, beweist sie, dass sie schlagfertig und humorvoll sein kann. Annie ist eine der tollsten Protagonistinnen, von denen ich je gelesen habe.
Auch Ronan hatte mich sofort auf seiner Seite. Seine Wut auf rücksichtslose Reporter konnte ich sehr gut nachvollziehen, und der Verrat seiner Exfreundin hat mich teilweise so wütend gemacht, dass ich am Liebsten ins Buch gesprungen und diese Dame erwürgt hätte.

Die Chemie zwischen den beiden ist sofort spürbar, und es macht unheimlich Spaß, ihre Gespräche zu verfolgen. Dabei ist von Anfang an klar, dass es einige Hürden gibt, die einer Beziehung der beiden im Weg stehen - allerdings ergeben sich im Verlauf der Geschichte auch immer neue unvorhergesehene Probleme, die den Leser fesseln und mitfiebern lassen, sodass ich das Buch bis zum Schluss einfach nicht aus der Hand legen konnte. Es ist ein ständiges Auf und Ab zwischen den beiden, mit vielen witzigen und süßen Gesprächen, einigen unerwarteten Wendungen und ein paar herzzerreißenden Szenen.

Ich habe mit diesem Buch gleich zwei neue Autorinnen für mich entdeckt und freue mich schon wahnsinnig auf die nächste Geschichte der Reihe, auch wenn ich noch skeptisch bin, wie mir Sean sympathisch werden soll...

Fazit:
Ich bin vollkommen begeistert und kann das Buch nur jedem weiterempfehlen, der Liebesgeschichten mag. Volle 5 Sterne!

Veröffentlicht am 06.01.2017

Ergreifende Liebesgeschichte

Mein Herz wird dich finden
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"Mein Herz wird dich finden" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es war eine herzerwärmende, aber auch traurige und ergreifende Geschichte über Verlust, Trauerbewältigung und das Loslassen, eingesponnen ...

"Mein Herz wird dich finden" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es war eine herzerwärmende, aber auch traurige und ergreifende Geschichte über Verlust, Trauerbewältigung und das Loslassen, eingesponnen in eine süße Liebesgeschichte. Beide Charaktere haben mich berührt und es geschafft, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Auch gab es zahlreiche Informationen zum Thema Organspende und viele wunderschöne, zum Nachdenken anregende Gespräche.
Das zu schnell abgehandelte Ende ist mein einziger kleiner Kritikpunkt. Da hätten gern noch 50 Seiten mehr kommen können, um das Ganze abzurunden.

"Ein Schiff im Hafen ist sicher, aber dafür ist ein Schiff nicht gemacht."

Fazit:
Absolut empfehlenswertes Jugendbuch, das nicht nur durch eine schöne Liebesgeschichte begeistert, sondern auch über Organspende und deren Folgen informiert. 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 06.01.2017

Fast...

Almost
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"Fast. Fast.
Wie ich dieses Wort hasse, das mich wie kein anderes definiert.
Fast vergewaltigt. Fast drüber hinweggekommen. Fast normal.
Ich kann es fast vergessen. Oder viel schlimmer: Ich kann mich fast ...

"Fast. Fast.
Wie ich dieses Wort hasse, das mich wie kein anderes definiert.
Fast vergewaltigt. Fast drüber hinweggekommen. Fast normal.
Ich kann es fast vergessen. Oder viel schlimmer: Ich kann mich fast daran erinnern."

Die Geschichte in "Almost", dessen Titel so unglaublich gut passt, wird abwechselnd aus der Sicht von Jess und Gray erzählt.

Ich möchte auf die Handlung gar nicht weiter eingehen. Obwohl man sich durch den Perspektivwechsel schon relativ früh ein Bild davon machen kann, was in dieser Nacht vor drei Jahren passiert ist, verliert das Buch nicht an Spannung. Gray ist ein unglaublich süßer und herzensguter junger Mann, den man sofort lieben muss. Jess ist sehr abweisend und gemein zu anderen Menschen, um sie auf Distanz zu halten, doch als Leser möchte man sie sofort in den Arm nehmen und trösten. Es ist eine Liebesgeschichte, die sich ganz langsam und vorsichtig entwickelt und dabei sehr viel Humor und Gefühl versprüht. Natürlich gibt es auch ein wenig Drama, das aber nicht übertrieben wirkt und absolut nachvollziehbar ist.
Außerdem wird in diesem Jugendbuch eine sehr wichtige Botschaft vermittelt: Nur, weil es bei einem Verbrechen nicht zum Schlimmsten kam, bedeutet das nicht, dass man Glück hatte. Und auch wenn es schlimmer hätte enden können, darf man unter dem, was passiert ist, leiden.

Fazit:
Absolut empfehlenswert. Über das Wort "fast" werde ich ab jetzt anders denken. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.01.2017

Sehr bewegend

Die Tage, die ich dir verspreche
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"Die Tage, die ich dir verspreche" ist abwechselnd aus der Sicht von Gwen und Noah geschrieben.
Obwohl Gwen vor wenigen Wochen ein neues Herz und somit die Chance zu leben bekommen hat, ist sie nicht glücklich. ...

"Die Tage, die ich dir verspreche" ist abwechselnd aus der Sicht von Gwen und Noah geschrieben.
Obwohl Gwen vor wenigen Wochen ein neues Herz und somit die Chance zu leben bekommen hat, ist sie nicht glücklich. Sie wird von Schuldgefühlen und Albträumen geplagt, sorgt sich um ihre beste Freundin, die noch immer auf ein Spenderherz wartet, und weiß nicht wie ihr Leben weitergehen soll. Als sie schließlich so verzweifelt ist, dass sie sich das Leben nehmen will, hält sie nur ein Gedanke davon ab: das Herz in ihr soll jemand anderem helfen. Also postet sie spontan in einem Forum, dass sie ihr Herz verschenkt.
Noah, der Leiter des Forums, hält den Post für einen schlechten Scherz. Als Gwen jedoch mitten in der Nacht völlig verzweifelt vor ihm steht, wird ihm klar, wie ernst es ihr damit ist und dass er sie irgendwie von ihrem Plan abbringen muss. Während sie Zeit miteinander verbringen, entstehen Gefühle zwischen den beiden, und Noahs Lügen wiegen schwerer und schwerer...

Gwens Gefühle und Gedanken waren sehr gut nachvollziehbar und so eindringlich beschrieben, dass ich von Beginn an in der Geschichte gefangen war. Auch Noah war mir sofort sympathisch, er ist ein herzensguter Mensch, der es nicht immer einfach hatte. Mir gefiel, wie Gwen Noah durchschaute und zur Selbstreflexion anregte, und wie Noah Gwen nach und nach ihre Ängste nahm. Zwar war es ursprünglich Gwen, welche die Freude am Leben wiederfinden und wieder in die Zukunft schauen sollte, doch auch Noah war am Ende des Buches ein Anderer und hatte sich weiterentwickelt. Andere Figuren tauchten nur am Rande auf, waren aber für diese Geschichte auch gar nicht nötig. Erwähnen möchte ich noch Alex, der sich auf nur wenigen Seiten in mein Herz geschlichen hat und von dem ich gern noch mehr gelesen hätte.

Dieses Buch ist keine leichte Kost, denn die Themen Depression und Suizid werden sehr anschaulich und bewegend dargestellt und nehmen viel Raum ein. Es ist eine Liebesgeschichte, doch das eigentliche Thema ist Organspende und alles, was darauf folgt. In vielen Momenten wollte ich das Buch zur Seite legen und das Gelesene erst einmal verarbeiten, weil mich Gwens Verzweiflung so mitgenommen hat. Doch dafür war die Handlung zu fesselnd. Ich habe durch diese Geschichte sehr viel über Organspende und ihre Folgen gelernt und werde dieses Buch noch sehr lange in Erinnerung behalten.

Fazit:
Wer eine lockere, süße Liebesgeschichte für Zwischendurch will, der sollte von diesem Buch die Finger lassen. Die Geschichte ist sehr ernst und an vielen Stellen traurig. Sie ist zutiefst bewegend und lässt einen nicht mehr los. Ich vergebe volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.01.2017

Bewegende Geschichte über Rassismus

Nichts ist okay!
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Diese Geschichte wird abwechselnd aus Rashads und Quinns Sicht erzählt. Der Schreibstil ist angenehm und die Jugendsprache fand ich realistisch und passend. Die Handlung spielt sich innerhalb einer Woche ...

Diese Geschichte wird abwechselnd aus Rashads und Quinns Sicht erzählt. Der Schreibstil ist angenehm und die Jugendsprache fand ich realistisch und passend. Die Handlung spielt sich innerhalb einer Woche ab und beginnt mit dem Tag, der die Leben der beiden Jungen für immer verändern wird.

Rashad ist ein Jugendlicher mit schwarzer Hautfarbe. Er geht auf die Highschool und besucht auf Drängen seines Vaters die Klasse zur "Nachwuchsausbildung künftiger Reserveoffiziere". Sein Vater war früher Polizist und verlangt von seinen Söhnen, dass sie anständig sind und etwas aus sich machen.
Rashad ist Freitag Nachmittag unterwegs zu einer Party, will zuvor aber noch ein paar Chips bei Jerry's, in einem Kiosk, holen. In dem Laden kommt es zu einem kleinen Missverständnis, das leicht aus der Welt zu schaffen wäre - doch der Verkäufer behauptet plötzlich, Rashad hätte die Chips stehlen wollen, und ein zufällig anwesender Polizist nimmt ihn fest. Rashad bekommt keine Gelegenheit, die Situation zu erklären. Er leistet keinerlei Widerstand, dennoch drückt ihn der Polizist auf den Boden und beginnt, auf ihn einzuschlagen, bis Rashad das Bewusstsein verliert.

Quinns Vater starb vor vielen Jahren im Einsatz in Afghanistan. Seither wird er in der Stadt regelrecht verehrt und von Quinn wird erwartet, dass er sich pflichtbewusst verhält und seinem Vater Ehre macht. Obwohl Quinn versucht, diese Rolle zu erfüllen, lastet dieser Druck schwer auf seinen Schultern. Er genießt es, wenn er bei seinen Freunden er selbst sein kann. Der ältere Bruder seines besten Freundes, Paul, ist Polizist und war für ihn nach dem Tod seines Vaters eine große Stütze.
Quinn ist ebenfalls unterwegs zur Party. Er wartet vor Jerry's, um jemanden zu finden, der bereit ist für ihn und seine Freunde Bier zu kaufen. Während er dort steht, sieht er wie Paul einen schwarzen Jungen aus dem Laden zerrt. Der Junge kommt ihm bekannt vor, er weiß aber nicht, woher. Quinn mag Paul sehr und geht davon aus, dass dieser nur seine Pflicht getan hat - dennoch bekommt er die Bilder, wie Paul auf den gefesselten Jungen einschlägt, den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf.

Quinn und Rashad gehen auf die gleiche Schule, kennen sich jedoch nicht näher. Im Verlauf der Woche, die während der Geschichte vergeht, spaltet sich die Schule und auch die Stadt in zwei Hälften - diejenigen, die behaupten, Rashad wollte stehlen und Paul habe nur seine Pflicht als Polizist getan, und diejenigen, für die Rashad unschuldig und Paul ein Rassist ist.
Schnell wird klar, wie ähnlich sich Rashad und Quinn sind. Beide versuchen lange Zeit, das Geschehene aus ihren Gedanken zu verdrängen und sich raus zu halten. Rashad ist von der Berichterstattung im Fernsehen genervt und verschanzt sich im Krankenhaus, um sich seiner Zukunft nicht stellen zu müssen. Quinn meint, das alles gehe ihn nichts an und versteht nicht, warum dieses Thema jedes Gespräch beherrscht. Erst nach und nach begreifen beide Jungen, dass sie ein Teil davon sind und sich dem stellen müssen.


"Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass ich das alles einfach so hinter mir lassen konnte. Was mit Rashad passierte, was mit Paul passierte, was mit uns allen hier an der Schule passierte und auch das, was mit mir passierte. Ich konnte einfach davonlaufen. Aber was war ich für ein Mensch, wenn ich das tat?"


Beide Protagonisten mochte ich sehr. Vor allem Quinns Handlungsstrang hat mich sehr gefesselt und berührt, denn er ist derjenige, der sich entscheiden muss - zwischen seinen Freunden und dem, was richtig ist. Seine Gedanken konnte ich sehr gut nachvollziehen, und mir hat sehr leid getan, wie er unter der Situation litt. Auch Rashads Gedanken und Ängste wurden sehr gut beschrieben. Es gab einige überraschende Wendungen, die zum Nachdenken anregen und viel Diskussionsstoff bieten. Das Ende kam einerseits sehr plötzlich, so dass viele Fragen unbeantwortet bleiben; andererseits hat es perfekt zur Geschichte gepasst. Ich war zum Schluss sehr berührt und habe ein paar Tränen vergossen, kann aber nicht sagen, ob aus Trauer oder aus Freude.

Fazit:
Eine sehr bewegende Geschichte über Rassismus, die aktueller kaum sein könnte. Ich kann sie absolut empfehlen und könnte mir das Buch auch gut als Schullektüre vorstellen. 5 Sterne.
Autor: Jason Reynolds