Mitreißend und spannend
Die rogodanischen Schriften / Die rogodanischen Schriften Band 2Die Gestaltung
Zu allererst sind mir bei diesem Cover die Farben ins Auge gefallen. Das Feuer, zusammen mit dem düsteren Hintergrund, beschreibt ziemlich gut die Stimmung in dem Buch. Auch der besonders ...
Die Gestaltung
Zu allererst sind mir bei diesem Cover die Farben ins Auge gefallen. Das Feuer, zusammen mit dem düsteren Hintergrund, beschreibt ziemlich gut die Stimmung in dem Buch. Auch der besonders gestaltete Bogen, der schon auf dem Cover des ersten Teils abgebildet war, findet sich hier wieder, und in diesem Band erhält er auch noch mal eine ganz neue Bedeutung. Ich will aber nicht zu weit vorweggreifen 😉
Ansonsten ist das Cover recht unscheinbar gehalten, wenn auch trotzdem irgendwie so, dass es ein Blickfang ist, wenn man es erst mal entdeckt hat.
Der Erzählstil
Nachdem ich mich im ersten Band bereits an den Schreibstil gewöhnen konnte, fiel mir der Einstieg in die Geschichte leichter als es zuvor der Fall gewesen war. Noch immer gibt es lange und verschachtelte Sätze, aber nicht mehr in der Fülle, die mir im ersten Teil eher negativ aufgefallen ist. Man sieht deutlich, dass sich der Schreibstil weiterentwickelt hat.
Trotzdem ist Tims Art zu schreiben noch immer charakteristisch detailreich und ausführlich, und besonders in Kampfszenen sehr actionreich. Durch die gut erläuterten Geschehnisse fiel es mir leicht, mir alles sehr bildhaft vorzustellen, insbesondere Kampfszenen, da jeder Schritt und jede Bewegung erwähnt wurden.
Die Handlung
Das Buch startet direkt mit einer Zusammenfassung des ersten Teils, was an sich eine sehr gute Idee ist, da der Leser so noch mal alles Revue passieren lassen kann und die Möglichkeit hat, seine Erinnerungen aufzufrischen. Allerdings glaube ich, dass man hier viel hätte kürzen können, da sehr viele Details dabei waren, die in einer groben Zusammenfassung nicht unbedingt von Nöten gewesen wären. So müssten neue Leser den ersten Band gar nicht gelesen haben, um den zweiten zu verstehen.
Die Atmosphäre und das Setting des Buches sind nach wie vor sehr lobenswert. Ich finde es großartig, was für eine facettenreiche Welt hier erschaffen wurde, und dann auch noch in so einem großen Ausmaß und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, sodass nie Logigfehler oder Ähnliches auftraten.
Die Sichtwechsel haben mich hier auch nicht mehr sonderlich gestört, da ich mich ein bisschen daran gewöhnen konnte. Eher im Gegenteil, ich fand, dass die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen erzählt wurde, die Spannung erhöht haben. Dadurch wurde die Story sehr umfangreich, mit vielen unterschiedlichen Storylines, die teilweise schon im zweiten Teil zusammengelaufen sind, teils aber auch nicht, was bereits erahnen lässt, dass dem im dritten Teil noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Auch die Zeitsprünge, die dadurch aufkamen, hat Tim erfolgreich gelöst, denn es gab immer öfter Rückblicke, in denen erzählt wurde, was zuvor geschehen ist. Diese waren zwar oft sehr lang, wodurch der Hauptstrang ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist, aber auf der anderen Seite war es dadurch so, dass ich als Leserin das Gefühl hatte, live bei den Geschehnissen dabei zu sein anstatt auf diese zurückzublicken.
Zudem haben sich einige Fragen, die im ersten Teil aufgekommen sind, aufgelöst, während gleichzeitig neue entstanden sind, die hoffentlich im dritten Band alle zur Genüge beantwortet werden, wobei ich da eigentlich keine Bedenken habe. Auch gab es immer mal wieder Plot-Twists und unerwartete Wendungen, die mich die Luft haben anhalten lassen und dafür gesorgt haben, dass ich erst mal kurz durchatmen musste, bevor ich mich wieder in die Geschichte stürzen konnte.
Die Charaktere
Wie auch schon in der Rezension zu Band 1 kann ich hier nur wieder erwähnen, dass die Charaktere sehr facettenreich ausgearbeitet wurden. Dieses Mal kamen sie mir auch tiefgründiger gestaltet vor, aber das kann daran liegen, dass ich im ersten Teil bereits die Gelegenheit hatte, die meisten von ihnen kennenzulernen und mich in sie hineinzuversetzen.
Ausnahmslos jeder Charakter macht in diesem Buch eine enorme Entwicklung durch, die vielleicht auf den ersten Blick nicht allzu offensichtlich ist, aber dennoch vorhanden. Besonders Endrael hat sich stark entwickelt, und auch Kravan ist zu einer ganz neuen Persönlichkeit geworden.
Fazit
Insgesamt ist sehr viel in dem zweiten Teil der „Die rogodanischen Schriften“-Reihe passiert, aber trotzdem kam mir die Geschichte nie überladen vor. Ich habe fast nirgends Kritikpunkte oder Ähnliches, aber trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt.